Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-07-21
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19170721
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191707215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19170721
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-07
- Tag1917-07-21
- Monat1917-07
- Jahr1917
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
pv 168, 31. Juli 1817. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. malisch in 15 Abteilungen geordnete und mit einem Namen« und Sachregister versehene Verzeichnis, das große Seltenheiten enthält, ist in der bekannten sorgfältigen Art bearbeitet, die wir aus des Herausgebers bibliographischen Werken über Heine, Goethe und Maler Müller kennen und schätzen. Der Zu« satz zu einem Titel: »Meyer Nr. . . .« ist in Antiquarkatalogen jetzt schon ebenso häufig, wie es die Anführung des »Goedeke« ist, und wenn einer gar sagen kann »Nicht bei Meyer«, so hat er damit eine Anpreisung von meist durchschlagendem Erfolge im Sinne, die mehr wirkt, als die abgebrauchte Formel »Selten heit ersten Ranges« das vermag. Von Antiquarkatalogen ist nicht viel zu sagen, wenn uns auch eine ziemliche Reihe davon vorliegt. Bemerkenswert er scheint es aber, darauf hinzuweisen, daß mit dem Katalog 241 von Simmel L Co. in Leipzig: »I-ittcrnc Oraccnc (cuni lr.vrantims)« jetzt wieder ein groß angelegtes Verzeichnis aus dem Gebiete der klassischen Philologie und Altertumswissen schaft zu erscheinen beginnt, während wir in der statistischen Übersicht über das erste Viertel dieses Jahres (Bdl. Nr. 107) seststellen mußten, daß diese Wissenschaft durch Kataloge damals überhaupt nicht vertreten war. Eine Kleinigkeit nur veranlaßt »ns, noch auf einen anderen kurz einzngchcn: das bekannte und unvermeidbare Doppeltauftreten (früher sagte man: die Duplizität) der Ereignisse. In dem Katalog der vorher er wähnten Bücherversteigerung bei Paul Grauste in Berlin waren eine ganze Reihe von Büchern aus Goethes und seiner Nach kommen Besitz enthalten, u. a. fünf mit handschriftlicher Ein tragung von Ottilie von Goethe, die mit Preisen zwischen 20 und 55 .4k bezahlt worden sind. In einem gleichzeitig er schienenen Autographen-Verzeichnis von Paul Gottschalk inBerlin kommen nun ebenfalls solche Bücher vor, und zwar sechs mit dem Namcnszug der Ottilie. Hier sollen sie 5—20 ^4 kosten. Der Katalog von Gottschalk ist kriegsmäßig einfach und sparsam hergestellt und entbehrt aller Proben aus den verkäuflichen Schriftstücken, also des Hauptreizes eines Auto- graphen-Angebotes i unter seinen 725 Nummern, zu deren Be schreibung 30 Seiten genügen müssen, finden sich aber viele hoch angesetzte Kostbarkeiten: ein Brief von Luther vom Jahre 1527 für 6500 .44, einer von Rembrandt für 5000 ,4k, 18 Briefe von Dickens für zusammen 2750 ^44, ein kleines Manuskript von George Washington für 2500 .4k und noch viele andere be trächtlichen Wertes, wenn auch die große Mehrzahl wohlseil von 50 H an aufwärts — zu haben ist. B. P. öreillivpl ät Härtel. Oeäciiksclu'iki, uiul /Irkoiksdcrii'ltt. von Oskar vvllDasc. 4. Lukia^c. Drstcr Land: 1542 bis 1827. 