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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.04.1920
- Strukturtyp
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- Band
- 1920-04-06
- Erscheinungsdatum
- 06.04.1920
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 72, 0. April 1920. (Abgeordneter Hacks: Ich möchte fesistcllen, was ich gesagt habe!) — Jawohl, das können Sie r i ch t i g st e l l c n. Hacks, Abgeordneter (Soz.-Tem.) (fortfahrcnd): Ich will nur in einigen Punkten fesistcllen, was ich gesagt habe. Nach dem unkorrigierten Stenogramm habe ich iiber den Ge- schichtsnnterricht, über die eventuelle llbcrslüssigkeit des Gcschichts- nntcrrichts, die mir da zngeschoben lverdcn sollte, gesagt: Der Wert des bisherigen Geschichtsunterrichts ist mir persön lich so problematisch, daß ich der Meinung bin, es wäre auch nichts verloren, wenn für die Übergangszeit der Geschichtsunter richt ganz wegfiele. (Zuruf rechts: Also 10 Jahre!) — Nein, für die Übergangszeit, bis die neuen Lehrbücher fertig sind. Das kann in einem Jahre sein. Ferner möchte ich Herrn Kollegen Nippel sagen, daß ich ausdrück lich festgestellt habe, das; die Buchhändler Gcwinnverlnste erleiden wür den. Ich habe aber gesagt: Material geht doch auf keinen Fall ver loren, sodas; volkswirtschaftlich kein Verlust entsteht. Die Verwechslung von volkswirtschaftlichen und privatwirtschaftlichen Interessen ist aller dings bei Vertretern gewerblicher Interessen sehr beliebt. (Zurufe rechts) Endlich möchte ich es ablchnen, daß ich an irgendeiner Stelle empfohlen hätte, sozialistischen Geschichtsunterricht cinznführen. Davon ist keine Rede, das lehne ich entschieden ab. Bitte, lesen Sie meine Rede daraus- hin nochmals durch. Sloll, Hans: Leitfaden der Doppelten Buch sichrung für den Deutschen Buchhandel. 8°. VII, 178 S. Mit zahlreichen Vordrucken und Buchungsbeispielen im Text und auf 3 Beilagen. Leipzig 1919, Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Preis 10.— ord., 7.— bar. Es gibt zwar bereits eine ganze Neihe von mehr oder minder umfangreichen Schriften über das Gebiet der buchhändlerischen Buch führung, doch befindet sich darunter kaum eine, von der man sagen könnte, das; ihr gründliches Studium den Inhaber eines mittleren Verlags- oder Sortimentsbctriebes oder seinen strebsamen Angestell ten befähigen würde, im Geschäft selbständig eine den gesetzlichen und vor allem auch den besonderen Geschäftserfordernisscn genügende doppelte Buchführung einzurichten, während des Jahres weiterzufüh ren und dann abzuschließen. Die vorhandenen Werke sind zu einem guten Teil veraltet. Die neueren sind entweder zu knapp gehalten, etwa nach dem Grundsätze: »Bis hierher und — dann Bllcher- prüser«, oder sie strecken durch ihre Weitschweifigkeit den Lernbegieri gen von vornherein ab. Manche sind auch einseitig auf bestimmte Be- trieböformen (große Verlagsbetriebe) zugeschnitten oder für beson dere (schulische) Zwecke zusammengestellt. Kurz, die Schaffung eines allgemein brauchbaren, neuzeitlichen Werkes blieb nach wie vor eine dringliche Notwendigkeit, die noch verschärft wnrde, als die neuen ungeheuerlichen Steuerpläne der Negierung bekannt wurden. Es ist deshalb zu begrüßen, daß der Börsenverein wieder einmal in die Bresche gesprungen ist und den vorliegenden »Leitfaden« hcrausge- brächt hat. Es ist ein »Leitfaden«, kein »Lehrbuch«. In diesem Begriff liegt von vornherein der Hinweis auf eine gewisse Beschränkung bezüglich des Inhalts. Aber auch wenn man dies berücksichtigt, so wird man doch sein Bedauern darüber rricht verhehlen können, daß das Buch nicht zu Nutz und Frommen aller Lerneifrigen etwas ausführlicher ausgefallen ist. Das gilt besonders von der Erläuterung der Entstehung und des Abschlusses von Vermögenskonten (S. 16 u. 20/21). Die Darstellung dieses so außerordentlich wichtigen und schwer verständlichen Teiles der Lehre von der doppelten Buchhaltung ist unbedingt zu kurz und zu rezeptartig geraten. Sic wendet sich fast ausschließlich an das Ge dächtnis des Lernenden statt durch allmähliches Entwickeln der Be griffe mi seinen Verstand. Sehr erwünscht wäre ferner die Beifügung eines vollständig ausgcarbeitetcn Geschäftsgangs gewesen. Wenn sich auch der Verfasser bemüht hat, gewisse Zusammenhänge hcrznstellen, z. B. bei der Besprechung der Grundbücher, so wird doch dadurch das Fehlen eines ausführlichen Geschäftsganges, der die Entwicklung der Buchhaltung von der Eröffnungsbilanz an unter Berücksichtigung aller möglichen Gcschäftsvorfälle bis zum Kontenabschluß zeigt, nicht aus geglichen. Der Geschäftsgang würde all das, was jetzt im einzelnen mosaikartig zusammengestellt ist, zu einem Ganzen vereinigen und dem Lernenden (das Buch ist ein »Leitfaden*, kein Nachschlagewerk flir Wis sende) den Gesamtüberblick verschaffen, dessen er zur Befestigung der Lurch die Einzelerlänternngen erworbenen Kenntnisse und zur Erfas- 310 ,ung aller Zusammenhänge bedarf. Im Vorwort werden die Ein schränkungen begründet mit dem Hinweis auf Naumrücksichten, d. h. mit anderen Worten aus den sonst zu hoch ausfallenden Preis. Meiner Ansicht nach sehr zu Unrecht. Wer wirtlich die ernstliche Absicht hat., sich znm eigenen Nutzen gründlich in die Geheimnisse der doppelten, Buchführung einweiheu zu lassen, dürfte und würde auch eine höhere Ausgabe nicht scheuen, zumal bei der heutigen Flüssigkeit des Geldes. Bei der Wahl des Verfassers hat der Börsenverein einen recht glück lichen Griff getan. Er steht als Buchhändler mitten in der Praxis, er kennt als Bücherprllfer die verschiedenartigsten Betriebe. Dadurch ist eine allzu theoretische oder eine unsachgemäße Darstellung ebenso ausgeschlossen, wie eine allzu einseitige. Der vorliegende Leitfaden be stätigt dies vollständig. Hundert Kleinigkeiten lassen erkennen, daß das Buch aus einer außerordentlich vielseitigen Praxis hervorgcgangen ist. Immer hat man das Gefühl, daß aus dem Vollen geschöpft wird, auch dort, wo sich der Verfasser absichtlich oder unabsichtlich Beschrän kungen anferlegt. Dabei fehlev die dem »Mann der Praxis« sonst so häufig eigenen, etwas nachlässigen Anschauungen über gewisse nn-- bequeme, aber doch erforderliche Notwendigkeiten bei den BnchführnngS- arbeitcn vollständig. Es ist hocherfrenlich, wenn von so berufener Seite aus beispielsweise nachdrücklich ans die Wichtigkeit sofortiger Über tragungen, ans die Unzulässigkeit bloßer Schätzung von Lagervorräten bei der Inventur und ans manches andere hingewiesen wird. Beson- dern Wert verleihen dem Buche die vielfach herangezogcncn Gerichts entscheidungen. In der Einleitung behandelt der Verfasser zunächst die Grund lagen der Buchhaltung, deren letztes Ziel die Gewinnberechnung ist, von oer denn auch ausgcgangen wird. Es folgen Erklärungen der landläufigen Begriffe (Soll, Haben, Konto nsiv.), der gesetzlichen Be stimmungen, sowie eine kurze Darstellung vom Aufbau und Abschluß des Kontensystems der doppelten Buchführung. Eine schematische Über sicht und eine Beilage in Form eines Spaltenbuches veranschaulichen das Gejagte. Hieran schließen sich Ausführungen über den Ausbau der Bnchlialtung: cs werden die erforderlichen Grund-, Neben- und Hauptbücher aufgezählt und in ihren Beziehungen zueinander vorne- führt. Den Schluß dieses ersten Teils bildet eine Gegenüberstellung der italienischen und der sogenannten amerikanischen Methode. Der folgende Abschnitt ist der eingehenden Besprechung der einzelnen Grund bücher gewidmet, die durch zahlreiche Beispiele illustriert sind. Da bei werden, wie in allen übrigen Kapiteln, zunächst stets Die Verhält nisse im Sortiment in den Vordergrund gerückt; der Verlag wird nur insoweit berücksichtigt, als seine Buchführung Besondsrheiien ansiveist. Der dritte Abschnitt, die Hauptbücher, zeigt die Zusammenfassung der in den verschiedenen Grundbüchern vorgenomwene:i Eintragungen anf den Vermcgenskonten, und zwar wiederum nrch italienischer und ame rikanischer Methode, wobei dem Leser die Vorzüge der letzteren deut lich vor Augen geführt werden, nicht zuletzt dn'-ch die bei der italieni schen Melhod angewandte ziemlich unvorteilhafte Art des Jvnrnalisie- rens. Abschnitt 4 handelt von den Nebenbüche.n, die mied:rum an Beispielen erläutert sind. Sehr eingehend ist dann der Jahresabschluß nach italienischer und amerikanischer Methode (mit Bci'agen) beschrieb ben: Allgemeines, Aufnahme, Bewertung und buchhalterische Arbeiten. Die Ausführungen iiber die Bewertung der einzelnen Vcrmegensbe- stanötcile sind sehr wertvoll, denn hier liegt ja in letzter Linie die Entscheidung iiber die Höhe des buchmäßig erzielten Gewinns. Dieser Tatsache wird leider in der Praxis und auch in vic'en Lehrbüchern noch recht wenig Rechnung getragen. Die letzten Abschnitte des Leid fadens sprechen vom Privatvermögen, von der Buchführung der Ge-- setlschaftsunternchmen, vom Fehlersuchen und Fehlerbeseitigcn, von den Belegen und ihrer Aufbewahrung und schließlich von den Steuern. Das; auf den letzten Punkt besonderes Gewicht gelegt worden ist, ver steht sich von selbst. Es sind ausführlich behandelt: die Tledentunss einer geordneten Buchführung als Unterlage für die Steuererklärung, die Bewertung der Warenentnahmen des Inhabers sowie die der ein zelnen Vermögensbestandteilc, Unterbewertungen und Abschreibungen, die sogenannte »Steuerbilanz« nsw. Bedauerlicherweise ist der Ab schnitt über die Umsatzsteuern inzwischen teilweise veraltet, und es steht zu befürchten, daß durch die neue Steuergesetzgebung auch sonst noch manches überholt werden wird. Für diesen Fall ist, wie ich höre, das Erscheinen eines ergänzenden Nachtrags geplant. Am Schlüsse des Buches befindet sich ein ausführliches, sehr gewissenhaft znsammenge- stclltes Schlagwortregister. Ich habe den Leitfaden mit großer Freude gründlich dnrchgearbeitek und selbst manche Anregungen daraus geschöpft. Es ist die beste Schrift über bnchhänölerische Bnchführnng, die ich je in den Händen gehabt habe, und ich wünsche ihr weiteste Verbreitung. Karl Illing..
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