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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1920
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78, 13. April 1920. Künftig erscheinende Bücher. BVrfevblaU f. ». vtlch». vuiddanor 4226 In Kürze erscheint die L. ^Ls//üA'e.- E. Meinhard Das Donauhaus Gebunden M. 12- Urteile aus neuester Zeit: »Die- Buch ist wie eine FrühlingSwiese mit Dogelgesang: voll Frische, Stimmung und Jugendlichkeit. Warme» Gefühl ohne Empfind samkeit, Leben-Wahrheit ohne Grübeln, Ernst ohne Lehrhaftigkeit. . Christliche Welt »Gottbegnadete Dichtkunst spricht aus jedem Satze, auS jeder Zeile diese- wunderbaren Buches. Eine Fülle feinsinniger Gedanken, aus denen sich für jeden Tag de- Jahres ein Leitspruch fürs Leben wählen ließe, rührt an die Tiefen de- menschlichen Herzen- und läßt e» er beben in Lust und Leid, in Glück und Weh, und über allem liegt der zart« Duft einer Poesie, die fast überirdisch feierlich und schön an mutet. Ich könnte mir denken, daß es ein vielumstrittenes Buch würde, über da- die Meinungen sehr geteilt sind, wie etwa über ,Die Heilige und ihr Narr'. Ein- aber ist sicher, wer es liest, wird ergriffen bi- in die tiefsten Fasern seine- Seins und legt cS leise weiter sinnend behutsam aus der Hand . . ." Die GutSfrau »Vergraben habe ich mich in dieses Buch, hineingegrübelt und tief gehorcht ... Nur weibliches Empfinden konnte di»ses Bekenntnis deutschen Frauentums in solch kostbare Hülle der Worte und G.- danken legen . . . Alle Stürm« gehen brausend Über dich hin, wenn du liest in diesem Buche . . . Das größte Geschenk einer Frau seit langer Zeit . . . daS fraulichste Buch, schlicht, stark, deutsch . . Romantik »C. Meinhard hat unS im ,DonauhauS', daS binnen Jahresfrist vier Auflagen eilebte, ein warmherziges Buch der Heimatliebe, zu- Schönheiten der umgebenden Natur, dort de- bäuerlichen Donau- Hause-, hier de- Umkreise- der Musenstadt mit den seelischen Er« requngen in Einklang gebracht. . Literarische- Zentralblatt Wir liefern bar für Mark 8.— und 11/10, Einband des Freiexemplars netto Mark Z.— Berlin-Lichterfelde April 1920 Edwin Runge Verlag »Verwunderlich genug!" Es erscheint ein Buch, zu dessen kurzer Deutung man sich solcher Adjektivs bedienen muß, die durchaus altmodisch klingen, ja, leicht nach Philistertum schmecken, als etwa: köstlich, warm, schlicht, selbst: gut — denn was gilt den differenzierten Gaumen unserer mit allem Komfort ausgestattcte» Neuzeit einfache Güte! Es handelt sich um „Wolfs", Geschichten um ein Bürgerhaus, erzählt von Wilhelm Langewiesche. In zwei Büchern. Erstes Buch: Im Schatten Napoleons. Zweites Buch: Vor Bismarcks Aufgang. Hün-He/r-L'Se/rLaüLe/r. WMe/m — Die Wolfs saßen am Niederrhein und sahen ruhig und klug ihre Zeit vorüberrollen. Gewaltige Dinge haben sie nicht erlebt. Das aber ist just der ungeheure Reiz dieses Buches, daß es in seinen tiefsten Fugen zittert vom Donner der Geschichte, ohne ^ daß wir Blitz und Schlag zu scheiden vermögen. Es ist die ^ außerordentliche Kunst, Weltgeschehensahnungsvoll wittern zu lassen. ^ Die kleinen Erlebnisse unauffälliger tätiger Menschen bilden den ^ Kern des Buches. Die freilich sind erstaunlich und überaus romantisch, ja, sie wachsen wohl Hera» zur meisterlich gerundeten Novelle. Man lese etwa die entzückende Episode von „Friede- math", die an Keller gemahnt. — Es düstert von Blut und Mord, und die rührendsten Zufälle fügen sich. Ich zweifle nicht im ^ mindesten an der Wahrheit dieser schier unglaublichen Gescheh nisse: die Wolfs hatten Augen im Kopf, konnten sehen, konnten erleben, Fähigkeiten, die recht selten sind und die uns wohl langsam verloren gehen. — So klug und fortschrittlich die Wolfs auch sind', sie schämen sich gar nicht, hin und wieder an Ge- spenster zu glauben, unheimliche Prophezeiungen und Gesichte. ^ Nicht aber ist der Spuk ihnen Sensation, womit man heute ein vorzügliches Geschäft macht, sie nehmen derlei Dinge hin, ohne sich den Kopf zu zerbrechen, uns aber schauert'? um so mächtiger. Doch neben der ungewissen wächst die allzu gewisse Welt heran: die Maschine naht, Mörder jener beschaulichen Zeit. Nicht häufiger genannt, als die Entwicklung der Firma Wols es be dingt, grinst sie hinter den heiteren Blättern einer ahnungslos versinkenden Welt. Die klugen Wolfs sehen nicht sie noch ihre Kinder: die wilden Ideen einer neuen Menschheit. Wer denn hat sie gesehen, bis sie uns im Rachen hatte? Das ist die furcht bare Tragik dieses Buches, und es ließe uns gewiß bei allen überreichen Humoren tiestraurig zurück, wenn nicht eine gelassene Gläubigkeit dem Schreiber eignete. Er weiß, daß unseres Volkes Los ist, zu leiden, und weiß auch, daß es gekrönt sein wird. So bleibt dies Buch verklungener Tage kein noch so unterhalt sames Archiv seltsamer Geschehnisse, sondern wird Mahnung. Es weist ein verlorenes Paradies und heischt, es wiederzuerobern mit unserer Seelen ganzer Arbeit. Trost, Hoffnung, Vertrauen, Ruf — das alles ist bei den Wolss zu finden. Ich wüßte nicht, was man Besseres von einem Buche sagen könnte." (Aus einer Besprechung von Wolfgang Götz in der „Freien deutschen Bühne"). //eF? Ser.
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