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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.02.1921
- Strukturtyp
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- 1921-02-07
- Erscheinungsdatum
- 07.02.1921
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- Deutsch
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Nr. 31 <R. l8>. '/«Seite S5M. Nichtmitglieoerpreio: die Feile 2.25 M.. ü S. 750 >/- S. -00 M.. > « S. 205 M. S^t e lleng Z; ZLMMnveö^^erN^ctnE^ Leipzig, Montag den 7. Februar 1921. 88. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Allgemeiner Deutscher Buchhandlungsgehilfen-Verband. Anläßlich des fllnfundsiebzigjährigen Bestehens der Firma C. F. W. Siegel's Musikalienhandlung (R. Linnemann), Leipzig, ist uns von den jetzige» Inhabern, den Herren Carl und Richard Linnemann, unterm I. Januar 1921 der Be» trag von sechstausend Mark als Carl und Richard Linn« mann-Stiftung über geben worden. Nach den Bestimmungen des Sliftungsstatuts sollen die Zinsen alljährlich zur Unterstützung von hilfsbedürfti gen Angehörigen des Leipziger Musikalienverlags und des Leip ziger Musiksortiments oder deren Hinterbliebenen verwendet wer den. Wir geben dies hierdurch bekannt und sprechen den Stif tern unfern herzlichsten Dank aus. LeiPzig, den 19. Januar 1921. Der Vorstand. Richard Hintzsche. Edgar Pilz. Richard Hohlfeld. vr. Felix Pickardt 1'. »Rasch tritt der Tod den Menschen an, es ist ihm keine Frist gegeben--. Mitten in regster Tätigkeit für den Aufbau seines Verlages, für die Weiterführung der Buchdruckerei R. Voll und für die ihm als Vorsitzendem der »Vereinigung der Berliner Mit glieder des Börsenvereins-- besonders am Herzen liegenden In teressen des Berliner und des Gesamt-Buchhandels ist vr. Felix Pickardt in Berlin einer durch Infektion ent standenen schweren Gehirnentzündung am 23. Januar erlegen. Damit ist uns ein lieber Kollege entrissen, dem der Berliner Buchhandel und sein Vereinsleben vieles verdanken, und der sich und seine große Arbeitskraft ohne Rücksicht auf seine Person und sein Geschäft in aufopfernder Weise den Interessen unseres Berufs zur Verfügung gestellt hat. Felix Pickardt war am 9. Oktober 1872 in Berlin geboren. Sein Vater war Vorsitzender des Aufsichtsrates verschiedener großer industrieller Unternehmen und ein Mann, der sowohl als Mensch wie als ein Kaufmann mit weitem Blick die große ihm zuteil gewordene Wertschätzung vieler Kreise des Berlins der siebziger Jahre verdiente. In feingebildetem Familienkreise, in der schön gelegenen väterlichen Villa der Fasancnstraße, wuchs Felix Pickardt auf, besuchte das »Luisenghmnasium« bis zur Prima und widmete sich dann der Landwirtschaft. Nachdem er seine Volontärzcit ans einigen Gütern bei Hannover und Braunschwcig bestanden hatte, bezog er di« Landwirtschaftliche Hochschule in Berlin, wo er seine Diplomprüfung bestand, und promovierte dann in Jena zum vr. agr. Er konnte sich aber nicht entschließen, praktischer Land wirt zu werden, weil dieser Beruf seinen vielen geistigen Inter essen zu wenig entsprach. Die Verheiratung seiner ältesten Schwester mit dem Buch- druckcreibesitzer ErnstBoll gab ihm erwünschte Veranlassung zum Buchhandel überzugehen, den er in Hannover, dann bei Sauerländer in Frankfurt a. M. und bei Calmann-Lovy in Paris erlernte. Im Jahre 1899 trat er in die der Buchdruckeret ange- gliedertc Verlagsbuchhandlung R. Voll als Teilhaber seines Schwagers «in, die seit Januar 1900 »Voll und Pickardt-- fir miert. Im Herbst 1900 gründete er mit Graf E. Revcntlow als Redakteur die »Zeitschrift für Armee und Alarme--, die nach ein jährigem Bestehen mit der in seinen Besitz übergegangenen Zeitschrift des Deutschen Flotten-Vereins »überall- verschmolzen wurde und deren Namen als Haupttitel annahm. Durch vorzüg liche Leitung und umfassende Propaganda hat das gut illustrierte Blatt besonders für die Ausbreitung des Gedankens einer starken deutschen Flotte weite Kreise des deutschen Volkes interessiert, was auch durch Verleihung des Kronen-Ordens 4. Klasse an Felix Pickardt vom Kaiser anerkannt wurde. Bei Ausbruch des Weltkrieges veröffentlichte er in geschmackvoll ausgestatteten Mo natsheften die »Kriegs-Depeschen--, die großen Absatz fanden. Weitere Zeitschriften seines Verlages sind die »Gasmotorcn- tcchnik--, »Automobil-Rundschau-- usw. Seit Oktober 1920 hatte er auch die Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen Jagdschutz- Vereins »Weidmann, Wild und Waffe--, die »Zeitschrift für Maschinenbau--, »Zeitschrift für Beleuchiungswesen-- und die Zeit schrift des »Vereins zur Beförderung des Gewerbesteißes-- über nommen, die mit der zur Zentenarfeier dieses angesehenen Ver eins soeben erschienenen ersten Nummer des 101. Jahrgangs unter tüchtiger Leitung im neuen Gewände zum Wiederaufbau des gewerblichen Lebens beitragen will, deren Fertigstellung Felix Pickardt aber nicht mehr erlebt hat. Die Weiterführung und Entwicklung dieser Zeitschriften beschäftigten ihn auf seinem Krankenlager, an das er seit Anfang d. I. gefesselt war, nachdem ihm schon, infolge eines mit der beginnenden Gehirnentzündung zusammenhängenden Augenleidens, seit Mitte Dezember jede ge schäftliche Tätigkeit vom Arzt untersagt war. Auch die großen Schwierigkeiten, mit denen der Buchhandel zu kämpfen hat, spiel ten in seinen Fieberphantasicn eine Hauptrolle, zumal da er im November und Dezember alles darangesetzt hatte, um eine Ver ständigung im Berliner Buchhandel über die Einhaltung der Vcr- ordnungen des Börsenvereins vom Oktober 1920 zu erzielen. Nicht zum wenigsten diese aufreibende Tätigkeit im Vereins- leben hat die schnelle und lebensgefährliche Entwicklung der Ge- htrnentzttndung gefördert. vr. Felix Pickardt war seit 1916 Mitbesitzer der angesehenen Buchdruckerei R. Voll, die er seit dem im März 1920 erfolgten Ableben seines Schwagers selbständig leitete, deren beide Inhaber nun im besten Mannesalter innerhalb Jahres frist nach kurzem Krankenlager ihrer verantwortungsreichen Tä tigkeit durch den Tod entrissen worden sind. Auch in dieser Stellung hat er sich durch seine Tüchtigkeit, verbunden mit ver ständnisvoller Fürsorge für das Wohl der zahlreichen Angestellten, in hohem Maße bewährt. Das Berliner buchhändlcrische Vereinsleben verliert in vr. Felix Pickardt einen seiner regsten Förderer und Mitarbeiter. Besonders die »Vereinigung der Berliner Mitglieder des Bör- senvercins--, an deren Spitze ihn das Vertrauen seiner Kollegen »och der Amtsniederlegung des langjährigen Vorsitzenden Wil helm Kocbner im Jahre 1918 berief, deren Vorsitz ihm im vorigen Jahre durch Wiederwahl von neuem übertragen IZ7
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