Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1917
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- 1917-08-24
- Erscheinungsdatum
- 24.08.1917
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- Deutsch
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- Saxonica
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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- Tag1917-08-24
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.)/ 197, 24, August 1917, Redaktioneller Teil, vr, Giesecke und Meiner überlassen gewesen, und es kann doch keinerlei Anspruch des einzelnen Unterzeichners, des einzelnen Teilnehmers an der Versammlung bestehen, datz nun genau der Wortlaut, den gerade er gewünscht hat, als Entschluß der All gemeinheit festgelegt wird. Herr Hosrat Arthur Meiner-Leipzig: Ich möchte Herrn vr, Hofmann folgendes erwidern: Wie hier ausgesprochen worden ist, sind auf die von Herrn vr, Giesecke und mir auftraggemätz verfaßte Erklärung verschiedene Widersprüche und Wünsche auf Abänderung erfolgt. Diesen Wünschen auf Abänderung glaub ten wir uns nicht verschließen zu sollen, da der Sinn der Er klärung der gleiche blieb. Diese Änderungen sind vorgenom men worden, und daraufhin ist jetzt vorliegende Erklärung an den Verlegerverein abgegangen. Es bestand aber keine Mög lichkeit — bei den jetzigen schwachen Hilfskräften war das aus geschlossen —, allen denjenigen, die die erste Erklärung bekom men hatten, auch die zweite, etwas abgeänderte Erklärung zuzu stellen, und wir glaubten uns auch berechtigt, diese etwas ab geänderte Erklärung abzuschicken, da sie ja dem Sinne nach der anderen gleich war; wir mußten auch damit rechnen, daß an der neuen Erklärung wieder von anderer Seite Wünsche ans Abän derung gekommen wären, so daß wir nie fertig geworden wären, Herr vr, Max Hofmann-Leipzig: Ich habe meine Meinung über die Resolution in dem anderen Wortlaut schon Herrn Hof rat Meiner brieflich mitgeteilt und wollte bloß eine Erklärung Hervorrufen, wie es komm!, daß hier eine andere Resolution steht als die, die den einzelnen Mitgliedern zugeschickt wor den ist, Vorsitzender: Danach scheint mir die Sache doch vollkom men aufgeklärt zu sein. Es ist ja selbstverständlich, daß eben ein Mehrheitsbeschluß gewissermaßen durch Umlauf gefaßt worden ist, und daß sich Herr vr, Hofmann, wie es schein!, in der Min derheit befunden hat. Nach dem, was ich ausgeführt habe und was ich Wohl nicht weiter zu ergänzen brauche, glaube ich, daß die Anträge Nitsch- mann und Genossen, wie sie hier vorliegen, in keiner Weise an genommen werden können, sondern daß der gesamte Verlags buchhandel nachdrücklichst gegen sie Stellung nehmen mutz. Ich möchte nun zunächst fragen: wer von den Herren wünscht dazu das Wort? Herr Kommerzialrat Wilhelm Müller-Wien: Meine sehr geehrten Herren! Sie haben beschlossen, daß man nur fünf Minuten reden soll. Ich kann in fünf Minuten schwerlich fertig werden; ich werde mich bemühen, mich nur auf wenige Worte zu beschränken, und mir Vorbehalten, heule nachmittag oder morgen ausführlicher zu werden. Ich stehe auf dem Standpunkt, datz unser Herr Vorsitzender vollständig irriger Meinung ist, und datz es sich für uns gar nicht um die Aufhebung des Ladenpreises handelt. Ich mache dar aus aufmerksam: ich habe die Ritschmannschen Anträge im Bör senblatt nur ganz flüchtig gelesen. Ich habe auch nie eine Nummer der Gildezeitung bekommen, weil ich nicht Mitglied bin und sie nicht erlangen konnte. Ich bin ganz selbständig und habe, wie Sie im Börsenblatt gelesen haben werden, nicht einmal, sondern dreimal im Verein Österreichischer Buchhändler den Antrag gestellt oder die Anregung gegeben, datz es so nicht weitergehen könne, sondern datz wir uns helfen müssen. Wir denken gar nicht an die Aufhebung des Ladenpreises, Es ist keinem Menschen eingefallen, gegen diesen Grundpfeiler unserer Organisation, die Aufrechterhaltung des Ladenpreises, Sturm zu lausen. Der Ladenpreis soll bleiben. Aber wo steht denn geschrieben, daß der Sortimenter Handlanger des Verlegers ist, und daß er bei der Arbeit, die er leistet, draufzahlen muß? Meine sehr geehrten Herren — Sie werden das ja ausführlich hören —: wir können mit 25 Prozent Rabatt nicht mehr arbeiten. (Zu ruf: Sie kriegen ja viel mehr!) — Ja, dann kommen wir dar auf, daß die Arbeit für die Verleger, die nur 25 Prozent geben, von Ullstein und anderen Verlegern, die 40 Prozent geben, be zahlt werden muß, (Widerspruch.) Das ist ein Standpunkt, über den ich mich nicht äußern will. Wir