Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1917
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- 1917-08-21
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- 21.08.1917
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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deranigen Unehelichkeiten direkt aufmnntcrn, so haben der Zen- tralvorstanü des Soriimentervereins und einige Schul-Rekioren um die oben erwähnte Btaßnahme ersucht. Die Antiquare fühlten sich sehr gekränkt und protestierten öffentlich. Selbstverständlich darf die Lauterkeit der Geschäftsmethoden der grasten ange sehenen Firmen nicht in Zweifel gezogen werden, aber vor dem Gesetz sind alle gleich, und ein Gesetz der betreffenden Art ist notwendig. Die gerichtliche Eintragung der von mir früher erwähnten neuen Aktiengesellschaft zur Einfuhr von ausländischer Litera tur ist jetzt erfolgt, und es scheint, als ob die »Büchhandels- Zentrale« bald verwirklicht werden würde. Über die nähere Aus gestaltung des Unternehmens binich nicht unterrichtet. Anfänglich hietz es, seine Tätigkeit solle erst nach dem Kriege beginnen. Auch wollte man, um die Betriebsmöglichkeiten zu erweitern, Papierhändler mit aufnehmen. Davon hat man nunmehr Ab stand genommen, da der Plan unter den Sortimentern auf Widerstand fliest. Von der Lundbergschen Entente-Zentrale hört man immer noch nichts. Wahrscheinlich haben die deutschen V-Booie ihm in die Suppe gespuckt. Möglich auch, daß große Tinge vorbereitet werden, denn wie der Dichter sagt- »Was groß geschieht, geschieht im stillen«. Der niedrige Bankkurz auf deutsches Geld hat vom I. April auch eiue neue Herabsetzung der buchhändlerischen Kurzberech nung hcrbeigcführt. Die Mark wird nunmehr mit 85 Öre und bei Einkauf von mindestens 50 .U auf einmal zu KO Sre be rechnet. Hoffentlich bleibt uns ein weiterer Kurssall erspart. Denn die Spesen bleiben dieselben. Doch muß man froh sein, überhaupt noch Bücher aus Deutschland zu erhalten. Der Im- Port aus England, Frankreich und Amerika ist infolge der V-Bootspcrre sehr schwierig und praktisch genommen gänzlich unterbrochen. Zwar kommen auch jetzt noch mindestens ein- oder zweimal die Woche Briefe, Kreuzbänder, Postpakete und Zeitungen aus England — über England geht ja auch die Post von Frankreich und Amerika —, aber von einer regelmäßigen Beförderung kann doch keine Rede sein. Viele Bücherkisten und -ballen lagern in den englischen Häsen, und wann sie weitergesandt werden können, steht in weitem Felde. Dort liegen wahrscheinlich auch graste Mengen von französischen Postpaketen. Es muß jedoch gesagt werden, daß die Besörderungszeit manch mal überraschend kurz ist. Als ein Beispiel erwähne ich, daß große Mengen von Kreuzbändern, enthaltend Zeitungen, Bücher und Zeitschriften, die am 2. März von New Jork abgesandt waren, bereits am 25. März in Stockholm eintrafen. Eine kür zere Besörderungszeit ist auch sonst seit dem Kriegsausbruch nicht vorgekommen. Ebenso erhielten wir die so ungeheuer stark verlangte amerikanische, in London gedruckte Modenzeitung »Vo^ue« und die neuen französischen Modenzeitungen schon I-i Tage nach Erscheinen. Es handelt sich hierbei keineswegs um einzelne Hefte, sondern um große Partien, die unter Kreuz band befördert werden. Eine Stockholmer Firma bezieht z. B. von den Weldons-Journalen monatlich ca. 20 000 Exemplare durch die Post. Ader der Bezug auf diesem Wege verschlingt ungeheure Summen, und man beschränkt sich aus das Not wendigste. Die französischen Modenblätter scheinen die Kon kurrenz mit den deutschen erfolgreich auszunehmen, und es mutz ohne weiteres zugegeben werden, daß sie diesen an geschmack- voller Ausstattung, Eleganz und künstlerischer Vollendung über legen sind. Es gibt den feinen französischen, oft gekünstelten Namen zum Trotz noch kein deutsches Gegenstück zu »I-os Llö- xanves kailsiennss«, »I.»z,'t ot la Hocke«, »lleilüna- oder »Voxue«, obwohl »Der Dame« ein hoher Rang eingeräumt wer den muß. Die buchhändlerischen Verbindungen mit Rußland sind einige Zeit abgebrochen gewesen. Kurz nach Weihnachten wurde die Ausfuhr von Büchern jeder Art aus Rußland gänzlich ver boten. Auch viele früher erlaubte Zeitungen durften nicht mehr ins Ausland besördert werden. Den Zweck der Verfügung habe ich nicht