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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 71, 3. April IM», Redaktioneller Teil. f. ». Dtschu. Buchhandel. Auf schriftliches Ersuchen der Hohen Kommission oder jedes von der Hohen Kommission besonders ermächtigten Offiziers oder Beamten haben die deutschen Behörden in allen Fällen, in denen es das Inter esse der Aufrechtcrhaltung der öffentlichen Ordnung oder der Sicherheit der Besatzungstruppcn erfordert, dem zu diesem Zweck von der Hohen Kommission ernannten Beamten die Briefe und die Postsendungen jeder Art auszuhändigen, deren Vorlage sie verlangen sollten. Mit diesen Briefsendungen wird nach Anweisung der Hohen Kommission ver fahren werden. Jede Zeitung, Schrift oder Veröffentlichung, alle Drucksachen und alle Reproduktionen auf mechanischem oder chemischem Wege, die zur öffentlichen Verbreitung bestimmt sind, Schriften und Bilder mit oder ohne Bemerkungen, Musiknoten mit Text oder Kommentar und alle kincmatographischcn Filme, die die Aufrcchterhaltung der öffentlichen Ordnung gefährden oder die Sicherheit oder das Ansehen der Hohen Kommission oder der Besatzungstruppcn zu beeinträchtigen geeignet sind, sind verboten und können gegebenenfalls durch Befehl der Hohen Kommission oder in dringenden Fällen durch Zl-cfehl der Kreisdelegier ten der Hohen Kommission beschlagnahmt werden. Wenn es sich um eine täglich erscheinende Veröffentlichung handelt, kann der Krcisdelegierte der Hohen Kommission anordnen, daß das Erscheinen eingestellt oder fiir 3 Tage verboten wird. Die getroffenen Maßnahmen sind sofort zum Gegenstand eines Berichts an die Hohe Kommission zu machen, die über die erwähnten Maßnahmen beschließt und anordnen kann, daß das Erscheinen eingestellt oder die Zeitschrift fiir einen Zeitraum bis zu höchstens 3 Monaten nicht zugelasscn wird. * Das Seminar für Zcitungskunde in Berlin. — Nachdem seit zwei Semestern am Orientalischen Seminar der Berliner Universität Vor lesungen über Zeitungswescn gehalten worden sind, ist im Anschluß an diese Vorlesungen ein Seminar fiir Zcitungskunde und Zeitungs praxis'eingerichtet worden. Hierbei ist beabsichtigt, den Teilnehmern Gelegenheit zu geben, sich in die Probleme der Presse zu vertiefen und die Quellen des Zeitnngswesens kennen zu lernen. Der Direktor des Orientalischen Seminars der Berliner Universität, Geheimer Ober- regicrungsrat Prof. vr. Sachau, hat für das neue Seminar Räume zur Verfügung gestellt, die zurzeit eingerichtet werden. Das Seminar ver fügt bereits über eine kleine Handbibliothek sowie Sammlungen von historischem Interesse, namentlich eine Reihe gebundener älterer Jahr gänge von Zeitungen, sowie seltene Einzelnummern und Faksimiledrücke alter Zeitungsblätter. Als Arbcitsranm für die Teilnehmer des Se minars ist zunächst der Hörsaal Nr. 37 des Orientalischen Seminars, Berlin, Dorothccnstraße 7, zur Verfügung gestellt worden. Deutsche Tageszeitung Druckerei und Verlag Aktiengesellschaft. Berlin. — Abschluß am 3i. Dezember 1919. Soll, An Verlagsrechts B-teiligungen Akt'enpinzntüungSrest Kass-„bestand Wechselbestond Hy"otdekentllgUNgsfondS Mobilien Druckereieinricbtung Drucker- «bestände Auße> bände und Bestände Verschiedene ausstehende Forderungen . Haben. -- 219 969- 70 002^— 974 99 7 1839» 658 394 99 612 93'5 ' 8 929 36 42 543 97 82'«>0 — I 44i»0»!