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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.04.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-04-26
- Erscheinungsdatum
- 26.04.1920
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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rungen der Inhaber mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen ha- ben, so kann die Erwerbsumme nicht etwa die Sätze erreichen, die bisher für ein Kommissionsgeschäft gezahlt zu werden Pfleg ten. Über die spätere Rentabilität ist im allgemeinen zu sagen, daß Betriebe, die in der jetzigen Zersplitterung bis vor kurzem Überschüsse geliefert haben oder noch liefern, in der geplanten Vereinfachung erst recht werden bestehen können, trotz der Un gunst der Zeit. Zur Kapitalbildung soll die Umgestaltung nicht führen. Alle am Verkehr über Leipzig beteiligten Firmen, auch die kleinsten, würden das größte Interesse daran haben, sich nach der Höhe der Inanspruchnahme und der Ar erwartenden Vorteile zu beteiligen, um ihre Bezüge bzw. die Auslieferung zu ver billigen. 12. Zusammenfassung. Der genossenschaftliche Zusammen schluß hätte den Vorzug, daß jeder Buchhändler das Unter nehmen als ein dem Gesamtbuchhandel und ihm mit ge höriges ansieht. Er kann jederzeit Verbesserungsborschläge machen, denen er durch Beschwerden an den Aussichtsrat oder in der Hauptversammlung Geltung zu verschaffen vermag. Die Vereinigung und Fortführung der Betriebe unter einer Leitung und in wenigen Grundstücken, vielleicht nur einem, würde als wesentlichste Verbilligungen und Verbesserungen er geben : 1. DieEisenbahn-Ab-und-Zufuhr würde sich bil liger stellen, da alle Wagen besser ausgenutzt, auch die größten Wagen benutzt werden könnten. 2. In Leipzig käme das Herumfahren von Betrieb zu Be trieb und das Fahren nach der Paket-Austauschstelle großen teils in Wegfall. 3. Die Sendungen nach und von den einzelnen Städten könnten nach Möglichkeit in Sammel - oder Bücherwagen (auch Kraftwagen) befördert werden, also erhebliche Fracht ersparnis für die Empfänger. 4. Der Paketaustausch in einem Grundstück oder doch nur wenigen würde sich infolge der in der Stadt wegfallenden Transporte sehr beschleunigen lassen. 5. Den Leipziger Verlegern würden zur beschleunigten Er ledigung die eingehenden Bestellzettel unmittelbar nach Empfang in kurzen Zwischenräumen zuzustellen und die Pakete bei ihnen täglich 2—3 mal abzuholen sein. 6. Im Zahlungsverkehr ließen sich die größten Er leichterungen schassen. 7. Die Errichtung eines Buch Händler-Po st amts im eigenen Grundstück und damit weitere Verkehrsvereinfachungen (Gleisanschluß) würden sich voraussichtlich erreichen lassen. 8. Die Anschaffung eines eigenen Fuhrparks würde sich bei den zu befördernden großen Lasten empfehlen. 9. Der Einkauf des Kontorbedarfs und der Pack- stofse dürfte sich bei dem großen Verbrauch erheblich billiger stellen, als den Einzelbetrieben. Darüber hinaus darf als besonderer Vorteil angesehen wer den, daß durch den Zusammenschluß die Bekämpfung des so genannten Auch buch Handels sehr erleichtert würde und auch nach anderen Richtungen eine Hebung und Förderung des soliden Buchhandels angestrebt werden könnte. 13. Leitende Persönlichkeiten. Es versteht sich, daß so ge waltige Aufgaben die größten Anforderungen an die Leiter der Betriebe stellen und nicht ehrenamtlich erledigt werden können. JnersterReiheistaufdiedurchdieUmgestaltung freiwerdenden erfahrenen Männer zu rechnen, diejetztdieKommissionsgeschäfteunddasBar- sortiment als Eigentümer oder Prokuristen leiten. Es ist ein überaus schmerzlicher Nachteil dieser aus der Not der Zeit geborenen Vorschläge, daß jenen Männern, die allerseits die größte und wohlverdiente Hochachtung genießen, zugemutct werden muß, ihre Geschäfte, zum Teil alten, ehrenvoll geführten Familienbesitz, um des Gemeinwohls willen in einer Genossen schaft aufgehen zu lassen. Es gibt unseres Erachtens leider keine andere Möglichkeit, wenn der deutsche Buchhandel in seinen Vorzügen erhalten bleiben soll. Biete ndie beteiligten Herren die Hand zu der erforderlichen Umge staltung,sokannihnendasnuralsneuesEhren- mal in der Geschichte des Buchhandels und als vorbildliche