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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1917
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- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller keil. ps/ 225, 26, September 1917. Für BuchhavSllnigsgchilfru «nv -gchilfinnen! Um den schädlichen Folgen des Krieges enigegenzuwirk.il, werden in der Buch händler. Lehranstalt in diesem Wtnterhalb jahr die Forlbiidungtzkurse wiederholt. Sie sollen sich auf Buchgewerbekunde, doppelte Buchhalrung, deutsche Literatur der jüngsten Vergangenheil und Gegenwart mit besonderer Berücksichtigung der Kriegsliteratur und Stenographie für Fortgeschrittene rrstrecken. Die Anmeldungen werden bis 28. September täglich von 10 — 11 Uhr und Mittwoch nachmittags von 3—5 Uhr. sowie vom 1.—5. Oktober «äglich abends von 7—8*/^ Uhr im Amtszimmer des Unterzeichneten sPlatonr. 1a I) entqegengenom- men. Die Kurse beginnen planmäßig Montag, den 8 Oktober, werden während des Dezembers unterbrochen und enden Mitte März 1918. Das von den Teilnehmern auf die Dauer des ganzen Kursus zu zahlende Entgelt beträgt für jedes Fach nur 5 Bestimmungen und Vorlesungsverzeichnis sind bet dem Unterzeichneten zu haben. Leipzig, im September 1917. Dir, Prof, vr. Frenzel. Ein Vorschlag zur Papierfrage. Bei Polemiken kommt nicht viel heraus. Daher würde ich mich bei einer Beantwortung des letzten Artikels des Herrn Meister <Bbl, 21-1) auch dann kurz fassen, wenn nicht die Neu ordnung des Börsenblatts mich dazu zwingen würde. Ich bedaure, bekennen zu müssen, das; mich auch die neuen Ausführungen des Herrn Meister nicht überzeugt haben; denn Herr Meister bringt gar nichts Neues, Er zerpflückt nur meine gewichtigen Bedenken, die, wie ich ihm verraten kann, von allen Kollegen geteilt werden, mit denen ich'über die Sache gesprochen habe, Herr Meister tritt sogar meines Erachtens den Rückzug au, indem er jetzt seine Grundsätze nur aus die »Auchverlcger« und deren Erzeugnisse beschränkt wissen will. Leider verrät er aber nicht, was ein Auchverleger ist; es wird ihm Wohl auch recht schwer fallen, von besonders krassen Fällen abgesehen, eine Grenze zu ziehen. Nur ein Beispiel für viele, das mir gerade einfällt. Wann ist ein Verleger des Dckamerone Boccaccios oder von Maupassant in Herrn Meisters Sinne wirklicher, wann Auch-Verleger? Die Preisfrage, die früher häufig zu einer solchen Unterscheidung herangezogen wurde, spielt heute doch keine Rolle, Jeder Junge von 16 bis 18 Jahren verdient heute 100 Mark und mehr in der Woche und kann sich daher ganz gut seinen Boccaccio oder seinen Maupassant zu jedem Preis leisten, Ihre Feinheiten versteht er sicher nicht, sondern will aus ihnen nur die scheinbaren oder für ihn vorhandenen Gemeinheiten herauslesen, Soll dem Verleger, der die Werke heute für 10 auf den Markt bringt, das Papier gewährt werden, dem, der sie für 2 oder 3 herausgibt, aber nicht, trotzdem er äußerlich sicher mit gleichem Recht den kulturellen Wert des Werkes be tonen wird? Ader sehen wir von dieser unfruchtbaren Polemik ab! Grundsätzlich sind wir darin einig, daß es tatsächlich höchst be dauerlich ist, wenn z. B, heute die Firma Fontane L Co, er klären mutz, sie könne eine Reihe von Fontane-Bänden nicht herausbringen, weil ihr Kontingent nicht dazu ausreiche und die Kricgswirtschaftsstelle ihr vorschriftsgemätz nicht mehr Papier bewilligen darf. Das; solche Bücher und Wohl auch eine ganze Reihe ähnlicher Werke heute auf dem Markt fehlen müssen, ist wirklich ein kultureller Schaden, den man zu beheben versuchen sollte. Und dazu möchte ich beitragen und einen Vorschlag machen. Ganz abgesehen davon, daß von unserer Seite immer wie der und mit. aller Energie darauf gedrungen werden mutz, daß auch die außerhalb des Zeitungs-, Zeitschriften- und Buch verlags stehenden Verbraucher von Papier einer Beschränkung unterworfen werden, es sei denn, daß sie mittel- oder unmittel bar Kriegsbedarf Herstellen, so läßt sich vielleicht auch inner halb unseres engeren Kreises ein gewisser und vielleicht gar nicht so