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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-01-31
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 2ö, 31. Januar 1920. Jubiläum. Die Firma Ed m und Schmersahl in Lübeck kann am 1. Februar auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken. Am 1. Februar 1870 wurde sie von Rudolf Seclig und Carl Bolhoevener gemeinsam gegründet, doch trennten sich diese schon nach wenigen Jah ren, indem elfterer das Sortiment und Bolhoevener die Leihbibliothek und den Journallcsezirlel übernahm. Seit dem 1. Januar 1877, also seit nunmehr 43 Jahren, ist Herr Edmund Schmersahl, der beide Ge schäfte wieder vereinigte, Besitzer, doch verkaufte er 1890 das Sorti ment, das noch heute unter der Firma Lübcke K Nöhring besteht. Die Leihbibliothek — der Lesezirkel ist während des Krieges eingegangen — wird noch von Herrn Edmund Schmersahl, der jetzt im 72. Lebensjahre steht, geleitet. Als Vorsitzender des Ortsvereins Lübecker Buchhändler seit seiner Gründung vor 28 Jahren und langjähriges Vorstandsmit glied des »Kreises Norden« hat sich Herr Schmersahl nm das bnchhänd- lerisck>e Vercinsleben große Verdienste erworben. Die Büchcrsammlung der Kaiser-Wilhelms-Akademie. — Mit Be ginn des Jahres 1920 ist den Studierenden der Berliner Universität eine Bibliothek mit reichen Beständen an medizinischer und naturwis senschaftlicher Literatur unter gegen früher erheblich vereinfachten Be nutzungsbedingungen zugänglich geworden. Es ist dies die Bücher sammlung der Kaiser-Wilhelms-Akademie für ärztlich-soziales Versor gungswesen, wie sie nunmehr heißt, mit etwa 78 000 Bänden. Die Kaiser-Wilhelms-Akademie für das Militärärztliche Bildungsmesen hat, wie bekannt, als solche aufgehört zu bestehen. Die in ihr vereinigt ge wesenen reichhaltigen Sammlungen, wie die kricgspathologische Samm lung, die Jnstrnmentcnsammlung, die Modellsammlung, die anato mische, Arzneimittel- und physikalische Sammlung, einschließlich der Sammlung der Deutschen Röntgen-Gesellschaft, sowie die Büchersamm lung bleiben jedoch in dem 1910 bezogenen, an der Invaliden- und Schari horststraße gelegenen umfangreichen Gebäude auch weiter zu sammen. Ebenso verbleiben an der alten Stelle die dort bisher zu militärärztlichen Zwecken benutzten Laboratorien. Das Ganze unter steht dem Neichsarbcitsministerium und ist bestimmt, fortan dem ärzt lich-sozialen Versorgungswesen zu dienen. Mit dem Fortfall der Stu dierenden der Kaiser-Wilhelms-Akademie ist, wie der Direktor der Universitäts-Bibliothek, vr. G. Naetcbus, in den »Berliner Hochschul- nachrrchtcn« schreibt, die Bllchersammlung nunmehr allen Studierenden der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Äkrlin unter denselben Be dingungen zugänglich wie die Universitäts-Bibliothek. Die Wiener Akademie der Wissenschaften hat auf Antrag ihrer philosophisch-historischen Klasse beschlossen, für die Fortsetzung der archäologischen Arbeiten und Grabungen an den Pyramiden von Gizeh 80 000 Kronen zur Verfügung zu stellen. »Faust-Novität« in Frankfurt a. M. — Der 1873 gegründete Ge- Hilsen-Verein »Novität«, Verein jünger Buchhändler, Frankfurt a. M., ist am 4. Januar mit dem seit 1903 bestehenden »Faust«, Freie Vereinigung jüngerer