4", VIII, 254 Laitan. Druck und Verlag von Lreitkopk L Härtel in keiprjg, 1917. Den Spuren der Vorfahre» in fleißiger Forschung nachzugeheu, sic für nachkommende Geschlechter festzulegcu und damit auch diese zu erw'citcrnder, »erticscuder Forschung auzurcgcu, ist eine ehrenvolle und zugleich reizvolle Ausgabe. Von diesen Reizen gespornt, hat sich der Verfasser obgcnauutcn Werkes, der älteste Mitinhaber und Leiter des Hauses Breitkops L Härtel, gern der Erfüllung dieser Ehren pflicht gewidmet. In objektiver Darstellung berichtet er über das Wachsen und Blühen seines Hauses in den vierzehn Mannes- solgcn der Besitzer, entrollt er vor uns ein interessantes Bild deut scher Kulturarbeit. Immer darauf bedacht, nicht auszuschmilckcn, son dert: getreulich schlichte Wahrheit zu berichten, sucht er diese, soweit ihn, möglich, durch Mitteilung von Urkunde» zu belegen. Neben einer »Gcdcnkschrist« samiliärcn Charakters, die i» vier Jahrzehnte» all mählich herangereist, äußerlich auch in verschiedener Form schon srliher ans Licht getreten, aber nicht in den Handel gekommen ist, soll das Buch, wie es im Titel heißt, zugleich ein »Arbeitsbericht« sein. Tat sächlich gibt cs über de» Leserkreis der Familie und der Geschäfts- angchörigcn hinaus einen höchst wertvolle» Forschnngsbcricht zur Ge schichte des deutschen Buchhandels, Buch- und Notendrucks, der der Allgemeinheit dieser Berufe zugute kommen wird. Daß der Verfasser volle persönliche Geltung beanspruchen darf, wird nicht nur durch seine enge Zugehörigkeit zur Familie und zum Hanse Breitkopf K Härtel verbürgt, sondern auch durch seine unermüdliche Mitarbeit an Erforschung der deutsche» Buchhandelsgcschtchte. Von früheren Wer ken seiner fleißigen Feder sei hier mir an die meisterhafte Schilderung der Koberger*) erinnert, jener mächtigen Nürnberger Bnchdrucker- und Buchhändlcrsamilie, deren Verlagsbetricb von 1470 bis 1532 ln drei Geschlechterfolgen geblüht und dem deutsche» Verlage schon bald nach Gntcnbergs weltbewegender Erfindung eine beherrschende Stel lung geschaffen hatte. Der vorliegende erste Band des monumental ausgcstattetcn Wer kes schließt mit dem Jahre 1827 ab. Gegenüber dem verhältnismäßig knappen Zeitraum der im zweiten Bande**) zu erwartenden Fort führung bis zur Gegenwart umfaßt er ein nach Jahren und auch grund legender Bedeutung ungleich größeres Gebiet geschichtlicher Darstel lung. Tenn den nachgcwiescnen frühesten Beginn der Geschichte seines Hauses führt der Verfasser aus das Jahr 1542 zurück: dieser erste Band schildert somit dessen Werdegang innerhalb säst dreier Jahrhun derte. Von wesentlicher Bedeutung bleibt immerhin die Zeit seit dem Auftreten des ersten Brcitkops (Bernhard Christoph), das 1718 er- solgtc: die Schilderung der Vorgänger wird von: Verfasser als »Vor geschichte« bezeichnet. Nicht weniger als sieben Vorgänger sind den sieben Mannes- folgcn Breitkopfischc» und Härtctsche» Stammes vorangeschrittcn. Es waren schwere Zeiten, unter denen die damaligen Leipziger Drucker zn leiden hatten. Der Dreißigjährige Krieg brachte den Gipse! der Leiden: aber schon lange vor ihm hatten Nöte mancherlei Art den Bür ger gedrückt und frisches Vorwärtsstrcben in Fesseln gelegt. Harte Jnnnngsgcsctze, deren Ziel aus möglichste Beschränkung der Zahl selb ständiger Handwerker in einer Stadt