Tat unserer Zeit überhaupt an gerechnet werden. Es ist dazu noch zu sagen, daß die Leipziger Kommissions geschäfte und das Barsortiment jetzt von etwa 30 Inhabern und 30 Prokuristen geleitet werden. Außerdem sind noch eine größere Anzahl Angestellter in gehobenen Stellungen tätig. Sie alle würden, sofern sie es wünschen, in der Genossenschaft einen neuen entsprechenden Wirkungskreis erhalten müssen und können, sei es als Mitglieder des Aussichtsrats, des Vorstands oder als Abteilungsvorsteher mit oder ohne besondere Vollmachten. Bewegten Herzens, unserer Verantwortung und der Bedeu tung unserer Vorschläge bewußt, treten wir mit diesen an die Öffentlichkeit. Widerspruch wird nicht fehlen; ist er sachlich, so sei er als Förderung willkommen. Andere wissen vielleicht Bes seres. Um eins nur bitten wir: um die Einsicht, daß es tat- l o s nicht mehr weitergehen kann, soll der früher allen Völkern vorbildliche deutsche Buchhandel sich auf seiner Höhe behaupten! Leipzig, Buchhändlerhaus, Platostr. 1, am 20. April 1920. vr. Alfred Giesecke. Henri Hinrichsen. Carl Linnemann. Richard Linnemann. Paul List, vr. Arthur Meiner. Richard Quelle. Robert Voigtländer. Die Jubiläumsausstellung des Schwäbischen Schillervereins in Stuttgart. Von Tony Kellen (Stuttgart). Der Schwäbische Schillcrvercin hat aus Anlaß seines fünfundzwau- Zigjährigen Bestehens in den schönen Näurncn des Handelshofs, des ehe maligen Kronprinzenpalastes, in Stuttgart eine auf zwei Wochen be rechnete Ausstellung veranstaltet, die der schwäbischen Dichtung der Gegenwart gewidmet ist. Der Verein hat das Schiller-Museum und -Archiv in Marbach a. N., der Gebnrtsstadt Schillers, geschaffen, wo in einer jederzeit zugänglichen Ausstellung von Bildnissen, Handschriften, Briefen und Erinnerungen an Schiller dessen Lebensgang und Schas sen jährlich vielen Tausenden von Besuchern zur Anschauung gebracht wird. Er hat sich aber nicht auf Schiller beschränkt, sondern auch die andern Dichter Schwabens berücksichtigt und ihre Werke, sowie Bilder, Handschriften usw. von ihnen gesammelt. Als Vereinsgabe hat er seinen Mitgliedern die Marbacher Schillerbiicher, den Briefwechsel Lud wig Uhlands, die Bildermappc ---Aus dem Schillermuseum« und die Gesammelten Dichtungen des Bauernphilosophen Ehr. Wagner ge liefert. Außerdem hat er eine Volksausgabe von Schillers Gedichten und Dramen in 160 000 Exemplaren und ein »Hausbuch schwäbischer Erzähler« in 80 000 Exemplaren verbreitet; beide Ausgaben, zwei starke Bände, zu dem uns heute ganz unmöglich dünkenden Preise von je 1 .//, sind längst vergriffen. Da das Jubiläum des Vereins mit dem 150. Geburtstag Hölder lins zusammenfiel, hat man auch diesem Dichter eine Erinnerung ge widmet. Gleich im ersten Saal sind in einem Glaskasten die wertvoll sten Stücke ans der Hölöcrlinabteilung des Schillermuseums zu sehen: die erste Ausgabe der Gedichte, des Hyperion (des Dichters Handexem plar), ein Erstdruck von Übertragungen der Trauerspiele des Sophokles, einige handschriftliche Gedichte, Bildnisse, Schattenrisse und ein Wachs relief. Im übrigen ist die Ausstellung nur den lebenden oder seit dem Weltkrieg verstorbenen Dichtern gewidmet. In erster Linie finden wir die bekannten Schriftsteller und Schriftstellerinnen: Finckh, Flaischlen, Hesse, Ehrler, Lilienfein, v. Bodmann, Bruno Frank, Or. Owlglaß, Vollmöllcr, Schüssen, Isolde Kurz, Auguste Supper, Anna Schieber, Therese Köstlin usw., daneben aber auch eine Menge weniger bekann ter und völlig unbekannter Dichter und Dichterinnen. Viele Besucher freuen sich, hier nicht bloß die Werke der von ihnen geschätzten Lands leute, sondern auch Bildnisse und Hanöschriftenproben, sogar umfang reiche Manuskripte von ihnen vorzusinöen. Aber bei der Zulassung ist man sehr weitherzig verfahren, denn es sind nicht weniger als 180 Dichter und Dichterinnen vertreten. Man hat auch Bilder und Proben von solchen ausgestellt, die in den weitesten Kreisen unbekannt sind; von Jungen und Alten, des einen wie des andern Geschlechts. Es sind deren darunter, von denen kaum ein Gedicht oder eine Skizze bisher gedruckt worden ist, und wenn dann bei einer solchen Probe oder einem
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