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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.04.1920
- Strukturtyp
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- 1920-04-15
- Erscheinungsdatum
- 15.04.1920
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 80, 15, April 1820, Kranlenkaffe Deutscher BuchhandlungegehUfen, Ersatzkaffe, Leipzig. Durch Verordnung der Reichsregierung vom 1. April 1920 ist die Versicheruugspflichtgrcnze für die Krankenversicherung auf ein Einkommen biszu 2 0 00 0,— a u sgedehnt worden. Diese Bestimmung tritt mit dem 26, April 1920 in Kraft, Wir weisen hierdurch die Geschäftsinhaber wie auch alle männlichen Angestellten auf diese neue gesetzliche Bestimmung besonders hin, damit die Anmeldungen^rechtzeilig erfolgen können. Bekanntlich befreit die Mitgliedschaft in einer Ersatzklasse von der Zuge hörigkeit zu einer Pflicht- oder Zwangskrankcnkasse, Wir for dern daher den Gesamtbuchhandel auf, sich bei der Ausdehnung der Versichernngspslichtgrcnze der Krankenkasse Deut scher Buchhandlungsgehilfen, Ersatzkasse, in Leipzig zu bedienen. Es liegt sowohl im Interesse der Herren Geschäftsinhaber wie im besonderen Interesse der Angestellten, wenn die Versicherungspflichligen einer Bernfskrankenkassc an gehören, da diese naturgemäß günstigere Bedingungen hat upd bessere Leistungen zu bieten in der Lage ist, Anmeldevordrucke stehen in jede: gewünschten Anzahl zur Verfügung, wir bit ten umgehend zu verlangen, da die Aufnahme bis Ende April 1920 bewirkt sein mutz, wenn da mit die Befreiung von der Zugehörigkeit zur zuständigen Pflicht krankenkasse (meistens die Ortskrankenkassen) erreicht wer den soll, LeiPzig, den 12, April 1920, Der Vorstand, Richard Hintzsche, Otto Krüger. Allgemeiner Deutscher Buchhandlungs- Gehilfen-Verband, Leipzig. Die außerordentliche Hauptversammlung am 11, April 1920 in Leipzig hat sich mit 1132 Stimmen gegen 286 Stimmen für ein selbständiges Weilerbestehen des Verban des ausgesprochen. Die vom Vorstand vorgelegten Richtlinien zu den Vorschlägen über eine zeitgemäße Umgestaltung des Ver bandes kamen nur soweit zur Verhandlung, als es sich um die Stellungnahme der Zugehörigkeit des Angestellten-Verbandes, mit dem eine Verschmelzung in Aussicht genommen war, zur Arbeitsgemeinschaft freier Angestelllen-Verbände handelte. Aus der Versammlung wurde ein Antrag eiugebracht: DicHaupt - Versammlung des Allgemeinen Deutschen B u ch h a n d l u n g s «G 5h i > f e n - V e r b a n d e s ist für unbedingte Selbständigkeit des Verbandes, nachdem von einem Vertreter des Angestellten-Verbandes erklärt worden war, eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs-Gehilfen-Verband könne nicht in Frage kommen. Außerdem wurde ein Dringlichkeitsantrag des Vorstandes mit allen gegen 5 Stimmen angenommen, den Verbandsbeitrag auf vierteljährlich »kk 9,— zu erhöhen, Leipzig, den 12. April 1920. Der Vorstand, RichardHintzsche, EdgarPilz. Richard Hohl selb. Aus der Geschichte des pfälzischen, besonders des Kaiserslauterer Buchhandels. In der klassischen Schilderung, welche uns ein Großer des Buchhandels, Friedrich Perthes, über seine im Jahre 1816 zur Erforschung des literarischen Verkehrs in Deutschland unternommene Reise hinterlassen hat, lesen wir: »Der Rhein Von Düsseldorf bis Mainz mit der Eifel, der Moselgegend und dem Hunsrück, dem Westerwald und dem Taunus war bisher ein für den Gesamtbuchhandel unbekanntes Land, Hier war das literärische Bedürfnis bis vor kurzem aus das Engste beschränkt. Für die Bedürfnisse sorgten die Frankfurter, In Düsseldorf sieht es ganz elend aus, die Gefchäftsmänncc und Gymnasiallehrer müssen sich selbst jedes Buch aus "Frankfurt verschreiben oder von Baedeker in Essen, In Bonn gibt es keine Buchhandlung, in Coblenz treibt nur ein wackerer Buchbinder nebenbei einigen Bücherverkauf«, Wenn schon in solchen Städten der Buchhandel auf einer so niedrigen Stufe stand, wie mutzte es erst in den Städten und- Städtchen der Pfalz aussehen! Es war eben, wie es bei Perthes an einer andern Stelle heißt, »eine literärisch todte Gegend«, In der älteren Zeit, ehe es Buchhandlungen in der Pfalz gab, wurden die Bücher hauptsächlich von auswärts bezogen. Nachforschungen im Kreisarchiv in Speyer haben ergeben, daß die unter dem Kurfürsten Karl Theodor 1771 in Kaiserslautern gegründete »Kameral- oder Staatswirtschast hohe Schule« ihren Bücherbedars von der Schwanischen Buchhandlung in Mannheim erhielt. Im Jahre 1784 wurde diese hohe Schule nach Heidelberg verlegt und mit der philosophischen Fakultät der dortigen Universität vereinigt. Im Stadtarchiv von Kai serslautern befinden sich Belege, daß die Lateinschule von (dem Buchhändler für das kaiserl. Unterrichtswesen), antike und französische Klassiker bezog, andere Bücher von Kupserberg in Mainz und von MohrLZimmer in Heidelberg, Das 1818 gegründete »Schullehrer-Seminarium« in Kaiserslautern durfte für »Bücher zur Bildung der Lehrer« jährlich 100 Gulden ausgeben. Aus den »Stückrechnungen über die Verwendung der Rcal-Exigenz« geht hervor, daß die Anstalt in den ersten Jahren ihres Bestehens diese Bücher von den Buchhandlungen Löff ler, Schwan und Götz in Mannheim und Winter in Heidelberg kommen ließ. Noch immer war also die geistige Versorgung der Pfalz von den beiden bedeutendsten Kul turstätten der alten Kurpfalz, der Residenz Mannheim und der Universität Heidelberg, abhängig. Die bedeutendste Buchhandlung der alten Kurpfalz war seinerzeit die Schwa- nische (später Schwan L Götz) in Mannheim, Ehr, Fr. Schwan kam 1765 dahin und übernahm die Mannheimer Filiale der Eßlingerschen Buchhandlung in Frankfurt, Bald spielte Schwan, ein Mann von hoher Bildung, im literarischen, künstlerischen und öffentlichen Leben Mann heims eins große Rolle. Es war Schwans Bestreben,, nach Leipziger Muster in Mannheim einen buchhändle rischen Zentralplatz mit zwei jährlichen Buchhändlermessen cinzurichten und Privilegien mancherlei Art dafür zu er wirken, Dieser Plan wurde von den Behörden sehr unter stützt, und man Hoffte der Stadt -mancherlei Vorteile zu ver schaffen, wenn die im Rückgang befindliche Frankfurter Bücher messe hierher gezogen werden könnte. Schließlich wurde den pfälzischen Buchhandlungen durch kurfürstlichen Erlaß von 1778 das Recht einer freien Niederlage auswärtiger Bücher in Mann heim verliehen mit gebührenfreier Ein- und Ausfuhr, Der erwartete größere Umfang des Büchermarktes blieb aus t die in Mannheims Interesse erteilten Vergünstigungen kamen Haupt- sächlich Schwan zugute, in dessen Laden die von auswärts ein- laufenden Verlagsneuigkeiten zum Verkauf gestellt wurden, Auf schwung und Ausdehnung des Schwanschen Sortiments, das lauge Zeit die meisten Plätze der Pfalz mit Literatur versorgte, 'sind wohl zum größten Teil darin begündet: (Nach Walter, Ge schichte Mannheims, Bd, I, 1907.) Zur Kurpfalz gehörte der größte Teil der heutigen Pfalz, die sich am Ende des 18, Jahrhunderts aus 44 »Staaten« zu- sammensetztc. Von 180l bis 1814 bzw, 1815 stand dieses links rheinische Gebiet unter französischer Herrschaft, nach einjähriger österreichisch-bayerischer Zwischcnherrschaft fiel es im Mai 1816 an Bayern, erhielt aber erst am 1, Januar 1838 seinen heutigen amtlichen Namen Pfalz, Im übrigen haben sich die Buchbinder mif der Bücherbe sorgung befaßt, welche man in vielen Provinzstädten als Vor läufer der heutigen Sortimentsbuchhändler auzusehen hat. Die Buchbinder Lein Hose, Rulfs und Adam Gotthold in Kaiserslautern sind aus den Handakten als Lieferer von Bücher» nachweisbar.
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