Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19170929
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191709297
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19170929
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-09
- Tag1917-09-29
- Monat1917-09
- Jahr1917
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. 228, 29: September 1917. hält. Wir folgen dem Verfasser nicht in seine Übersicht der Bücher der vergangenen Jahrhunderte »nd Jahrtausende, die so erhallen worden sind. Sie gehören neben der französischen und antiken der englischen und italienischen Literatur an, wäh rend mit derjenigen der übrigen Völker auch die deutsche voll ständig fehl». Der dritte Band hat ei» Kapitel: »Des Zorettes«; es ent hält aber für unsere Interessen hier nichts weiter, als das; die Gazetten des 2S. Jahrhunderts »zweimal länger als die englischen« des 18. Jahrhunderts sind (S. 2Vf.); denn das Kapitel dient nur dazu, in Gestalt kürzerer und längerer Zei- tungsaufsätze und -notizen jenes künftigen Zeitalters seine über den Erdball verbreiteten Fortschritte auf allen Gebieten zu kenn zeichnen (wobei wiederum, während hier alle übrigen euro päischen Staaten berücksichtigt sind, Deutschland durch gänzliche Abwesenheit glänzt). Endlich fehlt natürlich ein Kapitel: »Diberte äe In grosso« nicht. Es sind sogar zwei Kapitel (III, 76 ff.), sie enthalten aber nur allgemeine und im besondern die Verfassung betreffende Reflexionen, die natürlich gegen die Unterdrückung der Preß freiheit gerichtet sind. — In einer Anmerkung (S. 78 s.), die mit dem Satze: »Aaibeur ä cekü gui n'aimo point la loeturo!« be ginnt, zitiert der Verfasser die manchem Leser dieses Blattes gewiß nicht unbekannte ciceronianische Lobpreisung des Buches — ich übersetze aus dem Französischen: »Die Bücher sind unsere treuen Gefährten, sind uns überall zur Hand, begleiten uns, trösten uns in der Einsamkeit; befreien uns von dem Druck leerer Stunden, verscheuchen den Kleinmut, dämpfen den Schmerz, der nicht allzu tief in uns wohnt; sie beflügeln die Zeit und erfüllen die Seele mit einem tiefen Genügen; sie schenken dem Jüngling neue Freuden, dem reifen Manne an genehme Beschäftigung, dem Greise ein sanftes und nützliches Vergnügen; sie lenken unfern Blick vom Übel und von der Un rast dieser Welt ab und tragen uns in ein Reich der Weisheit und des Friedens«. Der Verfasser fügt selber einige Sätze zum Preise des Bücherstudiums hinzu und schließt mit dem nicht Übeln Satze: »Anis on ne trouvo üans un ouvrnAo gue es qu'on a ou soi-möme«. Das ist alles. Eine geringe Ausbeute! Und doch eigentlich gering nur, wenn sic in ihrer Vereinzelung oder in ihrem Ver hältnis allein zu diesem einen Buche angesehen wird. Denn aus wie viel unzähligen solcher kleinen und kleinsten Steine und Steinchen müssen bis in ihre kleinen und kleinsten Winkel und Verkleidungen, in die kleinen und kleinsten Züge ihres Maßwerks die großen Bauwerke errichtet werden, in denen wir die für immer dahingegangene Vergangenheit nachschaffen! Und: wenn wir die Welt unserer Sonderarbeit lieben, unsrer Lebensarbeit, der Arbeit für unser und anderer Leben, wie sie gerade unser Beruf und Wille ist: ist uns dann nicht jede Kleinigkeit und Einzelheit, die daraus Bezug hat, schon an sich lieb und wert? Des mittätig eingedenk zu sein, ist der Ruf, den ich an die Männer des Buchhandels ergehen lassen möchte. Sollten wir uns, müssen wir uns jetzt nicht noch viel enger zu sammenschließen mit einem vertieften Bewußtsein der Gemein samkeit, wie wir es früher nicht gekannt haben, und damit auch diese vereinzelten und verstreuten Züge, die unsre Welt be treffen, mit einer neuen Aufmerksamkeit und Zuneigung beach ten und festhalten? Es macht keine Arbeit, nimmt keine Zeit! Wenigstens keine andere, als daß man eine kurze Notiz macht und sie der Bibliothek des Börsenvereins zugchen läßt. In Romanen und Geschichten neuester, neue rer und älterer Zeit treten Buchhändler auf, spielt die Biichcr- welt so oder so eine Rolle, gelegentlich und wo und wie es nicht systematisch gesucht und von Einem gesammelt werden kann. Ich habe das gerade jetzt, wo man im Unterschiede zur Lektüre im Frieden liest, was einem unter die Hand kommt, mit Er staunen bemerkt. Wie der Buchhändler und seine Welt darin ausgefaßt wird und sich spiegelt, nach und nach auf einer brei ten Unterlage zu verfolgen, würde von hohem Wert und Inter esse sein. Wer auf etwas dergleichen stößt, nehme sich die kleine Mühe und lasse der Bibliothek des