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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1921
- Strukturtyp
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- 1921-02-09
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1921
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33, 9. Februar 1921. Redaküoneller Teil. Die Erhöhung der Gütertarife. — Während über die Erhöhung der Personentarifc zurzeit in Augsburg noch eingehende Vorberatungen statlsindcn, ist über die Frage der Erhöhung der Gütertarife bereits in gewissem Sinne eine Entscheidung gefallen. Wie eine Nachrichtenstelle mitteilt, hat die ständige Tarifkommission dieser Tage eine entsprechende Vorlage erhalten, in der eine Erhöhung der Gütertarife um 60—90 v. H. zum Vorschlag gebracht wird. Die Staffelung soll hiernach so erfolgen, das; Rohstoffe und Massengüter am wenigsten (60 v. H.) und Stückgüter, F-crtigfabrikate usiv. (mit 90 v. H.) am höchsten belastet werden. Diese Erhöhung würde eine Steigerung von 9 Milliarden in den Einnahmen bringen. Von anderer Seite ist dagegen eine geringere Erhöhung in Vorschlag gebracht worden, die Erhöhungen in ähnlicher Art verteilt, sic jedoch nur von 50—85 v. H. vorsieht. Zu diesen beiden Vorschlägen must erst der Netchsverkehrsmintster Stellung nehmen, bevor die eigent lichen Vorarbeiten beginnen können. Jedenfalls ist aber die Einführung dieser neuen Erhöhungen bereits zum 1. April in Aussicht genommen. Das Verlngshaus Uiijtciu Aktiengcscllschait. Das Verlagshaus Ullstein L Co. in B erliu, das bisher die Form einer offe nen Handelsgesellschaft hatte, wird mit Wirkung vom 1. Ja nuar 1921 in eine Aktiengesellschaft nmgewandelt. Das Stammkapital beträgt 2 0 Millionen Mark. Die Gründer der neuen Gesellschaft sind: 1. die bisherige Firma Ullstein L Co., die be stehen bleibt, 2. die Ullstein-Zentralverwaltuug G. m. b. H., deren An teile sich sämtlich in den Händen der fünf Brüder Ullstein befinden, und 3. diese persönlich. Da es sich um eine reine Familicngr ü n d u n g handelt, bleibt der gesamte Aktienbesitz in den Händen der Gründer und wird einheitlich durch die Ullstein-Zentralverwaltung G. m. b. H. ver treten werden. Eine Begebung von Aktien kommt nicht in Frage. Drahtlose Mnsikübertragung. — In Verbindung mit den seit einigen Monaten ans Anordnung des Neichspo st m i n i st eriu m s von der Hauptfunkstelle Königswusterhaiisen mit Erfolg ausgeführtcn Funktelcphonievcrsnchen ist vor kurzem ein Jnstrumentalkonzert draht los übermittelt worden. Die über das Ergebnis dieser Mnsikübertragung vorliegenden Mel dungen lallten größtenteils günstig und lasten die großen Fortschritte erkennen, die in letzter Zeit auf dem Sondcrgebict der drahtlosen Laut übertragung gemacht worden sind. Einige Empfangsstellen berichten, daß die Lautstärke der tiefen Töne geringer war als diejenige der hohen Töne. Eine 400 km entfernte Aufnahmcstelle hebt hervor, das Konzert sei so deutlich hörbar gewesen, daß man sich an der Stelle des Ursprungs zu befinden glaubte. Auster von den Empfangsstellen im Reich ist das Konzert auch in Luxemburg, Holland, Ungarn und Eng land mitgchört worden. Von allen, selbst von einer 1000 km entfernt liegenden englischen Funkstelle wird die Klarheit und die große Laut stärke der Übermittlung hcrvorgehoben. Tie Versuche haben gezeigt, daß sich bei sorgfältiger Ausnutzung der gewonnenen Erfahrungen die technischen Voraussetzungen für die praktische Verwertung einer drahtlosen Mnsikübertragung werden er füllen lasten. Abgesehen von dem Fortfall jeder Drahtleitung nach den Empfangsstellen würde für eine solche Verwendung der in der Zirkular wirkung dieser Ubermittlungsart beruhende unübertroffene Vorteil sprechen, indem eine Musikvorführung gleichzeitig an beliebig viele Empfangsstellen übertragen werden kann. Hierdurch, ferner durch den Wegfall einer besonderen Scndctätigkeit und durch die Möglichkeit der Wiedergabe mit verhältnismäßig einfachen Aufnahmevorrichtuugen läßt sich die drahtlose Übermittlung von Opern, großen Konzerten usw. au wett entfernte Stellen auf dem Lande und an Schiffen, wenn einmal die technischen Aufgaben völlig gelöst worden sind, mit ziemlich geringem Kostenaufwand durchführen. Aus Dänemark. — Das Kopenhagcner Buchdrucker-Prinzipalsblatt ^De Grafiske Fag« klagt über die unerträgliche Konkurrenz der deut schen Buchdrucker, die durch Reisende Druckaufträge zu niedrigen Prei sen zu erlangen trachten. Eine Berliner Druckerei habe sich Kopen- hagener Kollegen gegenüber erboten, flir sie Arbeiten zu übernehmen, und das genannte Fachblatt versteigt sich zu dem Ausdruck, daß kein ehrenhafter dänischer Prinzipal die Hand zu solch > nationalökouomischer