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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.02.1921
- Strukturtyp
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- 1921-02-08
- Erscheinungsdatum
- 08.02.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 32, 6. Februar 1921. festzusctzen — die selbstverständlich durchweg unter dem Valutaord nungspreis bleiben —, um einigermaßen Aussicht auf leichteren Absatz nach dem Auslande zu diesem annehmbaren Preise zu haben. So sehr dieser Vorgang zu begrüßen ist, so werden hierdurch doch un haltbare Zustände für ein Sortiment, das viel Bücherausfuhr hat, ge schaffen. Kein Sortimenter kann all diese verschiedenen Auslands preise im Kopfe haben, zumal es irgend eine allgemein zugängliche katalogisierte Sammlung der jeweils gültigen neuen Auslandspreise nicht gibt. Der Sortimenter ist also gezwungen, bei den einzelnen Verlegern nach den Auslandspreisen der einzelnen Werke von Fall zu Fall anznfragen, um seinen Kunden reell bedienen zu können, oder er gibt die Preise nach den Prozent-Aufschlägen der Valutaordnung an und läuft Gefahr, hierdurch mit seinen Konkurrenten in Widerspruch zu geraten. Auch dieser Zustand erfordert, daß hier bald Wandel geschaffen werden mutz, und zwar nicht nur bald im Interesse eines leicht durch führbaren Auslandsbücherverkaufes, sondern auch im Interesse der Rückgewinnung des Vertrauens des Auslandes zum allbekannten, guten, ehrlichen deutschen Kaufmann. Die Erreichung dieses Zieles wird meines Erachtens dadurch wesentlich gefördert, daß der Anreiz, mit Büchern Schleichhandel zu treiben — die hohen Valntaaufschläge —, so weit wie nur irgend möglich vermindert bzw. genommen wird. Der Abbau der Prozent-Aufschläge muß dies wichtige Moment berücksich tigen, ferner die Preiserhöhungen der früheren Produktion und die jetzigen an und für sich schon hohen Bücherpreise. Ich komme daher zn folgender Forderung: 1. Wesentlicher Abbau der Valutazuschläge a) und zwar bei Belgien, Dänemark, England, Frankreich, Hol land, Japan, Norwegen, Schweden, Schweiz, Spanien, Ver einigte Staaten und Mexiko für Erscheinungen bis 1919 auf 100 Prozent, für Erscheinungen von 1920 u. ff. ab auf 50—100 Prozent; k>) bei Argentinien, Brasilien, Chile, Griechenland, Italien, Por tugal durchweg einen Aufschlag von 50 Prozent; o) alle übrigen Länder bleiben ohne jeglichen Zuschlag. 2. Dem Verlage muß es freistehen, für die einzelnen Werke Aus landspreise festzusetzen, und zwar in einer Höhe, die ihm von Fall zu Fall den Zeitumständen entsprechend angemessen erscheinen. 3. Genaue Jnnehaltung dieser Preise auch seitens der dem Börsen vereine angeschlossenen nichtdeutschen Buchhändler-Verbände. -1. Meldepflicht aller Auslandsverkäufe ohne jegliche Ausnahme von vornherein, also sofort bei Bestellung. Berlin. GeorgErnst. Auslandpreise in Auslands-Währung. Eine der wesentlichsten Einwendungen gegen die deutsche Aus landsverkaufsordnung, die das Auslands-Sortiment erhebt, ist die, daß sie, wie alle künstlichen Systeme, nie ganz gerecht sein kann, und daß ihr immer die nötige Elastizität und augenblickliche Anpassungs fähigkeit an veränderte Verhältnisse fehlen wird. So hat z. B. die dänische Krone in den letzten Monaten eine Entwicklung durchgemacht, die sie heute mit den höchsten europäischen Münzsorten fast gleichstellt. Obwohl nun diese Werlvcrändernng schon längere Zeit begonnen hat, läßt sich deren Wirkung bis heute doch noch nicht in den besonderen Auslandspreisen, wie sie verschiedentlich von deutschen Verlegern an gezeigt werden, wahrnehmen. Die Firma Enke in Stuttgart veröf fentlicht z. B. im Börsenblatt vom 14. Januar Seite 564. dah der Preis für Jellinek, Weltengeheimnis, dänische Kronen 18.20, und schwe dische Kronen 12.40 beträgt, was mit einer Differenz von 33 Prozent zu ungunsten Dänemarks in den Valuten dieser Länder übereinstim men würde, während der Unterschied in Wirtlichkeit nur etwa 10 Pro zent war und dieser im Augenblick sogar noch geringer ist. Gegen eine solche Übervorteilung des dänischen Publikums müssen wir als dänische Buchhändler aber ganz entschieden protestieren, indem wir gleichzeitig bemerken, daß das angeführte Beispiel durchaus nicht allein dasteht. Auf den Schaden, der dem dänischen Buchhandel durch solche mangelhafte, unrichtige Preisfestsetzungen entstehen kann, wollen wir nicht näher eingehen, er liegt ja offen zn Tage. Wir glaubten bisher, daß, wenn deutsche Verleger besondere Preise in Auslandswährung festsetzen, dieses zum Vorteil für das.bücher kaufende Publikum im Auslände sein sollte, was ja aber nicht der Fall ist, wenn, wie im obengenannten Beispiel, der dänische Preis Kronen 18.20 beträgt, und dieses Buch nach dem allgemeinen Umrechnungs- Zwangskurs des Börsenvereins (27) auch nur Kronen 18.70 kosten würde. Wir meinen, daß mau in einer Zeit, in der nicht nur die deutsche Valuta im Verhältnis zu den ausländischen sehr starken Schwan kungen unterworfen ist, sondern die ausländischen auch untereinander große Verschiebungen in kurzer Zeit durchmachen, feststehende Preise in ausländischer Währung nicht anzeigen sollte. Hingegen sollte man den Verlegern gestatten, die ihre Werke im Auslande verkäuflicher machen wollen, einen niedrigeren Umrechnungskurs als den vom Börsenverein festgesetzten, z. B. Mark 1.— gleich dänischer Krone —.20 oder niedriger (das wirkliche derzeitige Verhältnis ist Mark 1.— gleich Krone —.09), zu berechnen. Unter allen Umständen müssen wir aber verlangen, daß die Vcr- kaufsordnung, die dem deutschen Verlag so enorme Vorteile auf Un kosten des Auslandes bringt, mit der größten Gleichmäßigkeit gehand- habt wird, und unter dauernder Beobachtung und Berücksichtigung veränderter Verhältnisse. Die Umstünde aber, die zu diesen Zeilen Veranlassung gegeben haben, zeugen von keiner großen Kenntnis dieser Verhältnisse oder Fähigkeit, sich diesen schnell anzupassen. Kopenhagen. A n d r. F r e d. H ö st L S ö n. Erwiderung. Cs erscheint mir zweifelhaft, ob eine engere Anpassung an die je weilige Valuta des Auslandes zweckmäßig und durchführbar wäre, vielmehr dürste wohl eine gewisse Stabilität in der Kursberechnnng geboten sein, da*bei den zahllosen Einzelposten, wie sie der buchhänd lerische Verkehr mit sich bringt, eine geordnete Buchführung sich sonst schwer aufrechterhaltcn lassen würde. Es ist jedoch nicht meine Ab sicht, auf diese Frage im allgemeinen hier näher einzugehen, dagegen nötigt mich der Versuch von Höst L Sön, mit welchem diese Firma mir willkürliche Preisfestsetzungen für das Ausland unterschiebt, sol chen auf das nachdrücklichste abzulehnen. Die genannte Firma Über sicht, daß Jellinek, »Weltengeheimnis« bereits in der ersten Hälfte des Dezember 1920 im Börsenblatt als erschienen angezeigt war. Zu jener Zeit belief sich der Kurs von 100 Mark auf 13 dänische Kronen, bziv. auf 8 Kronen 80 Ore in Schweden. Meine Umrechuung ist daher mit 18 Kronen, 20 Ore für Dänemark und 12 Kronen 40 Ore für Schweden durchaus richtig. Cs ist selbstverständlich, da eS sich um einen festen Auslandspreis handelt, daß derselbe nach vierzehn Tagen, weil zufällig der dänische Kurs gestiegen ist, nicht schon wieder ge ändert werden kann, denn sonst wäre der Begriff eines festen Aus landspreises überhaupt sinnlos. Es ist in der Tat heute recht schwer, dem ausländischen Sortiment es rechtzumachen. Während die obengenannte Firma den festen Aus landspreis wegen mangelnder Elastizität grundsätzlich verwirft, sind gerade in letzter Zeit von ausländischen Firmen verschiedene Anregun gen au mich ergangen, feste Auslandspreise anzusetzen. Nachdem ich mich für Werke mit höheren Preisen im Interesse des ausländischen Sortiments entschlossen habe, jenen Vorschlägen Folge zu leisten, werde ich für dieses Entgegenkommen nun angegriffen und dabei auch noch der »Übervorteilung des dänischen Publikums« geziehen. Ich gebe dennoch die Hoffnung nicht auf, daß der überwiegende Teil des aus ländischen Sortiments für das Entgegenkommen, welches in der Fest setzung niedrigerer Auslandspreise liegt, dem deutschen Verlag in ein sichtsvoller Weise Tank wissen wird. Stuttgart, 3. Februar 1921. Ferdinand Enke. Bücherexport. Auslandaufschläge und Deutschtum. Unter diesem Stichwort hat Herr Karl W. Hiersemann, Buchhänd ler und Antiquar, an sein stolzes Geschäftshaus 13 Thesen geheftet. Als Entgegnung nagele ich die folgenden Sätze an die Tür des Deut schen Buchhäi > dle rhau ses: 1. Die Ausland-Umrechnung hat sich nicht nach den Interessen des Zwischenhandels, sondern in erster Linie nach denen der Erzeugung zu richten. 2. Das Erscheinen zahlreicher wissenschaftlicher Zeitschriften und Werke müßte eingestellt, bei andern der Inlandspreis erheblich erhöht werden, wenn die Ausland-Umrechnung fiele oder noch weiter ver schlechtert würde. 3. Es ist eine Sünde wider die deutsche Volkswirtschaft, wenn der Buchhandel Ausfuhr pflegen will zu Preisen, die in der Regel kaum den Wert des^ Papiers der ausgeführten Bücher decken. 4. Den größten Schaden fügen unserer Bücher-Ausfuhr diejenigen zu, die durch ihre zielbewußte Agitation im Auslande den Eindruck er wecken, daß man doch bald wieder die deutschen Bücher jenseits der Grenze zu Schleuderpreisen dreivicrtel geschenkt erhält. 5. Ter Ausgang der Pariser Verhandlungen und der damit ver bundene Kurssturz der Mark hat eine so blutige Satire auf die Hier- semannschen Thesen geschrieben, daß weitere Thesen nicht mehr nötig sind. Or. Wilhelm Ruprecht, Deutscher Berlagsbuchhändler. Berantwortl. Red. t. V.: Richard A l b e r t l. — Verlag: DerVörsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich i» Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhauSt. 148
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