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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1927
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- 1927-09-01
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1927
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^ 204, I, September 1827, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nachklang des Pariser Kongresses der Association vom Jahre 1926 erblicken, bei der die Forderung der Miturheberschaft des Verfassers des Manuskripts, des Schöpfers des Scenariums, des Regisseurs und des Filmfabrikanten erhoben worden ist, eine zwar klare, ckber ebenso unpraktische Regelung, 10, Die Vorschläge über die Rückwirkung sollen hier, weil rein -juristischer Natur, nicht dargestcllt werden. Dem Vorschläge auf Aufhebung der Bestimmungen, wonach Vorbehalte bei Rati fikationen der Übereinkunft selbst für später beitretcnde Staaten möglich sind, ist selbstredend beizustimmen. Don der Leipziger Herbstmesse. Das Stadtinncre von Leipzig hat das tausendzüngige, bunt farbige Gewand der Reklame angelegt. Massen von Firmen- und Reklameschildern, ausgerichtct wie Soldatenreihen zur Parade, strecken sich aus den Fenstern, Fahnen wehen, Neklametempel und Aufbauten oft sonderbarster Art erstehen auf den öffentlichen Plätzen und stellen sich in krassen Kontrast zu ihrer Umgebung. Die mannig fachen Geräusche des Verkehrs schwellen an zu brausenden Akkorden. Die Tage der Messe sind wieder einmal gekommen. Die Vorbereitungen vollzogen sich in den letzten Augusttagen, deren rauhe und regnerische Witterung die Nähe des Herbstes schon unangenehm fühlbar werden lies;. Aber schon am ersten Mcsse- sonntag hatte die Spätsommersonne ein Einsehen und ergos; die Flut ihrer leuchtenden und wärmenden Strahlen über Stadt und Messe, ein freundliches, in festlichen Farben leuchtendes Bild schaffend und zugleich einen Stimmnngsfaktor für die Besucher, der, wenn er auch nicht ausschlaggebend ist, doch mitspricht. Von jeher ist der Rahmen der Herbstmesse kleiner gewesen als der der Frühjahrsmesse. Man merkt dies weniger in den Meß häusern der inneren Stadt, als auf dem Gelände der Technischen Messe vor den Toren, wo ganze Großhallen wie das Haus der Elektrotechnik und der gigantische Bau der Werkzengmaschinenindu- strie völlig geschlossen sind. Auch das Gebäude der Sowjetunion ist diesmal nicht geöffnet. Trotzdem durchflutet der tausendköpsige Fremdenstrom die Stadt, nimmt der Kraftwagenverkehr beängstigende Dimensionen an. Einer Meldung des Messeamts zufolge ist gegen über dem Vorjahre eine bemerkenswerte Steigerung der Zahl aus ländischer Besucher eingetreten. Auch im Bugrameßhause in der Petersstraße herrschte reges Leben, wenn auch dieser Besuch nicht als Gradmesser für geschäftliche Erfolge angesehen werden durste. Nein äußerlich betrachtet, sind ein schneidende Änderungen oder besondere neue dekorative Leistungen nicht zu verzeichnen. Im dritten Stockwerk sind durch Abwanderung von Verlegern entstandene Lücken durch eine Ausstelluug der Leip ziger Gruppe des Bundes deutscher Gebranchsgraphikcr ausgefüllt worden. Es sind Arbeiten von Georg Baus, Pros. Max Bclwe, Hugo Bernhardt, Böttcher, Ella Burkhardt, Neinhold Geidel, Fred Graven horst, Alice Greinwald-Clarus, Theo Paul Herrmann, Alfred -Hilde brandt, Kurt Klabes, Friedrich Kremer, Hans Langenberg, Marianne Lindam, Kurt Opitz, Oswald Weise, Lotte Winter und Hanns Zeth- meyer zu sehen. Es zeigt sich, daß trotz der Kantatcversammlung der Mcsseintcresscnten, die zunächst für ein Weiterbestchen der Bücher messen eingetreten ist, die Abwanderung der Verleger fortschreitet. Tie Ursachen liegen auf der Hand. Trotz des manchmal lebhaften Verkehrs im Meßhause, der sich zum Teil eben doch aus sogenannten »Sehleuten« zusammcnsetzt, ist nicht wegzuleugnen, daß auch dieses Mal das Sortiment in überwiegender Mehrzahl der Messe fern geblieben ist. Wenn ihm schon ein Meßbesuch in Leipzig zuviel und zu kostspielig ist, wie soll der Verleger, namentlich der außerhalb Leipzigs wohnende, dauernd die große Spesenbelastung tragen können und wollen, die ihm die beiden Leipziger Messen auferlegen? An Vorschlägen und Anregungen für den Messebesuch hat es nicht ge fehlt. Schreiber dieser Zeilen kennt mancherlei Vorschläge, die Büchermesse zu retten und das in günstigster Lage befindliche Meß haus nicht unwiederbringlich verloren gehen zu lassen. Leider hat bis her keiner dieser Wege zum Erfolge geführt oder sich als gangbar er wiesen. Man weist darauf hin, daß die Veranstaltung aus Prestige- und Repräsentationsgründen erhalten bleiben müsse, sicherlich ein Gedanke, der etwas für sich hat. Wo aber, wie heute, — und viel leicht noch aus lange Zeit hinaus — im Buchhandel hierfür nur in ganz vereinzelten Fällen das erforderliche Geld vorhanden ist, sieht cs so aus, als ob der Arzt einen kranken Bettler zu seiner Heilung ins Luxusbad schicken wollte. Noch weniger ist der Messe mit Pallia tivmitteln gedient, wie etwa damit, sie einige Wochen vor Weih nachten und Ostern dem Leipziger Publikum zugänglich zu machen. Eine solche Verwendung setzt umfangreiche räumliche und sonstige Änderungen und außerdem das Vorhandensein der notwendigem Geldmittel zur Deckung der Unkosten voraus. Also, wie man die Dinge auch drehen und wenden mag: solange bei einer Veranstaltung, wie sie die Leipziger Mustermesse nun einmal ist, eine große Anzahl von Ver legern dauernd erscheint, die große Mehrzahl der Sortimenter aber dauernd fcrnbleibt, ist mit einer günstigen Entwicklung der Bugra- Messe nicht zu rechnen. Es hieße den Kopf in den Sand stecken, das Kom mende nicht klar vor Augen sehen zu wollen. Zwar haben die Rest antiquare und die Verleger von Gebrauchsliteratur (Romanen, Bil derbüchern, Jugendschristen) noch keine Ursache zur Klage. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß diese buchhändlerischen Geschäftszweige schon vor Bestehen der Bugramesse auf der Papiermesse vertreten waren. Die Messesähigkeit ihrer Ware brauchte nicht erst erwiesen zu werden. Im Nestantiquariat konnte sogar steigende Nachfrage ver zeichnet werden. Es scheint doch, als ob der Neinigungsprozeß, dem sich selbst große und angesehene Verlagsunternehmungen unterzogen haben, und der schwer auf dem regulären Verkauf lastete, seinem Ende entgegenginge. Eigentlich ist es schade, daß der Sortimentsbuchhandel sich so wenig mit dem Messegedanken befreundet hat, nicht wegen der Bttchermesse allein. Ein Meßbesuch in Leipzig ist immer lehrreich. Schon ein Besuch der Neklamemesse, die jetzt im Ningmeßhaus unter gebracht und stark gewachsen ist, bietet eine Fülle des Sehens werten und eine Menge Anregungen. Wenn auch Figuren- und Lichtreklame, die immer stärker in Ausnahme zu kommen scheinen, für ihn weniger in Frage kommen, so gibt es doch mancherlei andere Dinge, die ihm den Weg zeigen, im Wettbewerb mit den anderen einen Vorsprung zu erlangen oder doch gleichen Schritt zu halten. Auch der Besuch der Technischen Messe wird ihn in hohem Maße fesseln. Dort sind ja auch die Fachvcrlage vertreten. Sie werden es auf der Leipziger Messe in um so stärkerem Maße sein, je mehr die Fach- und Branchengruppcn-Einteilung fortschreitet und die Büchermesse abnimmt. Dann wird der Buchhandel auf der Messe nicht lediglich unter sich, sondern auch unter dem Publikum sein, das in erster Linie für die Abnahme seiner Erzeugnisse in Frage kommt. Ob dieser engere Kontakt des Verlags mit den Bücher- känfern immer dem Sortimentsbuchhandel erwünscht und angenehm sein wird, möge dahingestellt bleiben. Was die Daueraus stellung von Büchern im VoIckmarhause an der Hospital straße anbetrifft, so erfreute sie sich eines regen Besuchs der zur Messe anwesenden Geschäftsfreunde der Firma Koehler L Volckmar. Von der Möglichkeit, in einer nach Wissensgebieten streng geordneten Ausstellung Vergleiche anzustellen und sichere Kaufentscheidungen zu treffen, wurde dankbar Gebrauch gemacht. Auch die Lehrmittel ausstellung im Koehler Hause am Täubchenweg bekam leb haften Zuspruch zahlreicher Interessenten, wenn auch hier weniger der Kaufabschluß, als die Information eine Nolle spielte. Die Wallmann - Ausstellung, evangelisch-christlichen Charakters,, wurde ebenfalls in befriedigender Weise beachtet. I-. Neuheiten im graphischen Maschinenbau. Ein Strcifzug durch die Meßausstcllung im Deutschen Buchgewerbehaus. Fm vergangenen Frühjahr stellte die Vereinigung Deutscher Truckmaschiuenfabrikanten zum ersten Male zur Messe im Deutschen Buchgcwerbehause in Leipzig aus. Diese Ausstellung hat jetzt zur Herbstmesse einen weiteren Ausbau erfahren und darf nunmehr als gesicherter Bestandteil der Bugra-Maschinenmesse gelten. Mit Aus nahme von Notationsmaschinen und Papiererzeugungsmaschinen, die von den Fabrikanten nur auf besondere Bestellung gebaut werden, und die auch ihres Nmfaugcs wegen nicht als Ausstellungsobjekte für Mehveranstaltungen in Frage kommen, bietet jetzt die Bugra- Maschinenmesse nahezu einen vollkommenen Überblick über den Stand des graphischen Maschinenbaues in Deutschland. Da zur Herbstmesse auch die Ausstellung der Setzmaschinenfabrikanten eine Erweiterung erfahren hat, ist nunmehr allen am Buchherstellungs- und -vertriebs- prozeß beteiligten Kreisen die Möglichkeit geboten, einen Gesamt überblick über alle maschinellen Herstellungsmethoden im Buchge werbe zu gewinnen. Die Herbstmesse zeichnet sich durch einige bemerkenswerte Neu heiten aus. Im Druckmaschinenbau geht das Streben nach Erzielung höherer Auflagenleistungen. Man versuchte es in den Nachkriegs jahren zunächst mit sogenannten Druckautomaten, die das Formal der üblichen Tiegeldruckpressen hatten und die stündlich 3000 und mehr Druckgänge leisteten. Diese Druckautomaten haben sich in der Praxis nicht immer bewährt, da sie vielfach zu leicht gebaut waren und auch keine sorgfältige konstruktive Durchbildung aufwiesen. Bei den eigentlichen Tiegeldruckpressen war man erfolgreicher in der Er zielung höherer Auflagcnleistungen. Man versah die Ticgeldruck- 1065
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