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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1927
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- 1927-09-01
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1927
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204, 1. September 1927. Redaktioneller Teil. Eine Sammlung von Frühdrucken des Enclid ist, wie I^oinlon lüereur^ mitteilt, unlängst der Nationalbibliothek von Wales in Aberystwyth von Mr. Charles Thomas-Stansord zum Geschenk ge macht worden, der seit Jahren diesem berühmtesten Mathematiker des Altertums und den ersten Drucken seiner Werke seine Forscher- tätigkcit zugewandt und auch in den Veröffentlichungen der Lon doner Bibliographischen Gesellschaft eine Sonderschrift herausge geben hat. Von solchen Frühausgaben des Euclid sind aus der Zeit zwischen dem Jahre 1482, wo Erhard Natdolt in Venedig die erste Euclid-Ausgabe erscheinen lies;, und dem Jahre 1600 bis jetzt 85 bekannt geworden; von diesen enthält diese Sammlung 44, darunter die zwölf ersten zwischen 1482 und 1550 vollständig und des weiteren eine Pariser Oktavausgabe aus dem Jahre 1543, die noch in keiner Bibliographie verzeichnet steht. Die Drucke sind zum großen Teil sehr schön und gut erhalten und stellen daher vom bibliothekarischen wie vom wisscnschaftsgeschichtlichen Standpunkt aus einen überaus kostbaren Schatz dar. 8. Kultur-Vorträge des Türmers. — Der Wunsch zahlreicher Leser und Freunde des Türmers, mit den Schriftleitern und Mitarbeitern in persönliche Fühlung zu treten, veranlaßt die Schriftleitung des Türmers, in Zukunft alljährlich in Eisenach vierzehntägige Kul tur-Vorträge zu veranstalten. Professor Dr. Robert Saitschick hat sich bereit erklärt, diese Vorträge zu übernehmen. Er wird in seinen Betrachtungen den Sinn des Lebens auf Grund der Kenntnis großer Kunstwerke genialer Künstlerpersönlichkeiten deuten. In den zwang losen Aussprachen ist den Hörern Gelegenheit geboten, durch Fragcn- stellung an der weiteren Vertiefung mitzuwirken. Abendliche künst lerische Veranstaltungen sowie ein Besuch der Wartburg und ihrer Schwesterburg, der Creuzburg au der Werra, sollen dazu beitragen, den Teilnehmern die bei der zu leistenden geistigen Arbeit notwendige Entspannung und Abwechslung zu vermitteln. Die diesjährige Reihe der Kultur-Vorträge findet vom 11—25. September in Eisenach im Hause »Elisabethenruhc« im Mariental statt. Daselbst sind auch die Teilnehmer untergebracht. Professor vr. Saitschick spricht über das Gesamtthema: Der Sinn des Daseins, gedeutet durch Dantes Göttliche Komödie. Anmeldungen sind an das Städtische Verkehrsamt in Eisenach zu richten. Die Teilnehmer karte kostet 10 Mark und berechtigt zu freiem Eintritt zu sämtlichen Veranstaltungen. Der Einheitspreis für die volle Pension im Hotel »Elisabethenruhe« beträgt 4 Mark, zuzüglich 10 Prozent Bedienungs geld täglich. Dieser Preis gilt nur für die Teilnehmer an den Kultur-Vorträgen und nur für die Zeit vom 11.—25. September. Kleist-Gedächtnis-Ausstellung. — Zum 150. Geburtstag Heinrich von Kleists am 18. Oktober plant die Kleist-Gesellschaft neben einer zweitägigen Festversammlung in Frankfurt a. O. in Gemeinschaft mit der Leitung der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin in deren Räumen eine Gedächtnis-Ausstellung, die den in der Bibliothek auf bewahrten reichen handschriftlichen Nachlaß Kleists zeigen, mit ihm aber auch alle in anderem öffentlichen oder privaten Besitz befind lichen Handschriften Kleists, ferner seltene Drucke seiner Werke und das über ihn und sein Wirken erreichbare Bildmaterial vereinen soll. Die Gesellschaft bittet alle Besitzer solchen Materials, es zur Ver fügung zu stellen und dadurch der für die Kleist-Forschung wie für alle Literaturfreunde gleich bedeutenden Ausstellung zu möglichster Vollständigkeit verhelfen zu wollen. Zusagen werden an die Gene ralverwaltung der Preußischen Staatsbibliothek, Berlin NW 7, An fragen an Professor vr. Mindc-Pouct, Berlin-Tempelhof, Kaiserin Augusta-Straße 29, erbeten. Deutscher Hochschulkursus in Hermannstadt. — Für den dies jährigen 8. Ferienhochschulkursus der Siebenbürger Deutschen, der vom 1.—10. September in Hermannstadt abgchalten wird, ist ein besonders anziehendes Programm aufgestellt worden. Als Grund- thema wurde »Kunst- und Kulturphilosophie« gewählt. Einen Einzel vortrag über »Staat und Volkstum« hält der deutsche Gesandte in Bukarest, v. Mutius. Uber Kulturphilosophie spricht Eduard Spranger und über Psychologie der Künste Wilhelm Müller-Freien- fels-Berlin, Eugen Kühnemann-Breslau über den deutschen Lebens und Billdungsgedanken sowie über Kierkegaard, Tolstoi, Nietzsche und die religiösen Menschen der Gegenwart, der Neichskunstwart vr. Redslob über Grundzügc der heutigen Kunstentwicklung und über die geschichtliche Entwicklung der deutschen Gartenkunst, der Kölner Universitätsprofessor Adam Wrede über Altrheinische Kunst und Kultur und der Dresdner Privatdozent vr. Alfred Bäumler über Kunst und Religion. 1070 Stefan George Preisträger des Frankfurter Gocthcprcises. — Im Goethehaus zu Frankfurt am Main fand am 28. August zum ersten Male an Goethes Geburtstag die Verteilung des vom Frank furter Magistrat gestifteten und alljährlich zur Ausgabe kommenden Goetheprcises in Höhe von 10 000 Mark statt. Dem festlichen Akte wohnten neben Mitgliedern der städtischen Behörden und geladenen Gästen auch die Angehörigen des Preisamtes bei. Oberbürgermeister I)r. Landmann zeichnete in knappen Worten die Bedeutung des Tages für Frankfurt und die Kulturwelt. Einstimmig habe sich die Jury für den diesmal zu verteilenden Preis auf George geeinigt, weil dieser den Sprachgeist Goethes in seinen Dichtungen bewahrt und hütet und doch in neuem Gewände darbietet. Waagen und Wagen. — Die Worte »Wagen« (mit langem a) Wiegeeinrichtungen und »Wagen« (kurzes a) — Fahrzeug konnten früher nicht verwechselt werden, da das eine mit einem Doppel-a geschrieben wurde. Jetzt gibt die gleiche Schreibweise für die Be- neunung zweier so verschiedener Dinge zur Verwechslung Anlaß. Auf Anregung des Gesamtverbandes des Deutschen Waagenbaues ist zwischen Industrie, Physikalisch-Technischer Neichsanstalt, Abteilung l für Maß und Gewicht und Neichspatentamt die Vereinbarung ge troffen, daß im Schriftverkehr, in technischen Zeitschriften, allen amtlichen und sonstigen Veröffentlichungen die frühere Schreibweise mit zwei a wieder allein benutzt wird. Die Preußische Akademie der Wissenschaften hat sich dem in einem Gutachten angeschlossen. Auch die mit Zustimmung des Neichsrats erlassene Eichgebührenordnung vom 24. Mai 1924 (Neichsgesetzblatt I S. 607) wendet diese Schreib weise an. Hiernach wird im Einverständnis mit den Neichsressorts die neue Schreibweise des Wortes »Waage« (— trutina) zur besseren Unterscheidung von dem Worte »Wagen« (— eurru8) in die amtliche Rechtschreibung ausgenommen. Die Österreichische Bundesregierung hat für ihr Gebiet durch die Kundmachung des Bundesministcriums für Unterricht vom 31. März 1927 (Wiener Zeitung vom 9. April 1927, Nr. 83) gleiche Anordnung getroffen. Aus einem amerikanischen Vcrlagsprospckt. — Kein Bücher freund kann ohne drei Exemplare eines Buches auskommen: eins zum Ansehen, eins für den Gebrauch und eins zum Verleihen. Aus der Saure-Gurken-Zeit im Buchhandel. — Einer von den- wenigen, die in den Laden kommen: Haben Sie Volk ohne Raum? Der Sortimenter (natürlich mit einem lachenden und einem tränen den Auge): Ja, wir haben Volk ohne Raum und auch — Naunr ohne Volk. 3?t. Beschlagnahmte Druckschriften. — In der Strafsache gegen den Drucker und Verleger der Druckschrift »Mit Hammer und Sichel«, Stille und Genossen, wegen Vergehens gegen 8 166 St.-G.-Bs. wir^ die Beschlagnahme der Druckschrift »Mit Hammer und Sichel« Nummer 7, »Hände weg von China«, angeordnct, weil die Druckschrift einen strafbaren Inhalt hat, nämlich die christliche Kirche auf Seite 13 öffentlich beschimpft (Vergehen gegen § 166 St.-G.-Bs.) und daher der Einziehung unterliegt (88 41 St.-G.-Bs. 94, 98 St.-P.-O.). 128 6 1450/27. Berlin, 25. 7. 1927. Das Amtsgericht Berlin-Mitte. Tgb. 1031 l 1/27. Berlin, 16. 8. 1927. Der Polizeipräsident. (Deutsches Fahndungsblatt Nr. 8571 vom 22. August.) Jersonalnaclrriclrten. Jubiläen. — Herr Ernst Nechenberger, Inhaber der Buch- und Antiquariatshandlung P. Dienemann Nachf. Ernst Nechenberger in Dresden-A., ist am 1. September 25 Jahre selbständig. Als im Jahre 1902 der damalige Inhaber der Firma, Paul Dienemann, wegen Übersiedlung nach Potsdam das Geschäft auflösen wollte, erwarb es der Jubilar kurz entschlossen, trotz des jugendlichen Alters von erst 22 Jahren. Er gliederte der Sorti mentshandlung ein Antiquariat an und stellte das Geschäft aus eine moderne Grundlage. Durch den Ankauf mehrerer größerer Biblio theken und einer umfangreichen Schloßbibliothek wurde die Firma auch in Sammlerkreiscn bekannt. Dem ersten großen Katalog folgte in diesen Tagen ein zweiter. « Der Inhaber der Firma Friedrich Schaumbu.rg in Stade, Herr Heinrich Bremer, kann am 1. September auf 25 Jahre- Selbständigkeit zurückblicken. 1878 in Stade geboren, begann er nach Verlassen der Schule, 1893, bei Friedrich Schaumburg in Stade seine Lehrzeit. Von 1896 bis 1902 war er anschließend bei der
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