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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1917
- Strukturtyp
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- 1917-07-21
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1917
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- Deutsch
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bei Oswald Weigel in Leipzig. Die erste davon, Medizin und Nalurwistenschaftcn, fand vom 23.-25. Mai statt. Der mit dem Porträt von Linnö geschmückte Katalog stellt eine Verquickung von Auklions- und Amiquarkatatog dar; denn er enthält im Anhang eine Liste von Linnö-Lilcraiur, die zu festen Preisen ausgedolen wird, und im Anschluß daran noch ein um fangreiches Verzeichnis von gesuchten Büchern, wiederum aus der Linno-Litcratur. So schlägt man drei Fliegen mit einer Klappe. — Resormalionsliteratur aus der Bibliothek des Pfarrers Berbig ist am 12. Juni unter den Hammer gekommen, ein kleines Verzeichnis von nur 220 Nummern, aver doch hervor ragend, mit zahlreichen Sammelbänden von je 28, 23, 14 und weniger Lutherschriften und mit umfangreichen Konvoluten. — Am 13. und 14. Juni folgte dieser eine eigenartige Goethe- Sammlung aus dem Besitze des Gewerberats vr. Klein, die für die Goethe-Bivtiographie — und das ist seit der Neubearbei tung des vierten Bandes von Gocdekes Grundriß gewisser maßen ein Kunststück — sogar »och Ergänzungen, besonders auf dem Gebiete der allerdings unendlichen Weriher-Literatur darbictet. — Schließlich, am 28. und 27. Juni, deutsche und fremdländische Literatur, Kunst, Musik, Theater usw. aus der Bibliothek des Hofrats Prof. Otto Banck, des ehemaligen Hauptredakteurs am Dresdner Journal. Eine am 16. Juni bei PaulGraupc inBerlin statt- gefundcne Versteigerung einer Bibliothek Otte-Wiesbaden mit Beiträgen aus anderem Besitz, im ganzen 274 Nummern, hat manche recht hohen Preise ergeben. Eine Sternsche Bibel (Lüneburg 1711) hat ihres schöllen und guterhaltenen Ein bandes wegen 315 »kk gebracht; die »LnAlisK Lidio«, 5 Bände, >903—1905 in der vovos kross gedruckt, 1105 zwei Bücher aus Goethes Bibliothek 565 »Ä und 920 Goethe: Das Römische Carncval (1789) mit dem ill. Originalumschlag, in gelbem Pappband der Zeit, 2045 ./k, ein sehr hoher Preis; denn vier Exemplare, die in den Jahren 1906 bis 1910 ver kauft worden sind, haben nur Preise von 275 .Ä, 900 ,/k, 730 ./k lind 620 -kk erreicht; Goethe: Iphigenie auf Tauris in der Prachtausgabe vom Jahre 1825 235 «/k; Heines Buch der Lieder (Hamburg 1827) 240 E. T. A. Hosfmanns Gesammelte Werke (12 Bde. Berlin 1844—45) 175 „/k, immer noch zu viel, aber doch eine kleine Erholung nach dem Preise von 800 ,/k bei Perl; ein Vorzugsexemplar der Knnstzeitschrift »Pan« 4100 .//; ein Stammbuch der Frau Florcncc Liezen-Maper mit literari schen und vor allen Dingen künstlerischen Beiträgen 2025 ,/k; ein Stammbuch Albert Wagners mit einer vier Seiten langen Eintragung Theodor Storms und acht Gedichten von ihm, die Ende vorigen Jahres zum erstenmal gedruckt worden sind, 200 «kk. Albert Wagner war ein Jugendfreund Th. Storms ans dessen Berliner Studentenzeit, und sein Album war mit seiner Bibliothek kürzlich in den Besitz eines Potsdamer Anti quars llbergegangen. Im Herbst soll bei Martin Breslauer in Berlin die Bibliothek des am 30. März d. I. verstorbenen Sekretärs der Gesellschaft der Bibliophilen Prof. Karl Schüddekopf zur Versteigerung kommen. Daß sie umfangreich und bedeutend ist, kann man schon daraus ersehen, daß ihr Katalog den Mitglie dern der Gesellschaft der Bibliophilen mit einem von seinein Nachfolger im Amte, I)r. Conrad Höser in Weimar, verfaßten Lebensabriß Schiiddekopfs als eine Publikation der Gesellschaft in Aussicht steht. Besonders reich soll in ihr die Literatur des 18. Jahrhunderts vertreten sein, selbstverständlich neben den zahlreichen Veröffentlichungen für Bücherfreunde aus der neue sten Zeit. Es war zu Beginn die Rede davon, daß von Kunsthändlern und Kunstsammlern defekte und vollständige Bücher und Zeit schriftenbände ihres Bilderschmucks beraubt werden, und daß diese Bilder dann im Handel ein mehr oder minder selbständiges Dasein weiterfllhren. Es liegt nun nahe, zu fragen, ob im Buchantiquariat ein ähnliches Verfahren gegenüber einzelnen wissenschaftlichen Aufsätzen und Erzeugnissen der schönwissen schaftlichen Literatur auch vorkommt. Gewiß, es kommt auch 858 hier vor, nur in etwas beschränkterem Umfange. Häufig ist es eigentlich nur auf dem Gebiete der Naturwissenschaften. Die Spezialisierung der einzelnen Forscher ist hier eine unter Um ständen so weitgehende, daß es nicht nur lohnt, sondern manch mal direkt geboten ist, Hefte oder Bände von Zeitschriften, namentlich soweit man sie einzeln besitzt, in ihre verschiedenen Abhandlungen zu zerlegen und diese gesondert anzubieten. Man geht darin sogar so weit, daß man den Anfang oder den Schluß eines Aufsatzes handschriftlich oder mit der Schreibmaschine kopieren läßt, wenn infolge der Druckeinteilung ihrer zwei aus derselben Seite oder demselben Blatte Zusammenstößen. Hier aus erklären sich die vielen »Ausschnitte« (gewöhnlich durch die Abkürzung A. bezeichnet), die man in naturwissenschaftlichen Antiquarkatalogen antrifst. Ans den übrigen Wissensgebieten begegnet man dem gleichen Verfahren nur ab und zu. — Ganz selten aber findet man es, soweit Werke der Literatur in Frage kommen. Die Herren der Wissenschaft legen gemeinhin nur Wert aus die Sache selbst, die Lilcraiursammlcr aber haben ein feineres bibliographisches Gefühl, in ihren Augen verliert ein Roman, eine Novelle, ein Gedicht entschieden an Wert, wenn sic aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang entfernt sind. Der Antiquar wird zu diesem Mittel also nur in dem Falle greifen dürfen, wenn ihn ein sonst hoffnungslos defekter Sammelband dazu gewissermaßen zwingt. Dagegen ist es Wohl Gebrauch, in der Titelaufnahme nur eins — das wertvollste Stück — aus dem Inhalt eines Zcitschriftenhcftes oder -bandcs zur Grund lage zu nehmen und alles übrige beiseite zu lassen, z. B.: Goethe: Erwin und Elmire. 1775 (Iris. Bd. 2. Stück 3). In dieser Weise wird man es also gemeinhin machen, soweit es sich um Originalwerke von einiger Bedeutung handelt. Anders bei Aufsätzen, die über eine Litcraturgröße erschienen sind, oder bei Rezensionen ihrer Werke. Hier ist das Ausschneiden wieder mehr im Schwange, besonders deshalb, weil man damit meist eine Verteilung des Inhaltes nach mehreren Richtungen er zielen kann. Daß der Antiquar aber, der sich die Mühe gibt, das alles auszusorschen und zu beachten, sich selbst nützt und auch den Sammlern, die sich auf ein eng umrissenes Gebiet be schränken, vielleicht gar nur einen bestimmten Schriftsteller als ihre Lieblingsbeschäftigung erwählt haben, das steht außer allem Zweifel. Auch in diesem Falle ist es wieder eine Sammlung, die in be sonderer Deutlichkeit zeigt, in welchem Umfange einzelne Nummern von Zeitungen und Zeitschriften dadurch an Wert gewinnen, daß Erstdrucke aus den Werken eines bedeutenden Schriftstellers darin enthalten sind. Im Verlage von Friedrich Meycr's B u ch h a n d l u n g in L e i p z i g ist kürzlich ein »Verzeich - nis der von Hofrat vr. Richard Maria Werner, o. ö. Professor an der Universität Lemberg, hintcrlasscnen Friedrich Hebbel-Sammlung, nebst einigen Zusätzen Hrsg, von Friedrich Meh er« (82 S. 8". Preis 4 »«) erschienen. Richard Maria Werner war bekanntlich der Herausgeber der großen historisch kritischen Ausgabe der Werke Hebbels (B. Behr's Verlag in Berlin); seine Bibliothek ist von einer außerordentlichen Reich haltigkeit aus diesem Gebiete. Sie »soll tunlichst im ganzen verkauft werden«. In ihr sind allein an Zeitungs- und Zeit- schristcnnummern Wohl an die zweihundert oder mehr vertreten, in denen sich Beiträge von Hebbel in ersten Drucken finden, und zwar aus der Augsburger Allgemeinen Zeitung — Braga — der Deutschen Monatsschrift von Kolatschek — dem Deutschen Museum — der Zeitschrift Europa — den Jahrbüchern für dramatische Kunst — den Jahrbüchern der Literatur — der Iduna (Hrsg, von seiner Gönnerin Amalia Schoppe) — der Jllustrirten Zeitung — dem Illustrierten Familienblatt, Hrsg, vom Österreichischen Llopd — dem Morgenblatt — Orion — dem Rheinischen Odeon — den Stimmen der Zeit — den Unter haltungen am häuslichen Herd usw. — Dazu kommen noch un gezählte einzelne Nummern, vielleicht auch Ausschnitte, mit Besprechungen Hebbelscher Werke und Aufsätzen über Hebbel. Das alles natürlich neben den ersten Drucken seiner Werke in Buchform, fast vollständig bis zum letzten Stück. Das syste-
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