Börsen. Vereins eine Notiz darüber zukommen! IIl4 Vor einigen Tagen hatte ich das Glück, im Durcheinander eines verwüsteten Hauses (einer ehemaligen Bürgermeisterei) den dritten Band von Michelets Uistoirs äs ia rövolutio» knmpüoe zu finden; auf S. 2124 geht der Buchhändler (Heraus geber der Zeitschrift Im Seutinelle und Verfasser von Uaubias und De äivoroe) Louvet über die Bühne und ist in ganzer Figur samt seiner Buchhandlung abgebildet (wenn auch nicht nach zeitgenössischem Original). — Übrigens lag an dem gleichen Orte ein Lroviarium Därisisuse . . Ooroli kasparis kuillslmi äs VsntillüIIs . . kars autuwnaiis. Uarisiis, sumptibus Ilibiio- polormo vsuum Doriensiuw: dl.DOC.DXXXVID Auf der Umseite des Titelblattes: Libliopoläe Dsuiuu Uarisnsium: Viäua, Lntonii Üouäst, viä Lan-äacobasL; Viäua Desoiut, viL kein; Dekans;-, via reglimis luäaeorum, vulxo ruv äs la ämveris, aä Insigns 8. diieolai; Xzon, viä Uortnii, äu .laräinet; Tkeopkilus Uarrnis, aä ÜIMM Lugustinianurum. — Eine seltsame und freudige Über raschung war cs, als ich in dem Häuschen einer Ärbeiter- kolonie die Aufsätze: Insoriptious st sentsnsss sur Iss ansisos livrss, Des kaute» t^pvAi'äpkkiues, Des orig'inos äu jourualismv SU Draues zu lesen fand; je mit einer Illustration versehen. Aber die Ausnahme bestätigt die Regel. Sie sicht in dein Buche: Du peu äe tout. Nosa'igue ekrstisnne . . ä Insage äe la jeuuesse . . II. L D. Oasterman, eäiteurs pontikieoux, iiupii- meurs äe I'evßcke. Touruai (Lelgique). Daris. s189S.j (Auf dem Titelblatt ist in unausgeschrieben-schulmätziger Schrift französischer Hand eingeschrieben: äe suis uu propagauisws äs la religivn sociale et repudlioaine. Vive U. Doiueare Partisan äe la paix et pas äe guerre; dahinter der Name.) Aufklärende Literatur solcher und ähnlicher Art, in der unterhaltende Be lehrung unter dem Schirm der Kirche die Jugend über den Kreis der Schulstoffe hinausführt, mit der Ausstattung, besonders dem Einband (auch das hier genannte Buch hat den beliebten Pappband mit reichlicher Goldverzierung auf rotem Grund) durch billige Mittel aus augenfällige Wirkung gehend und an die ehemaligen »Prachtwerke« erinnernd, findet sich neben der obengenannten Literatur noch am ersten. Wcrs mit diesen Zeilen angeregt sein möchte, ist, so hoffe ich, aus ihnen deutlich geworden. Es muß uns am Herzen liegen, verstreute und versprengte Artikel, Partien, Bemerkungen usw., die den Buchhandel und die Bücherwelt betreffen und uns in der mannigfaltigsten Literatur gelegentlich entgegentreten, zu beachten und im Vorübergehen mitzunehmen, indem wir der Bibliothek des Börsenvereins eine kurze Notiz darüber zugehen lassen. Vom Deutschen Buchdrucker-Verein. Tie Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins, die am 8. September im Bürgerausschußsaal des neuen Rathauses zu Heidelberg stattfaud, befaßte sich mit mancherlei Angelegenheiten, die auch vom Standpunkte des Verlegers Interesse beanspruchen kön nen. Der Erste Vorsitzende, Herr Or. Victor Klinkhardt- Leipzig, leitete die Verhandlungen. Dem sehr umfangreichen Ge schäftsbericht ist zu entnehmen, daß der Geschäftsgang der deutschen Bnchdrnckcreien im Jahre 1910 sich etwas gegen das Vorjahr gehoben hat. Dies wird in der Hauptsache darauf zurückgcführt, daß die im Bnchdrnckgewerbe zurzeit noch zur Herstellung gelangenden Arbeiten fast ausschließlich kriegswichtiger Natur sind. Es handelt sich vor nehmlich um NahrungSmittclkarten, Formulare für den Eiscnbahn- und Postverkehr, für Militär- und Zivilbehöröeu, um Lesestoff für die Front und die Ln za rette und um die Herstellung der Tageszeitungen und Fachpresse. Die bisherigen Zuschläge auf die Truckpreise werden alK »nicht genügend« bezeichnet. Tie Begründung verweist u. a. auf die höheren Löhne und Teuerungszulagen sowie auf eine Anzahl sonstiger Umstände, die die Gestchnngspreise erhöhen. Die Frage der Kohlen- bcschaffung wird als eine ernste Sorge bezeichnet. Von Vereins wegen sind Schritte unternommen worden, daß sich im kommenden Winter nicht noch trübere Zeiten hinsichtlich der Kohlenversorgung entstellen als im verflossenen Frühjahr. Bezüglich des vater ländischen Hilfsdien st gesetzes und seiner Durchführung wird mit Genugtuung festgestellt, daß dem Bnchdrnckgewerbe, abge sehen von einer den Prinzipalen vielfach unvorteilhaften Tätigkeit der Schlichtungsausschüsse, irgendwelche Nachteile bisher nicht er wachsen sind. Der Bericht betont sodann, daß das drohende Gespenst
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder