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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.02.1921
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- 1921-02-08
- Erscheinungsdatum
- 08.02.1921
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32, 8. Februar 1921. Redaktioneller Teil. Eine gesprochene Zeitschrift. — Uber diese neueste Errungenschaft der russischen Sowjetregierung, eine Folge des vollständigen Tarnieder- kiegens des graphischen Gewerbes, wird aus Moskau berichtet: Kürz lich »erschien« die erste Nummer einer neuen »gesprochenen« Zeitschrift. Die Abonnenten hatten sich im großen Konversatoriumssaal versam melt. Den redaktionellen Leitartikel, der über Ziele und Aufgaben des neuen Unternehmens berichtet, verlas der bekannte Dichter und Sowjet- Kommissar für Literatur und Buchwesen Valerij Brjussom. Darauf folgte der Vortrag mehrerer Gedichte, kleinerer Aufsätze und eines Ro- manansanges mit dem üblichen »Fortsetzung folgt«. Den Schluß mach ten ein paar Bttcherbesprechungen. Die nach literarischer Nahrung hungrigen Moskauer werden sich von jetzt ab alle vierzehn Tage im Konversatoriumssaal cinstellen, um die weiteren »Nummern« ihres Leibblattes zu hören. Die deutsche Sprache in Südslawicn. Die Belgrader Skupschtina hat die Einführung der deutschen Sprache als obligatorisches Unter richtsfach an den höheren Lehranstalten des Landes beschlossen. Ein Zcitnngüarchiv. — Die Zeituugösammlung Jankelowitz, welche nächst dem Forckenbeckschen Zeitungsmuseum in» Aachen das be deutendste von privater Seite geschaffene Zeitungsarchiv darstellt, ist durch Stiftung des Gründers in das Eigentum des »Seminars für Z e i t u n g 8 k u n d e und Z e i t u n g s p r a x i s« an der Ber liner Universität übergegangen. Die Sammlung enthält außerordent lich wertvolle Bände alter Zeitungen, darunter einen kompletten Band der früheren »Neuen Rheinischen Zeitung«, an der Marx und Freilig- rath mitgearbeitet haben und die nur in sehr wenigen Exemplaren in Deutschland vorhanden ist, einen Jahrgang der »Urwählcrzeitung« u. a. Georg Müller Verlag A.-G. in München. — Tns Aktienkapital wird von 5 auf 8 Millionen Mark unter Ausschluß des Bezugsrcchtes der Aktionäre erhöht. Die Aktien werden der Kommerz- und Privat bank Filiale München zum Kurse von 118 v. H. mit Dividendenberech tigung für das Jahr 1920/21 überlassen. Uber die Gestaltung des Geschäfts ab 1. Juli führte der Vorsitzende Bankdirektor Or. Brcsgen aus, daß, obwohl im Verlagsgeschäfte der Sommer gewöhn lich ruhig verläuft, doch der Umsatz sich gehoben habe, und daß im November. und Dezember der Geschäftsgang durchaus befriedigte. (Münch. Ztg.) Kurt Wolfs Verlag A.-G., München. — Die Firma Kurt Wolfs Verlag wurde unter obiger Firma in eine Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital von 4>6 Millionen Mark umgewandelt. Die Geschäfts anteile des Hyperionverlages G. m. b. H. sind in den Besitz der Gesell schaft übergegangen. Die Gründung erfolgte unter Mitwirkung der Bankhäuser H. Aufhäuser, Kommandite S. Bleichröder, München, und L. K, E. Wcrtheimer, Frankfurt a. M. In den Vorstand ist der bisherige Inhaber, Herr Kurt Wolfs, ein- getreten. Der Aufsichtsrat besteht aus den Herren Botschafter a. D. Graf Bernstorff (Vorsitzender), Bankier Martin Aufhäuser (stellv. Vor sitzender), Justizrat I)r. Heinsfurter, München, Rechtsanwalt Krämer, München, Bankier Alexander v. Marx (Firma L. L E. Werlheimer), Frankfurt a. M., und Hauptmann a. D. Jesko v. Puttkamer in Bonn. (Münchener Neueste Nachrichten.) Wann ist die Firma »Zcntralvcrlag« unzulässig? — Tie Ein tragung der Firma »Zentralverlag Luise A.