— 376 000 — 374 3 <9>32 867 602 76 854 529^63 5 518 742 48 Gewinn- und Berlustrechnung am 3l. Dezember 1919. Verlust. An Unkosten . ^ . Abschreibung auf Außenstände und Bestände Verlust auf Frouenzeltungen und Verlag Gewinn 1665 667,39 Vortrag aus 1918 I 774,70 Per Gewinnvortrag aus 1918 Zinsm Häuser und Grundstücke D'uckereiSetriev Deutsche Tageszeitung Illustrierte Landwirtschaftliche Zeitung . . ^ . Mitte lungen des Vereins für Moorkultur ..... Verschiedene 298 4'7 u3 25 853 77 106 803 13 750 4 694 5 6 23 27 428 66 24 - 0» 16« 275 04 172 208 68 23 515 o8 I 667 712 »9 2 336 ^7 32 l 774 70 63 205 ,2 7 243 01 420 16671 1 676 754 41 2,0 832 65 44 WO .31 4 6l5 32 629 68 7 396 61 2 336 717>32 Für den AulsichtSrat. Der Vorstand Freiherr v.Wonpercheim. Vorsitzender, vr. Roesicke. Teige. Tschermak. Die vorstehende Bilanz sowie das Gewinn- und Verlustkonto habe ich gepiüst und mit den ordnungsmäßig gesührten Bücher» dev Gesell schaft in Übereinstimmung gefunden. Berlin, den 1. März 1920. E. Ohme, beeidigter Bücherrevisor. (Deulscher Relchsonzetger Nr. 65 vom 27. Mürz 1920) Per Aktv „kapital . . Cchuldv rschreibungen Hnnothiken Reservefonds I 242 701.65 Riservoionds II 350000.— Kriegssteuerrücklaqe Benn ten- und Arbeiterunterstützungsfonds Nicht abgehobene Gewinnanteile Rüklständ'ge Zailunaen Gewinn- und Verlustkonto 1 665 967 39 Bortrag aus 1918 .^ 774 70 1 36» 900 — 250 «'001— 1 024 000 — I 692 704 65 216 »»»I— 138 633 46 24 082,70 345 579,58 I 1 667 742 Lersonalnachrichteu. Gestorben: am 30. März nach kurzem Krankenlager im fast vollendeten 80. Le bensjahre Herr Geheimer Kommerzienrat Hans Heinrich Reel am, Seniorchef des Hauses Philipp Reclam jun. in Leipzig. Mit Hans Heinrich Reclam ist ein: der hervorragendsten Persön lichkeiten des deutschen Buchhandels dahingegangen, sein eigenstes Werk: »Neclams Universal-Bibliothck« legt Zeugnis für ihn ab. Der Verstorbene war der einzige Sohn von Antoine Philippe Reclam, dem proß eines alten savoyischen Geschlechts. Geboren am 18. Mai 1840, erhielt Hans Heinrich eine sorgfältige Schulbildung, die allerdings durch Kränklichkeit öftere Unterbrechungen erlitt. 1856 trat er in die väter liche Offizin als Lehrling ein, um dann in der I. C. Hinrichs'schen Buch handlung in Leipzig den Buchhandel zu erlernen. In dieser Firma arbeitete er nach beendeter Lehrzeit nvch bis 1860 als Gehilfe; von 1860—62 war er bei Orell Füßli L Co. in Zürich, dann bei Muquardt in Brüssel und in dessen Filiale in Gent tätig. 1863 trat er in die väterliche Buchhandlung ein, deren Teil haber er 1868 wurde. Dieses Datum ist insofern von gewis ser Bedeutung, als im November 1867 der 1. Band der Uni- versal-Bibliothek: Goethes Faust 1. Teil, in die Öffentlichkeit getreten war; der Plan zu diesem gigantischen Sammelunternehmen war größ tenteils von Hans Heinrich Reclam ausgearbeitct worden. Anfangs wollte sich der Erfolg nicht gleich einstellen, da sowohl Sortiment als Publikum der neuen Sammlung skeptisch gegenüberstandcn. Letzteres konnte nicht begreifen, daß es jetzt vollständige textlich einwand freie und sauber gedruckte Dichterwerke für zwei Silbergroschen er halten sollte, für die es bisher minhestens ebensoviel Thaler ansgegeben hatte. Aber das Unternehmen setzte sich bald durch, und heute, wo Neclams Universal-Bibliothek in allen Kreisen des Volkes ein gern gesehener Gast und ein notwendiges Hilfsmittel geworden ist, kann man diesen Standpunkt nicht mehr begreifen. Es muß hier auch daran er innert werden, welche Nolle die Universal-Bibliothck während des Krieges gespielt hat, wie sie Tausenden unserer tapferen Krieger Zer streuung und geistige Erholung geboten hat. Ans Anlaß des Erschei nens der 6000. Nummer der Universal-Bibliothck hat das Börsenblatt einen längeren Artikel gebracht, ans dem zur Charakterisierung des Entschlafenen folgende Zeilen zitiert seien: »Es ist bekannt, mit welche» Bescheidenheit Hans Heinrich Reclam, dem seit Jahrzehnten die Leitung der Redaktion obliegt, hinter sein Werk -urttckzutreten pflegt. Heute 303
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