2IS, 14. September 1917. künftig erscheinende Bücher. Börsenblau f. b. Dlschn. Buchhandel. 6116 g2»»L2«»5>2»»5>2»»5-2«>lD!?^«L2««5>LI,>lLcr««SL»-lO2«»»L2«»5>2»»v2»»lL>2«»»S2»NLL»»r>2»>lL2»»r»r»I«>cr»«>tz Müller S. Zröhlich, verlagsbuchhan-lung, München München, den 14. September 1917. Wir bringen hiermit folgende 6 Neuerscheinungen zur Ausgabe: Luthers Staatsauffassung Ein öeitrag zu öer Frage ües Verhältnisses von Religion unü Politik von l). Hermann Jordan Professor an der Universität Erlangen. Etwa 13 Sogen in Groß-Gktav. LoSenpreis drosch. M. 350, geb. M. 5.-. SeSingt drosch. M. 2.50, geb. M. 3.50. Sar drosch. M. 2 30, geb. M. 3.30. Freiexemplare 13/12. Der Erlanger Kirchenhistoriker Professor Hermann Jordan gibt in diesem klar und anschaulich geschriebenen Buche eine Darstellung der Art, wie Luther den Staat und seine Aufgaben vom Gesichtspunkte des Christen aus betrachtete. Das wird nach zwei Seiten hin für die Gegenwart von Wichtigkeit sein: zunächst wird es angesichts des Lutherjubiläums willkommen sein, daß hier zum ersten Male die schrittweise Entwicklung von Luthers Staatsbetrachtung geschildert wird und so aus Luthers Leben seine Anschauungen verständlich gemacht werden. Auf der anderen Seite aber möchte die Arbeit zeigen, wie das im Kriege für so viele nachdenkliche Menschen brennende Gegenwartsproblem des Verhältnisses von Religion und Politik durch Luther eine Beleuchtung empfängt, die für viele geradezu eine Befreiung von schwerem inneren Drucke bedeutet. Die Schrift wird auf diesem Wege zu einer geschichtlichen und politischen Illustration eines Wortes des neuen Reichskanzlers Or. Michaelis, der kürzlich schrieb: „Luthers Leben ist darum so bewunderungswürdig weil er wie keiner vor ihm noch nach ihm bewiesen hat, daß ein Jünger Christi in der Welt sein kann und doch nicht von der Welt. Sein Gehorsam gegen Gott hat ihn nicht dem Puls schlag des Volks- und Staatslebens entfremdet, und andererseits hat sein Werk in der Welt ihn nicht von Jesu Nachfolge abge drängt." Professor Jordans Schrift ist für jedermann verständlich geschrieben; sie bringt den Text begleitend, auch viele schöne Worte Luthers im Wortlaut und gerade solche, die weiteren Kreisen ganz unbekannt sein werden; mancher wird hier den Refor mator in neuem Lichte sehen lernen. So wird die Schrift sowohl zum LutherjubilMm willkommen sein, wie sie in den Kämpfen der Gegenwart die Möglichkeit einer klaren prinzipiellen Stellung zu dem Probleme auf reformatorischem Boden aufzeigt. Das Buch ist ein weiteres wichtiges Glied in der Kette der ernsteren Luther-Literatur, die das bevorstehende Jubiläum gezeitigt hat, und jeder gebildete evangelische Christ, vor allem alle kirchlich interessierten Kreise, Laien und Theologen sind Käufer der Jordanschen Arbeit. * * * * Ferner: Der Protestantismus in Dapern^ Erinnerungen unö Geüanken zur vierhunüertjährigen Jubelfeier üer Reformation von Michael Georg Conrad 5 Sogen in Rlein-Gktav. Preis broschiert M. 1.-, beüingt M. — 70, bar M —>b5. Freiexemplare 13/12. Das Reformationsjubeljahr wird ernsten Christenmenschen zur Aufforderung, jenen Teil der Neligionsgeschichte, der sich im Luthertum auswirkt, als ein Wesentliches unserer deutschen Geistes- und Heimatsentwicklung zu betrachten. Der Protestantismus ist insonderheit nach diesem Weltkriege in seinem Verhältnis zu- Volkstum und öffentlichem Leben neu zu deuten und. zu bewerten. In diesem ersten Stück unserer deutsch-evangelischen Friedensschristen legt der alte Kämpfer und Dichter M. G. Conrad nicht nur ein freimütiges Bekenntnis zu Luther ab, sondern bringt reiches Material zur Geschichte des Protestantismus in Bayern zur Verarbeitung, ohne Dogmatisiererei und Systemmacherei, so frisch und farbig, daß die weitesten Kreise sich für diesen mit so viel Schneid wie Freudigkeit vertretenen Laienftandpunkt in unserem kirchlichen Gegenwartsleben interessieren werden.