Buchhändler verschmolzen worden. Die Führung übernimmt der »Faust«, dessen Statuten von den Mitgliedern der frühe ren Novität anerkannt werden. Mit Rücksicht auf die Geschichte der »Novität« wird beschlossen, den Namen des »Faust« zu ändern in »Faust-Novität, freie Buchhändler-Vereinigung«. Die Mitgliederzahl beträgt zurzeit 70. Den Vorsitz führt Carl Stumme, Prokurist der Firma Ludwig Ravensteins Verlag, an den sämtliche Zuschriften zu richten sind. Persoua!m>4ria>te«. Jubiläum LLjährlgcr Sclbstäudillkcit, — Dem deutschen evangeli schen Haus« zu dienen, ihm gute Literatur zu besorgen, das war der Grundsatz, den der sunge Verleger Martin War »eck — ein Sohn des bekannten ehemaligen Hallenser MlssionSprosessors I). Gustav Warncck — sich gestellt hatte, als er am 1. Februar 1895 in be scheidenem Umsang neben seinem Sortiment Hugo Rothers Ihcolog. Buchhandlung in Berlin einen Verlag unter seinem eigenen Name» erössnetr. Aus kleinen Anfängen ist hier im Lause von 25 Jahren zielbewußter, energischer Arbeit ein Verlag entstanden, der sich allge meine» Ansehens im Gesamtbuchhandcl ersrent. Mit den Jahren er fuhr die Verlagstiitigkcit eine immer größere Ausdehnung, sobaß sich die Loslösnng vom Hugo Rothirschen Sortiment bald als eine Not wendigkeit hcranSstelltc, Letzteres wurde im März tllll an Otto MöbiuS sder bald lm Ansang des Krieges den Heldentod fand) verkauft, und nun konnte eine fruchtbringende Berlagstätigkcit, namentlich im Dienste des deutsch-evangelischen Hauses, cntsaltet werden Außer einer Reihe nicht unwesentlicher Gelcgenheitserscheinungcn sind es die drei Haupt- Gruppen: Theologische Werke, Unterhaltnngsschriften und Biographien, denen insonderheit Interesse cntgegengebracht wurde. Die Missions iheologischc Literatur fand gegebene Pflege durch die Beziehungen der Verlegers zum Berus des Vaters, Dessen »Allgemeine Misslonszeil' schrift« ging mit dem LS, Jahrgang aus dem Berlage von C, Bertels- mann-Glitersloh ln de» des Sohnes über. Es sammelten sich m» den sungen Verlag immer mehr Namen von gutem Klange aus der Mist sionswelt: l>, Joh, Warneck, Strümpfe!, I): Richter, Stosch, Döring, Kunze, Noehl u. a, m. Ans dem Gebiet der Erbauungsliteratur ent faltete bcr Verlag eine nngemei» rührige und erfolgreiche Wirksam keit durch die Autoren: Geh.-Rat l>, Conrad, Generalsupcrintcndeni D, Lahuscn, Pastor Le Seur (Herausgeber der Monatsschrift »Der Hochwcg«), v, Conrads Hausandachtsbncher sind bald in 20» Tausend in die evangelischen Christenhäuser gewandert. Erinnert sei auch an das Bestreben des Verlages, während des Krieges unseren kämpfenden Feldgrauen Jestgrllße und kurze Andachtsblicher hinauszusenden 0, Conrad schrieb hier aus Anregung des Verlages im Laufe der süns Kriegsjahre Lv verschiedene solcher Fcldgriißc, die in L8VV0MI Eren: plaren unter unseren Feldgrauen verbreitet werden konnten. Weit über die lutherisch-christlichen Kreise hinaus entfaltete sich »»n die Tätigkeit des Berlages, als es ihm gelang, einen immer größe ren Kreis dichterisch schaffender Erzähler und Schriftsteller tätig heran zuziehen. Im Erfolge allen voran steht Diedrich Speckmann mit feinen köstlichen Heiberomancn, die in über 6M NM Exemplar« gedruckt werden mußten. Zurzeit gibt cs wohl wenige Autoren, deren