übler Ausweg erzielen. Der Verlag hat sich bereits automatisch durch den Mangel an Papier, durch dessen schwere Beschaffung und vor allem 1106 durch die mehr oder weniger berechtigten, aber doch vorhan denen ungeheuren Preise, die die Herausgabe einer Unmenge von Werken unmöglich machen, in den ersten beiden Viertel jahren dieses Jahres auf drei Viertel des vorjährigen Bedarfs selbst kontingentiert. Ich bin überzeugt, daß sich im laufenden Vierteljahr diese mehr oder weniger freiwillige Beschränkung bedeutend verstärkt hat, daß sehr viele Firmen Hunderte und Tausende von Kilogramme» des ihnen zustehenden Papiers nicht ausgenutzt haben, und das; sie es auch in Zukunst nicht aus nützen können und werden, selbst wenn wir, wie wahrscheinlich, von Bundesrats wegen noch weiter eingeschränkt werden. Run stehen aber doch sicher ganz bestimmte Mengen des überhaupt erzeugten Papiers für Verlagszwecke zur Verfügung, Denn auf Grund der tatsächlichen Erzeugung wird ja doch Wohl die amtliche Kontingentierung festgesetzt sein, wenn wir leider auch bestimmte Zahlen darüber noch nicht gehört haben. Dieses Kontingent wird also auf den Gesamt-Zeitschriften- und -Buch- Verlag gemäß der Höhe des vorjährigen Bedarfs verteilt, so daß also jede Verlagssirma ein bestimmtes Quantum von Papier beziehen kann, Run darf aber nach den heutigen Vor schriften kein Verleger sein Kontingent an Dritte ab treten, ganz gleich, ob er das Papier gebraucht oder nicht. Warum sollte sich dieser Zustand nicht ändern lassen? Eine neue Bundesrats - Verfügung könnte fest setzen, daß unter bestimmten Voraussetzungen und unter Genehmigung der Kriegswirtschaftsstelle eine solche Kon tingentübertragung zugelassen wird. Gewisse Grenzen könnten dabei ja festgesetzt werden. Ob eine Entschädigung für diesen Verzicht unter Umständen gewährt werden soll oder nicht, ist eine Nebenfrage, Sicher ist aber, daß auf diese Weise Tausende von Kilogrammen von Papier für gute literarische Zwecke frci- zubekommen wären. Diejenigen Verlagsbuchhandlungen nun, die ihr Papier kontingent nicht auszunützen gewillt oder in der Lage sind, hätten das der Kriegswirtschastsstelle mitzuteilen, damit diese darüber anderweitig verfügen kann. Andererseits hätten die Verleger, die von einer solchen Übertragung Gebrauch machen wollen, ihre diesbezüglichen Wünsche der Kriegswirtschaftsstelle unter genauer Angabe des Verwendungszweckes zu übermitteln. Diese Wünsche werden in der Reihenfolge des Eingangs er ledigt, nicht etwa gegeneinander abgewertet, weil letzteres zu ganz unmöglichen Arbeitsschwierigkeiten führen würde, ganz abgesehen von der noch viel unmöglicheren Zensur, Ganz wird sich allerdings bei dieser Art des Vorgehens eine Prüfung der einzelnen Ansuchen nicht vermeiden lassen, so daß also doch eine Art Zensur eingefügt werden müßte. Aber die Arbeit der be treffenden Zensoren wird bedeutend vereinfacht. Die Kriegs- wirtschaftsstelle hätte dieser Prüfungsstelle milzuteilen, daß zur zeit die und die Menge an übertragbarem Kontingent frei sei, über die sie verfügen könne. In der Reihenfolge der Meldungen wird diese Menge vergeben, vorausgesetzt, das; die Zensoren überhaupt das betreffende Werk für wertvoll genug halten zur Gewährung einer neuen Papiermenge über den rechtmäßigen Bedarf des Verlags hinaus. Durch eine solche Neuregelung des Kontingentwcsens wird niemand benachteiligt; die vorhandene Papiermenge wird aus genutzt, und wirklich wertvolle Geistesprodukte, die sonst zur zeit brachliegen müßten, können herausgebracht werden. Ich überlasse es den berufenen Stellen, die zweckmäßigste Form für die Verwirklichung meiner Idee zu finden, Oe, F, Pickardt. Etwas über Bücherempfehlung. Eine Antwort an Herrn Erich Frey er, von A, Halbert, Reklameberater, Hamburg, In dem Aussatz des Herrn Freyer in Nr, 180 des Bbl. handelt cs sich für den deutschen Buchhandel um Fragen von so grundlegender Bedeutung, daß es eine schwere Unterlassungs sünde bedeuten würde, diesen Ausführungen nicht zu wider sprechen.
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