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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1927
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- 1927-09-01
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1927
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- Deutsch
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X: 204, 1. September 1827. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. errichtet. Ihr Leiter wurde bald nach der Eröffnung Herr Friedrich Bocksch, der das Geschäft im Juli 1887 zusammen mit Adolf Ängsten erwarb. Sie führten es bis 1889 unter der Firma Bocksch L Ängsten. Am 4. Juni -dieses Jahres schied Ängsten wieder aus, und Friedrich Bocksch firmierte nunmehr unter seinem Namen. Friedrich Bocksch hatte nach Besuch des Gymnasiums in Mescritz bei Puttkammer L Mühlbrecht in Berlin gelernt und war dann als Gehilfe zu Gustav Neugebauer in Prag gegangen. Von dort kam er, wie schon oben erwähnt, nach Braunau, wo er in fast 40jähriger Arbeit sein Geschäft zielbewußt geführt und es dank seiner Erfahrung und Schaffensfreude in die Höhe gebracht hat. Auch im öffentlichen Leben der Stadt hat er sich eine sehr geachtete Stellung verschafft. Am 25. April dieses Jahres nahm ihn der Tod hinweg. Die Firma wird jetzt von der Witwe, Frau Karoline Bocksch, in seinem Sinne wcitergeftthrt. Ebenfalls 50 Jahre besteht heute die Buch-, Kunst-, Musik-, Schreibmaterialienhandlung und Leihbibliothek Franz Heini sch in Neustadt (Oberschlesien), die seit ihrem Gründungstag in un veränderter Weise geführt wird und immer im Besitz der Familie geblieben ist. » Ein Viertcljahrhundert besteht am 1. September die Buch- und Lehrmittel-Großhandlung Gustav A. Nietzsche! in Leipzig, deren Inhaber am 1. April d. I. sein 40jähriges Berufsjubiläum feierte. Herr Nietzsche! war wegen seiner kaufmännischen und fach lichen Kenntnisse von dem Seniorchef von K. F. Koehler in dessen Betrieb geholt worden und fand um die Jahrhundertwende hier ein reiches Tätigkeitsfeld, um insbesondere auf dem aufblühenden und ganz neue Wege einschlagenden Lehrmittelgebiet tätig zu sein und mit der Zeit eine bedeutende Stellung einzunehmen. Die Neuorgani sierung im Schulwesen, die insbesondere das Lernen durch An schauung in den Vordergrund stellte, eröffnete dem Buchhandel uud einigen verwandten Berufsarten ganz neue Entwicklungsmöglich keiten. Bilder und Landkarten wurden überall gewünscht und konn ten lange nicht zur Genüge hergestellt werden. In richtiger Er kenntnis der sich bietenden Zukunftsaussichten gründete daher Herr Nietzsche! in Verbindung mit seinem Schwiegervater Richard Ncndel im Jahre 1902 eine Aufzugsanstalt für Karten, Bilder und Globen, verbunden mit allgemeiner Lehrmittelwerkstätte. Das Geschäft nahm große Ausdehnung an und trat in engere Beziehungen insbesondere zu einer Reihe von Stuttgarter Firmen. Allmählich wurde aus der »Lehrmittelaufzugsaustalt« eine »Lehrmittelhandlung«. Die Arbeits kraft des Herrn Nietzsche! war so groß, daß er bis 1912 neben der eigenen Unternehmung noch bei K. F. Koehler als Prokurist tätig sein konnte. In diesem Jahre schied er endgültig von seiner bis herigen Wirkungsstätte und ließ auf seinem Spezialgebiet einen ausblühenden Geschäftszweig zurück. Im gleichen Jahre erfolgte die Verlegung seiner Firma in neue große Räume in der Kreuzstraße. Verschiedene neue Methoden der Lehrmittelherstellung wurden ein- geführt und fanden wegen ihrer Dauerhaftigkeit uud großen Form treue überall lebhaften Beifall, zumal da auch eine Verbilligung-damit erreicht wurde. Die hohen Leistungen schufen Beziehungen über die Grenzen Deutschlands hinaus zu allen Weltteilen. Während des Krieges gingen die Geschäfte naturgemäß zurück, um erst nach Ein tritt besserer Verhältnisse wieder lebhafter zu werden. Auch der Export, der vor dem Kriege schon merklichen Anteil am ganzen Unter nehmen hatte, gelangte nunmehr erst zu voller Entwicklung. Zur ständigen Information der Kundschaft wurde eine Zeitschrift mit dem Namen »Lynkeus« gegründet, die alles Neue und Empfehlenswerte auf dem Lehrmittelgebiete bringt. » Im Juli 1902 übernahm Fräulein Käthe Jüterbock die Dintersche Bücherleihbibliothek in Königsberg und legte damit den Grund stein zu der heute im Musikalien- und Buchhandel, vor allem aber auch im Konzertwesen weit über die Grenzen Ostpreußens hinaus angesehenen Firma K. Jüterbock L Co. Wenige Wochen später erwarb sie die Musikalien-Leihbibliothck und die gesamten Vorräte neuer Noten der Firma Hübner L Matz, vereinigte beides und er öffnete am 2. September unter ihrem Namen die neue Firma. 1907 wurde die in Fachkreisen und bei Historikern infolge ihrer reichen, alten, teilweise seltenen Bestände geschätzte Müllersche Musikalien- Leihbibliothek erworben und dem Bestehenden ungegliedert. Raum mangel veranlaßte später die Firma, die alten Leihbibliotheks-Be stände an die Staats- und Universitäts-Bibliothek Königsberg als Geschenk zu überweisen, wo sie als »Musikaliensammlung Jüterbock« geführt werden. In unermüdlichem Fleiß, verbunden mit umfang reichem Wissen und eiserner Energie, hat Käthe Jüterbock es ver standen, sich bald in den Musikkreisen der Stadt eine achtunggebie tende Stellung zu verschaffen. Nach dem Kriege wurde Herr Willy Kohl 1068 als Mitinhaber ausgenommen, der schon vor dem Kriege der Inhabe rin bei der Leitung des Geschäfts zur Seite stand. Die persönliche und geschäftliche Achtung, die die beiden Inhaber genießen, kommt in den zahlreichen Beziehungen zu Musikkreisen und berühmten Künst lern — wie Carl Friedberg, Sigrid Onegin, um nur einige zu nennen — deutlich zum Ausdruck. Ihrer Initiative ist auch die erste Reise des Thomanerchors nach Ostpreußen zu danken. Ein Leben über reich an Arbeit liegt hinter der im 64. Lebensjahre stehenden Grün derin. Wenn auch in den letzten zehn Jahren Herr Kohl den Haupt- tcil getragen hat und es seiner jüngeren Kraft Vorbehalten blieb^ das Geschäft auszubaueu, so verdient doch erwähnt zu werden, daß auch heute noch Fräulein Käthe Jüterbock tätig mithilft. »Bastei« Verein jüngerer Buchhändler zu Dresden. — Wie alle Jahre, so findet auch am Sonntag, dem 4. September, die übliche »M e i ß e n f a h rt« statt, wozu sämtliche Dresdner und Meißner Kollegen cingeladen werden. Abfahrt 14,14 Uhr ab Dresden Haupt bahnhof. Nachzügler treffen die Teilnehmer im »Domkeller«, Meißen (Tomplatz), wo gemeinsam Kaffee getrunken wird. Es wird sicher recht fröhlich und gemütlich. Unter anderem findet am Abend auch ein Tänzchen statt. Gäste herzlich willkommen! »Pan«, Verein jüngerer Buchhändler, Düsseldorf. — Man schreibt uns: Unser Verein begeht am 1. Oktober 1927 das diesjährige Stif tungsfest zusammen mit der 25jährigen Jubelfeier seines Bestehens im weißen Saale des »Hansa-Hotels« am Wilhelmplatz. Alle Herren Kollegen, die im Laufe der Jahre Mitglied des »Pan« gewesen sind, und diejenigen, denen es zufolge der Kriegswirren und Besatzungszeit während ihres vielleicht nur kurzen Aufenthalts hiev nicht vergönnt war, in unserer Mitte zu weilen, laden wir hiermit zur Teilnahme an -den festlichen Veranstaltungen ein. Wir bitten um rechtzeitige Miteilung der derzeitigen Adresse unserer ehemaligen Mitglieder und um Angabe, ob eine Teilnahme in Aussicht steht. Einige Frei-Quartiere sind wir in der Lage zur Verfügung stellen zu können, und im Vereinslokal: Hotel Hof von Holland werden Zimmer zu e r m ä ß i g t e n P r e i s e n (bei Voranmeldung) bereit gehalten. Näheres durch den Vorsitzenden Alphons Heber, Düsseldorf, K a r l st r a ß e 74 (am Hauptbahnhos). Allgemeine Vereinigung der Angestellten des Buch-, Kunst- und Musikalicnhandels. — Ein Herbstkonzert mit Ball bis 2 Uhr zu gunsten ihrer Erwerbslosen veranstaltet am Sonnabend, dem 10. September, ab 8 Uhr, im Schloßkeller, Leipzig, Dresdncr- straße 56, die Ortsgruppe »Eule«, Leipzig, der Allgemeinen Ver einigung der Angestellten des Buch-, Kunst- und Mufikalieuhandels. Mitwirkende: Leipziger Konzertorchester unter persönlicher Leitung des Herrn Kapellmeisters Kormann, Opernsänger Schwarzburger, Tenor. Zum Tanz zwei Kapellen. Eintritt einschließlich Steuer 1 Mark; Tanz frei. Karten: Noßstrahe 22. Gäste willkommen! Auf der Curopatagung der Auslanddeutschen in Dresden hielt Professor vr. Menz einen Vortrag über »Das Buch im Ver kehr der Völker untereinander«. Er führte aus: Das Buch hat als kulturpolitisches Instrument hervorragende Bedeutung. Die Ausfuhrzahlcn der letzten Zeit lassen erkennen, daß die Lage für Deutschland ganz besonders kritisch ist. Es muß gewaltige An strengungen machen, um auch nur den Stand von 1913 wieder ein zuholen, erst recht, um auch noch den Vorsprung auszugleichen, dem andere Wettbewerber inzwischen zu gewinnen drohen. In Europa blieben von der deutschen Buchausfuhr 1913: 89 Prozent und 1925 schon wieder 83 Prozent (1924 nur 79,8 Prozent). Hier liegt also das Hauptkampfgebiet, und zwar insbesondere auf dem Balkan ein schließlich der slawischen Bestandteile der alten Habsburgcrmonarchie, im skandinavischen Norden und vielleicht bald auch wieder in Ruß land. Im skandinavischen Norden ist England der Hauptwettbewer ber. Deutschland behauptet sich hier im wesentlichen nur mit dem wissenschaftlichen Buch. Die Überlegenheit Deutschlands und Deutsch österreichs in der Bucheinfuhr der Tschechoslowakei beruht in erster Linie auf dem böhmischen Deutschtum. Wo dieser Einschlag fehlt,, wie in Bulgarien, ist die Stellung Frankreichs viel günstiger, wenn auch der deutsche Anteil vorläufig noch überwiegt. Je näher zum Mittelmeer, zur Levante, desto größer wird der französische Einfluß. Das zeigt sich vor allem in Griechenland, wo das aus Kleinasien zurückgewandcrte Element ihn noch vermehrt hat. Frankreich macht die größten Anstrengungen, seine Stellung auszubauen. Deutsch land muß einen entsprechenden Einsatz wagen, um nicht ins Hinter treffen zu geraten, um so mehr, weil mit dem Zusammenbruch dev Habsburgermonarchie das Deutsche den Einfluß verloren hat, den
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