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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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4Srsen»latt f. d. Dtschu. Buchhandrl. Redaktioneller Teil. 214, 22. September 192S. LVOÜ Dollux zu sammeln, die bei dem jetzigen Valutastande den ansehn lichen Betrag von etwa 8VVVV ausmachte». Wenn nun auch diese reiche Spende als erbetenes Reisegeld sür die nach der Schweiz ent sandten Kinder nicht mehr in Frage kam, so konnte dieses Geld doch dafür Verwendung finden, die bei der Versendung nicht berücksichtigten Kinder und eine Anzahl nengcmeldcter sür sechs Wockuni nach dem schönen, zwischen Dtevenow und Kolberg gelegene» Ostsccbad Re - wähl zur Erholung zu senden. Mit Unterstützung des »Jngendpflegeamtes der Stadt Berlin» ge lang es einem Ausschuß, der aus den berusenen Vertretungen des Berliner Buchhandels, der »Korporation der Berliner Buchhändler» und der »Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvercins» ge bildet wurde, fast alle angcmeldeten Kinder, 123 an der Zahl, soweit st« nicht von ansteckenden Krankheiten behaftet waren, zu berücksichtigen lind die Versendung nach Rewahl vorzubcreiten. A» den Vorarbeiten beteiligte sich t» dankenswerter Weise Herr II,-. Felix Pickardt, der Vorsitzende der »Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsen vereins», sowie Herr Max Spiel meyer. Die Organisationsar beiten und die Versendung selbst wurden ausgcfllhrt durch die Ge schäftsstelle der »Korporation der Berliner Buchhändler». Am t7. August konnte der Kinder-Transport unter Führung des Geschäftsführers der »Korporation», unterstützt von vier Anfsichis- dameu, die Reise nach Rewahl aniretcn. Die Kinder wurden i» den vorher benachrichtigten Pensionen schnell uutergcbracht, und bei dem gerade in diesen Tagen herrschenden prachtvollen Sommerwetter ent wickelte sich schon am anderen Tage an den Usern ein fröhliches Strand- lcben. Das Alter der nach Rewahl entsandten Kinder schwankt zwischen 8 und 15 Jahren; am meisten sind die Altersstufen S bis 13 Jahre vertreten. Es konnten entsandt werden: 78 Knaben und 47 Mädchen; auch als Ausfiichtsdamen wurden möglichst Töchter und Krauen von Berliner Buchhändlern herangezogen, damit auch diese an dem Erho lungs-Aufenthalt teilnehmen konnten. Rewahl ist ein pommersches Bauerndors, das erst in den letzte» Jahren als Badeort bekannt ge worden ist. Die benachbarten Badeplätze Horst und Kolberg sind in der Öffentlichkeit bekannter. Rewahl hat Len Vorzug, einen günstigen Strand zu besitzen, der es namentlich kleine» Kindern gestattet, am User zu wate»; außerdem hat es noch den weiteren Vorzug, ganz in der Nähe Laubwald zu besitzen, der an heißen Tagen dem Spaziergänger Kühlung gewährt. Die Ausnahme von seiten der Rewahler Pensionen war eine äußerst herzliche, und über di« Verpflegung sind bis setzt noch keine Klage» laut geworden; im Gegenteil wird allgemein das reich haltige und gute Essen lobend hervorgehobcn. Die gute Stimmung der Kinder ist auch durch di« vor einiger Zeit eingctretene kalte Witterung nicht beeinträchtigt. Der Erholungs-Aufenthalt soll noch bis End« Sep tember dauern. Ausflüge an malerische Punkte der Umgegend, die mit größere» Kindern unternommen werden, bringen Abwechslung in de» Aufenthalt. PersüliMaArichten. Gestorben: am 10. September im gesegneten Alter von 80 Jahren Herr Buch händler Heinrich Hugendubel in München. Der in weiten Kreisen des Buchhandels hochgeschätzte Berufs- genosse war eine geborener Stuttgarter. Nachdem er in seiner Vater» stadt die Schul- und Lehrjahre und seine erste Gehilfenzeit verbracht hatte, war er in Heidelberg und Ingolstadt als junger Buchhändler in Stellung und machte sich 1864 durch Erwerb eiucr Buchhandlung in Eichstätt selbständig. 1880 siedelte er wieder nach Stuttgart über und war dort bei Cotta tätig, bis er 1890 in München ein kleines Antiquariat erwarb, dem er bald Sortiment und Verlag angliederte. Mit der Feier seines 60jährigen Berufsjubiläums im Jahre 1915 be schloß er seine geschäftliche Tätigkeit und übergab die inzwischen zu hoher Entwicklung, gebrachte Firma seinem Sohn. Bis in seine letzten Tage ivar Hugendubel, auch in fortgeschrittenen Jahren ein begeisterter Freund des Turnens und des Alpinismus (Gründungsmitglied der Alpenvereinssektion »Oberland«), rüstig und lebhaft geblieben, wie er in der Erinnerung aller steht, die ihn kannten. Franz Adolph Hofmann -s. — Am 15. September d. I. ist der frühere langjährige Direktor des Hygienischen Instituts der Universität Leipzig, Geheimrat Prof. Or. weck. Franz Adolph Hofmann, Pathologischen Laboratorium. Am 1. Julk 1878 wurde ihm in Leipzig die neuerrichtete ordentliche Professur für experimentelle Hygiene uyö damit auch die Gründung des Hygienischen Instituts übertragen, das unter seiner umsichtigen Leitung zu großer