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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-04-19
- Erscheinungsdatum
- 19.04.1886
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- Deutsch
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2074 Nichtamtlicher Teil. 90, 19. April 1886. ebenso eine Reihe gediegener Wörterbücher und Zeitschriften ver legt. — Die Verlagshandlung war von vornherein mit Buch druckerei und Stereotypie verbunden, und man kann sich ungefähr einen Begriff von der Größe der Offizin machen, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Dauobuitr bläition in beinahe einer Mil lion Platten aufbewahrt wird. Seit 1866 ist sein Sohn, der Großbritannische Vicekonsul Christian Karl Bernhard von Tauchnitz Teilhaber des Geschäfts. Carl Louis Hirschfeld errichtete 1837 neben der seit 1800 bestehenden angesehenen, mit Gravieranstalt und Stereotypie verbundenen Buch- und Steindruckerei ein Verlagsgeschäft. Letz teres hat, nachdem die Firma 1872 in den Besitz von Julius Bernhard Hirschfeld übergegangen und der Verlag von Karl Reichenecker in Prag erworben, durch verschiedene gediegene Publikationen, namentlich auf dem Gebiete der Medicin und Land wirtschaft sich hervorgethan. Ludwig Wilhelm Reisland (4 1877, 67 Jahre alt) ist zu nennen als ein Hauptrepräsentant der 1838—78 bestehenden (1730 gegründeten) Firma Gebhardt L Reisland (etabliert 1838), die 1861 in des letztern alleinigen Besitz überging. Der Verlag wurde 1878 mit Fues's Verlag (1768 in Tübingen ge gründet, seit 1863 im Besitz von Otto Richard Reisland und 1868 nach Leipzig verlegt), vereinigt. L. W. Reisland gehörte dem Vorstand des Börsenvereins und des Leipziger Vereins an. Über Fues's Verlag ist hier nachzuholen, daß derselbe schon früher durch Artikel bedeutender Firmen, wie Bruckmann in München, Tendier L Comp, in Wien, Bangel L Schmitt in Heidelberg, R. Besser in Gotha (Schmids Encyklopädie des Er- ziehungs- und Unterrichtswesens ic.) beträchtlich vermehrt wurde. Um nur einige Autoren zu nennen seien erwähnt: Baur, Daniel, Dühring, Farbiger, Goethe, Grunert, Hilgenfeld, Littrow, Will, Mohl, Pfleiderer, Planck, Schwarze, Silcher, Zeller. Friedrich Brandstetter (1803—77), ursprünglich gleich Brockhaus Manufakturwarenhändler, errichtete nebenbei 1844 durch Ankauf einer 1839 von W. Einhorn errichteten Buchhand lung, später auch des Verlages von Ferdinand Sechtling und eines Teils des Schragschen Verlags in Nürnberg eine zunächst die päda gogische Richtung vertretende Verlagshandlung, die er seit 1847 unter eigener Firma fortführte. Später verlegte er gediegene populär-naturwissenschaftliche und schönwissenschaftliche Werke, welche zugleich durch eine brillante illustrative und sonst in jeder Beziehung treffliche Ausstattung als beliebte Geschenkwerke sich einbürgerten. Es sei u. a. nur an die Namen A. W. Grube, Heyden, Masius, Alb. Richter, Roßmäßler, Oeser, in wissenschaftlicher Hin sicht an Egli, Lüben, Lübsen erinnert. Theodor Thomas, seit 1839 etabliert, hat sich als Ver leger der Geschwister Büchner, Alexander, Ludwig (Kraft und Stoff rc.), und Luise, auch anderer, hauptsächlich schönwissenschaft licher und technologischer Werke, sowie als Kommissionär einen Namen gemacht. 1872 wurde Rudolf Thomas Besitzer des Geschäfts. Als Hauptrepräsentant der Firmen Fr. Ludw. Herbig und Fr. Wilh. Grunow ist Fr. Wilh. Grunow (ff 1877)*) zu nennen. Er erlernte den Buchhandel in dem von seinem Onkel Friedrich Ludwig Herbig 1819 gegründeten Kommissionsgeschäft und über nahm dasselbe nach Herbigs Tode 1839. Seinen Verlag, der sich hauptsächlich mit schöner Litteratur beschäftigte, führte er seit 1860 unter eigenem Namen. Das Hauptwerk desselben, »Die Grenz boten«, erschien jedoch noch bis 1884 unter der Firma Herbig und führt erst seit vorigem Jahre die Verlagsfirma, nachdem der Sohn und Nachfolger Grunows, Johannes Grunow, die früher unter selbständiger Redaktion herausgegebene Zeitschrift seit 1879 mehr in den Mittelpunkt seiner Verlagsthätigkeit gestellt hat. Letzterer ist seit 1883 Inhaber der beiden Geschäfte, nachdem er sie seit dem Tode des Vaters bis zu diesem Jahre für dessen Erben geführt hatte. Albert Henry Payne (geb. in London), ursprünglich Stahl stecher, gründete 1839 mit E. T. Brain die »Englische Knnstanstalt«, welche er 1842 allein übernahm. Er hat sich zunächst durch Heraus gabe von »Payne's Universum«, sowie durch Reproduktionen der Galerieen von Dresden, Berlin, München und Wien verdient gemacht, später durch illustrierte belletristische Zeitschriften, namentlich das »Familien-Journal«, »Die Glocke«, »Das neue Blatt«, den »Salon«, dann den »Jllustrirten Familienkalender«, das »Pano rama des Wissens« u. a. viel zu einer fruchtbringenden Nahrung des Volkes beigetragen. 1854 errichtete er eine eigene, auch mit Kupferdruckerei, Galvanoplastik, Stereotypie rc. verbundene Buch druckerei. (Fortsetzung folgt.) Miscellrn. Vom Kolportagebuchhandel. — Die Generalversamm lung des Verbandes deutscher Kolportagebuchhändler vereine, verbunden mit einem Kongreß deutscher Kolportagebuch- und -Kunsthändler, wird in Leipzig am 24., 25. und 26. Mai statt finden. Die Tagesordnung wird folgende Gegenstände umfassen: 1) Stellungnahme gegen die Leihbibliotheken und Journallesezirkel; 2) Stellungnahme gegen die Schleuderei: a) der Händler, b) der Verleger und Grossisten; 3) Beratung einer in folgendem gezeich neten Aufgabe des Verbandes: der Verband strebt an, dahin zu wirken, daß die Verleger an Orten, an welchen Kolportagevereine existieren, in ihrem eigenen Interesse nur an Mitglieder dieser Ver eine Waren ausliefern; dagegen übernehmen die Vereine die Ver pflichtung, daß ihre Mitglieder auch in diesem Falle in erster Reihe nur für solche Verleger arbeiten; 4) Vorschläge zur Entfernung der das Gewerbe schädigenden Elemente; 5) Besprechung über das Verbandsorgan; 6) innere Angelegenheiten, Wahlen. Die Berliner Ausstellung von 1888. — Die deutsche nationale Gewerbe- und Industrieausstellung ist gesichert. Sie wird im Jahre 1888 in Berlin stattfinden. Als Ausstellungsplatz wurde der Treptower Park gewählt. An der Spitze des pro visorischen Lokalkomitees stehen die Herren Oberbürgermeister von Forckenbeck, Präsident Mendelssohn und Stadtverord netenvorsteher Büchtemann. Vom Postwesen. — Der zeitweilig eingestellt gewesene Postanweisungsverkehr mit Bulgarien ist vom 15. April ab wieder eröffnet worden. Personalnachrichten. Berichtigung. — Zu unserer Personalnachricht in Nr. 66 über Thankmar Jacobi aus Eisenach ist berichtigend zu be merken, das der jetzt Verstorbene nicht der Gründer des von ihm innegehabten Geschäftes in Eisenach war, sondern dessen Neffe und Nachfolger. *) Vgl. Börsenblatt 1877. Nr. 218 (Otto Zanke).
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