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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1886
- Strukturtyp
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- Band
- 1886-04-19
- Erscheinungsdatum
- 19.04.1886
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- Deutsch
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90, 19. April 1866. Nichtamtlicher Teil. 2073 Druckerei errichtet. Seine Söhne Johann Conrad, Georg Hermann und vr. Felix Carl Raimund Weber setzen das inzwischen um eine Filiale in Berlin erweiterte Geschäft im Sinne des Vaters fort. Von Webers s. Z. besonders auch im Interesse des Buch handels publicierten Unternehmungen sind noch anzuführen: »Zeitung für Buchhandel und Bücherkunde« (1838 — 39), »All gemeine Preßzeitung« (1840—43) und »Bibliopolisches Jahr buch« (1836 — 42). Über Carl Berend Lorck (geb. 1814 in Kopenhagen) sei hier gleich weiter bemerkt, daß derselbe, nachdem er vorher an der dortigen Universität seine Examina erledigt hatte, seiner Neigung für das Buchgewerbe folgend, erst die Buchdruckerei bei Bianca Luno in Kopenhagen erlernte und dann nach Leipzig ging, wo er sich mit dem Buchhandel bei I. I. Weber näher bekannt machte. Zu diesem trat er, wie erwähnt, 1837 in ein Associations verhältnis. Bei der Lösung des letzteren 1845 übernahm er den Bücherverlag der Firma. Er förderte dann noch manche wichtige Unternehmungen zu Tage, so die illustrierte Prachtausgabe von Thiers' Geschichte der französischen Revolution, des Consulates und des Kaiserreichs; Andersens, Oersteds, Dickens' und Gutzkows Schriften, die Historische Hausbibliothek (80 Bände); die Zeit schrift »Europa«. — 1856 übernahm er die gediegene Buch druckerei von Friedrich Nies (1808—70) und erwarb sich durch besondere Pflege der fremdländischen, namentlich orientalischen Typographie Anerkennung. Nach zwölfjährigem Besitz trat er die Buchdruckerei an W. Drugulin (1821 —1879) ab. Daß er jedoch den Interessen der Druckkunst treu geblieben, bekundete er u. a. durch die 1869—77 von ihm herausgegebenen »Annalen der Typograpie«, sowie seine übrigen derGeschichte der Buchdrucker kunst im allgemeinen (Handbuch. 2 Bde. 1883, Herstellung von Druckwerken 4. Ausl. 1883) und derjenigen Leipzigs im beson deren gewidmeten Publikationen*). 1877 übernahm er die von Gustav W. Seitz in Wandsbeck in Leipzig errichtete Kunst handlung, die er seit 1880 unter seiner eigenen Firma fortführt. Üm den 1884 gegründeten Centralverein für das gesamte Buchgewerbe machte sich Lorck durch die Denkschrift an die Sächsische Regierung wie durch seine sonstige agitatorische Thätigkcit vielfach verdient. Julius Klinkhardt (ft 1881)**) wurde der Gründer eines der umfangreichsten polygraphischen Geschäfte. Er übernahm 1834 den Verlag von I. Sühring, befaßte sich seit 1841 auch mit Sortiments- und Kommissionshandel, verkaufte jedoch diese Ge schäftszweige 1850 an Otto Klemm. Der Verlag wurde 1842 durch Ankauf des Verlags von C. H. F. Hartmann, später auch durch Artikel anderer Verlagshandlungen, vor allem aber durch den selbst begründeten Schulbücherverlag erweitert. 1861 erfolgte der Ankauf der Buch- und Notendruckerei von Umlauf L Lüder, 1871 der bekannten I. G. Bach'schen lithographischen Anstalt, dann auch der Schelter'schen Schriftgießerei, wie denn noch andere technische Hilfszweige vertreten sind. 1877 wurde eine Filiale in Wien, 1882 eine solche in Berlin errichtet. Von den Autoren des hauptsächlich die pädagogische Litteratur kultivierenden Verlags seien beispielsweise nur genannt: Berthelt, Jäkel, Petermann und Thomas, dann Dittes, Erk, Jütting und H. Weber. Wichtige Er scheinungen sind ferner die Allgemeine deutsche Lehrerzeitung und der Jahresbericht der pädagogischen Litteratur. Das Personal beläuft sich auf über sechshundert Köpfe. Schon seit 1869 sind Robert Julius und Bruno Gustav Klink- ') Über seine Geschichte des Vereins der Buchhändler zu Leipzig (1832 — 1882) vergl. R. Winklers Recension im Börsenblatt 1883, Nr. b. **) Vgl. Börsenblatt 1881. Nr. 107. (Franz Ebhardt). Hardt Mitinhaber der Firma, die nach des Gründers Tode in ihren alleinigen Besitz überging. ^ Otto August Schulz (1803—1860)*) hat sich in viel seitiger Weise verdient gemacht, namentlich aber aus dem Gebiete der Bibliographie und Buchhandelskunde. Er war der Herausgeber des 8. und 9. Bandes von Heinsius' Bücherlexikon, die Erscheinungen der Jahre 1828—1841 umfassend. Im Jahre 1834 übernahm er die Stelle des ersten Redakteurs des eben begründeten Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel und hatte als solcher manch harten Kampf zu bestehen. Nachdem er darauf mehrere Jahre als Auktions- und Bücherkommissarius fungiert hatte, etablierte er sich am 1. Oktober 1838 als Antiquar und Verleger und begründete gleichzeitig sein jedem Buchhändler unentbehrliches »Adreßbuch für den Deutschen Buchhandel«. Er verfaßte ferner u. a. die Festschrift: »Gutenberg oder die Geschichte der Buchdruckerkunst« (im Jubel jahre 1840), sowie in Gemeinschaft mit vr. Joh. Günther in Jena das »Handbuch für Autographensammler«, das einzige Werk, welches die deutsche Litteratur bisher über diesen Sammelzweig aufzuweisen hatte. Eifrig widmete er sich ans ganz besonderer Vor liebe dem Sammeln von Autographen berühmter Personen, erwarb sich dadurch viel neue Freunde und Verehrer und regte durch mancherlei Art, wie z. B. durch Offerieren von Doubletten oder Changieren, durch unterhaltende und lehrreiche Aufsätze in littcrari- schen Blättern zum Sammeleifer an, gab auch im Jahre 1857 das erste Preisverzeichnis seiner Doubletten heraus, womit ein Auto graphengeschäft begründet wurde, welches heute in Anbetracht seines reichhaltigen Lagers und der seit einer langen Reihe von Jahren inzwischen veröffentlichten hochwichtigen Kataloge den ersten Rang auf dem Kontinent einnimmt. Nach seinem am 11. November 1860 erfolgten Tode wurde das Geschäft in allen Zweigen von der Witwe unter Leitung des einzigen Sohnes Hermann Schulz fortgeführt, am 1. Oktober 1867 aber von letzterem allein übernommen, welchem es vor allem auch vollkommen gelungen ist, das Adreßbuch für den Deutschen Buchhandel, ungeachtet weit schwierigerer Verhältnisse, ganz im Sinne des Begründers fortzusetzen. Die Musikalienhandlung Fr. Kistner in Leipzig wurde 1823 von H. A. Probst gegründet. Derselbe verkaufte das Geschäft an Friedrich Kistner (1797 — 1844), welcher seit 1836 unter eigenem Namen firmierte. Er hinterließ das Geschäft in den Händen der Witwe und der Tochter unter der Leitung von Julius Kistner (ft 1868) und Carl Gurckhaus (des letztern seit 1858). Nach Ableben der Witwe Clementine Kistner (1863) und der Tochter Elisabeth Kistner (1866) verkauften die Erben (Dezember 1866) das Geschäft an Carl Gurckhaus (ft 1884). Nach dessen Tode ging das Geschäft in die Hände seiner beiden Söhne Ludwig und Otto Gurckhaus über. Karl Christian Bernhard Freiherr von Tauchnitz (geb. 1816 in Schleinitz bei Naumburg), Neffe von Karl Tauchnitz und durch diesen vorgebildet**), errichtete 1837 eine Verlagshandlung, welche zwar schon durch ihren gediegenen juristischen, Philologischen und übrigen Verlag höchste Anerkennung verdient, seinen Hauptruhm aber den 1841 mit Bulwers kslüara begonnenen Ausgaben englischer Klassiker verdankt. Diese jetzt auf ca. 2500 Bände angewachsene »ll'aueblütL väition« brachte ihm auch äußere Würden ein, sodaß er 1860 in den Freiherrenstand erhoben, zum Großbritannischen Generalkonsul, 1877 zum lebenslänglichen Mitglied der ersten sächsischen Kammer ernannt wurde. Später wurden auch die Sammlungen »vranos olagsiqus« »Oorrnan autbors« und »Lsrios kor tbs z-c>rmg« unternommen, *) Vgl. Börsenblatt 1860. Nr. 141. **) Vgl. Jllustr. Zeitung 1868. Nr. 1304,
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