-< ins Handelsregister ist auf Grund des § 18 Abs. 2 des Handelsgesetzbuchs abgelehnt worden, weil dadurch eine Täuschung hervorgerufen werden könne (Entsch. des Oberlandesgerichts Stuttgart vom 9. Januar 1920, Rechtsprechung der Oberlandesgerichte 40, 179). — Die Entscheidung führte aus: A. war die einzige Inhaberin des Geschäfts, es hatte einen kleinen Umfang, nur zwei Hilfspersonen wurden beschäftigt. Unter Zentralverlag stellt sich aber der unbefangene Leser einen Zusammenschluß mehrerer Ver lagsgeschäfte vor, also wenn nicht eine Gesellschaft, so doch ein ans der Vereinigung mehrerer Geschäfte hervorgegangenes größeres Un ternehmen, das womöglich noch mehrere Zweiggeschäfte unter sich hat. Dagegen ist die örtliche Lage für die Bedeutung des Wortes »Zentral verlag« nebensächlich. Es ist also im wesentlichen Tatfrage, wann der Ausdruck den tatsächlichen Verhältnissen entspricht. Unerheblich ist der Umstand, daß bereits der Mann der Luise A. einen Verlag unter dieser Firma geführt hat. (Zeitungs-Verlag.) Beschlagnahmte Druckschriften. — Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht I in Berlin gibt in Stück 6596 des Deutschen FahndnngS- blattcs vom 3. Februar 1921 die Beschlagnahme nachstehender Bücher und Zcitschrifteiinummcrn bekannt: 1. »D e m Abgrund z u«, Paradies-Bücher, Leipzig, Schlager- Verlag Abgesehen von dem Titelbild ist auch der Inhalt unzüchtig. 2. -Faun« (in Wien erscheinende illustrierte Wochenschrift), 1920, Nr. 13, 14, 15 und 19, soweit sie ein Inserat der Firma Alois Krall in Brünn enthalten. — Kerner Nr. 14 der Zeitschrift »Faun«, weil der Novitasverlag (A. Solil) in Wien auf das Inserat Seite 688 hin grobunzüchtige Karten verbreitet, die der Einziehung unterliegen. 3. Nr. 795 der Zeitschrift »D ie Muskel e«. 4. Nr. 7 der »Berliner G r o ß st a d t b i l de r«. In der Nummer 7 sind folgende Bücher angepriesen, die teils ans § 184 (1) gerichtlich beschlagnahmt, teils eingezogen und unbrauchbar zu machen sind: 1. »Die Minderjährigen« von Guido Kreutzer (be schlagnahmt) ; - 2. »D i e V o r b e u g u n g d e r E m p f ä n g n i s aus Ehe-No t« von llr. H. Schroeder (unbrauchbar zu machen); — 3. »Der Kuß der Liebe« (eingezogen): 4. »Was muh der Mann vor der Ehe von der Ehe wissen« von Nein h. Gerling (unbrauchbar zu machen). — Die vorliegende Nummer dient daher der Verbreitung unzüchtiger Schriften. Außerdem finden sich in ihr Anpreisungen einer Reihe anderer ins Geschlechtliche und Grobstnnliche gehenden Literatnrerzeugnisse. Die Masse derartigen Stoffes, neben dem sich kaum noch andere Anzeigen finden, bestimmt den Charakter des Anzeigenteils der Zeitschrift, der infolgedessen ob jektiv geeignet ist, das allgemein geltende Scham- und Sittlichkeitsge- ftthl in geschlechtlicher Hinsicht zu verletzen. 38 I. 69/21. Personalninhrilhten. Earl Hauplmann -f. — Der Dichter Carl Hauptmann ist auf seinem Besitztum in Schrciberhau an Herzschwäche, die sich als Folge eines im vorigen Frühjahr eingetretenen Schlagan falls eingestellt hatte, im Alter von 63 Jahren gestorben. Ein älterer Bruder Gerharl Hanpt- manns, war er am 11. Mai 1858 zu Obersalzbrunn in Schlesien als zweiter Sohn des Hotelbesitzers N. Hauptmann geboren. Er studierte, nachdem er das Gymnasium absolviert hatte, Naturwissenschaften und Philosophie und zog sich nach Erlangung der Doktorwürde nach Schrei berhau zurück, um hier seiner dichterischen Neigung zu leben. Von seinen Werken seien genannt: Die Metaphysik in der modernen Phy siologie« (1893), das Schauspiel »Marianne« (1894), das Schauspiel »Waldleute« (1895), »Sonnenwanderer«, Gedichte (1896), das Schau spiel »Ephraims Breite« (1898), »Aus meinem Tagebuch 1« (1899), das Schauspiel »Die Bergschmiede« (1901), »Unsere Wirklichkeit«, Vortrag (1902), »Mathilde -, Roman (1902), die Erzählungen »Aus Hütten am Hange« (1902), das Schauspiel »Des Königs Harfe« (1903), die Erzäh lungen »Miniaturen« (1904), das Schauspiel »Die Austreibung« (1905), die Erzählung »Einfältige« (1905), die Bühnendichtung »Moses« (1906), der Roman »Einhart, der Lächler« (1907, 11.—20. Taus. 1917), die Er zählung »Judas« (1908), das Schauspiel »Panspiele« (1909), »Napo leon Bonaparte«, zwei Schauspiele (1910), die Erzählungen »Nächu (1911), der Roman »Jsmael Friedmann« (1912, 3.-6. Aufl. 1917), das Schauspiel »Die lange Jule« (1912), das Schauspiel »Die armseli gen Besenbinder- (1913), die Erzählungen »Schicksale« (1913), das Schauspiel »Krieg, ein Tedeum« (1914), das »Rübezahlbuch« (1915), die dramatischen Szenen »Aus dem großen Kriege« (1915), »Dort wo im Sumpf die Hürde steckt«, Sonette (1916), »Tobias Büntschuh«, bur leske Tragödie (1916), »Die Rebhühner«, Komödie (1916), »Die uralte Sphinx«, Vortrag (1916). ^ Sprechsaal. ^ Valutaordnunq und Auslandpreise. Ein Abbau der Valntaordnung ist ja noch vielen Kämpfen erfolgt, aber daß die neueste Änderung noch keineswegs uns zu richtigen Ver hältnissen führt, beweisen die täglichen Veröffentlichungen der einzel nen Verlagsanstalten betr. Festsetzung von Auslandspreisen in Mark. Die bisherige und auch die neueste Valntaordnung läßt vollkommen unberücksichtigt, daß in der Zwischenzeit zahlreiche Verleger die frü here Produktion entweder durch den Zeiten angemessene neue Preise oder durch prozentuale Teuerungsznschläge bis zu 200 Prozent und mehr erhöht haben. So kostet ein Buch, das z. B. früher einen Inlandspreis von 20 »// hatte, heute 20 .// und 200"/, Verlegerzuschlag — .// 60. hierzu 220"/„ Valutazuschlag — 132. ./i 192^ 10"/, Sortimenterteuerungszuschlag .V/ 19.20 211.20 Das Buch, das früher also 20 .// kostete, muß nach der augenblick lich gültigen Valutaordnnng zu einem ums 10^fache erhöhten Preis nach dem Ausland verkauft werden, welcher Preis aber in der Tat den Weltmarktspreis längst überschritten hat. Diese Erkenntnis veranlaßt nun zahlreiche Verleger »Auslands-Preise« für die gangbarsten Werke 147
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