konnten nur von denjenigen Artikeln leben, auf die wir 40 Prozent oder 50 Pro zent bekommen, Rur so konnten wir auch mit 25 Prozent rabat- tierte Artikel mit verkaufen. Bei diesen zahlen wir aber drauf. Das wird Ihnen jeder Sortimenter bestätigen. Ich spreche da natürlich nicht von Zwergbetrieben, ich spreche nicht von den Auch-Buchhändlern, sondern ich spreche von dem Rückgrat des Buchhandels, von dem Rückgrat des Verlagsbuchhandels, von den 300 oder 500 Sortimentern — oder wieviel es sein mögen —, die ihr Geschäft ordentlich betreiben. Darunter verstehe ich, daß solch ein Sortimenter ein möglichst voll ständiges Lager hält, datz er anständige Gehilsengehälter be zahlt und daß er einen guten Laden hat. Diese Betriebe sind es, die da sagen: so kann cs nicht weitergchen. Wir denken gar nicht an die Aufhebung des Ladenpreises, sondern wir denken nur daran — was unsere Vcrkehrsordnung gestattet —, daß wir bei Artikeln, die mit 25 Prozent oder weni ger rabattiert werden, einen Zuschlag erheben, und wir bitten, daß der Börsenverein gestatte, datz dieses in Friedenszeiten und vor langer Zeit vielleicht angemessen gewesene Minimum jetzt auf das den jetzigen Zeiten entsprechende Minimum erhöht wird. Wir verlangen, datz mindestens 30 Prozent Rabatt gegeben wer den, und erlauben uns vorzuschlagen — oder wir nehmen uns das Recht, wenn es uns nicht gestattet werden sollte, und ich gebe Ihnen die Versicherung, wir nehmen es uns —, daß wir uns vom Publikum für unsere Bemühungen bezahlen lassen. Das Bnch hat nach wie vor den Ladenpreis, wie ihn der Verleger fsstlegt; aber wer kann denn von mir verlangen, datz ich für den Verleger umsonst arbeite? Und darauf läuft es hinaus, wenn mir meine Spesenberechnung nachweist, datz ich nahezu 30 Pro zent Geschäftsspesen habe. Ich bin glücklicherweise einer von denjenigen, die nicht vom Buchhandel allein zu leben brauchen. Ich habe drei grosse Betriebe und habe es, Gott sei Dank, bis jetzt noch ertragen können. Also ich spreche hier nicht für mich; aber ich spreche für die übrigen Mitglieder, Ich spreche ferner für den Buchhandel, auch für den Verlagsbuchhandel; denn der Verlagsbuchhandel hat ein lebhaftes Interesse, aus die Erhal tung eines leistungsfähigen Sortimentsbuchhandels bedacht zu sein, und wenn ich sage: es geht nicht mehr so weiter, so sollte der Verlegerverein die Einsicht haben, der Sache etwas mehr Wohlwollen zu schenken, und nicht schlankweg sagen: das ist eine Aufhebung des Ladenpreises; die kann unter keinen Um ständen bewilligt werden. Deshalb appelliere ich an Sie, etwas mehr Wohlwollen dem Sortimenterstand entgegenzubringen. Wir arbeiten doch Hand in Hand, Wir Sortimenter erklären: mit 25 Prozent können wir nicht mehr arbeiten. Wir weisen es Ihnen nach. Und, meine Herren, es nützt Ihnen ja gar nichts, wenn Sie unsere Forderung ablehnen. In Österreich wird in verschiedenen Vereinen längst draufgeschlagen. Die einzelnen haben sich bei mir, der ich Vorsitzender unseres Ver eins bin, vorher gar nicht erkundigt: darf ich das machen?, son dern sie haben es von selbst getan. Es ist niemand eingefallen, dagegen Protest zu erheben, und niemand im Publikum küm mert sich darum oder beschwert sich darüber. Meine Herren, ich bin nicht nur Buchhändler, sondern auch Händler in photographischen Artikeln, habe eine eigene große Fabrik und sehr viel in diesen Betrieben zu tun. Ich habe die Absicht gehabt, verschiedene Papiere mitzubringen: ich befürchtete jedoch, sie würden an der Grenze konfisziert werden, und so habe ich sie zu Hause liegen lassen. Da sind Teuerungs zuschläge von 150 und 200 Prozent, die schlankweg dem Publi kum ausgerechnet werden. Ein Rehhäutchen von der Größe eines halben Taschentuchs, das wir zum Putzen der Objektive verwenden, hat früher 3 Kronen gekostet. Wissen Sie, was es heute kostet? 30 Kronen! So geht es durch die Bank, Nur der Sortimentsbuchhandel hat die drei schweren Jahre durch- gekämpst, durchgehalten und draufgezahlt bei jedem Buche, das mit 25 Prozent rabattiert ist, — Sie lachen, Herr Voigtländer, (Robert Voigtländer: Nicht über das, was Sie sagen!) Was ich Ihnen sage, sage ich im Interesse des Gesamtbuchhandels, Sie müssen endlich einmal einsehen, daß es so nicht weiter gehen kann. Sie müssen sich doch den Sortimentsbuchhandel für die Zukunft erhalten. Wir hoffen doch, auf eine bessere Zeit im Buchhandel rechnen zu können. (Glocke des Vorsitzen den.) Nicht wahr, die fünf Minuten sind schon vorbei? Ich 1009
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