Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1927
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Xr 204, I. September 1927. Redaktioneller Teil. es dort als Heeres- und Amtssprache immer noch hatte. Der Kampf ist nicht aussichtslos, nachdem die Stabilisierung des Franken und die Preissteigerung in Frankreich das französische Dumping in der Hauptsache beseitigt haben. In Sowjet-Rußland steht zunächst Deutschland noch an der Spitze, während das zaristische Rußland früher wohl Frankreich mehr bevorzugte. Es darf aber nicht über sehen werden, daß gerade Rußland bewußt eine eigene Literatur versorgung aufbaut. Wieweit dabei Rußland ein Absatzfeld für deutsche Literatur bleiben kann, wird davon abhängen, ob Deutsch land stetig führend bleibt. Das deutsche Buch in Bulgarien. — Unter dev Überschrift »Das deutsche Buch in Bulgarien« führt die letzte Nummer der Sofioter »Storno« aus, daß sich der Import deutscher Bücher nach Bulgarien von Jahr zu Jahr steigere. Das Interesse für Deutschland, deutsche Volkswirtschaft und deutsche Kultur wachse dauernd an. Zum großen Teil sei dies damit zu erklären, daß nach dem Kriege Hunderte und Tausende bulgarischer Studenten die deutschen Hochschulen besucht haben. Nach der Rückkehr der Studenten in ihre bulgarische Heimat benötigen sie weiter deutsche Bücher, und zwar um so mehr, als die reiche deutsche Literatur auf allen Gebieten des Wissens die Möglich keit zu ständiger Vervollkommnung der entsprechenden Spezialität gäbe. In Zahlen ausgedrückt verhält sich nach Angaben dieser Zeitung die Büchereinfuhr nach Bulgarien folgendermaßen (wobei allerdings zu bemerken ist, daß sich von 1925 auf 1920 die Bücher- einfuhr der anderen Länder nach dieser Statistik ebenfalls erhöht hat): 1926 1926 Deutsche Bücher für 12 000 000 Lewa für 3 000 000 Lewa; Französische Bücher für 2 900 000 Lewa für 1500 000 Lewa; Italienische Bücher für 300 000 Lewa für 100 000 Lewa; Englische Bücher für 260 000 Lewa für 90 000 Lewa. I)r. H. E. Meiße l. Aus Dänemark. — »Margarine und Bücher, Buchhandel und Kaffee«, überschreibt die dänische Buchhandelszcitschrift einen kleinen Bericht, der daran erinnert, daß man früher schon geklagt habe, daß Margarinefabriken sich Nestauflagen von Kinderbüchern kauften, um sie als Preise bei Margarinekäufen auszuteilen. Das hat jetzt wieder zugenommen. Eine Margarinefabrik, die mit Namen ge nannt wird, hat zwölf verschiedene Kinderbücher auf ihren Marga- rinepreislisten als Preise genannt, und es gibt Schaufenster von Margarinegeschäften, die mehr wie Buchhandlungsfenster aussehen. Ferner wird von einem kleinen Ort erzählt, daß der dortige Ver treter einer großen dänischen Verlagsgesellschaft gleichzeitig sein Kaffeegeschäst anzeigt. Diese Verbindung lautet: »Soundso Buch handlung — der beste Kaffee im Ort«. Zum Schluß sagt der Be richterstatter: »Das sind erhebende Aussichten für den Buchhandel der Zukunft!« Sch. Der französische Nationale Vuchhändlerkongreß, der von der Ge werbekammer der französischen Sortimenter, neben der jährlichen Generalversammlung in Paris, jeweils in einer anderen großen Provinzstadt einberufen wird, fand diesmal in Reims am 7. August statt und war der vierte seiner Art. Der erste hatte in Nantes, der zweite in Straßburg und der dritte voriges Jahr in Mont pellier getagt. Wie im vorigen Jahr, so waren auch diesmal Ver treter des französischen Verlags und der Literatur geladen morden und erschienen. Auf diesem Kongreß in Reims wurden folgende Fragen behandelt: Die Organisation des Buchhandels in Marokko, Die Organisation der gewerblichen Tätigkeit, Die Lage der Detail buchhandlung im Ausland mit Hinsicht auf die privilegierte Kund schaft, Das Ausleihen der Bücher und die Leihbibliotheken, Die Er höhung der den Buchhändlern zugestandenen Remittenden, Der (sehr billige) Transporttarif G. V. 118 und seine Anwendung auf den Buchhandel, Die Zahlungsusancen zwischen Buchhändler und Verleger. Soweit dieser Kongreß auch für den deutschen Buch- chandel von Interesse war, soll über ihn noch berichtet werden. —r. Der Vorkämpfer des Roten Kreuzes. — Am 8. Mai nächsten Jahres wird der hundertste Geburtstag des schweizerischen Philan thropen Henri Dunant begangen. Zu diesem Gedenktag bereitet das Internationale Komitee vom Noten Kreuz einen Neudruck der Erst ausgabe von Dunants »Louvenir cks Lolkerino« vor. Die Schrift, die 1862 erschien und von den Leiden der Verwundeten auf dem Schlachtfeld berichtete, führte, wie man weiß, durch die Aufrüttelung der öffentlichen Meinung zur Schaffung freiwilliger Hilfsgesell schaften und damit zur Entstehung des Noten Kreuzes. Der Neudruck des »8ouvenir« soll künstlerisch ausgestattet werden und zahlreiche Abbildungen der von Dunant besuchten Orte enthalten. Neue Handschriften in der Weimarer Landes-Bibliothek. — Der Handschriftenabteilung der Weimarer Landes-Bibliothek ist durch Vermittlung von Fräulein Berta Schleicher in München der Nachlaß Malwida von Meysenbugs zugekommen. Die Hinterlassenschaft der Verfasserin der »Memoiren einer Jdealistin«, der Freundin Maz- zinis und Herzens, Richard Wagners und Nietzsches, besteht aus 164 Briefen, 826 Blatt Manuskripten und 8 Photographien. Weitere wert volle Schenkungen, die der Bibliothek gemacht wurden, sind die Briefe Karl Jmmcrmanns an seine Familie und mehrere Manuskripte des Dichters, ferner der Briefwechsel Rainer Maria Rilkes mit dem Freiherrn von Ungern-Sternberg. Die Spielmann-Bibliothek zu Diez an der Lahn. — Der aus dem Volksschullehrerstande gekommene, weithin durch seine vielen Studien zur nassauischen Geschichte und seine »Geschichte von Nassau (Land und Volk) von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart« (3 Bde., Wiesbaden 1910—12 u. 1926) bekannte Luxemburgische Hof rat und Stadtbidliothekar von Wiesbaden Christian Spielmann hinterließ bei seinem Tode eine mehrere tausend Nummern um fassende Bibliothek zur deutschen und nassauischen Geschichte und Kultur und zur Pädagogik, nebst einer Reihe noch unveröffentlichter Manuskripte. Auf Grund einer letztwilligen Verfügung des ver storbenen Forschers sollte die Bibliothek nach Möglichkeit in ihrer Geschlossenheit erhalten bleiben, bietet sie doch besonders zur Er forschung der nassauischen Geschichte und Kultur viel wertvolles und seltenes Qucllenmaterial, das sich ihr Besitzer mit großer Mühe und vielem Sammeleifer, oft nur auf Grund seiner guten und besten Beziehungen zusammengetragen hatte. Den Bemühungen der um die uassauische Geschichts- und Altertumskunde verdienten Herren Biirge-r mcister Robert Heck in Diez und Professor v. H. Schlosser vom Evangel.-Theolog. Seminar in Herborn (Nassau) ist es gelungen, die Bibliothek für die Stadt Diez an der Lahn zu erwerben. Die Witwe des Verstorbenen hat diese Bemühungen in verständnisvoll ster Weise unterstützt und gefördert. In dem eigenen Bibliotheks- gebä'üde, dem früheren Nealschulgebäuöe, hat sie nun neben der neu gegründeten öffentlichen Stadtbibliothek eine würdige Unterkunft gefunden. Herr Bürgermeister Rob. Heck übergab die Bibliothek nach einer Besichtigung durch die Bürgermeister und Gemeindevor stände des ganzen Lahnkreises in die Obhut der Stadt Diez. Seine Ansprache gipfelte in einem zündenden Appell an die Behörden der übrigen Lahnstädte, es Diez nachzutun und, soweit es noch nicht ge schehen ist, durch Errichtung öffentlicher und heimatgeschichtlicher Bibliotheken für die Verbreitung des guten deutschen Buches, die Hebung der allgemeinen Volksbildung und besonders zur Förde rung der Erkenntnis vom Werden, Wesen und Wirken des nassaui schen Landes- und Staatswesens, seiner Bevölkerung, seiner Kultur und Kunst beizutragen. Mehrere noch nicht veröffentlichte Manu skripte Spielmanns zur nassauischen Geschichte sollen mit der Zeit ihrer Veröffentlichung entgegengehen. Alfred Schmidt. Das älteste deutsche Verlagsarchiv. — Das Archiv der Firma Breitkopf «L Härtel in Leipzig, die die Belege ihrer Arbeit bis ins Jahr 1719 zurück so gut wie vollzählig gesammelt hat, ist das älteste wissenschaftlich und historisch bedeutsame Archiv eines deutschen Geschäftshauses und birgt die größte in deutschem Privatbesitz befindliche Autographensammlung. Es ist jetzt völlig neugeordnet und einem wissenschaftlichen Beamten, vr. Wilhelm Hitzig, unterstellt, der in der »Minerva-Zeitschrift« über die ihm anvertrauten Schätze Bericht erstattet. Das riesige Material hat Be deutung für die verschiedensten Wissenszweige, für Literatur- und Wirtschaftsgeschichte nicht weniger als für die Gebiete der Künste, des Buch- und Notendrucks, in erster Linie freilich für die Musik forschung und den Musikalienverlag des 18. und 19. Jahrhunderts. Es enthält die Druckbelege von über 80 000 Verlagswerken und etwa 5000 Originalhandschriften von Bach bis Busoni und zu den Allerjiingsten; kaum ein einziger Name von Bedeutung fehlt. An Brief- und Kopierbüchern ist fast der ganze Bestand seit 1719 er halten; es sind annähernd 800 000 Briese von Interesse für die verschiedensten Gebiete. 5000 davon sind bereits in dem gedruckten Katalog des Archivs verzeichnet; noch etwa 30 000 bleiben der Ver öffentlichung in den nächsten Jahren Vorbehalten. Die Hunderte von Folianten umfassende Bibliothek der Geschäftsbücher und Ver- lagsdokumente ist nicht minder eine Fundgrube für die Geschichte der Druckkunst, des Buch- und Musikalienhandels und eine Quelle der Musikgeschichte zweier Jahrhunderte. Originalverträge sind etwa 1000 vorhanden. Die wissenschaftliche Auswertung dieser Schatzkammer erfolgt in erster Linie im Jahrbuch des Verlags, dem »Bären«, ist aber darüber hinaus der Forschung in weitestem Um fang ermöglicht. 1069
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