Fertig« Bücher. 135, 6. Juli 1917. Zeitgemäße Bemerkungen immer schwieriger werdenden Verhältnisse veranlassen mich zu dieser Bitte an die Lerren Sortimenter: bei Bestellungen nur noch in Ausnahmefällen direkte Postpakete vvrzuschreiben,im allgemeinen aber den alten Buchhändlerweg durch die Kommissionäre zu wählen. ei der geaenwärtiqen Knappheit an geschulten Kräften und an Material läßt sich trotz bestem Willen aller Beteiligten die gleichmäßig schöne Beschaffenheit der Bücher leider nicht immer erreichen: Papier, Druck und Einband fallen zuweilen anders aus, als sie sollten- Ich bitte bei etwaigen Beanstandungen auf die durch den Krieg hervorgerufenen großen Äer- stellungsschwierigkeiten hinzuweisen, auf di« nach Recht und Billigkeit auch der einzelne Käufer Rücksicht nehmen muß. Mir selber ist übrigens noch nicht eine einzige Beschwerde aus dem Publikum zuqegangen, wohl aber mancher Ausdruck der Überraschung und der Anerkennung, daß mein Verlag bisher ohne Preiserhöhung durchgehalten hat. Für den Ausfall am einzelnen Bande werde ich durch die Freude entschädigt, daß meine Verlagsbücher sich während und infolge des Krieges ganz neue Kreise erschlossen haben, die ihnen auch Wohl über den Friedens schluß hinaus treu bleiben werden. Es ist keine Verächter Nation, denn dieDeutschen. Jtalianer heißen uns Bestien. Frankreich und Engeland spotten unser und alle andere Länder. Wer weiß, was Gott will und wird aus den Deutschen machen; wiewohl wir eine gute Staupe für Gott wohl Verdiener haben. Martin Luther. ußer dem Lutherbuche (Martin Luthers Deutsche Briefe, Schriften, Lieder und Tischreden, auSgewählt und lebensgeschichtlich verbunden von l)r. Tim Klein), von dem das I. bis 50. Tausend seit vier Wochen ausgedruckt und das Papier für einen starken Neudruck gesichert ist, werde ich dies Jahr kein neues Buch mehr bringen, sondern etwa noch erreich bares Papier zu Neudrucken verwenden. Das Lutherbuch wird wahrscheinlich Milte August, jedenfalls aber vier Wochen nach der Versendung seines schon bereitliegenden Rundschreibens erscheinen. — Daß dieses Buch den einzigen Frieden, dessen wir in Deutschland uns gegen wärtig noch erfreuen: den konfessionellen, störe, ist nicht zu befürchten. Vielmehr werden auch von denen, die den Reformator ablehnen, viele den großen Deutschen liebgewinnen. Wilhelm Langcwiesche - Brandt