erfahren können. Größere Bedeutung für die schwe- Verantwortlicher Redakteur: Emtl Thomas. — Verlag: Der Börsen Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. - Adresse der 992 bischen Buchhändler hatte ja das Verbot nicht. Denn der Be darf an russischen Büchern ist hier sehr gering und hauptsächlich auf Stockholm beschränkt, wo sich während des Krieges etwa 5—7000 Russen niedergelassen haben. Diese Russen sind durchgängig sehr gutsituiert und kaufen gern Bücher, sodatz die Buchhandlungen, die russische Literatur führten, sehr leb hafte» Absatz halten. Das Verbot ist nach der Revolution aufgehoben worden. Aber auch die Bllchereinsuhr aus Deutschland ist seit Anfang des Jahres mit Schwierig keiten und großem Zeitverlust verbunden. Die Ballen aus Leipzig bleiben oft drei Wochen lang gänzlich aus und sind infolge Gütersperren u. dgl. monatelang unterwegs. Auch die Beförderung von Postpaketen nimmt kapm kürzere Zeit in An spruch. Reklamationen bei der Post und der Eisenbahn gehören zu den Alltäglichkeiten, obwohl wir mit Deutschland in direkter Eisenbahnverbindung stehen. Hier müßte versucht werden, eine Wandlung zum Besseren zu schassen, da die Literatur während des Krieges eine der wichtigsten Handelswaren geworden ist, deren kulturpolitischer Wert nicht unterschätzt werden darf. Die Frage des Ladenschlusses ist durch die Knappheit un serer Kohlenvorräle aktuell geworden. In Stockholm schließen schon seit längerer Zeit einige größere Geschäfte (darunter auch Buchhandlungen- um 6 Uhr, und da die Sommerzeit in diesem Jahre nicht eingcfllhrt worden ist, hat man von vielen Seiten vorgeschlagen, sämtliche Geschäfte um diese Zeit zu schließen. Eine solche Reform läßt sich natürlich leicht durch führen, und die Vorteile können nicht bestritten werden. Könnte man diese Geschäftsschluß-Zeit während des ganzen Jahres aufrechterhalten, so wäre ein großer Schritt vorwärts getan. Der Magistrat zu Stockholm hat kürzlich den Geschästsschlutz auf 7 Uhr verlegt. Eine große Geschästsfuflon ist zu verzeichnen. Die Firma Albert Bonnier erwarb neulich den Verlag Beijer s- Co., der einst eine der größten Verlagssirmen Schwedens war, aber in den letzten Jahren ein ziemlich stilles Dasein führte und größten teils von dem Vertrieb alter Vorräte lebte. Zuletzt ist noch zu erwähnen, daß der Chefdirektor der Firma Norstedt L Söner, Kammergerichtsrat C. Carlesson, als Finanzminister in das neue Kabinett Swartz eingetreten ist. Man könnte also mit einem gewissen Recht sagen, daß ein Mann des Buchhandels in der Regierung säße. Dies ist aber nicht ganz zutreffend, den» der neue Minister war zwar Chef einer unserer größten Verlagssirmen, aber kein Buchhändler. Er ist Jurist und war früher unter Exzellenz Swartz als Finanz, minister Expeditionsches im Finanzministerium. Chef der Firma Norstedt L Söner wurde er Wohl mehr infolge seiner finanzwissenschaftlichen und juristischen Befähigung als infolge seiner Kenntnisse auf dem Gebiet des Buchhandels. Aber immerhin —. L. I>. L. Kleine Mitteilungen. Jubiläum. Am 20. d. M. waren 25 Jahre verflossen seit Grün dung der Verlagsbuchhandlung Paul Schweikhardt in Stra sz- burg (Els.). Die Firma wurde von Fritz Schlesier am 20. August 1892 gegründet und wandte sich bald der elsässischen Literatur und Kunst als Spezialität zu. Am 1. ^nli 1896 trat Herr Gustav Schweik- hardt in das Geschäft ein, wodurch sich der Wortlaut der Firma in Schlesier Lc Schwcikhardt änderte. Nach dem 1912 erfolgten Austritt des Herrn Fritz Schlesier, der sich einem anderen Wirkungskreise zn- wandte, gab Herr Schweikhardt der Handlung seinen Namen. Prcsseabteilung des General-Kommandos des XIX. Armeekorps — Die Referenten des Bnchprüfungsamtes in der Presseabteilung des stellv. Generalkommandos XIX. (2. Kgl. Sächs.) Armeekorps (Leipzig, Thomasring Nr. 21) sind künftighin nur in der Zeit von 10—1 Uhr zu sprechen. Alle mündlichen Gesuche, Anfragen und Anträge werden demgemäß lediglich in dieser Zeit entgegengenommen. Die Sprech stunden der Referenten für Tageszeitungen und Zeitschriften bleiben dieselben wie bisher. , eretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. Redaktion und Erpedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhauS).
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