Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-03-03
- Erscheinungsdatum
- 03.03.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19200303
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192003033
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19200303
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1920
- Monat1920-03
- Tag1920-03-03
- Monat1920-03
- Jahr1920
-
2886
-
2887
-
2888
-
2889
-
2890
-
2891
-
2892
-
2893
-
2894
-
2895
-
2896
-
2897
-
2898
-
2899
-
2900
-
2901
-
2902
-
2903
-
2904
-
213
-
214
-
215
-
216
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
51. 3. März 1920. Redaktioneller Teil. näheren Vereinbarungen zwischen dem Deutschen Reich und den alliier ten Mächten, als auch nach dem wiederholt ausgesprochenen Willen der interalliierten Kommission in Allenstein eine wirtschaftliche Abtren nung des ostpreußischen Abstimmungsgebietes nicht eingetreten ist. Der Kommission steht zwar das Recht zu, auch wirtschaftliche Anordnun gen zu treffen. Sie will aber in keiner Weise das wirtschaftliche Leben des Bezirks während der Dauer der Verwaltung in irgend einer Be ziehung schädigen. Abgesehen von den augenblicklichen, ganz Ostpreußen treffenden Verkehrsschwierigkeiten durch den polnischen Korridor, ist weder der Bahn-, noch der Postoerkehr in irgend einer Weise beein trächtigt oder unsicherer geworden, als im übrigen Deutschen Reiche. Der Geldverkchr ist keinerlei Beschränkungen unterworfen. Deutsche Gerichte bieten die Gewähr für die sichere Verfolgung aller Rechtsan sprüche. Der Besuch von Geschäftsreisenden ist nicht behindert. Zur Einreise ist ein Personalausweis mit Lichtbild erforderlich, der den Sichtvermerk der interalliierten Kommission tragen muß. Sichtver merke werden voraussichtlich stets erteilt, wenn gleichzeitig eine beson dere Befürwortung einer Handelskammer oder anderer amtlicher Stel len mit vorgelegt wird. Sichtvermerke erteilen die AbstimmungSkom- mission in Allenstein und ihre Kontrvlloffizierc bei den Land'ats- ämtern. Ich richte daher im Interesse der gesamten Bevölkerung des Abstimmungsgebietes Allenstein an die deutsche Geschäftswelt die dringende Bitte, im Verkehr mit ihren Geschäftsfreunden im Allen- steiner Bezirk dieses zurzeit von der interalliierten Kommission ver waltete Gebiet als Inland zu betrachten und weder die Absendung dringend gebrauchter Waren, noch die Gewährung des üblichen Kredits zu unterlassen. Ich bin überzeugt, daß es nur dieses Hinweises bedarf, um die deutsche Geschäftswelt zu veranlassen, die Schwierigkeiten, unter denen die gesamte Bevölkerung des Allcnsteiner Abstimmungsgebietes naturgemäß zu leiden hat, nicht nach weiter zu vermehren. Verein Schweizerischer Verlagsbuchhändler. — Anläßlich der 3. Ge neralversammlung, die ani Sonnabend, den 24. Januar 1920, in Zürich ftattfand, wurden nachstehende Beschlüsse gefaßt: Da einheitliche Vor schriften für die Berechnung von ins Ausland zu liefernden Artikeln nicht aufgestellt werden können, so wird als Regel für die Lieferung von in der Schweiz erschienenen Werken nach Deutschland die Berech nung zum schweizer Fraukenpreis empfohlen, die Bestimmung darüber bleibt aber jedem Verleger überlassen. Wenn ans irgend welchen Gründen eine Ausnahme erforderlich ist, so soll eine wesentliche Er höhung der Markpreise ohne prozentuale Angabe des Aufschlages vor genommen werden. — Um der Gefahr vorzubeugen, daß schweizer Bücher aus Deutschland znm Markpreise bezogen werden, sollen die jenigen Firmen, welche die Notlage des schweizerischen Verlegers in dieser Art ausnutzcn, im -»Anzeiger für den Schweizerischen Buchhan del« öffentlich bekannt gegeben und ihnen das Konto gesperrt werden. Bei Lieferung zum Markpreise empfiehlt es sich, auf den Fakturen einen Stempel oder Aufdruck anbringen zu lassen: »Durch Annahme dieser Sendung verpflichtet sich der Empfänger ausdrücklich, die Artikel meines Verlages weder direkt noch indirekt ins Ausland zu liefern!« — Die Bar-Sortimenter sollen durch Unterzeichnung eines Reverses ver pflichtet werden, in der Schweiz erschienene Verlagsartikcl weder an das schweizerische Sortiment, noch an Private in der Schweiz zu liefern. — Bei neuen wichtigen Beschlüssen, die seitens des Schweizerischen Buchhändler-Vereins gefaßt werden sollten und die das Interesse der schweizerischen Verlcaer in besonderem Maße berühren, soll aus beiden Vereinen eine paritätische Kommission gewählt werden, die nach gegen seitigen Beratungen eine Entscheidung herbeizuführen hätte. Damit soll verhindert werden, daß einseitige Sortimenterbeschlüsse über verlege rische Fragen getroffen werden. — Der Mitgliedsbeitrag wurde wiede rum auf 10 Fr. für 1920 festgesetzt. — Der Vorstand wurde in xlodn einstimmig wiedergcwählt und ans seiner Mitte Herr Or. Alfred Kober in Basel zum Präsidenten bestimmt. Für 1920/21 setzt sich der Vor stand wie folgt zusammen: Präsident: vr. Alfred Kober, Basel: Vize präsident: Hugo Richter, Zürich: Kassierer: Dr. W. Naner, Zollikon: 1. Beisitzer: Rudolf Huber, Franenfeld: 2. Beisitzer: I)r. Milh. Stämpfli, Bern: Aktuar: A. Welcher, Zürich. (Anzeiger für den Schweizerischen Buchhandel.) Wöchentliches Verzeichnis bctr. — Infolge Streiks der Hilfsar beiter im Leipziger Buchdruckgewerbe ist es leider nicht möglich, das Wöchentliche Verzeichnis der morgen erscheinenden Nummer des Börsen blattes beizulegcn. Wir hoffen jedoch, in einigen Tagen das Verzeich nis nachlicfern zu können. Personalnachrichten. Gestorben: am 17. Februar der Privatmann und frühere Buchhändler Herr Emil Gutzkow in Stuttgart. Er war ein Sohn des Dichters Karl Ferdinand Gutzkow und hatte 1873 eine Buchhandlung in Stuttgart errichtet, die dort als erste den Vertrieb großer Werke auf Abzahlung unternahm. Gutzkows Reisende bearbeiteten den ganzen Süden Deutschlands und erzielten damals großen Absatz. Im Jahre 1907 zog sich G. ins Privatleben zurück, nach dem er seine Buchhandlung andern Händen übergeben hatte. Seine vielen Freunde im Buchhandel werden die Nachricht vom Tode des liebenswürdigen Mannes mit Bedauern vernehmen: ferner Herr Johannes Wertenauer, ein Mitarbeiter -er Deutschen Verlagsanftalt in Stuttgart. Ludwig Nnbincr f. — Der Führer der sogenannten »Zlktivisten«, Ludwig Nubiner, ist, wie das »Berliner Tageblatt« meldet, im Alter von 39 Jahren einer Lungenentzündung erlegen. In dem Buche »Der Mensch in der Mitte«, 1907 im Verlag der Aktion erschienen, entwickelte er sein Programm. Sein Drama »Die Gewaltlosen« wurde vor kurzem vom Deutschen Theater in Stuttgart zur Aufführung angenommen. Hermann Siebeck f. — Am 22. Februar ist der langjährige Ver treter der Philosophie und Pädagogik an der Gicßener Universität Gc- heimrat Prof. I)r. pßil. ei ideol. Hermann Sicbeck im Alter von 77 Jahren gestorben. Siebecks bedeutendste wissenschaftliche Leistung ist sein »Lehrbuch der Neligionsphilosophie« (1893), in dem er das Wesen und die Entwicklung des religiösen Bewußtseins und den Wahrheits gehalt der Religionen zu ermitteln sucht. Seit vielen Jahren war Prof. Sicbeck Mitherausgeber der Zeitschrift für Philosophie un- philosophische Kritik. Rudolf Schlösser s. — In Weimar ist der Direktor des Goethe- Schiller-Archivs Professor vr. Schlösser, eine Autorität auf dem Ge biete der Goethe-Forschung, nach längerer Krankheit im 53. Lebens jahre gestorben. Nach seiner Promotion in Leipzig habilitierte sich Schlösser an der thüringischen Landesnniversitär in Jena als Lehrer für deutsche Sprache und Literatur und erhielt bald den Professortitel. Als im Frühjahr 1918 der Direktor des Goethe-Schiller-Archivs zn Weimar, Gehcimrat Professor Or. Wolfgang v. Oettingen, aus Gesund heitsrücksichten sein Amt niederlcgte, wurde Professor Schlösser auf diesen Posten berufen. Eine große Anzahl wissenschaftlich wertvoller Werke ist ans seiner Feder hcrvorgegangen. ^ SpreWal. ^ ^ Abschaffung der Freiexemplare. Die deutsche Mark fällt weiter, die Papierfabriken stehen still, Fa- brikanten- und Grossistenlager sind geräumt, Deutschlands Ausverkauf wirft seine Vorschatten auch auf den Kleinhandel. Die finanzielle An spannung, unter der das Reich, die Volkswirtschaft, endlich der Klein- kanfmann leiden, tritt täglich markanter in die Erscheinung. Der vor einigen Monaten gekaufte Warenposten, der damals noch 1000 .// kostete, erfordert heute zu seiner Wiederanschaffnng das Drei- oder Mehrfache, das Schwungrad des Krcisumlaufes wivö größer und größer, und der kleine Unternehmer sicht ebenso wie der große, daß trotz relativ guten Geschäftsganges die Schwierigkeit immer erheb licher wird, das Geschäft im gleichen Umfange zu erhalten, das Lager auf der alten Höhe zu belassen. Viele fühlen es, nicht alle erkennen die Ursachen klar. Wieviele mögen bereits begonnen haben, ihr Lager unbewußt zu verkleinern, d. h. vom baren Kapital zu leben, indem sie aus (sonst falschen) Sparsamkeitsrücksichten angefangen haben, von die sem oder jenem Werke weniger Exemplare als früher zu bestellen. Statt der vollen Partie wurde vielleicht hier und da nur die Hälfte oder noch weniger bezogen, und dies wird besonders bei den wirtschaftlich Schwä cheren natürlich zuerst eintrcten. Die großen Aktiengesellschaften und Jndustriennternchmungen haben mehrere Male bereits ihr Stamm kapital erhöht, um den gesteigerten Forderungen, die die höheren Noh- stoffpreise stellten, gewachsen zu sein. Sie halten cs dann wieder eine Zeitlang aus, so lange, wie ihnen noch greifbare Reserven zur Ver fügung stehen. Deuz Reich im großen, uns im kleinen geht es ganz genau ebenso. Solange wir noch irgend etwas zum Zusetzen haben, sei es Bargeld, sei es durch irgendwelche Einschränkungen gewonnenes Not kapital, können wir uns noch auf alter Höhe halten. Bei der immer sprunghafter steigenden Tendenz ist es nur eine Frage der Zeit, wie lange noch. Die wirtschaftlich Stärksten werden es am längsten aus- halten, die Klarsehenden und vorsichtig Disponierenden ebenfalls eine ganze Weile, dann die weniger klugen oder wenig kaufmännisch öurch- gebildcten Buchhändler, und zuerst wird eine ganze Reihe nicht im Werden oder Vergehen der Zeit Erfahrenen mit offenen Augen und mit verständnislosem Kopfschütteln in den Abgrund gleiten! Nm hier hel fend einzugreifcn, bedarf es außer des Hinweises auf diese akute, un° 3l5
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht