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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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)6 44, 23. Februar 1S20. ««»attiomller LeU. VbrsenblaU f. d. Dlschn. vuchhand«!. Nächster Punkt der Tagesordnung: »Die Tarifver träge mit den Angestellten. Zusammenfassende Dar stellung der bereits abgeschlossenen Verträge, Winke und Rat- schlage für künftige Verträge aus Grund der bisherigen Erfah rungen«. Zu diesem Punkte erstattet Herr Or. Ackermann, Geschäfts führer des Arbeitgeberverbandes der Deutschen Buchhändler, sein überaus fleißiges und interessantes Referat, das von der Ver sammlung mit großem Beifall ausgenommen wird. Der Herr Vorsitzende dankt Herrn vr. Ackermann im Namen des Verbandsvorstandes für seine klaren und warmherzigen Aus führungen. Mit Rücksicht auf die vorgeschrittene Zeit bittet er, die Diskussion über diese Frage auf das denkbar Notwendigste zu beschränken und alle speziellen, einzelne Orte berührenden Fragen aus der Debatte herauszulassen. Herr Geheimrat Siegtsmund bemerkt zur Geschäftsordnung: Wenn sich an diesen wertvollen Vortrag des Herrn vr. Ackermann eine Diskussion knüpfe» würde, so würde diese eine außerordent liche Ausdehnung erhallen, da den meisten eine ganze Menge Fragen auf den Lippen liegt. Mit Rücksicht darauf, daß der Vorstand des Börsenvereins noch eine wichtige Frage, nämlich die angeregte Zusammenlegung der Buchhändlerinesse mit der Leipziger Mustermesse, zur Sprache bringen möchte, einpfiehlt es sich, eine Diskussion des Punktes Tarifverträge nicht anzu- schließen, sondern daß sich die Einzelnen direkt mit Herrn vr. Ackermann besprechen. Herr Hermann Mund-Spandau zieht hierauf seine Wort meldung zurück. Herr Georg Ernst-Berlin bemerkt, daß er die Anregung geben wolle, daß aus dem sehr eingehenden Bericht des Herrn vr. Ackermann eine Anleitung zusammcngcstellt und den einzelnen Ortsgruppen zur Verfügung gestellt werden könnte, die diesen gewiß sehr erwünscht sein dürfte. Gerade für die bevorstehen de» Tarifläinpfe in Berlin sei eine Menge wertvoller Ausfüh rungen darin enthalten. Die Versammlung spricht sich gegen den Abdruck des Refe rats im Börsenblatt aus; es wird vielmehr beschlossen, daß das Referat nach Überarbeitung durch Herrn vr. Ackermann unter Hervorhebung der wesentlichen Gesichtspunkte vervielfältigt und vertraulich den einzelnen Kreis- und Ortsveretnen zugesandt werden soll. Herr Otto Melßner-Hamburg dringt noch zur Erörterung, daß die Hamburger Buchhändler sich dem Arbeitgeberverband des Einzelhandels angegliedert und eine Fachgruppe gebildet haben. Sie seien danach Mitglieder des Arbeitgeberverbands der Buchhändler in Leipzig und außerdem auch Mitglieder der Fach gruppe des Arbeitgeberverbands des Einzelhandels in Hamburg. Zu elfterem Verband müßten sie, s. E. zu Unrecht, den vollen Beitrag bezahlen. Es müsse genügen, wenn sie zum Leipziger Verband nur den halben Beitrag zahlen. Herr vr. Ackermann berichtet, daß hierüber noch Erörterun gen beim Vorstand des Arbeitgeberverbands schweben, und daß dem Buchhändlerverband -Kreis Norden« schriftlicher Bescheid zugeht. Damit ist dieser Punkt erledigt. Nächster Punkt: -Sollen Auslandslieferungen mit erhöhtem Teuerungszuschlag (erhöhtem Ladenpreis) ersolgen?« Der Herr Vorsitzende bemerkt, daß dieser Punkt absichtlich an den Schluß der Tagesordnung gestellt worden sei, um ihn, falls erforderlich, absetzen zu können. Es sei infolge der vor geschrittenen Zeit jetzt nicht möglich, diese Frage so zu behan deln, wie es nötig wäre, zumal da der Vorstand des Börsen- vereins noch die Frage der Leipziger Mustermesse erörtern wolle. Der Vorstand des Verbandes mache deshalb von seinem Vorbe halt bei der Einladung Gebrauch und setze diesen Punkt von der Tagesordnung ab. Zum Punkt : Anfragen und Anregungen ans der Mitte der Versammlung bittet der Herr Vor sitzende ebenfalls, sich möglichster Beschränkung zu befleißigen und nicht auf allzu spezielle geschäftliche Vorgänge einzugehen. Herr Hofrat 'vr. Meiner-Leipzig: Sie wissen, daß in Leip zig alljährlich Anfang März und September die Mustermessen stattfinden, die in diesem Jahre auch vom Buchhandel stark be schickt worden sind. Früher hat sich der Buchhandel nicht an den Messen beteiligt, erst in den letzten Jahren hat sich der Verlag veranlaßt gesehen, auch auszustellen. Der Börsenberein hat sich schon im vorigen Jahre mit der Frage beschäftigen müssen, ob er diese Ausstellung unterstützen oder bekämpfen solle. Die Mei nungen sind geteilt gewesen; es hieß: die Messen sind gewiß für manche Verleger günstig, damit sie ihre Erzeugnisse ausstellen, für die Allgemeinheit, besonders für das Sortiment, dürften sie aber nicht so günstig sein, weil die Mustermessen geeignet sind, den Auchbuchhandel zu züchten. Infolgedessen hat sich der Bör senverein von der Veranstaltung der Messen scrngehalten und hat die Sache dem Deutschen Buchgewerbcvcrein, der ja auch die Ausstellungen des Buchhandels bei anderen Gelegenheiten unternimmt, überlassen. Nun ist in diesem Jahre die Muster messe von l4ö Verlegern beschickt worden, und in dem Meßhaus sind drei Etagen sehr übersichtlich mit Ausstellungsplätzen besetzt gewesen. Die Verkaufserfolge sind, wie verlautet, bei einzelnen Verlegern sehr gute gewesen; wissenschaftliche und Kunstverlcger haben erklärt, daß sie bereits in den ersten drei Tagen sehr hohe Umsätze gehabt haben, und zwar nicht nur an Warenhäuser und sonstige Auchbuchhändler, sondern auch an Sortimenter und Ausländer. Die Messe habe also eingeschlagen, und vom Stand punkt des Börsenvereinsvorstands ist es zu bedauern, daß die Messe ohne Einfluß des Börsenvereins stattgefunden hat. Nun hat der Deutsche Buchgewerbeverein die Anfrage ge stellt, ob die Hauptversammlung des Börsenvereins und die Oster meßabrechnung auf den Termin dieser Mustermesse verlegt wer den könne, da einerseits auf diese Weise die Kollegen, die die Mustermesse und die Hauptversammlung des Börsenvereins bc- suchen wollen, nur einmal nach Leipzig zu reisen brauchen und andererseits die Mustermesse von mehr buchhändlerischen Per sönlichkeiten besucht werde, als das jetzt der Fall ist. Die Frage ist von weittragender Bedeutung und nicht sehr einfach zu lösen. Die Beteiligung an der Mustermesse zu verbieten, also den Ver legern zu verbieten, zur Mustermesse auszustellen und diese Aus stellung nur zur Buchhändtlermesse zu machen, ist nicht gut an gängig, das werden sich die Verleger nicht gefallen lassen. Die andere Frage ist: wird sich die Mustermesse der Gunst der Ver leger wie der Sortimenter auch in Zukunft erfreuen, wenn die Warenknappheit und die Versandschwierigkeiten weiter an- halten und infolgedessen sich der Sortimenter nicht über die Neu erscheinungen unterrichten kann. Der Sortimenter wird des halb sehr zufrieden sein, wenn er auf der Messe sehen kann, was erschienen ist, wie es ausgestattet ist, und ob der Preis im Ver hältnis zum Gebotenen steht. Eine Änderung würde in Zukunft Wohl erst dann eintreten, wenn die Verkehrsverhältnisse bessere sind und von den Verlegern wieder Reisende hinausgeschickt werden, wenn die Verleger mehr L cond. versenden, als das jetzt der Fall ist, und wenn die » cond.-Sendungen schneller und öfter und in größeren Massen in den Wohnort des Sortimenters kommen. Daß eine Verbesserung nach dieser Richtung hin ein- treten wird, ist anzunehmen; die Matertalknappheit wird aber von längerer Dauer bleiben, und infolgedessen werden die Ver leger weniger ä cond. schicken können. Die Möglichkeit, das Ausland zu erreichen, werden die Verleger aber nur mit Mühe fertigbringen, und deshalb ist auch schon von der Gesellschaft für Auslandsbuchhandel erwogen worden, Ausstellungen von neuen guten Büchern im Ausland zu machen, um zu zeigen, was die deutsche Buchkultur leisten kann, und so zum Kaufe anzureizen. Es ist also eine große Neigung vorhanden, auszustellen, und ich glaube, diese Neigung wird bestehen bleiben. Run ist die Frage, ob die Hauptversammlung und Abrech nung des Buchhandels auf die Mustermesse verlegt werden soll. Eine derartige Ausstellung hätte für den Sortimenter den Vor zug, daß er die ausgestellten Bücher sehen und danach einkaufen kann, aber auch für den Verleger hat sie Wert, da er sehen kann, was die Konkurrenz bringt. Die Verlegung der Hauptversamm lung auf den Zeitpunkt der Mustermesse hätte aber den großen Nachteil, daß infolge der zur Messe bereits jetzt vorhandenen ISl
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