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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1927
- Strukturtyp
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- 1927-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1927
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- Deutsch
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180, 4. August 1927, Sprechsaal, Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. der Bücherzettel Selbstzweck ist, nicht die Erleichterung, die er dem buchhändlerischen Verkehr bringen soll, sondern — das Straf porto! Barum denn, warum denn in aller Welt, must man sich sragen, diese Unmasse von Bestimmungen, von Wen» und Aber, von Fall stricken subtilster Art? Warum das alles? Meint man wirklich, das! der deutsche Buchhandel seine Privaikorrespoudcuz i» Gestalt von »Vlichcrzctteln« in dle Welt hlnausgehcn lasse» wird? Und hat man sich einmal ernstlich überlegt, ob die so sorgsame Überprüfung jedes einzelne» Bücherzetiels in gewissen Orien sich wirklich lohnt, — ob die bctr, Beamien nicht mit anderen Dingen nutzbringender bcschäs- ilgt werden könnten? Was man bloß alles nicht darsl Du lieber Gott! Küns Worte find gestattet, wehe, wenn cs sechs werden im Drange der Geschäfte! Wehe, wenn der Bestcllbuchsührer das gewohnte Nummernzeichen statt eines deutliche» »No,« hinsetzt, wenn er bei Reclam ganz einfach Nr, 8878 bestellt, anstatt fein säuberlich zu schreiben: Reclams Uni- versalbibliothek No, usw., Sammlung Göschen usw. Weil es — Postbeamte geben soll, die das sonst nicht klar er kennen können und womöglich eine» chiffrierten Liebesbrief des Herrn Bestcllbuchsührexs dahinter vermuten , , , , Heiliger Stephani Du würdest einen so — unschuldsvollen Be amten schleunigst zum Tempel hlnausgestcckt haben, denn er gehörte wirklich nicht auf seinen Posten, und die Anforderungen, die bezllgl, der wissenschaftliche» Vorbildung für dle Beamtenkarricrc gestelli werden, würden sonst wohl auch keinen Sinn haben. Vielleicht nützt es doch etwas, einmal Arbeit und Portoausgabe baranzusetzcn und wegen jeder Strafportobelastung beim Reichs- Postministerium Rückfrage zu halten. Wenn man dort sieht, was dieser Irrgarten von Bestimmungen für die Praxis bedeutet, dann wird man sich die Sache vielleicht doch einmal überlegen. Die Behörde kann stundenlang über Bestimmungen brüten, dicke Folianten wälzen, um festzustellen, ob im einzelnen Falle 3 oder ganze 3 deutsche Reichspfennige aufzuwenden gewesen wären — privai- wirtschaftlichc Betriebe sind nicht in der angenehmen Lage, ihre Un kosten beliebig vergrößern und dann aus die Allgemeinheit abwälzen zu könnenf da heißt es flott arbeiten. Das kann man aber nur, wenn die Behörde die Arbeit durch klare, übersichtliche Bestimmun gen fördert, nicht aber hindert. In seiner heutigen Gestalt ist der Bücherzettel aber ein Hindernis, Curt Stobbe. An die deutschen Verleger. Es muß einmal aus die seltsame, einem ernsthasten Schriftsteller und Kritiker ganz unverständliche Übung mancher Verleger aufmerk sam gemacht werden: man erbittet ein Buch zur Besprechung und sagt ausführliche Besprechung, womöglich in einem eigenen größeren Aussatz, zu. Die betreffende Zeitschrift kann durch Eigenart und Auslage als so beachtlich gelten, daß erste Verlage ohne weiteres jedes erbetene Buch, und zwar gebunden, schicken. Andere aber schreiben: »Leider sind die Rezensionsexemplare schon vergriffen, sodaß wir Ihrem Wunsch um Gratislieferung s!> nicht entspreche» können. Wir wären jedoch bereit, Ihnen das Werk sür Ihren eigenen Ge brauch (!> mit einer Rabattierung von 58?? abzugeben, Falls Sie das Buch zum halben Preis beziehen wollen sl>, erbitten wir usw. Gegen diese Gedankengänge und Zumutungen erhebt die Logik des Schriftleiters entschieden Einspruch, Er will ja das Buch nicht »zum eigenen Gebrauch«, Dann kauft er es sich nämlich, meine Herren Verleger I Sondern er will seiner Pflicht als einer, der kritische Umschau zu halten und Bericht über Wesentliches zu geben hat, genügen. Das Angebot einer rabatticrten Lieferung empfindet der feinfühlige Schriftsteller als augenblinzclndcu Wink: wir ver stehen, du möchtest das Buch billig kriegen. Diese Zumutung ver kennt die Pflicht des Kritikers und schiebt ihm eine Krämergeslnnung unter, die er weit von sich weist. Es handelt sich weiter gar nicht um eine »Gratislieferung«, Der Verlag int so, als machte er damit ein Geschenk. Er aber hat ein Interesse an der Werbung, Will er i» jener Zeitschrift nicht wer ben, so soll er es sagen, aber ohne das Kaufangebot zum halben Preis, Das soll jenen Herren einmal gesagt sein: tun Sie nicht so großmütig: es wirkt peinlich, wenn Sic sich Ihre Werbung noch von anderen mit 58?? bezahlen lassen, »och dazu von den Leute», die mit der Durcharbeitung, die Zeit und Kraft kostet, und mit der Ab fassung des Aussatzes sür de» Verleger Wcrbcdienste leisten. Der