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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.08.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-08-07
- Erscheinungsdatum
- 07.08.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ lül, 6. August 1917. leger zögert wohl neuerdings, seine medizinischen Bücher zu senden. Nun ist eS ja richtig, das; die medizinische Schriftstellerei mit der Zeit einen so riesigen Umfang angenommen hat, das; sie sich in einer all gemeinwissenschaftlichen kritischen Zeitschrift auch nur in ihren Hanptzügen nicht mehr bewältigen läßt; doch dürfen weder die Ge schichte der Heilkunde noch die mit der Psychologie sich enge berüh rende Psychiatrie in ihren wichtigsten Erscheinungen fehlen. Von allen anderen Wissenschaften aber suche ich die zusammcnfassenden Werte, dann aber auch die bedeutenderen Einzelschriften den Lesern vorzuführen, und ans dem Gebiete der Geisteswissenschaften gehe ich darin so weit, als der Raum irgendwie reicht. Die Rücksicht auf die sen zwingt mich leider, Dissertationen und Schulprogramme sowie Zeitschriftenaufsätze iu der Regel nur dem Titel nach zu verzeichnen. Während ich mich, wenn eine begründete Bitte um baldige An zeige vorgebracht wird, ihr nicht entziehe und mein Möglichstes in dieser Hinsicht tue, bleibt mir doch im allgemeinen der Zeitpunkt der Besprechung vertrauensvoll überlassen; selten, das; ich einmal ge drängt werde. Das ist mir vor allem in dieser ernsten und schweren Zeit, die für ein sonst im ganzen Ausland viel gelesenes Blatt sich doppelt hart erweist, von großem Wert. Denn eine schnelle Erledi gung stößt jetzt naturgemäß auf Schwierigkeiten, wo so viele ständige Mitarbeiter und sonst hcranzuziehende Gelehrte im Felde oder doch im Heere stehen, von denen immerhin eine stattliche Anzahl, sei es im Schützengraben oder hinter der Front, sich nach Möglichkeit am Blatte weiter betätigt. Manch einen freilich wirft der Krieg hin und her, manchen auch deckt die fremde Erde. Ich selbst hatte mich gleich zu Anbeginn als alter Landwehrofsizier der Militärbehörde zur Verfü gung gestellt und hoffte hier am Orte etwa der Presscabteilung oder Prüfungsstelle oder einem sonst für mich geeigneten Amt zugewiescn zu werden, aber das ward mir nicht zuteil, und ich habe mich schließ lich damit zufrieden gegeben. Denn ich sagte mir, ich würde mich sonst meinen Herausgeberpflichten doch nur in eingeschränktem Maße haben widmen können, und das Literarische Zentralblatt ist am Ende wichtig genug, um auch inmitten der Kriegsläufte mit aller Tatkraft durch geführt zu werden: wir würden doch schlecht fahren, wollten wir an nehmen, daß jetzt alle solche Friedensarbeit überflüssig oder wertlos sei. Auch hier gilt es durchzuhalten. Dies wird mir durch den Ver lagsbuchhandel wesentlich erleichtert. Trotz Papiernot und Papier teuerung vermisse ich auch heutigen Tags kaum eine wichtige, noch so kostspielige Neuerscheinung, sobald ich darum ersuche. Und noch eins will ich schließlich zum Ruhm unseres Buchhandels sagen: in der ganzen Zeit meiner Herausgebertätigkeit wüßte ich kaum einen Fall zu nennen, der mich in ernsten Widerstreit mit einem Ver leger wegen einer scharf gehaltenen Besprechung gebracht hätte; daß cs an solchen niemals gefehlt hat, ist ja bekannt und auch nicht zu ver wundern, da nach alter Überlieferung nur die berufensten Fachmän ner hier zu Wort kommen. Es hat wohl gelegentlich Auseinander setzungen gegeben, aber diese endeten zumeist zu beiderseitiger Zu friedenheit. Ich darf wohl auch in diesem Verhalten des Verlags buchhandels den Beweis eines mich ehrenden Vertrauens erblicken. Diese erfreulichen Zustände währen nun schon 67 Jahre, denn sic waren in ähnlicher Weise schon vorhanden, als mein Vater noch die Zeitschrift leitete, nur daß seitdem Schriftstellerei und Buchhandel einen gewaltigen Aufschwung genommen haben, einen Aufschwung, der auch meine Arbeit ganz ungeheuer gesteigert hat, so daß in dieser Hinsicht ein Vergleich mit den früheren Zeiten gar nicht gezogen wer den kann. Ist doch zu dem Blatte auch noch die von mir vor bald 18 Jahren geschaffene Beilage hinzugetreten, die über die Erscheinungen der schönen Literatur berichtet, so daß im Literarische« Zentralblatt nunmehr alle Gebiete des Schrifttums erfaßt werden. Ich bin dem Verlagsbuchhandel zu aufrichtigem Dank verbunden. So wie er meine ernsten Bestrebungen unterstützt, so fühle ich mich auch verpflichtet, den seinen cntgegenzukommen, und ich hoffe, es möge mir oder doch wenigstens dem Literarischen Zentralblatt vergönnt sein, noch manche Jahre in bestem Einvernehmen mit ihm seine Auf gabe im Dienste der Wissenschaft nach Kräften zu erfüllen. Eduard Za rucke. Kleine Mitteilungen. Verband des deutschen Kunst- und Antiqnitätenhandcls E. V. — Von beteiligter Seite geht uns die folgende Mitteilung zu, die auch bereits in einem Teile der Tagespresse Aufnahme gefunden hat. »Die erste sehr zahlreich besuchte Mitgliederversammlung des Verbands des deutschen Kunst- und Antiquitätenhandcls E. V. fand am 28. Juli unter Leitung des 1. Vorsitzenden, Kommerzienrat Sieg fried Drey, in München statt. Es wurden bei dieser Gelegenheit 4 Gruppen gebildet: 1. Kunsthandel lPaul Cassirer, Berlin, 1. Vor sitzender, Kommerzienrat Theob. Heinemann, München, stellvertr. Vor sitzender). 