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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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holen. Das bestand in einem — Zweipfennigstiick, von denen Herr M. für diesen Zweck eine Anzahl in einem Blcchtellcr bercit- hiett. Mit sichtlicher Freude nahmen die Armen diese königliche Gabe in Empfang. Daß ich meine Verbindung mit dem Gehilfenverein »Krebs« wieder aufnahm, ist selbstverständlich; man wählte mich sogar zum Vorsitzenden. Aber das Vereinslebcn war nur schwach, Sie Abende wenig besucht, neue Mitglieder kaum zu gewinnen. Immerhin verdanke ich diesem Jahre den Gewinn mehrerer Freunde, von denen die meisten allerdings nicht mehr am Leben sind; aber ich grüße die noch am Ruder befindlichen Kämpen Mich. Bamberg und Emil Kupfe r. Um mein Bildungsbedürfnis in etwas zu befriedigen, wurde ich Mitglied des Berliner Handwerkervereins, der damals unter Sem Vorsitz des Verlegers und Abgeordneten Franz Duncker in höchster Blüte stand und sich großer Beliebtheit erfreute, bot er doch in seinem stattlichen Vereinshause in der Sophienstraße nicht nur allabendlich volkstümliche wissenschaftliche Vorträge im großen Saale, sondern außerdem in Klassenräumcn regel rechten Unterricht, wie ihn die Fortbildung erfordert; ferner standen Lese« und Spielzimmer den Mitgliedern gegen den ge ringen Monatsbeitrag unbeschränkt zur Verfügung, und die stattliche Bücherei wurde fleißig benutzt. Unter den vielen Vor trägen, die ich gehört habe, sind mir einer von Virchow über den kranken Magen, eine Vorlesung Berthold Auerbachs aus seinen Dorfgeschichten und einer über Rembrandt in Erinnerung ge blieben. Politik wurde im Verein nicht getrieben; es war da mals unter der Jugend überhaupt wenig Sinn für politische Dinge vorhanden, und ich machte darin keine Ausnahme. Loch um zum Meyerschen Geschäft zurückzukehren. Pein liche Erinnerungen erweckt der Gedanke an das gewisse ürtchen, welches sich ganz wie auf Dörfern hinten auf dem Hofe be fand. Da nun aber unser Geschäft keinen Hinterausgang hatte, mußte man, um zum gesuchten Ziel zu gelangen, zunächst aus der Ladentür heraus, dann um die Eck« in die Georgenstratze einbiegen, durch die Hoftür, von der aus noch ein ziemlich langer Weg über den großen Hof zurückzulegen war, bis man sas verwahrloste, durch Wind und Wetter dem Verfall zuge führte, aber sehr luftige Häuschen erreichte. Das war zur Win terszeit bei schneidender Kälte nicht gerade angenehm, vielmehr höchst gesundheitsschädlich, und so war es denn auch kein Wunder, daß ich mich schwer erkältete und das Bett hüten mutzte. Es war nahe an Weihnacht, im Geschäft viel zu tun, und neben Herrn Meyer ruhte die ganze Arbeitslast auf dem zweiten Ge hilfen. Dieser wußte, wie es mit mir staud, wohnte er doch im gleichen Hause mit mir, als Wandnachbar; das hinderte ihn aber nicht, seinen Nebenberuf — oder richtiger Wohl Haupt beruf — als Zauberkünstler, Taschenspieler usw. allabendlich zu pflegen, ja diese Künste die ganze Nacht hindurch auszuüben. Daß er zu spät ins Geschäft kam, war deshalb nicht zu ver wundern und wurde ja, solange ich gesund war, auch ertragen; es bekümmerte ihn aber auch nicht, als er mich krank wußte; ja, eines Morgens war er so ermüdet, daß er auch mit Gewalt nicht aus dem Bett zu bringen war. Ich wußte, daß das Ge schäft dringend rief, und so entschloß ich mich, selbst zu gehen, obwohl ich noch sehr schwach und nicht ganz fieberfrei war. Ich packte mich so warm wie möglich ein und wankte zu Peiser, be kämpfte die mich stetig bedrohende Schwäche und brachte es in der Tat fertig, die rückständige und laufende Arbeit zu erledigen. Aber nur sechs Tage lang; da kam der Rückschlag: eine heftige Lungen-, Brustfell- und Augenentzündung warf mich aufs neue danieder und machten mich fast drei Monate lang dienst unfähig. Da es eine staatliche Krankenfürsorgc damals nicht gab, schlitzte mich vor äußerster Not die Unterstützung, welche ich als Mitglied des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs- Gehilfenverbandes zu beanspruchen hatte; auch der Berliner Unterstützungsvercin trat ein; mein Gehalt erhielt ich nur bis Ende Januar. Nach meiner Genesung kam wieder die bange Frage: Wohin? Meine Stelle bei Peiser war natürlich inzwischen anderweitig besetzt worden, und Bemühungen nach einer anderen Stellung in Berlin blieben erfolglos, weil man mir in meinem jammer vollen Zustande wohl noch keine Arbeitskraft zutraute. Ich mußte meine Blicke also wieder nach auswärts lenken, und es glückt« mir anfangs April, zum 1. Mai eine Stelle bei August Pfeffer in Bad Ems zu erlangen. Allerdings wurden franzö sische und englische Sprachkcnninisse verlangt. Nun kannte ich zwar Französisch von der Schule her, aber Englisch war mir unbekannt. Da galt es, durch fleißige Unterrichtsstunden die Lücken schleunigst auszufüllen, wobei mir der gerade bei Carl Jürgens in Spandau neu erschienene »Dolmetscher für Buch händler« wertvolle Dienste leistete. So einigermaßen vorbe reitet, machte ich mich Ende April auf die Reise nach dem Süden — dein Frühling, den. Glück entgegen! lSchluh folgt.) 8smm>unx ?sul vsviäsolm, 6ruueivulck-8erlill. Lup- kvrstieks altsr Usistsr. Lr8tsr Isii. Vvrstvr- xvriruxskLtLloA Ar. OXXIX äsr XuoZldancklunA 6. O. koernsr. 1920. Huart. (VIII, 207 8. mit ^ddild^v. varu 45 l'akelo in I^iebtäruek.) ^ 30.— Der Katalop dieser Versteigerung, die vom 3. bis 8. Mai in Leipzig stattgefnnöen hat und wegen der erzielten Preise zu einer Sensation ans dein Kunstmarkt geworden ist, verdient auch an dieser Stelle angezcigt zu werden, da seine musterhafte Bearbeitung und die sorgfältige Beschreibung hervorragender und seltener Blätter ihn über den augenblicklichen Zweck hinaus zu einem Nachschlagewerk von dauerndem Werte machen. Voran geht eine Einleitung von Max I. Friedlaender, dem bekannten Direktor des Berliner Kupfcrstichkabi- netts, in der dieser ausgezeichnete Kenner sich über das Sammeln von Kupferstichen im allgemeinen und die Entstehung der Davidsohn- schcn Sammlung im besonderen vernehmen läßt. Die vorliegende erste Abteilung enthält, um nur Höhepunkte zu nennen, anher dem fast lückenlosen Werk Dürers mit Stücken von einziger Schönheit die deutschen Kleinmeister Aldegrever, Altdorfer und die 'Beham, die Holz schnitte von Baldnng, Bnrgkmair und Cranach, ferner die holländischen Maler-Nadierer, die großen Serien der Porträtstiche von Blooteling, Dclff, Drevct, Dyck, Edelinck und Falck n. v. a. Besonders schöne und seltene Blätter sind im Text abgebildct, eine Anzahl von Meister stücken zeigt der Tafelband auf 45 Lichtdrucktafeln. Wie immer bei den Katalogen der Firma Boerner ist die Ausstattung des umfang reichen Quartbanöes vortrefflich; den Druck besorgten Poeschel L Trepte. Der zweite Teil soll im Herbst d. F.. der dritte im Frühjahr 1021 erscheinen. K e m p e r t. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. ' — In bas Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtlich« Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs- iags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. 31. Mai—S. Juni 1828. Vorhergehende Liste 1828, Nr. 117. "»Ars« Kunst-Buch- u. Antiguitäten-Vertriebs- gc soll sch oft un b. H., C h a r l o t t e u b u r g, Grolmann- straße 58 g. Gegr. Mai 1828. Geschäftss: E. Parade. Leipziger Komm.: er. Cnobloch. sDir.j Artaria L Co., Wien. Die geographische Abteilung ging Mai 1828 mit Akt. u. Pass, an eine G. m. b. H. über, die sie unter der Firma Geographischer Verlag u. Landkarteuhandlung Artaria, G. m. b. H. weitersiihrt. Die alte Firma bleibt uuvcränbert be stehen und widmet sich weiter dem Kunsthandel u. Kunstocrlag. Franz Artaria ist als Teilhaber cingetrctcu. sB. 118.) 'Böhmische Edition G. m. b. H., Wien I, Himmclpfort- gasse 13. Verlagsbh. Gegr. 1818. Geschäftsf.: vr. Franz Va- hala u. Milan Obulscn. Leipziger Komm.: a. Volckmar. sDir.) Buchhandlung Volksblatt H. Baercr L Co., Har- bürg (Elbe). Postscheckkonto: Hamburg 31 584 unter H. Baercr K Co., Abt. Buchhandlung. sDir.) Demokratischer Verlag Hermann Kalkosf, Berlin- Zehlendorf, ging an Hugo Düring über, der firmiert: Demo kratischer Verlag Hugo Düring. Sitz wurde nach Berlin SW. 11. Bernbnrgerstr. 18 verlegt. Fernsprecher jetzt: Nollendorf 882. Geschäftszeit 8—145. Bankkonto: Bankhaus Dienstbuch K Moe- bius, Berlin W. 56, Oberwallstr. 28. sDir.) S77
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