Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1920
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- 1920-01-31
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- 31.01.1920
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Vorläufige Erleichterungen s st r die Übergangs zeit: Für eine Übergangszeit von etwa 3 Wochen werden Bahnsen dungen aus Deutschland, die ohne Ursprungszeugnis im Saargebiet angelommen sind, dem Empfänger ausgehändigt gegen voriäujigc Hinterlegung des Zolles bet der Cisenbahnvcrwaltung und gegen die Verpflichtung, innerhalb 20 Tagen das Ursprungszeugnis nachträglich deizubringen. Eine Verlängerung dieser Mtägigcn Frist kann aus Er suchen gewährt werden, Nach Beibringung des Ursprungszeugnisses wird der hinterlegte Zoll zurlickerstattet, L, Po st paketverkehr. Aus dem Reich nach dem Saargebtct: Zulässig nur Postpakete bis zn 5 lrg, Päckchen als solche unzulässig, werden wie Postpakete behandelt, Gelbe Paketkarten vorläufig noch benutzbar, ab 1, Februar grline (Auslandssormular). Grundsätzlich kommen die für das Zollausland geltenden Bestim mungen zur Anwendung, Jeder Paketkarte ist je eine Zollinhaltserklärung in deutscher lgrliueS Formulars und französischer (weißes Formulars Sprache beizusligen. Um Zollfreiheit der Waren zu erlangen, ist ein Ursprungszeugnis über de» deutschen Ursprung und die deutsche Herkunft der Waren bei- zubriugen, Ausierdcm beizusligen ein statistischer Anmeldeschein und eine Ans- suhrcrkläruug; letztere mit dem Vermerk des Absenders: »Enthält außer der Faktura keinerlei schriftliche Mitteilung«, Mir jedes ein gehende und im Saargcbict in Zoilbchaudlung genommene Paket ist vom Empfänger im Saargebiet eine statistische Gebühr vou 25 Cts, zu entrichten, zu berechnen nach dem leweiligen Kursstand, Außerdem eine BcrzollungSgeblihr von 88 Psg. dafür, baß die Post verwaltung Len Empfänger bei der zollamtlichen Abfertigung vertritt. Dringend zu empfehlen, nur dauerhaftes Packmaterial zu benutzen, um sonst erwachsende Kosten für neue Verpackung zu ersparen. Wie uns vou der ReichSpost mitgeteilt wird, sind die bisherigen Beschränkungen im Postaustrags-, Nachnahme-, PostanweisungS-, Zah- lungsanweisungs-, Zahlkarten-, Wertbrief- und Wertpaketverkehr zwi schen dem unbesetzten Deutschland und der Rhetnpsalz (ausfchl, des zum Saargcbict gehörige» Teils) bis aus weiteres weggesallen, sodaß dieser Verkehr von jetzt an »ach den allgemeinen deutschen Bestimmun gen pattsindet. Der Ansoerkaus Deutschlands wird sortgesetzt, — Aus dem Brücken kopf Kehl wird der -Deutschen Tageszeitung» geschrieben: Kein Mittel ist unseren Gegnern zn unscin, wenn es nur gelingt, »ns zu schädigen und ihre Taschen zu füllen. Neuester Beweis: Zwei Elsässer gründe ten vor etwa zwei Monaten in unserm, von den Franzosen besetzten Kehl die gut deutsch klingende Firma: -Rheinische Druckerei und Ver lagsanstalt«, Inhaber dieser Firma sind ein srliherer Postassistent namcns Wendling in Straßburg und der Verleger eines FachblättchenS, ein Herr Schneider aus Bischweiler, Nennung der Kirmeninhaber ist deshalb nötig, weil die Herren je nach Bedarf auch ohne Firmenbe zeichnung einzukaufen suchen. Einem von Kehl verzogenen Besitzer kauften sie dessen Druckerei sowie das dazu gehörige Papier zu einem den jetzigen Verhältnissen überaus niedrigen Preise ab. Was taten nun diese Jung-Franzosen? Trotzdem doch in Deutschland strengstes Ausfuhrverbot für Papier besteht, gelang es ihnen, das Papier über die Nhcinbrücke nach Stratzburg hinübcrzuschicken. Es steht fest, daß an diesem einen Geschält etwa eine Achtcimillion Mark verdient und daß auch weitere -Transaktionen« schon vorgenommen wurden, von denen aber an Deutschland weder eine Wcrtzuwachssteuer noch irgend eine andere Steuer zu bezahlen ist. Die Herren wohnen ja nicht in Kehl, sondern in Straßburg und Bischweiler und kommen nur jeden Tag nach Kehl herüber, Wie man sich hier in Kehl erzählt, besteht nun der Plan, recht viel Papier über die Kehler Rheinbrücke nach Frankreich zu liesern, wo das Papier noch viel teuerer ist als bei uns. Zur Ausführung dieses Planes schit nur die Beihilfe der deut schen Papierfabriken und Papierhandlungen, die es sich nach dieser Aufklärung wohl überlegen werben, an die französische Firma mit dem guten deutschen Namen: -Rheinische Druckerei und Vcrlagsanstalt« anders als in Frankcnwährung zu liefern. In Deutschland können Zeitungen wegen des ständig sich vergrößernden Papiermangels nicht mehr erscheinen, Elsässer-Franzosen aber transportieren unser Papier Uber die Rheinbriicke und erhöhen weiter unsere ohnedies furchtbare Papier-Kalamität! !I Armes Deutschland! Post, — Nach dem Königreich der Serben, Kroaten und Slovenen sind von jetzt an nicht nur Zeitungen technischen und wissenschaftlichen Inhalts als Drucksachen zugelassen, sondern Zeitungen und Druck sachen jeder Art, sosern ihr Inhalt nicht gegen die Interessen dieses Landes verstößt. i Idyll aus einer »Lesebibliothek« in Würzburg im Jahre lbbii. — Heinrich von Kleist schreibt am 14, September 4888 an Wilhelmtne von Zeuge: »Nirgends kann man den Grad der Kultur einer Stadt und über haupt den Geist ihres herrschenden Geschmacks schneller und doch zugleich richtiger kennen lernen als — in de» Lescbibliolheken, Höre, was ich darin fand, und ich werde Dir ferner nichts mehr über den Ton von Würzburg zu sagen brauchen, ,Wir wünschen ein paar gute Bücher zu haben,' — Hier steht die Sammlung zu Befehl, — ,Etwa von Wieland,' — Ich zweifle säst, — ,Oder von Schiller, Goethe,' — Die möchten hier schwerlich S» finden sein, — ,Wie? Sind alle diese Bücher vergriffen? Wird hier so stark gelesen?' — Das eben nicht, — ,Wer liest denn hier eigentlich am meisten?' — Juristen, Kausleute und verheiratete Damen, — ,llnd die unverheirateten?' — Sie dürfen keine fordern, — ,Und die Studenten?' — Wir haben Befehl, ihnen keine zu geben, — ,Aber sagen Sie uns, wenn so wenig gelesen wird, wo in aller Welt sind denn die Schriften Wielands, Goethes, Schillers?' — Halten zu Gnaden, diese Schriste» werde» hier gar nicht gelesen, — ,AIso Sie haben sie gar nicht in der Bibliothek?' — Wir biirseu nicht, — ,Was stehe» denn also eigentlich für Bücher hier an diesen Wänden?' — Nittergeschichten, lauter Ritter geschichten, rechts die Nittergeschichten mit Gespenstern, links ohne Ge spenster, nach Belieben, — ,So, so,' —,« «Blätter sür Volksbibliotheken 1, Jahrg,, Heft 1,f Postgebühren und Matcrialprelse. — Man schreibt uns: Obwohl die Postverwaltung erst