2. Antiguitätenhandel (Julius Böhler, Hofautiguar, Mün chen, 1. Vorsitzender, Julius Goldschmidt, Frankfurt a. M., 2. Vor sitzender). 3. Kunstantiquariat (Jacques Nosenthal, Hofantiquar, München, 1. Vorsitzender, Hans Boerner, Leipzig, 2. Vorsitzender). 4. Numismatik und Archäologie (Hofrat I)r. Jakob Hirsch, München, Vorsitzender). Dem Verbände gehören bereits die bedeutendsten Fir men des deutschen Kunst- und Antiquitätenhandels als Mitglieder an.« Wie aus den hier genannten Namen und dem Aufbau des neuen Vereins hervorgeht, scheint es sich bei dieser Gründung um eine Orga nisation großen Stils zu handeln. Ihr kann um so eher ein günstiges Prognostikon gestellt werden, als der Kunst- und Antiquitätenhandel bisher jeder Organisation entbehrte und durch seinen internationalen Charakter während des Weltkriegs schwerere Schädigungen erlitten hat als irgend ein anderer Geschäftszweig. Daher wird der neuen Vereinigung nicht nur die Aufgabe zufallen, diese Schädigungen ans ein Mindestmaß zurückzuftthren, indem sie geschlossen allen Versuchen einer Umgehung bestehender Verpflichtungen entgegentritt, sondern auch die Zusammenfassung aller dem gleichen Ziele zustrebenden Kräfte innerhalb ihres Kreises. Gerade im Kunst- und Antiquitäten handel zeigt sich eine starke Zersplitterung, der durch zweckmäßige Or ganisation und Arbeitsteilung bei vorhandenem guten Willen leicht abgeholfen werden könnte. Im Interesse einer rationelleren Bewirt schaftung des Antiquitätenmarkts, an der nicht nur dieser selbst, son dern auch Buchhandel und Antiquitätenkäuser in ihrer Gesamtheit be teiligt sind, wie nicht minder im Hinblick auf die bisher unbestrittene Weltgeltung des deutschen Antiquitätenhandels würden wir es daher begrüßen, wenn sich die auf die Gründung des Verbandes des deutschen Kunst- und Antiquitätenhandels gesetzten Hoffnungen in vollem Um fange erfüllen würden und auch dem Buch-Antiquariat genügend Raum in der Organisation gegeben würde. Jedenfalls kommen wir im Nah men der Berichte über das Antiquariat noch ausführlicher darauf zurück. Jubiläum. — Die Buch- und Musikalienhandlung, Antiquariat und Leihbibliothek A. Schenk in M annhei m besteht am heutigen Tage 25 Jahre. Sie wird noch von ihrem Gründer geleitet, der also gleichzeitig das Jubiläum 25jähriger Selbständigkeit begehen kann. Die Versteigerung der Bibliothek Jules Lcmaitres. — Ter fran zösische Schriftsteller und Akademiker Jules Lemaitre ist am 31. Juli 1914 mitten im ersten Kriegslärm aus dem Leben geschieden. Nun mehr wurde sein Nachlast öffentlich versteigert, wobei auch Jules Le- maitres wertvolle Bibliothek im Hotel Drouot unter den Hammer kam. Der Verkauf erbrachte die hübsche Summe von 250 000 Francs. Die höchsten Preise erzielten eine Rabelais-Ausgabe des Pantagruel (2000 Francs), ein Bossuet (3600 Francs) und ein Montaigne (5000 Francs). Der französische Staat hat einen Teil der Bibliothek für die verschiedenen Staatsbibliotheken erstanden. (Neue Freie Presse.) Persmmlnachrichten. Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse wurde ausgezeichnet Herr Oberleutnant und Brigade-Ad jutant Oscar Hollesen j r., Prokurist der Huwald'schen Buch handlung (O. Hollesen) in Flensburg. Gefallen: am 22. Juli im Kampfe fürs Vaterland Herr Josef Breit kopf, im Alter von 32 Jahren. Der Verstorbene war seit 1. Oktober 1910 Inhaber der Buch-, Musik- und Papierhand lung Paul Hirsch in Köpenick. ^ Sprechsaal. Postalisches. Die hiesige Post beanstandet die Annahme von Drucksachen, die mit den bekannten Leincrschen Adressen beklebt sind, mit der Begründung, daß das Aufkleben der Aufschrift nicht zulässig sei. Es handelt sich hierbei um Rundschreiben, die nach Österreich, der Schweiz usw. verschickt werden sollten. Mir war wohl bekannt, daß das Aufkleben von Adres sen auf Pakete und Kreuzbandsendungen nach dem Ausland untersagt ist; daß man aber die Verwendung eines so kleinen schmalen Streifens verbietet, das geht doch wohl zu weit! Man fragt sich unwillkürlich: Wer fabriziert solche Verordnungen? Wenn schon nichts aufgeklebt werden darf, dann sollte man doch logisch Vorgehen und in erster Linie das Aufkleben der Briefmarken verbieten. Stuttgart. KarlHeyde. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Eftiedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhauS». 940
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