Bedeutung gelangt ist. Seine Untersuchungen über die Grundwasserverhältnisse, über Trink wasser und Bodenfeuchtigkeit sind grundlegend geworden. Die Stadt Leipzig ist ihm insbesondere für seine rvertvollen Ratschläge bei der Errichtung ihrer Wasserversorgung zu Dank verpflichtet. Auch auf dem Gebiete der Ernährung des Menschen, der modernen Desinfektions- technik, der Tuberkulosebekämpfung, -er Schutzpockenimpfuug und Jmpftechnik, der Anlage und Benutzung der Friedhöfe usw. hat er wertvolle wissenschaftliche Grundsätze aufgestellt. Spre-sttl. ?Ohne Verantwortung Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des sa-rsenblatts.) Zum Abbau der Notstandsorduuug. <Vgl. Bbl. Nr. LOS.) Es ist sehr dankenswert, baß Herr vr. Fritz Springer im Börsenblatt Nr. 209 die für die Markenartikel der Drogisten und Apo theken festgesetzten Nabattverhältnisse zur Beurteilung der buchhändle- rischcn Rabatte heranzieht. Nur muß Vergleichbares mit Vergleich barem zusammen gestellt werden. Die genannten Markenartikel sind durchweg marktgängige, risikolose, ohne viel Pcrsonalaufwand leich test verkäufliche Gebrauchswaren, sie stehen also auf gleicher Stufe wie die Volks schul I ehr bücher des Buchhandels. Bei diesen ist der Biuhh an bei schon aus sozialen Erwägungen ohne rveite-res zur Aufgabe des Teuerungs-uschlag es bereit; wie glücklich wäre er aber, wenn ihm auch auf aike Volksschulbücher ein festgeleglter Rabatt von 25 bis 37)4 Pro zent (!) — teilweise noch mit Porto-Ermäßigung oder --Fortfall — zu gebilligt würde! Schon bei den Schulbüchern für höhere Schulen und den Universitäts-Lehrbüchern liegt die Sach« wesentlich anders: plötz liche Neueinführungen und veränderte Auflagen führen zu zuweilen ge waltigen Verlusten. Während ich dies schreibe, blicke ich auf 12 Exem plare Frauke-Bamberg, Formenlehre (Verlag Springer), deren plötz liche Ausführung in einer Breslauer Anstalt mir einen ebenso kost spieligen wie unerwünschten Zuwachs meiner Prrvatbibliothek gebracht hat. Bei der Geschenkliteratur bleibt als einziges Vorgleichsmoment der festgelegte Ladenpreis, und — ob Markenartikel gleich wissenschaft lichen Büchern zur Ansicht versandt werden, scheint mir mehr als zwei felhaft. Die dankenswerte Anregung des Herrn vr. Springer legt mir wiederum den schon an anderer Stelle geäußerten Wunsch nah«, es möchten an Stelle der großen von Schlagworten und Leidenschaften be herrschten Versammlungen sich nur wenige, drei bis fünf Verleger (ich denke hier natürlich in erster Linie an die Herren vr. Giesecke, de Gruyter und Springer) mit ebensoviel Sortimentern zusammen setzen und unter Leitung etwa von Herrn vr. Meiner und Herrn Ge- heimrat Siegismnnö eingehend sine ira et stuäio alle Organ isations-, Vertriebs- und Rabattfragen des Buchhandels dnrchsprechen. Es wäre doch seltsam, wenn so fachkundige Geschäftsleute nicht eine Verständi gung zwischen Verlag und Sortiment, die so aufeinander angewiesen sind, finden sollten. Breslau. E. W e l l m a n n, i. Fa. I. Max K Comp. Herr Fritz Springer, Berlin, bringt im Börsenblatt vom 16. September Ausführungen eines Drogisten oder Apothekers über den Rabatt von sogenannten Markenartikeln und glaubt mit diesen Aus führungen beweisen zu können, daß, wenn die Apotheker und Drogisten mit Nabattsätzen von 25 bis 33)4 Prozent im Durchschnitt auskommcn könnten, auch der Buchhandel damit zufrieden sein müsse. Herr Sprin ger vergißt aber dabei, daß bei den angegebenen Geschäften im Gegen satz zum Buchhandel Markenartikel nur einen kleinen Teil des Um schlags ausmachen (an den übrigen Artikeln werden 50 bis 80 Prozent verdient), daß jeder verständige Apotheker und Drogist bemüht ist, die Markenartikel durch eigene gleichwertige Fabrikate zu ersetzen, daß kein Apotheker und Drogist sür seine Kunden bestimmte Dinge in dem Um fange bestellt wie der Buchhandel, und daß vor allen Dingen das ganze Ansichtsgeschäft in diesen Branchen unbekannt ist. Hinzu kommt, daß die genannten Geschäfte fast ausschließlich gegen bar verkaufen, wäh rend im Buchhandel immer noch trotz aller gegenteiligen Bemühungen ein bedeutender Teil des Umsatzes auf Kredit geht. Hieraus folgen Zinsverlnste und Personalspesen. Und was dem Buchhändler die Bo- in Giechkröttendorf bei Weismain in Oberfranken, wo er seit 1913 im Ruhestande lebte, im 78. Lebensjahre verstorben. Mit Geheimrat Hof mann ist eine anerkannte Autorität auf dem Gebiete der Hygiene dahln- gegangen. Geboren in Dtünchen, hatte er dort seine Dozentenlaufbahn begonnen. 1872 folgte er dem Rufe an die Universität Leipzig als außerordentlicher Professor und Dirigent der chemischen Abteilung im ten und die Verpackung kosten, davon ahnt ein Drogist oder Apotheker nichts Man soll also n ich-t Vergleiche an stellen, die airf beiden Füßen hinken. Köln. Paul Stnermer. 1136
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