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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-04-16
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1920
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- Deutsch
- Sammlungen
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Redaktioneller Teil. X: 81, 1k. April 192». Arbeitgeberverbandes der Deutschen Buchhändler während des Streiks dadurch unterstützt hat, daß er sofort bei Ausbruch des Gehilfenstreiks sowohl die Bestellanstalt wie auch die Paket-Ans- tauschslelle für jeglichen Verkehr schloß — obgleich die Markthelfer sich noch nicht am Streik beteiligt hatten —, um so für seinen Teil für ein solidarisches Zusammenwirken der Arbeitgebcrkrcisc etnzulrelcn. Wirtschaftlich bewirkte der Streik, daß der Leip ziger Buchhandel mit der Ausführung an ihn gerichteter Be stellungen wochenlang in Rückstand geriet, sodatz der ganze Platz Leipzig als Mittelpunkt des buchhändlerischen Verkehrs auf das schwerste bedroht wurde. Auf Veranlassung des Bör senvereins wurden deshalb die sämtlichen Vorstände aller Kreis- und Ortsvereine sowie des Deutschen Verlegervcreins, des Deutschen Musikalien-Verlegervereins und des Vereins Leipziger Kommissionäre telegraphisch nach Leipzig berufen, um die Maß nahmen zu erwägen, die auf der einen Seite dem Zwifchenbuch- Handel, auf der anderen Seite dem Verlag und Sortiment die Aufrechtcrhaltung des unbedingt notwendigen Verkehrs über Leipzig ermöglichen könnten. Zur weiteren Beratung dieser Fragen wurde eine Kommission aus 20 Mitgliedern eingesetzt, zu der auch die Gehilfenschaft hinzugezogen wurde. Diese er kannte an, daß es im Interesse des gesamten deutschen Buch handels unerläßlich ist, den Verkehr über Leipzig aufrechtzuer halten und nach Möglichkeit wieder zu der früheren Blüte zu bringen. Die mit dem neuen Jahr in Kraft getretenen Bedin gungen des Leipziger Zwischenbuchhandels sind als ein Teil des Ergebnisses dieser Beratungen zu betrachten. Wenn es in den einzelnen Betrieben gelungen ist, die wäh rend des Streiks in großem Umfang ltcgcngebliebencn Arbeiten und dadurch bedingten Rückstände im Laufe der Zeit auszuarbei- ten, so ist dies hauptsächlich einem erfreulichen Arbeitseifer und einer großen Arbeitswilligkeit des Personals mit zu danken, Weiche in einem bemerkenswerten Gegensatz zu einer vor dem Streik die Arbeitsergebnisse sehr hemmenden (wenigstens bei einem Teil der Angestellten bemerkbaren) Arbeitsunwilligkeit hervorgehoben werden muß. Die B c st c l l a n st a l t hatte einen gegen das Vorjahr er heblich angewachsenen Zetteleingang zu bewältigen. Auch der Versand von Rundschreiben, der in der letzten Zeit des Krieges stark zurückgcgangen war, hat wieder an Bedeutung gewonnen. Um die Verkehrshemmungen und die für den Leipziger Platz hiermit verbundenen schwerwiegenden Folgen, eine natürliche Folge des Achtstundentages, zu beheben, wurde für den Zwischen- duchhandel ein neues Vorsorticrungsshstem eingcführt, durch das es ermöglicht wurde, die Tageseingängc restlos anfzuarbeite». Die durch den Generalstreik im März vcranlaßte Störung im Betrieb konnte durch eingestellte Hilfskräfte nach Wiederauf nahme der Arbeit bald beseitigt werden. über die Einlieferung und Abholung der »Empfohlenen Zettel« wird Buch geführt. Es ist dringend zu wünschen, daß die Abholung des ersten Frühempfohlenen möglichst schon von 9 Uhr ab erfolgt, wodurch eine frühzeitigere Fertigstellung der Auslieferungen gegeben ist. Der Verkehr über die P a k e t - A u s t au s ch ste l l e nahm bereits Anfang des Jahres so erheblich zu, daß es sich nötig machte, die bislang am Gerichtsweg eingerichtete An- und Ab fuhr zu teilen und zur Hälfte nach der an der Platostratze ge legenen Einfahrt zu verlegen. Hiermit ist eine bedeutende räum liche Ausdehnung der Anstalt Hand in Hand gegangen, nnd es hat sich eine weitere bauliche Ausgestaltung nötig gemacht. Der im inneren Dienst der Anstalt benutzte Wagenpark wurde ans SO Fahrzeuge ergänzt. Die Zahl der bargeldlos verkehrenden Firmen erhöhte sich auf 273. Der Jahresumsatz über die Allge meine Deutsche Credit-Anstalt betrug ^k 27 207 280.1g gegen F 17 154 283.15 im Jahre 1918, also 10 143 017.01 mehr als im Vorjahre, ausschließlich der Wochenabrcchnungen der Kom missionäre und der im Barzahlerverkchr verrechnetcn Pakete. Dieser wies einen Umsatz von ^kk 1 046 835.— aus gegen .4k 774 436.65 im Jahre 1918, somit eine Steigerung von .F 272 398.35. Der Höchstumsatz lag in der Woche vom 8.-13. Dezember mit ^kk 1 102 245.36. Z52 Auch der Verkehr mit Rechnungspaketen hat sich gegen das Vorjahr besonders im Dezember gesteigert. Täglich sind die Einiieferungen von etwa 250 Firmen zu bearbeiten gewesen. ! Die über die Einlieserung geführte Statistik hat ergeben, daß eine größere Leistungsfähigkeit der Anstalt erzielt werden kann, wenn sämtliche Leipziger Firmen ihre Einlieserung in die ersten ^Vormittagsstunden verlegen und hierdurch den Kommis- sionärm Gelegenheit gegeben ist, die für sie bestimmten Eingänge bereits zwischen 10 und 11 Uhr vormittags restlos abzufahren. Es ist deshalb in Aussicht genommen, den täglichen Abrcchnungs- schlutz in Zukunft auf ?110 Uhr festzulegen. ^ Behufs einer Vereinheitlichung der Betriebe ist der schon im Vorjahre vorgesehene Zusammenschluß beider Anstalten unter einheitlicher Leitung durchgefllhrt und das Personal zusammen- ' gefaßt und dem Geschäftsführer, Herrn Rössigcr, unterstellt wor den. In beiden Vereinsanstaltcn sind 60 Personen beschäftigt. § Für die Lehranstalt war auch dieses Berichtsjahr ein Jahr ernster, zielbewußter und gedeihlicher Arbeit, da es dem Schulausschutz und der Schulleitung gelang, von Ostern an die Schwierigkeiten zu beheben, unter denen die Anstalt in den letzten Jahren des Krieges erheblich gelitten hatte. Die Zahl der Schüler betrug in der Lehrlings-Abteilung 349, in der Höheren Abteilung 48, zusammen 397; außerdem fanden im Sommerhald- jahr mit 954 Teilnehmern 16 und im Winterhalbjahr mit 540 Teilnehmern 13 besondere Lehrgänge für Buchhändler statt, die sich auf die wichtigsten Gegenständ« buchhändlerischcr Berufs bildung erstreckten. Zu diesen Lehrgängen wurden stellenlose Gehilfen und Gehilfinnen, sowie zahlreiche kriegsbeschädigte und heeresentlassenc Buchhändler unentgeltlich zugrlassen, um sie ihrem bürgerlichen Berufe zu erhalten oder ihm zurückzuge winnen. Aus vaterländischen Beweggründen heraus gewährt der Verein der Buchhändler seil dem Sommer 1915 auch Gast freundschaft der Abteilung für Schwcrbcschädigten-Fürsorge des Kreisamts für Kriegsfürsorge im Regierungsbezirk Leipzig, das in den ihm überlassenen Räumen der Anstalt an allen Wochen- ! Nachmittagen stark besucht« Lehrgänge für Allgemeinbildung un- ! icrhält, deren Teilnehmerzahl um Weihnachten zwischen 224 und 272 schwankte. > Erfreulicherweise fiel die Behinderung des Schulbesuchs in folge geschäftlicher Inanspruchnahme fast ganz weg; dagegen waren Versäumnisse von längerer Dauer wegen schlechter Ge sundheit der Schüler ziemlich häufig, leider hat die Anstalt auch ein Opfer einer heimtückischen Krankheit zu beklagen. § Die Lehrerschaft der Anstalt hat im Berichtsjahre zahlreiche j Veränderungen und Ergänzungen erfahren. ! Nachdem der Generalstreik in Leipzig — Anfang März — seine Wellen auch bis in die Buchhändler-Lehranstalt geworfen halte, blieb der Unterricht im neuen Schuljahr glücklicherweise I vor ähnlichen Erschütterungen bewahrt; insbesondere ging der später folgende Streik im Buchhandel ohne nachteilige Folgen an ihr vorüber. Mit der Wiederkehr von Ruhe und Ordnung im Gemeinwesen der Stadl haben sich auch die Arbeitslust und der Lerneifer der Schüler wieder gehoben. Als außerordentlich an> s regend erwies es sich, daß in dem für den Leipziger Buchhandel geltenden Tarif für die ehemaligen Schüler der Anstalt, die das Abgangszeugnis erhalten haben, eine höhere Bezahlung vorge sehen ist. In verständnisvollem Zusammenarbeiten hat der Schul ausschutz auf Antrag der Schulleitung beschlossen, den seit Jah ren regelmäßig an den Lehrgängen für Buchhändler teilnehmen den Gehilfen nnd Gehilfinnen das Abgangszeugnis der Anstalt auf Grund einer Prüfung zu erteilen, um ihnen ein besseres Vorwärtskommen in ihrem Berufe zu ermöglichen, eine Ver günstigung, von der hoffentlich recht zahlreich Gebrauch ge macht wird. ! Die Sammlung für kunstgeschichtliche Diapositive wurde planmäßig vermehrt und zu einem gewissen Abschluß gebracht; in Buchgewcrbeknnde war cs möglich, von Erneuerungen und Erweiterungen abzusehen, da in dankenswerter Weise der Deutsche Buchgcwcrbevcrctn seine reichen technischen Sammlun- gen für unsere Unterrichtszwccke zur Verfügung stellte. Die hohen Preise für Papier und Druck haben auch im laufenden Jahre von der Drucklegung eines ausführlichen Schulberichts
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