Besitz des Besprechungsbuches ist doch nur in ganz seltenen Fällen ein »Agnivalent«, wie man so schön sagt, sür die geleistete Arbeit, denn die allermeisten Bücher liest man nur das einemal. Es handelt sich also um eine etwas peinliche Zumutung, wenn man das Angebot erhält, das Buch zum halben Preise zu beziehen. Was heißt den» das? »Eigentlich verkaufe ich das Buch lt, Verkehrs ordnung nur zum vollen Ladenpreis, Ihnen aber will ich cs zum halben Ladenpreis abgeben,« Steckt das dahinter? Also ein Köder: Sie kommen billig dazu. An der Besprechung liegt mir nichts? Damit dürste doch wohl auch die Verkehrsordnung mindestens umgangen sein. Aber der Rezensent will ja doch nicht kaufen, son dern die Unterlagen für eine Besprechung haben. Will der Ver leger die Besprechung nicht oder hat er kein Stück mehr übrig, weil die dafür vorgesehenen verteilt sind, so sage er ossen: tut mir leid, ich habe keins mehr. Wenn ihm die zu erwartende Besprechung nicht die —X NM wert ist, so suche er doch nicht ein kleines Geschästchcn damit zu machen, denn die Herstellungskosten sind ja doch nicht 58?? des Ladenpreises. Der anständige, standesbewußte Schriftsteller lehnt es ab, für die geleistete Werbearbeit, die sich der Verleger meist gerne gefallen läßt, auch noch 28 bis 25?? über die Herstellungskosten hinaus zu der kostenlosen Arbeit hinzuzuzahlen. Schloß Langenau b, Obernhos a, d, Lahn, Emil Engelhardt, Mißbrauch des Sprechsaals: Herrn Herm. Lang, Landau, zur Antwort: Für Aufrcchterhaltung des Sprechsaals in beruflichen Dinge» stehe ich gern mit ein: dagegen lehne ich denselben sür alle anderen Gebiete ab. Vor allen Dingen ist dabei die volle Namensunterschrift unerläßlich, und die Ausführungen bei Reinungsverschiedenheiie» dürfen nicht in gehässige und taktlose Angriffe ausarten. Wenn man Ihren Artikel im Börsenblatt Nr, 172 lieft, in dein Sie die Aus einandersetzungen mit der Firma Reclam hervorheben, was gegen mich gerichtet ist, so muß ich dies als eine Entgleisung bezeichnen, die einem Ist-Buchhändler nicht gut steht. Mein Geschäfisverhälinis zur Firma Reclam ist ein sehr angenehmes, und die Beziehungen sind nicht etwa durch meine gemachten Vorschläge, wenn auch im Sprech faul, getrübt. Hier liegt die Hauptsache darin, sich gegenseitig ver stehen lernen, und da mangelt es bei einer Reihe von Buchhändlern. Ach stehe schon viel zu lange in großer, öffentlicher Tätigkeit und Be wegung und bin schon viele Jahre für die verschiedensten Zeitungen tätig, sodaß ich es ablehnen muß, mich noch weiter mit Ihnen über Zweckmäßigkeit oder Unzweckmäßigkeit meines Artikels zu unter halten, wenngleich Ihre Anzapfung als unedel angesprochen werden muß. Bei gehörigem Takt stehe ich Ihnen stets gern zur Verfügung. Nord Hausen, den 27, Juli 1927, Ernst Georgl, Tut so, als ob Ihr etwas verschenkt! Es ist merkwürdig, zu beobachten, daß das Publikum ganz ver narrt ist, etwas geschenkt zu bekommen. — Gibt man einem Kunden einen wunderschönen Prospekt in die Hand, so nimmt er ihn wider willig, gibt man ihm aber eine Sache, auf der draussteht: Preis 10 oder 20 Pst, dann ist er hochbeglückt. Das sollte man ausnützen. — Verleger, die uns Sortimentern Prospekte sür Kundenverteilung zu gehen lassen, drncken am besten auf den Prospekt, natürlich falls er mehrseitig ist und schon die Aufmachung eines kleinen Heftchens hat (Leseprobe): Preis 20 Pst drauf. — Wenn wir Sortimenter dann die Werbesachen verschenken, geben wir uns die Geste des großen Gebers, das Wesentliche ist jedoch, daß der Kunde dann das Werbemittel höher schätzt. P a r t e n k i r ch e n. Werner Schii m ann, Buch- u. Kunststube. Weniger Plakate - diese aber besser verpackt! Die Reklame unserer deutschen Verleger in Ehren: aber die von oben bis unie» zugekleisterie», (nicht vom Sturm der Zeii> geknickten Papiersäulen in den alles verschlingenden Papierkorb l Welcher Her steller will nicht durch dle äußere Ausmachung für seine Fabrikate Reklame machen? Der Verleger, der doch manchen Psennig sür solche Reklame hinlegen muß, versucht das Gegenteil zu erreichen. Denn das Publikum kann doch in unserer Zeit einem mehrmals ge falzten oder in Rollcnsorm zurcchigedrehte» Plakat keinen Gefallen abgewinnen. Muß sich nicht jeder sagen: wenn die Reklame so aus- sieht, dann kann es unmöglich um das Original viel besser bestellt sein? Wieviel Geld wird da umsonst hinausgeworsen, das nutzbringender angcwendet werden könnte! Vielleicht genügt dieser Hinweis, um viele Mißstände in dieser Hinsicht auszumerzen, Zwönitz, Mari aGrotzkevor m, C, Beruh ardtOIi, Verantwort!. Redakteur: Druck: E. Hedrtch Na 972 Franz Warner. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler ch f. Sämtlich in Leipzig. — Aoresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 zu Leipzig, Deutsches Bnchhändlerhaus. (Bilchhändlerhaust. Postschlteßfach 274/75.
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