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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1920
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- 1920-03-03
- Erscheinungsdatum
- 03.03.1920
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Redaktioneller Teil. ^ 61, 3. März 1920. Schoeck.Othmar, Don Ranudo. Breilkopf L Härtel. Großer Erfolg in Ziirich und Stuttgart; man erhofft von diesem Schweizer, der in Leipzig Musik studiert hat, viel; wie schon wäre es, wenn dieser erste» komischen Oper weitere nicht dämonische, sondern wirklich heitere Werke folgen würden. Schreker, Franz, Der Schatzgräber. Universal-Edition. Uraussührung war unlängst in Kranksurt a. M. In den ersten Kritiken wird der Text auch dieses neuen Werkes bean standet. Str auß, R i ch a r d, »p. 65, Frau ohne Schatten. Jiirstner. Wollershausen, H. W. von, op. 17, Die Nauensteiner Hochzeit. Drei Masken-Verlag. Weingartner, Felix von, op 64, Die Dorfschule. Universal-Edition. — ox. 66, Meister Andrea. Universal-Edition. Man sieht, auch das vergangene Jahr war reich an neuen Opern, dabei ist die Liste keineswegs erschöpfend. Kammermusik u. a. Andrea«, Volkmar, «p. 29, Trio D-moll für Violine, Viola, Violoncello. Hug L Co. Busch, Adolf, op. 14, Serenade für G-dur für Streich- Quartett. Simrock. Haas, Joseph, «p. 50, Streich-Quartett A-duv Wunderhorn-Verlag. Peters, Rudolf, vp. 1, Sonate für Violine und Klavier. Simrock. Ein ganz junger Komponist, aus den die Berlagshanblung große Hoffnungen setzt, über ihn und sein Schassen hat Jos. Schilling in der Neuen Musikzcitung vom 2S. Januar d. I. aus führlicher berichtet. Straesser, Ewald, op. 32, Sonate D-dur für Violine und Klavier. Tischer L Jagenberg. Weingartner, Felix von, op. 62, Streich-Quartett Nr. 4, D-dur. Universal-Edition. Zilcher, H e r m a n n, «p. 42, Streich-Quintett. Breilkopf L Härtel. — op. 24, Nacht und Morgen, für 2 Klaviere, Streich-Orchester und Pauke. Breitkopf L Härtel. Chorwerk. Zilcher, Hermann, Liebesmesse. Breilkopf L Härtel. Gesänge. Heuß, Alfred, op. 10, 12, 15. Breitkopf L Härtel. Der frühere Leipziger Musikkritiker hat sich ganz der Kom position zugewandt, unter seinen Liedern sind einige wahrhaft schöne; bedenklich erscheint, daß er zum Teil Texte wählt, die von Schubert, Wolf und anderen Großen unerreichbar schon komponiert sind. Strauß,Richard, op. 67, Sechs Lieder. Bote L Bock. — op. 68, Sechs Lieder. Fürslner. Wetzler, Hermann, op. 8 und 9, Gesänge. Simrock. Violin-Solo. Bach, Johann Seba st ian, Sonaten, herausgegeben von Adolf Busch. Simrock. Klavier zu 2 Händen. Niemann Walter, Klavierkompositionen. Eulenburg, Kahnt, Peters. Die feine», anmutigen Werke von Niemann werden viel ge spielt, das Klavier ist sein eigenstes Reich, auf das er sich mit Recht beschrankt, hier bietet er Wertvolles, Poetisches, wie etwa Wolf Jenscn und Stephen Heller, aber durchaus mit Eigenart. Im Jahre 1919 wurden die Werke von Stephen Heller frei, die in Bänden in allen Editionen zu verhältnismäßig billigen Preisen erschienen sind und außerdem in vielen Einzelausgaben. Des weiteren wurden die Violinstudien von Jacob Dont und Kahser, heute noch das tägliche Brot für viele Violin-Studie- rende, Allgemeingut. Im neuen Jahre — um dieses gleich hier zu erwähnen — werden vor allem die Werke von Adolph Henselt frei, dessen Klavierkonzert und Konzert-Etüden sich so große Berühmtheit erwarben, daß sie berechtigterweise in die Vorhalle der Klassiker eingehen. Außerdem noch die Salon- Komponistin Sidney Smith und Gust. Lange, für die die klavier spielende höhere und niedere Tochter heute wie vor zwanzig Jahren schwärmt. — In welche Hallen diese unseligen S'ligen eingehen, weiß ich nicht. 21« Von Bertagsänderungen im Jahre 1919 erwähne ich den Verlaus der allangesehenen Firma Ir. Kistner, Leipzig, die in den Besitz der Herren Carl und Hosrat Richard Linnemann überging, aber neben C. F. W. Siegels Musikalienhandlung unter der alten Firma weitergeführt wird. Ferner wurde die be- sonders durch ihren Liederverlag bekannte Firma C. A. Challier L Co., Berlin, von Richard Birnbach, Berlin, erworben. Unter den Veröffentlichungen des Jahres 1919 ist, abgesehen vielleicht von den Werken von R. Strauß, eine Sensation, wie im Buchhandel etwa »Der Untergang des Abendlandes« von Oswald Spengler, nicht zu verzeichnen. Eine kleine Sensation hat auf musikltterarischem Gebiete Hans Pfttzners »Die neue Ästhetik der musikalischen Impotenz«, er- schienen im Berlage der Süddeutschen Monatshefte in München, hervorgerufen. Es ist eine geharnischte Streitschrift gegen den Frankfurter Paul Belker und gegen die ganze Richtung, die dieser vertritt. Pfitzner ist in seiner Polemik zum Teil maßlos, in einer Weise, wie man es von ihm, dem seinnervigen Künstler voller Kul tur, nicht erwartet hätte. Er gießt die Schale seines Zorns auch über soziale Verhältnisse, über das Judentum und manches sonst aus, was nicht in direkten Beziehungen zu seinem Thema steht. Neben dieser Schwäche des Buches, die seinen Widersachern leichte Angrifssmöglichkeiten bietet, tragen die Partien, in denen er die nach seiner Ansicht einzig wahre Art des musikalischen schöpferischen Schaffens erläutert, durchaus den Stempel des Genialen, sie sind erfüllt von dem unwiderstehlichen, heiligen Feuer, das den ganzen Menschen Pfitzner und sein Wirken durchglüht und ihn auch da liebenswert macht, wo er irrt. Der Kamps zwischen Pfitzner und Bekker hat in weiten Krei- sen unseres Musiklebens Beachtung und Widerhall gefunden. Dies erklärt sich daraus, daß über die persönliche Polemik hinaus der Streit die Grundfragen deutscher Musik berührt. Bekker vertritt im Gegensatz zu Pfitzner die Ansicht, daß bei der musikalischen Schöpfung nicht der musikalische Gedanke, das Thema, sondern die Bearbeitung, die Ausführung das Entscheidende sei, ferner, daß von einer Nachfolge Beethovens und der Romantiker neues Blühen und Leben nicht zu erwarten sei, vielmehr unser Zu kunstsheil in den Modernen, vor allem in Schönberg und den internationalen Modernsten läge; dagegen glaubt Pfitzner, daß gerade diese Richtung uns zur völligen Auflösung und Ver nichtung unserer musikalischen positiven Errungenschaften führen müsse, in ähnlicher Weise, wie in Deutschland Errungenschaften auch auf anderen Gebieten zu Grunde gerichtet wurden. Eine ausführliche Antwort hat Paul Bekker in der Frankfurter Zei tung vom 15. und 16. Januar (1. Morgenblatt) veröffentlicht. Die Erwiderung zeichnet sich durch vornehme, ruhige Sachlichkeit aus und läßt überall durchblicken, daß er die Größe von Pfitzner anerkennt, wenn er ihn auch auf Irrwegen zu sehen glaubt. Wer sich für die Frage überhaupt interessiert, sollte nicht versäumen, die Bekkersche Erwiderung in der Frankfurter Zeitung sich kom men zu tasten, da gerade sie neben allem Polemischen die Haupt- Streitpunkte klarlegt. Zu den Ansichten von Paul Bekker hat ferner Adolf Diesterweg in der Allgemeinen Musikzeitung vom 30. Januar in einem Artikel »Futurismus oder Selbstbesin nung« Stellung genommen, ebenso Hermann Wezel in der Zeit schrift für Musikwissenschaft Heft 4. Beide Autoren, wie auch Professor Willibald Nagel in Stuttgart bekämpfen Bekkers Theorien. Paul Ollendorff. Kleine Mitteilungen. Das Allensteiner Abstimmungsgebiet ist wirtschaftlich kein Aus- land. — Der deutsche Reichs- und Staatskommissar für das ostpreußische Abstimmungsgebiet Wirklicher Geheimer Oberregicrungsrat Freiherr von Gayl schreibt der »Alleustciuer Zeitung«: Aus dem Reiche, auS Ostpreußen und aus dem Allensteiner Abstimmungsgebiet gehen mir zahlreiche Anfragen zu, die die irrige Auffassung vertreten, das; das Allensteiner Abstimmungsgebiet während der Dauer seiner Verwal tung durch die interalliierte Kommission wirtschaftlich als Ausland zu betrachten und insbesondere hinsichtlich der Kreditgewährung an Ge werbetreibende demgemäß zu behandeln sei. Ich stelle fest, das; sowohl nach dem Friedensvertrage und den zu seiner Ausführung getroffenen
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