«71t «trl-n«-»d. Ktschn. V»4«°nd-I. Künftig erscheinende Bücher. Xr 130, 16. Juni 1920. Annemarie Zurzeit Ein Gegenwartsroman von Zelix Ernst Lorfepius 10 Soge» o Geh. M. b.—, gel>. M. 4.— Der Verfasser schildert in dem vorliegenden Roman die seelischen Konflikte eines infolge einer Verwun- düng Entmannten. Er versteht es, in scharf um. rissenen Momenten Menschenschicksale zu zeichnen, in denen die angenommene Willensfreiheit der Men. schen aufhört und das natürliche Triedleben einsetzt. Gleich einer Rose läßt er eine Menschenknospe er blühen, die — ande> s als ihre Umgebung geartet — sich bald ausderen Gemeinschaftloslöst SchwereSchick- salsschläge bringen Annemarie der Verzweiflung nahe, und erst das, was andere hätte ganz verzagen lassen, läßt neue Loffnung wieder in ihr aufkommen, die sich erfüllt und wie das Abendrot der unter- gebenden Sonne verheißungsvoll wirkt. Vergebens sucht Annemarie in der Heranwachsenden Jugend der Proletarier die Volksseele - Anlehnung und Ergänzung findet sie in Lermann Zumhügel, der in lohnlvser Opferbereitschaft sein Leben für das Vaterland einsetzt, aber um diese Loffnung be trogen heimkehrt. Grausame Lerzenskonflikce des Verwundeten läßt uns der Verfasser durchleben, bis schließlich das Menschengeiüige über das Menschen- tierische den Sieg davon trägt und die Zuemander- gehörenden in reingeistiger Liebe zusammenführt. Die Lerren Sortimenter in Dortmund, Düsseldorf, Elbeifeld, Essen, Koblenz, Köln. Lüdenscheid, Mmden, Münster, sowie Berlin, Lamburg und Schlesien seien besonders auf diese Neuerscheinung hingewiesen. Ich liefere bedingt snur geheftet) mit 25?» dar mit 3S?L und tz S Vorzugsangebot auf beiliegendem Selteiizettel. Verlag Theodor Weicher 4- Leipzig Delftware> Eine holländische Erzählung in zwölf Kapiteln von Dr. Manefel- Vogen s- Geh. M. 4.—, geb. M. 7.— Ein „unmodern" friedliches Büchlein in unserer unruhigen wilden Zeit. Aus der reissten u glücklichsten Zeit der stammverwandten Niederlande schöpft der Verfasser der sich als ausübender Künstler der ver schiedensten Gebiete einen Namen gemacht hat, seinen Stoff und schildert ibn mit der Behaglichkeit, die dem niederländischen Wesen jener Tag« angemessen ist. Tüchtige Menschen stehen leibhaftig vor uns, — gärende Jugend, die das Leben und die Liebe in ihre Schule nimmt; die Eifindung und Ausgestal tung der berühmten Delfter Porzellan-Malerei bildet den Rabmen der Erzählung, der sie auch den Namen gibt. Selbst ein anerkannter Meister der Schwarz weißkunst, durch dessen Schule Peter Lalm und Konrad Cutter gegangen sind, und auf dem Gebiet der Keramik Wohl erfahren; entwirft der Verfasser ein lebensvolles Bild der Zeit eines Gerhard Douw, Jan Steen und Paul Polter, die alle drei handelnd in der Erzählung auftreten; die Schilderungen dieser bedeutenden Maler sind wahre Kabinetistückchen. Prächtige Menschen sind der Leld der Erzählung und seine Braut, die sich von jenem durch wahre „Lerkules-Arbeiten" erobern läßt. Wer im Drange dieser Tage einen Ruhepunkt sucht, möge nach diesem Behagen atmenden Büchlein eines reisen Künstlers und Kunstkenners greifen; er wird es mit Genuß lesen. Wer es einem anderen in die Lände legt, wird Freude wecken. Ich liefere beüiogt snur geheftet) mit 25"/» bar mit 30°/, un- 0/S Vorzugsangebot auf beifolgenöem Seslellzettel. Verlag Theo-or Weicher 4- Leipzig