gerichtet war, vermehrten die Hemmungen gesicherter Entwicklung, wie denn überhaupt diese gesamte Vorgeschichte volkswirtschastltch ein eigenartiges Gepräge hat. Wenn bei Todessall eines Druckhcrrn nicht unmittelbarer Erbgang vom Vater auf den Sohn oder Enkel statthabcn konnte, so war die Erhal tung des Betriebs für die Witwe gefährdet. Unter diesen Umständen kann cs nicht befremde», daß diese ganz regelmäßig alsbald zur Wie- dcrvcrmählnng mit einem innungsgerechten Buchdrucker schritt. Dieser Brauch war damals zur gewissermaßen selbstverständlichen Gewohnheit im Leipziger Buchdruck- und Handwerksbetriebe geworden. Die Vor geschichte des Hauses Breitkopf L Härtel bekundet sie in langer Folge, die 177 Jahre überspannt, und auch der erste Breitkopf hat keine Aus nahme von der Regel gemacht. Mit einer einzigen Ausnahme war in dieser Nachfolge zweite, einmal sogar dritte Verehelichung der Witwe die übliche Form des Geschäftsllbergangs. Wir beschränken uns in diesem Bericht auf Nennung der Namen dieser Vorgänger Breitkopfs. Es sind: 1. Heinrich Eichbnchler, 1542 zum ersten Male urkundlich genannt gestorben 1555: 2. Hans Ramban, 1555 bis 1573: 3. Georg Deffncr, 1580 bis 1587: 4. Abraham Lambcrg, 1587 bis 1628, auch als Verleger und Buch händler tätig, erster Drucker des Leipziger Reßkatalogs: 5. Henning Köler, 1683 bis 1656, zweiter Drucker des Mcßkata- logs: 6. Johann Georg. Wurde um 1657 als Faktor bei »Henning Kö ters Witbe« bestellt, sorgte sür die Unterweisung des jungen Sohnes Johann Köler, crösfnctc später eine eigene Druckerei, verkaufte diese 1702 an 7. Johann Caspar Müller, 1702 bis 1717. 1713 Wiedervermäh- tnng von dessen Witwe Maria Sophia, gcb. Hermann, mit Bern hard Christoph Brcitkops. Selbstverständlich mußten alle diese Vorgänger sich in Grenzen bewegen, die, an späterer Entwicklung gemessen, mehr als bescheiden waren: doch genügte» sic, ungeachtet unzähliger Hemmungen durch allgemeine Notlagen und säst noch drückendere Zensur- und Jnnnngs- vorschristcn, den Ansprüchen ihrer Zeit vollkommen. Fast durchweg hatten sie selbst auch für den Schriftguß z» sorgen; manche betrieben diesen sogar gewerbsmäßig. Außer deutscher und lateinischer Schrift war dabei auch auf fremde Schriftzcichcn, namentlich hebräische, Bedacht zn nehmen. Bildlicher Schmuck findet sich in vielen ihrer Drucke. Neben GclegcnhcitSdrncken, Formulare» und anderen Akzidenzen sorgte das rege geistige Leben der Stadt, von der Universität getragen und gefördert, für hinreichende Aufträge: auch der Notendruck — denn auch dieser wurde geübt — fand in Leipzigs nicht minder regem Musik leben Beschäftigung. Der dauernde Druck des Leipziger Mcßkatalogs ist hier schon erwähnt worden: S» weiteren regelmäßig wicdcrkchren- dcn Aufträgen gaben die »Mcßrelationcn« Anlaß, die von Messe z» *) Die Kobergcr. Eine Darstellung des bnchhändlerischen Ge schäftsbetriebes in der Zeit des Überganges vom Mittelalter znr Neu zeit. Von Oskar v. Hase. 2. nengearbcitcte Anslage. 8°, 40 Bogen. Leipzig 1885, Breitkops L Härtel. .4k 10. -. **> Der zweite etwa ebenso starke Band wird nicht vor Ende 1918, jedenfalls nicht vor Beendigung des Krieges erscheinen können. 8SS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder