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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1917
- Strukturtyp
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- 1917-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1917
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- Deutsch
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228, 29. September 1917. Redaktioneller Teil. der zwangsweisen Zusammenlegung von B u ch d r u ck e r ei betrieben bisher ferngehalten worden sei. Vom l o h n t a r i f l i ch e n Gebiete wäre zu berichten, daß im Herbste des Jahres 1917 das Tarifamt der Deutschen Buchdrucker die Zusammenberufung des T a r i f a u s s ch u s s e s plant. Diese ist inzwischen durch eine am 7. September erlassene Bekanntmachung er folgt. Der V e r l a g s b u ch h a n ö e l hat unzweifelhaft ein großes Interesse an diesen tariflichen Angelegenheiten, da jede materielle Er höhung des Lohntarifs ganz logisch eine Verteuerung aller Verlags unternehmungen herbeifiihrt. Vom Deutschen Buchdruck-Preistarif wird berichtet, daß am 1. Oktober 10 Jahre seit dessen Bestehen verflossen sind, und daß der Krieg auf seine Durchführung fördernd eingewirkt hat. Aus der Tätigkeit des vom Deutschen Buchdrucker-Verein in seiner Hauptgeschäftsstelle unterhaltenen und lebhaft in Anspruch genom menen B e r e ch n u n g s a m t e s, das am 1. Oktober gleichfalls 10 Jahre besteht, möchten wir folgenden für die Verleger besonders bemerkenswerten Streitfall herausgrcifen. Auf Grund eines aus führlichen Gutachtens des Berechnungsamtes entschloß sich ein großer Verleger, der in Frage kommenden Druckerei einen um 40—50 Prozent höheren Druckpreis, als die Vertragspreise lauteten, zu bewilligen. Hierdurch erzielte diese Druckerei auf die bisherigen Vertragspreise eine jährliche Mehreinnahme von 15—20 000 Mark. Ter von der Buchdrnckerei geforderte Preis war von dritter Seite als nicht be rechtigt bezeichnet worden, worauf das Berechnungsamt vermittelnd eingriff. Die Erhöhung der Druckp reise ist von 10 Prozent im September 1915 auf 33>ä—50 Prozent ab 1. Mal 1917 gestiegen. Die Metall-Vermittlungsstelle für das graphi sche Gewerbe, deren Geschäftsführung dem Deutschen Buch drucker-Verein übertragen wurde, entwickelte eine äußerst rege Tätig keit. Ans dem graphischen Gewerbe wurden seit der Errichtung der Vermittlungsstelle im April 1914 bis 1. Juli 1917 ganz enorme Me tallmengen herausgezogen, und zwar 64 277 Kupfer, 279 376 kg Messing und Bronze sowie 3 405 599 Altmetall aus Hartblei (Schriften, Stereotypieplatten usw.). Um den Betrieben die Mög lichkeit zum Bezüge von Neumetall zu geben, wurden für 48 750 K» Kupfer, 82 670 Messing und 1 538 850 ki§ Hartblei Bezugsscheine ausgestellt. Die Schriftgießereien erhielten außerdem noch Freigabe scheine über 1 542 400 Fcrtigfabrikatc ans Hartblei (fertige Schrif ten usw.), und zwar ohne Gegenlieferung von Altmaterial, das sonst bekanntlich bei jedem Bezug von Neumetall in doppelter Menge ab- zusühreu ist. Der Geschäftsbericht erwähnt allerdings, daß Firmen, die hierzu nicht in der Lage sind, ausnahmsweise auch Bezugsscheine ohne Gegenlieferung erhalten, aber im Interesse der Allgemeinheit wie der Heeresverwaltung müsse jede einzelne Firma (d. h. jeder, der Neumetall beziehen will) bestrebt sein, alle entbehrlichen Altmate rialien sreizumachcn und der Metall-Vermittlungsstelle zur Verfü gung zu stellen. Der bisherige Umsatz betrug rund drei Millionen Mark, und die monatlichen Ein- und Ausgänge beliefen sich auf 2000-3000. Ein recht umfangreiches Kapitel wird der Papierfrage ge widmet, wobei die behördlichen Maßnahmen in systematischer Folge Er wähnung finden. Einen sehr wertvollen Beitrag erhielten diese Aus führungen durch eine von dem rührigen Verleger und Buchdruckerei besitzer Georg Jacob in Mannheim bearbeitete, nachstehend wie dergegebene Zusammenstellung, die eine vergleichende Übersicht der Papierpreisc bei Kriegsbeginn im Gegensatz zu den heute bzw. im Juli 1917 geforderten Preisen ermöglicht: (Tabelle siehe am Schlüsse des Artikels.) Aus dem Verlauf der Verhandlungen ist das Referat des Herrn Wilhelm Bär-Leipzig, Vorsitzenden des Berechuuugsamtes, her- vorzuhebeu, dem zu entnehmen ist, daß der Vorstand beschlossen habe, eine sofortige Revision des Druckp reistarifs vorzu- uehmeu, die bis Ende dieses Jahres zur Durchführung gelangen soll. Der Vorstaudsbeschluß wurde angenommen*). Bezüglich des Ost er - meßziels, das bisher im Verkehr mit dem V e r l a g s b u ch h a u - *) Die dazu vom Vorstände eingereichte und angenom mene Entschließung lautet: »Zu dem