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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-08-24
- Erscheinungsdatum
- 24.08.1917
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Umschlag zu 197. Freitag den 24. August 1917. Protest. „Gegen den in Starnberg lebenden Dichter Gustav Meyrink richten seit Wochen gewisse Blätter heftige Schmähungen, die auf seine vor zwölf Jahren erschienenen satirischen Novellen zurückgreifen, den Anschein zu erwecken suchen, als habe er „die deutschen Frauen teuf lisch verhöhnt" und „Modergestank" um sich verbreitet. Dabei scheint die regelmäßig wiederkehrende Behauptung, Meyrink sei Jude — er ist weder Jude, noch stammt er von den Juden ab —, zugleich eine Art antisemitischer Hetze gegen ihn in die Wege leiten zu wollen. Die Unterzeichneten, die Gustav Meyrink als Menschen von lauterster, vornehmster Gesinnung kennen und als einen unsrer hervorragendsten Erzähler hochschätzen, legen gegen jene niedrigen persönlichen Angriffe Verwahrung ein und betonen, daß sie in seinen Werken niemals irgend welche Verunglimpfungen, sondern nur die jedem Dichter freistehende Satire gegen lächerliche oder unerfreuliche Erscheinungen der Zeit gefunden haben. Univ..Prof. vr. v. Aster u. Frau. K. Botschafter Graf Bernstorff. Frau Pastor F. Külpc. Univ.-Prof. 1)5. Artur Kutscher. Hein- rich Mann. I)r. Kurt Martens. Frau Adele v. Moser. Her mann Frhr. v. Riese-Stallburg. Tilla Freifrau v. Roeder- Diersburg. vr. meck. Frhr. A. v. Schrenck-Notzing. Prof. vr. H. Nhde - Bernays. Frank Wedekind. Felix Edler von Auszug aus der Novelle „Der Saturnring" von Gustav Meyrink. Ein Astrologe gebraucht für gewisse Experimente ein menschliches Wesen, das getötet werden muß Er will aber nur einen Menschen opfern, der wahrhaft unnütz ist. Ec glaubt einen solchen leicht zu finden, aber der Mensch, der ganz und gar unnütz ist, kann nicht aufgetrieben werden. „Mit der Freude der Gewißheit ging ich zu Rechtsanwälten, zu Medizinern und Militär —; unter Gymnasialprofessoren hatte ich ihn beinahe schon gefaßt — beinahe. Dann kam die Zeit, wo iü endlich darauf stieß. Nicht auf ein einzelnes Geschöpf, — nein, auf eine ganze Schicht. Wie man unversehens auf ein Heer von Mauerasseln stößt, wenn man im Keller einen alten Topf vom Boden hebt Die Pastorenweibse! Das war es! Ich habe eine ganze Schnur von Pastorenweibsen belauscht, wie sie rastlos sich „nützlich machen", Versammlungen abhalten zur Aufklärung von Dienstboten, für die armen Negerkinder, die sich der göttlichen Nacktheit freuen, warme, scheußliche Strümpfe stricken, Sittlichkeit verteilen und protestantisch baumwollene Handschuhe: und wie sie uns arme, geplagte Menschheit belästigen: man solle doch Stanniol sammeln, alte Korke, Papierschnitzel, krumme Nägel und anderen Dreck, damit — „nichts verkomme". Eine, — ein pinselblondes „deutsches" Biest, ein echtes Gewächs aus wendisch-kaschubischem Obotritenblut, hatte ich schon unter dem Messer, da sah ich, daß sie gesegneten Leibes war, und Moses uraltes Gesetz gebot mir Halt. Eine zweite fing ich ein, eine zehnte und hundertste, und immer waren sie gesegneten Leibes! Da legte ich mich auf die Lauer Tag und Nacht — wie der Hund mit den Krebsen —, und so gelang es mir endlich, im richtigen Augen blick eine direkt aus dem Wochenbett heranszufangen. Eine glatt gescheitelte sächsische Betthäsin mit blauen Günseaugcn war es." Wir haben einen „Fall Meprink Die beiden vorstehenden Auszüge zeigen, um was es sich handelt. (A In etwa acht Tagen wird erscheinen: Huftav Meyrink un- seine Ireun-e Ein Bild aus dem dritten Kriegsjahr von Mrrt Aimmermann Preis 50 Pf. Ein Aussatz, den unser Berussgenosse Zimmermann in der Zeitschrift „Deutscher Volkstum» gegen Gustav Meyrink veröffentlicht hatte, hat zu einer scharfen Zeitungsfehde geführt. In der vorliegenden Schrift setzt sich nun Ztmmerman» aussllhrlicher mit Mehrink auseinander und rechnet gleichzeitig mit Meyrinks Freunden und Gesinnungsgenossen ab. Er zeigt, daß Meyrink ein Gegner, ja ein Feind des Deutschtums und seiner Vertreter ist, daß er systematisch alles herab- würdigt und verhöhnt, was uns die Kraft gab, einer Welt von Feinden siegreich zu trotzen. Er zeigt die Mittel, die Meyrink vor dem Kriege benutzt hat und die er unter dem Druck der Verhältnisse jetzt benutzt. Die Schrift beweist, daß Meyrink viel gefährlicher ist als offene Feinde wie Maeterlinck, d'Annunzio, Spittcler oder auch Stilgebauer. Das Absatzgebiet der Schrift ist unbegrenzt. Alle Leser Meyrinks werden das Heft kaufen, ebenso Offiziere, Geist- ltche beider Konfessionen, Beamte, Ärzte, Politiker, kurz, jeder literarisch interessierte Deutsche. Jeder Berufsgenosse sollte die Schrift lesen! Wir liefern bar: einzeln mit 33^»/,, von 10 Stück ab mit 50»/„, zwei Probestücke ebenfalls mit k>0»/„, bedingungsweise (beschränkt) mit 30»/^. Verlag von „Bühne und Welt", G. m. b. H., Hamburg 36 Auslieferung durch Friedrich Lofmeister, Leipzig, Karlstr. 10. Verantwortlicher Redakteur: E m « l r h o m a ». — «erlag: Der « v rseuveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche» Buchhändlerhau«. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich iu Leipzig. — Adresse der Redaktion un- Expedition: Leipzig, Gcrtcht»weg tBuchhäudlerh»«sj.
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