ge- müt- und in echtem Sinne humorvolle Erzählungen so viel Freude und Dank hervorgcrnsen haben, Reben Wilhelm Speck, dem meisterhaften Novellisten und feinsinnigen Erzähler, sindcn wir die Gutssran Eiis, v, Ocrhcn mit ihren köstliche», schlichten, humorvollen Geschichten aus Hinterpommcrn, In die Weil der Hal ligen versetzt uns Wilhelm Lobsien, in die der Berge Tirols Henriette Schrott mit ihrem »Jakob Brunner«. Romane der Gegenwart schuf E, v, Maltzahn, Zu bcn innerlich reichsten Antwortenden und Wege» zeigenden in unserer suchenden und fragenden Zeit gehört Adeline Gräfin Rantzau, die mit ihren Romanen (Hans Kamp, Ein unmögliche, Mensch, Der Dritte n, a, m l mit bitterem Ernst starke, neue, ausrllttclnde Worte ins Land trägt. Meisterhafte Schilderungen unseres Gesell schaftslcbcns bietet Artur Brausewettcr mit seinen Romanen: »Stirb und werde« nnd »Zum Herrschen geboren -. Dieser weitverbreiteten linterhaltungstiteratur reihen sich gute Biographien, wie Fritz Flicdner, Henry Drummond, Büchse!, Behrmonn, Carlyle, Friedrich der Große, Linnebach, Carl nnd Marie von Clnnsc- witz u, a, m,, an. So hat der Verlag versucht, seinem Ziel in den LS Jahren nach besten Kräften nachzustreben. Das Sortiment wird mit Dan! die Darbietungen des Martin Warneckschen Verlages cntgegengenommcn haben, denn das Geboten« verlohnte sich der Verwendung, Es wurde Gutes, Edles gereicht, das zumeist reichen Absatz fand. Möge es dem Verlage beschteden sein, unter der Leitung seines rührigen Grunders und Besitzers noch viel« Jahre im Sinne seines Griindnngsgrundsatzes zu wirken! Sprechfaul. :vhne Verantwortung der Redaktion- jedoch unterliegen alle Einsendungen de, Bestimmungen über die Verwaltung deS Börsenblatts.» Wie Du mir, so ich Dir! sVgl, Nr, g.) Als Mitglied des Börscnvereins und des Musikalienhändler-Ver eins muß ich die Musikalicnverlcger gegen die dort erhobenen Vorwürfe in Schutz nehmen. Es ist eine ganz gerechte Bernfspolitik, daß der jenige, der die von einer Organisation geschaffenen Vorteile genieß! — und die Musikalienhändler- und Verlegcrvereine schassen Vorteile für alle, die Mnsikalien vertreiben —, sich zumindest so dankbar er weist, daß er den ja gar nicht hohen Mitgliedsbeitrag zahlt Organi sations-Egoismus ist da nur angebracht. Es gibt unter den Buch händlern genug Kollegen, die das, was der Börsenverein schafft, ans- niitzen nnd zudem jene Kollegen, die Geld und Zeit opfern, nm der buch händlerischen Allgemeinheit zu dienen, noch auslachcn. Hoffentlich folgt der Deutsche Verlegerverein baldigst den Mnsikalienverlcgcrn nnd macht wesentliche Nabattunterschieöe zwischen den iin Börscnvcrein organisierten Sortimentern und den Nichtmitgliedern, für die es natür lich bequemer ist, wenn andere ihnen die Arbeit abnchmcn und sic be zahlen, nnd die häufig nur deswegen nicht Mitglied sind, um in Dingen der buchhändlerischcn Verkaufsordnnng besser im Trüben fischen zu können. . —r. Berantwortltcher Redakteur: Emtl Thomas. — Verlag: Der Börsenoere « n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhanS. Druck: R a m w j S e e m a n n. Sämtlich in Leipzig Adresse der Redaktion nnd ^rpedttion: Leipzig. Gerichtsweg"«! iBnchhändlcrbauSi.
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