am 1, Oktober eine allgemeine Erhöhung der Post-, Telegraphen- und Fernsprechgebühren vorgenommen hat, beschäf tigt sie sich bekanntlich schon wieder mit den Vorarbeiten für einen neuen noch teureren Tarif, weil bereits jetzt vorausgcsehen werden kann, baß der Posthaushalt des Rechnungsjahres 1828 mit einem Defizit von mindestens einer Millarde Mark abschlicßen wird. Diese einsach riescnhaste Unterbilanz, die noch über das hinansgeht, was der gesamte Postetat für 181g an Einnahmen vorsieht, ist nicht etwa lediglich aus die von der Regierung kürzlich verfügte Erhöhung der Teuerungszulage» der Reichspostbeamten um 158"/, und die weiter notwendig gewordene Ausbesserung der Löhne der Posthilfskräfte und Telegraphenarbciier zurlickzusühren; sie wird vielmehr sehr wesentlich noch durch das fort gesetzte, sprungweise Steigen aller Materialprcise bestimmt, was ja auch die Zeitungsverlage zwingt, vom 1, Februar ab eine über den bis herigen Rahmen bedeutend htnausgehende Bezugspreiserhöhnng vor zunehmen, Vergleicht man die derzeitigen Beschaffungskosten der wich tigsten Beförderungsmittel, Baumaterialien und sonstigen Bedarfs gegenstände der Reichspost mit denen des Jahres 1814, so beträgt die Steigerung in Prozenten für Bahnpostwagen 288, PostautoS 888, Paket bestellwagen 488, Tclegrapheuapparate 388 bis 1888, Telegraphen- stangen 888, Eisendraht 1888, Bronzcdraht 1888, Porzeliandvppcl- glocken 48l, Kabel 142«, Briefkasten 884, Bindfaden 1488, Möbel 888 bis «86, Posthaus-Baumaterial 568 bis 1858 und Bauarbeiterlöhne 278 bis M7, Dies« Sätze, die sich aus den Stand vom 1, Januar be ziehen, sind Inzwischen teilweise schon wieder überholt. Schon allein aus diesem Grunde kann man sich daher nicht darüber wunder», wenn die am 1, Oktober v, I, vorgenommene Erhöhung der Post-, Telegra phen- »nd Fernsprechgebühren, die gegenüber dem Fricdenstarif durch schnittlich 188°/, ausmacht, unter den gegenwärtigen abnormen Ver hältnissen trotz aller Bemühungen der Postverwaltung, ihre Einnahmen und Ausgaben auch nur einigermaßen zu balancieren, ohne de» erhoff ten Erfolg bleiben muß. Errichtung von amcrikanisch-polnlschen Druckereien in Polen, — Mit Hilfe von erheblichen Geldmitteln, die amerikanische Polen ge sammelt habe», soll eine ganze Anzahl von Druckereien und Buch bindereien in Polen gegründet werben. Für Warschau kommen vor erst drei große neue Druckereien, für Lodz, Krakau, Lemberg und Lublin je zwei und für Ezenstochau, Radom und Danzig je eine neue Druckerei in Frage, Die Eröffnung der Betriebe wirb in einigen Monaten erfol gen, das Papier liefert Finnland, Maschinen und Schriften werden ans Amerika bezogen: auch amerikanische Fachleute werden in diesen polnischen Betrieben Anstellung finden. Ein Preisausschreiben des Deutschen Monlstcnbuudes wird vou der Geschäftsstelle des Bundes in München (Professor Or, Gnrliit) cr- laffen. Es werden 18 888 Mark znr Beschaffung von Lehrbüchern für einen konfessionsfreien Moraluntcrricht aus wissenschasiiicher Grund lage auSgesetzt, Als Preisrichter sind vorgesehen: Professor vr, Lud wig Gnrliit (München), W, Börner, G, Höft, 18. Penzig und Pro fessor Iknold, Termin der Einlieserung ist der 81, Oktober 1828
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