Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.11.1920
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- 1920-11-05
- Erscheinungsdatum
- 05.11.1920
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- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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samkeit widmen, damit sic im amtlichen Verkehr mit den fremd- staatlichen Behörden über genügendes Material verfügen, um ein« kulturelle Verständigung zwischen sich, den politisch sich enl- gegenarbeitenden Faktoren anzubahnen. Dazu ist cS erforderlich, dah sie sich auch über die Interessen, Leistungen und Pläne deut scher Kulturorgane eingehend und stetig unterrichten. Es ist klar, daß unsere Auslandvertretungen auch anstreben müssen, ihre Eindrücke und Erfahrungen im kulturellen Leben der anderen Völker den einheimischen Kultureinrichtungen bekannt, verwert bar zu machen, und wenn der Aufsatz des Herrn Huebner darin eine Besserung bewirkt, so wird man ihn um dieses — möglichen — Erfolges willen hoch einzuschätzen haben. Aber, wie gesagt, der Plan trägt die Gefahr in sich, dah durch eine Veramtlichung dieser selbstverständlichen Gesandtschaftspflicht nicht das poli tische Schicksal der Völker kulturell ausgehellt, gebessert wird, son dern daß das internationale Kulturleben vom literarischen Ge sandtschaftsgehilfen verpolitisiert, die Expansion kultureller Kräfte diplomatisch fchlgeleitet, verzerrt wird. Es könnte eine seltsame Ernte werden, wenn die Diplomatie «inen eigenen Gehilfen dazu anftellt, mit der politischen Pflugschar die Kulturfelder der Völ ker zu bebauen und dabei die Grenzsteine mit einzuebnen. Warum aber steht dieser Artikel nicht im »Literarischen Echo--, wo er eigentlich als eine Erwiderung auf den Huebnerschen Plan hingehört, sondern im Börsenblatt? Darum, weil der deutsche Buchhandel in hohem Grade an dem Problem interessiert ist, wie die Politik mit ihren (Auslands--Faktoren die national« Kultur nach innen befruchten, nach außen zu verteidigen und zu fördern vermag. Diesem Interesse sei der Huebnersche Aufsatz empfohlen; er ist im Diskant gesungen; nun fügt« ich die Unterstimme, den Baß, die Skepsis hinzu. Kleine Mitteilungen. Das Rcichsschulpcsctz. — Der Neichsschulausschus; hat in seiner am 30. Oktober beendeten Tagung in Berlin das nach der Ncicl^erfassnng zu erlassende Ncichsgesetz über Bekenntnisschulen, wcltliM und Ge meinschaftsschulen beraten. Danach soll der Arbcitsunterricht bald eingcführt und die Neichsschulstatistik wieder ausgenommen werden. — Für die Frage der Neuordnung der Rechtschreibung wird ein aus fünf Lachverständigen und je einem Vertreter der Buchdrucker, der Buchhändler und der Schriftsteller zusammengesetzter Aus schuß Vorschläge ausarbciten, die sich in den Grenzen einer maßvollen, die Schularbeit erleichternden, das Wirtschaftsleben aber nicht beein trächtigenden Vereinfachung halten. Das schweizerische Buchdruckgcwcrbe befindet sich, wie aus einem Artikel der »Schweizerischen Buchdrucker-Zeitung« hervorgcht, in einer ziemlich ernsten Krisis, die Ende Juli einsetzte und seit dieser Zeit in starker Zunahme begriffen ist. Die Ursache ist darauf zurttck- zufiihren, daß alle bedeutenden Exportindustrien vor dem schwerwiegen den Entschlüsse einer starken Einschränkung oder gar der Schließung ihrer Betriebe stehen. Akut ist diese Krisis in der Hotel-, Stickerei-, der Uhren- und Schuhindustrie, im Anzuge in der Seidenstoff- und Seidenbandindustric. Alle Gegenden des Landes sind dadurch in Mit leidenschaft gezogen. Die zunehmende Zahl von Konditionslosen im Buchdruckgcwcrbe ist der beste Beweis dafür. Das ist auch die Ur sache, daß der Bundesrat neuerdings für das graphische Gewerbe das Gesetz der Arbeitsloscnfürsorge wieder in Kraft setzen mußte. Zwei Ursachen sind es, die die Krisis der großen Industrien heraufbeschwo ren haben, die unter sich eng Zusammenhängen, und die nun das Buchdruckgewerbe mit in den Strudel ziehen. Es ist die allgemeine politische Lage, der Kampf zwischen Bürgertum und Revolution, und die andauernde Valutamisere, die einen Export unmöglich macht. Die Lage ist seit Wochen durch das Gespenst der großen Streiks in England noch verschärft worden, das jede Unternehmungslust stark beeinflußt. So steht das ganze Wirtschaftsleben heute vor einer Krisis und ist den schwersten Erschütterungen bei längerer Dauer ausgesetzt. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß diejenigen leider Recht bekommen, die die schwerste Zeit in der Nachkriegszeit erblickten. — Diesen Mit teilungen wird noch Wnzugefügt, daß einerseits wieder mit einer Er höhung der Löhne zu rechnen ist (beim Nachweis einer wesentlichen Er höhung der allgemeinen Lebenshaltung), während andererseits an eine Erhöhung der Drnckprcise nicht mehr zu denken sei. Zusammen- sassend wird dann zum Schlüsse gesagt, daß die Lage im Bnchdrnck- gewerbe gegenwärtig sehr schwierig sei. Wo man Umfrage halte, sei flauer Geschäftsgang, und wo die Prinzipale bei ihren Kunden an- klopftcn, seien sehr wenig erfreuliche Mitteilungen erhältlich. — In Deutschland ist das Gesamtbild leider mindestens ebenso trostlos. Verlängerung des Neichstarifvertrages für das deutsche Buch- bindcrgewcrbe und verwandte Bcrufszweige. — Unter Führung des Arbeitgeberverbandes der Papier verarbeiten den Industriellen, Berlin W. 35, Potsdamerstraße 36, II, ist der genannte Ncichstarifvertrag gemäß der nachstehenden Vereinba rung bis zum 31. Januar 1921 verlängert worden: Alle Ar beiter Uber 24 Jahre und Arbeiterinnen über 21 Jahre, letztere, so fern sie 1 Jahr im Beruf tätig sind, erhalten eine monatliche Bei hilfe, und zwar: verheiratete Arbeiter über 24 Jahre eine Monatsbei hilfe von 60 unverheiratete Arbeiter Liber 24 Jahre eine Monats beihilfe von 30 verheiratete Frauen mit eigenem -Hausstand und eigenen Kindern eine Monatsbcihilfe von 40 Frauen, deren Ehe mann erwerbsfähig ist, erhalten, sofern sie über 21 Jahre sind, die Beihilfe der Unverheirateten über 21 Jahre. Unverheirarete Arbei terinnen über 21 Jahre eine Monatsbeihilfe von 20 Auch an Kurzarbeiter werden vorstehende Sätze gewährt. Die sogenannten Jndustriezulagcn des besetzten Gebietes sind in dreiviertel der Bei- hilscnhöhe anrechenbar. Preisausschreiben für ein Gcschichtswcrk. — Das Zcntralinstitut für Erziehung und Unterricht erläßt ein Preisausschreiben zur Schaf fung eines Werkes über die Geschichte des deutschen Volkes vom Ausgang des 18. Jahrhunderts bis zur Gegen wart. Das für weite Kreise bestimmte Werk soll in wissenschaft lichem Geiste und in klarer, fesselnder Form geschrieben sein und einen Umfang von etwa 20 Druckbogen (Oktav) keinesfalls überschreiten. Die Handschriften sind bis zum 1. Juli 1921 beim Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht, Berlin W. 35, Potsdamer Str. 120, ein- zureichcn. Als Preise sind ausgesetzt: 1. Preis 5000 ./?, 2. Preis 3000 ^//, 3. Preis 2lX)0 Die Prüfung der Arbeiten haben über nommen: Prof. I)r. Brandi, Prof. vr. Ludo Hartmann, Prof. vr. Al bert Maier, Prof. vr. Meineckc. Personalnschriihten. Jubiläum. — Am 1. November haben sich 25 Jahre vollendet, seit Herr Alfred Voigt als erster Gehilfe in die Dienste der alten, an gesehenen Firma Ernst Brcdt inLeipzig trat. Er bars sich rühmen, im wörtlichen Sinne ans jener alten »Leipziger Schule« hcrvorge- gangen zu sein, der Karl Rosner in seinem Buchhändlerroman »Georg Bangs Liebe« ein Denkmal gesetzt hat. Genoß er doch seine buch- händlerische Ausbildung im Hause G. A. Liebeskind <im Roman »Gut- kinb« genannt!, Seite an Seite mit Rosner, der später den Kontor bock gegen den Pegasus eintauschtc. Alfred Voigt ist den Traditionen seines Lehrhanses treu geblieben und hat in seltener Treue und Hin gebung der Firma Ernst Brcdt seine gesamte Arbeitskraft gewidmet. In dankbarer Anerkennung seines Wirkens ehrten der Chef und die langjährigen Kommittenten des Hauses den Jubilar durch reiche Gaben und herzliche Anteilnahme, und seine Arbeitskollegen ließen cs sich nicht nehmen, den Jubeltag ihres »alten Voigt« besonders festlich zu gestalten. Wir wünschen ihm alles Gute und Schöne ack mul tos aimys! Or. S. N- E?rechsalil. Erklärung. In Nr. 239 Ihres werten Blattes fanden wir i» dem Teil »Sprech saal« einen Aussatz »Verwerfliche Anzeigenwerbung«. In dem angeführten Schreiben des Geusen-Verlages heißt es dort: »Ter Retchsjugendring, dessen Blatt unsere Zeitung ist, umfaßt....« Wir bitten um Ausnahme folgender Erklärung: »Der Ncichs- sugendling erklärt hierdurch, daß die ,Ringende Jugend* nicht .sein Blatt* ist. Ter Neichsjugendring hat kein offizielles Organ, sondern seine Stellung über den Parteien crsordert es, sich an keine der Ju- genbzcitschristcn zu binden und ihnen allen zu dienen.« Leipzig, 2. November 1929. Fritz Taeuber, Geschäftsführer des Hanptarbeitsamts des Reichssugendrings. Richard « lb , ,B-rlau: D-rvi>r,-u»-r-iu drr D-uNch-u «uchhiiudl-r ,u L-tv>ia. D-utich-S Buch«Sub,ii-au«. --mau». EUmittch tu L-tmia. — »dr-II- d-r R-daltiau uud iir«-»tU°u: L-tmia, «--tchiiw-, A iBuchbSudl-rd-uSi. 1348
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