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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. >6 40, 18. Februar 1920. er den erhöhten Teuerungszuschlag einführen wird, so bald cs ihm notwendig erscheint. Tamil können wir uns durchaus einverstanden erklären. Der zweite Absatz enthält den Wunsch, daß aus dem vorhandenen Material Herr Nilsch- mann, Herr De. Ackermann und ein lveiterer Sachverständiger prüfen sollen, wie die Verhältnisse tatsächlich liegen. Ob das zu einem Ergebnis führen wird, ist mir zweifelhaft, da das vorliegende Material schon genügend geprüsi ist. Wenn neues Material kommen sollte, wäre es natürlich erwünscht, und dieses neue Material müßte geprüft werden. Infolgedessen ist dieser zweite Teil, dieser Wunsch, ungefährlich, wenn ich so sagen soll; denn er versteht sich von selbst. Wenn Sic ihn annehmen, müssen Sie dem Vorstand des Börsenvereins anheimgeben, ob und in wieweit er dem Wunsch Rechnung irägl, denn ans unserm jetzigen Material noch etwas herauszukristallisieren, ist un möglich. Vorsitzender: Zum zweiten Teil meines Antrags bin ich dadurch veranlaßt worden, daß ich gesehen habe, wie verschie den das Material von beiden Seiten bewertet worden ist. Ich würde es deshalb begrüßen, wenn Sie diesem Antrag auf Hin zuziehung eines Sachverständigen für den Buchhandel zustim- men würden, damit wirklich einmal genau geprüft wird, welche Schlüsse sich aus dem Material in einwandfreier Weise ziehen lassen. Ich Halle die Hinzuziehung eines Bnchfllhrungs-Sachvcr« ständigen für notwendig, weil ich am 4. Juli den Eindruck gehabt habe einerseits, daß manche Beantworter des Fragebogens von vollständig irrigen Voraussetzungen ansgegangen sind, und an dererseits, daß in der Buchführung der einzelnen Firmen so große Verschiedenheiten vorliegen, daß die Resultate ganz verschieden artig sein müssen. Ich halte fernerhin den zweiten Teil des Antrags für wesentlich, weil ich auf dem Standpunkt stehe, daß wir nach den harten Worten, die heute hier gefallen sind, ans alle Fälle versuchen müssen, eine Annäherung der beiderseitigen Standpunkte wieder herbeiznführen. Ich würde cs deshalb mil besonderer Freude begrüßen, wenn Sic diesem Antrag Ihre Zu stimmung geben würden. Gottlicb Brau» (Marburg): Ich möchte den Antrag unter stützen; aber für den Fall, daß das Ergebnis ein negatives ist, folgenden Zusatzantrag empfehlen: »Sollte das unmöglich sein, so soll das Sortiment er mächtigt werden, weitere I0°/l> zu berechnen«. Vorsitzender: Ich halte das für außerordentlich gefährlich. Wir kommen dann dazu, daß die Versammlung die Einführung der wilden Teuerungszuschläge ausdrücklich gebilligt hat, wäh rend ich im Gegenteil auf dem Standpnnki siehe, daß mein An trag zugleich involviert, zu TenerungSznschlägen nicht ohne Ge nehmigung des Börscnvercinsvorstandes zu kommen. Gottlieb Braun (Marburg): Ich ziehe meinen Antrag zurück. Vorsitzender: Ich erteile das Wort Herrn Nitschmann zum Schlußwort. Paul Nitschmann (Berlin): Meine Herren! Ich möchte mit drei Worten zunächst cingehen ans das, was im Anschluß an mein Referat Herr Hofrat Ile. Meiner ansgeführt hat zur Rechtferti gung der Arbeit des Herrn Nr. Ackermann. .Herr Nr. Meiner hat gesagt, Nr. Ackermann sei mit der Absassnng beauftragt ge wesen, aber das Referat habe dem Vorstand des Börsenvercins nicht Vorgelege». Ich muß daraufhin leider den Brief verlesen, den Herr Nr. Meiner mir unterm 2ll. Juni geschrieben hat, sowie das Schreiben des Herrn Nr. Ackermann (wird verlesen). Sie ersehen daraus, wer die Sache richtig anfgefaßt hat. Auf die Ausführungen des Herrn Geheimral Siegismund glaube ich nicht näher cingehen zu müsse». Er hat die Ansfälle für gut befunden, die ich an ihn, kenne lZurnf: Das ist uner hört!). Er hat gemeint, daß kein Sortimenter von mir ein Stück Broi mehr nähme. (Siegismund: Das habe ich nicht gesagt! Zuruf Nein!). Das muß er den Sortimentern über lassen, die dafür kompetenter sind. Er hat ferner hingcwiesen auf die widerstrebenden Aus führungen aus den Kreisen der Sortimenter selbst. Das war schon bei dem 1g"/Ugen Teuerungszuschlag so, daß «S einzelne Querköpfe gab, das kann nicht maßgebend sein. Es ist Sache der Vereinsdisziplin, daß die Mitglieder, die unter ihrer Leitung IS4 stehen, auch dahin gebracht werden, Mehrheitsbeschlüssen Folge zu leisten. Dann ist auch schon darauf hingewiesen worden, daß Herr Geheimrat Siegismund beim Iü"„igen Teuerungszuschlag Gegner gewesen ist, genau wie beim 2Ü7i>igcn. (Siegismund : Das stimmt nicht!) Das stimmt doch; er meinte damals, es müßte ein anderer Weg gefunden werden. Roch zwei Tage vor der Ostermesse 1918 war er Gegner, wie ein ihm nahestehender Kol lege bezeugen kann, der hier im Saale anwesend ist. Und da nennt sich Herr Siegismund den »Vater des Teuernngszu- schlagS«! Wenn ferner von Herrn Siegismund die Absicht ausge sprochen wurde, den Verlag zu veranlassen, dem Sortiment einen höheren Rabatt zu gewähren, so wären wir verloren, wenn wir darauf warten wollten. Herr Eggers hat eine Resolution vor- getragcn. Auch er und seine Resolution sind zu der Überzeu gung gekommen, daß der Zuschlag erhöht werden müsse; er hat dabei den 15. Oktober als den Termin genannt, bis zu dem er und seine Kollegen warten würden. Dann: Herr vr. Ackermann war am Schluß der Sitzung vom 4. Juli ganz anderer Ansicht als am Anfang. Endlich: ES ist uns von BörsenbereinsvorstandSmitgliedcrn empfohlen worden: Macht einmal den Teuerungszuschlag selbst, dann wird sich schon das Weitere finden. Ich sage: von Vorstandsmitglie dern! Das war der Inhalt der Verhandlungen vom 4. Juli, und wir mußten annehmen, daß, wenn wir den Zuschlag jetzt empfehlen, daß «S sich dann nicht um »wilde« Zuschläge handelt. Herr Braun hat ausgeführt, daß heute ein Teil der Sorti menter den Teuerungszuschlag nicht braucht, ein anderer braucht ihn. Das ist selbstverständlich. Es wird immer Geschäfte geben, die besser gehen als andere. Aber wen» heule der Kellnerzu schlag eingeführt wird, glauben Sie, daß dann die Unter nehmer auch nur einen Tag mit der Abwälzung warten'? Schutz dem, der nach Wahrheit strebt, hat Herr Georg! gemeint. Auch wir streben nach der Wahrheit, wir verfolgen keine selbstischen Interessen bei unserer aufreibenden Arbeit. Ich bitte unter allen Umstünden, auch uns das zuzubilligen, was Sie sür sich bean spruchen. Niemand hat die Ehre des Verlags angegriffen, aber es ist klar, daß wir die Interessenvertretung des Verlags be kämpfen, wenn sie unserer Interessenvertretung entgegenar- beitet. Herr Reinhardt hat auf die Schwierigkeiten in Bayern hingc wiesen. Die kennen wir alle. Das kann uns aber im Sorti ment im allgemeinen nicht veranlassen, von der Verfolgung unserer Maßnahmen abzusehen. Herr Kommerzialrat Müller hat ausgeführt, daß er mit flie genden Fahnen in das Lager der Gilde übergegangcn ist, aber dann nicht mehr recht zufrieden war. Ich habe einen Brief bei mir, der das Gegenteil besagt und den ich Ihnen vorlesen will (wird verlesen). (Zuruf: Bitte aber auch die Antwort zu ver lesen!) (Geschieht.) Auch Herr Kommerzialrat Müller hat gesagt, daß mit 1v"<> kein Auskommen mehr sei, und der beste Beweis ist, daß i» ganz Österreich der Teuerungszuschlag eingeführt ist. Meine Herren! Ich brauche nichts mehr zu erwähnen; ich möchte nur zurückkommen auf die Sitzung vom 4. Juli, in der ein Antrag Annahme fand, daß Herr 0r. Ackermann und ich »ns znsammcnsetzen sollten und gemeinschaftlich arbeiten. Ich möchte Ihnen das Protokoll hierüber vorlesen. (Geschieht.) Also Sie sehen, es ist eine glatte Annahme dieses Antrags. Ich möchte kurz znsammenfasscn. Was wir heute gesprochen haben, war mir sehr lehrreich. Aber ich sage Ihnen: Ob wir heute oder in vier Wochen zu einer Erhöhung des Tcuernngs- zuschlags kommen, ist ganz gleich. Wir kommen dazu! So riick- ständig kann der deutsche Sortimenter nicht sein, daß er die Ver- elcndung und ^Versklavung, in der wir uns befunden haben, wieder haben will. Verlassen Sie sich darauf, wir werden in kurzer Zeit sehen, ob die Gilde rechtbehalten hat oder ihre Gegner. Vorsitzender: Meine Herren! Wir haben das Schlußwort angchört; wir kommen jetzt zur Abstimmung über meinen An trag. Ich werde ihn nochmals verlesen:
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