Anträge der Bezirks- vereiue Mannheim und anderer, eine Erhöhung des Teuerungs- zuschkages für Akzidenzen auf 75 Prozent eintreten zu lassen, be schließt die Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins im Hinblick auf die völlige Veränderung der einschlägigen Verhält nisse, namentlich aber der außerordentlichen Verteuerung der gesamten zur Herstellung der Drucksachen benötigten Materialien, eine Revi sion des Druckpreistarifes vorzu nehmen, die vor Ablauf dieses Jahres zur Durchführung gebracht werden soll. Die Hauptversammlung beschließt und ermächtigt den Vorstand, diesen Preistarif mit Geltung von spätestens dem 1. Januar nächsten Jahres ab in Kraft zu setzen«. del bestand, wurde nach einer Aussprache beschlossen, diese Z a h l un g s w e i se als nicht mehr zeitgemäß und ge- werbsüblich anfzu heben und dafür ab *1. Oktober dieses Jahres die für die übrige Kundschaft allgemein übliche Zahlungsweise einzuführen. Die diesbezüglichen Bestimmungen sollen in den Druck preistarif aufgenommen werden. Über die Verhältnisse auf dem Papiermarkte fand eine Aussprache statt. Direktor K r a e m e r - Berlin, Vorsitzender des Neichsausschusses für Druckgewerbe, Verlag und Papierverarbeitung, erstattete zu dieser Frage das Referat. Er betonte, daß das Druck gewerbe mit einer weiteren Papiereinschränkung rechnen müsse. Nur für die zur Ausrechterhaltung der Kriegs- und Volkswirtschaft nötigen Drucksachen dürfe Papier Verwendung finden. Luxusarbeiten müßten ganz vermieden werden und alle Abfälle sowie Altpapier den vorge sehenen Stellen zur Wiederverwendung zugeführt werden. In einer Aussprache über die Bedeutung des Buchdruckgewerbes für die Kriegs- und Volkswirtschaft fanden mehrere innere Vereins und gewerbliche Angelegenheiten ihre Erledigung und wurden ent- sprechende Entschließungen gefaßt. H. Rieden. des Papiers Größe (Yeivichl Jul Kilo- Pf 1914 1000 Bg.- Preis M. Jul Kilo- Prris Pf 1917 wooBfl.. Preis NI Zeitungspapier (auch Zetteldruck) . . 64 95 28 25 6.50 51 14.30^ Satiniert holzhaltiq Druck 59 92 2S--/, 29 7.40 Satiniert holzfrei Druck 47-/, 7i-/, 30 49 14 70 Holzfrei Werkdruck. . . 7S>/, 100 48 47 22.60 Affichen, farbig.... 63 86 14 57 8.— 120 16.80 Prospektpapier, farbig 46 60 13 30 3.85 110 14.40 Frachtbriefpapier . . . 60 16 35 40 14.— 150 52.50' Konzept, holzhaltig . . 43 68 24 46 10 80 120 28.80 Konzept, holzfrei . . . 43 68' 24 48 11.50 180 43.20 Schreibkanzlei, holzfrei . 43 68 24 45 10.80 180 43 20 Normal-Kanzlei 4s . . 43 68 24 50 12.— 190 45.60 Normal Konzept 4b . . 43 68 24 46 11.— 180 43.20 Normal-Kanzlei 3a . . 43 68 26 76 19 76 210 57.20 Normal-Konzept 3b . . 43 68 28 67 17.30 215 52.— Postpapier, holzfrei . . 46 59 20 42 8.40 180 36.— Mittelfem-Post .... 46 59 20 58 11.60 200 40.— Fein-Post 46 59 20 75 15 — 220 44.— Hart Post 46 59 20 75 15.— 220 44 — Schreibmaschinen-Post 46 59 23 110 25.30 260 59.80 Farbig-Post, holzfrei . . 46 59 19 47 9.— 190 36.10 Saug-Post 46 59 20 75 15.— 180 36.— Saug-Kanzlei .... 34 43 13 82 10.70 180 23.40 Kunstdruckpapier, holzfrei 46 59 24 65 16.50 Geschästsbücherpapier Postkarten-Karton . . . 95.- 240.—» 38 58 50 56 28.— 155 77 60 Schreibmasch.-Postk.-Kart. 47 57 56 57 32.— 180 100.80 Natur-Kart. farbig-, holzh. 48 64 61 33 20 — 85 51.85 Farbiger Karton, holzfrei 48 64 80 65 62.— 175 140.— Kartei-Karton .... 55 81 90 85 7650 200 180 — Manila Karton .... 48 64 83 48 40.— 180 >50 — Elfenbein-Karton (Bristol) 50 65 100 60 60.— 200 200.— Speltpappe (grauerDeckel) 75 100 18.— 44.—» Packpapier sat., blau Glace 75 100 94 32 30.— 120 112.80 Gumm. Papier, holzfrei 46 59 18 — 66.— llmschlaq-Kart., doppelf. . 48 65 45 83 37.50 185 83 — Begleitadressen-Karton 46 65 50 34 17.— 142 70.80 Bütten-Post einschl.Hüllen i7-/, 23 — — 51.— 110 — Briefumschl (Netto-Sorte) >2-/, — — 2.40 — 8 80' ^) Beim Einkauf von kleineren Mengen. -) Für bedeutend minderwertigere Ware. ") Preise für 100 Kilo. ') Preise für 1000 Stück. Die in der letzten Spalte angegebenen Preise vom Juli 1917 sind unter verhältnismäßig günstigen Umständen bezahlt worden. Es han delt sich hierbei also gewissermaßen um die »normalen« Sätze. Viel fach wurden noch wesentlich höhere Preise bezahlt, wogegen die Qua lität der Papiere im allgemeinen ganz wesentlich zurückgegangen ist. Antiqua oder Fraktur? <Zu m 2. Oktober 1917.) In unfern Börsenblättern Ist oftmals Streit entbrannt, Ob deutsche, fremde Lettern Am besten angewandt? Auch hier sich treu geblieben Ist unser Hin den bürg: In K eils ch rift hat geschrieben Er immer: Durch! und Durch! Jacob Peth. 1115
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