Judasarbeit« bieten dürfe! (Die Buchdrucker-Woche.) Die Universität München hat nnck Abschluß der Immatrikulatio nen für das Wintersemester 1920/21 ihre bisher höchste Besuchsziffcr init 9565 Studierenden erreicht. Davon sind 3305 Immatrikulierte, darunter 897 Frauen und 1260 nicht immatrikulierte Hörer, darunter 290 Frauen. Von Immatrikulierten sind 4642 Bayern, 3369 Ange hörige der übrigen deutschen Staaten und 294 Ausländer. Unter den Ausländern befinden sich 42 Studierende ans von Deutschland abge- »rennten Gebieten wie Danzig, Elsaß. Posen usw. und 32 Studierende aus von Deutsch-Österreich abgetrennten Gebieten, außerdem 64 Deutsch- Österreicher, 47 Bulgaren, 20 Schweizer, 17 Deutsch-Balten. 7 Luxem burger, 5 Dänen, 5 Türten, je 3 Griechen und Amerikaner, je 2 Spa nier, Holländer und Brasilianer. PerlollalnaquAeii. Gestorben: am 2. Februar nach längerem Leiden im Alter von 72 Jahren Herr Joseph Kirchberger, Inhaber der Firma L. I. Kirch- berger in Bad E m s. Der Verstorbene übernahm 1875 mit seinem Bruder Gorthelf das 1771 gegründete Geschäft, das er nach dem im Jahre 1896 erfolgten Tode seines Bruders allein weitersührte. Da die Buchhandlung eine große Anzahl Fächer der Literatur und Kunst führte, so bildete sie einen Mittelpunkt, an dem sich die Emser Badegästo gern Zusammenfanden. Der greise Kaiser Wilhelm l. weilte während seiner Brunnenkur gern im Ktrchbergerschen Laden, um die großen Bestände in- und ausländischer Literatur, Kunstblätter usw. in Augenschein zu nehmen, ebenso Kaiser Alexander von Rußland, König Oskar von Schweden und andere Fürst lichkeiten sowie Vertreter der Literatur und Kunst. Auch im Kirchberger- schen Verlage drückt sich die enge Zusammengehörigkeit mit seinem Domizil aus; eS sind eine große Anzahl Bücher über die Stadt Ems und den Gebrauch seiner Heilmittel, sowie andere lokale Schriftchen darin erschienen. Der Verstorbene war neben seinem Geschäft auch im öffent lichen Leben seiner Vaterstadt tätig, bis ihn Krankheit nötigte, davon abzustehen. Über 20 Jahre war er Stadtverordneter der Stadt Ems, außerdem Mitglied der Handelskammer und Kreistagsabgeordneter. Im nächsten Monat hätte Herr Kirchberger das 150jährige Jubiläum seiner Firma begehen können: es sollte ihm nicht beschicken sein, diesen Ehrentag zu erleben: ferner: am 27. Dezember v. I., wie nns verspätet gemeldet wird, im 52. Le bensjahre Herr Emil Brachfeld, Generaldirektor der Firma Kultura-Verlag in Budape st. ^ SvrkHsaal. Li ein starres System! Die außerordentliche Hauptversammlung des Börscnvereins steht vor der Tür. Endlich, fast erst in zwölf ter Stunde, lernten wir die umfangreiche Tagesordnung kennen. Sie soll, muß, wird bewältigt werden. Hinter dem »Wie» steht einstweilen ein stattliches Fragezeichen. Mancherlei Auslassungen der letzte» Zeit beweisen ehrlichen Ver söhnungswillen. Gute Verheißung. Indes: brüchiges Geleimtwerden dars nicht das Ergebnis des 13. Februar sein. Reiner Tisch, klarer Wein, kein zages Aussliichtc,nachen, Großzügigkeit, Verdammung jcg- lichcr Vogelstraußpolilit. Als Mittel zum Zweck: Verhandlungen voll kurzer, knapper Sachlichkeit. Nicht Wortgefechte und Redeschlachten nach dem Federkriege. Und in erster Linie: Spiclraumlassen, Bewegungsfreiheit. Alles fließt, wandelt sich: Steuern, Gehälter, Portosätze, Frachten. Vieles andere mehr. Umstände spreche» mit, die — aus Versailler Saat wuchernd — »och nnllberblickbar sind. Deshalb: keine enge Festlegung, keine unnötigen Kesselnl Anpassungsmöglichkeit nach jeder Richtung wahren! * Zur weiteren B-grlindung dieses Erfordernisses: ei» Blick aus Punkt 41 Ter Verkaufsordnnng sür Auslandlicserungcn ward von manchem Verteidiger Biegsamkeit iLenkbarkeits nachgerlihmt. Dessen ungeachtet erwies sie sich als noch viel zu starr. Ein Keim mehr, an dem sie — verdientermaßen — zugrunde geht. Also: diesmal kein starres »System»! Man hat Beispiele. Heinrich Minden, Dresden. Direkte Bestellungen beim Verlag. <Vgl. Bbl. Nr. 19 u. 27.» Zur Frage im Bbl. Nr. 27 scheint »ns die Antwort sehr einfach zu sein. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder am Ort ist keine tüch tige Buchhandlung, dann würde ich als Verleger direkt an das Publi kum liefern. Denn eine Antwort: »Das Buch bekommen Sie nirgends« gibt kein tüchtiger Sortimenter. Das ist (wenn die Auskunst nicht über haupt eine der üblichen Übertreibungen war) Nur in einer »Auch-Buch- hanblung» möglich. Fst aber eine tüchtige Sortimentsbuchhandlung am Ort, würde ich immer die direkte Bestellung überweisen. Denn nur dadurch wird der Sortimenter auf den Verlag aufmerksam. Er merkt sich ihn „nd bestellt das nächste Mal fürs Lager. Wenn der Verlag aber direkt an das Publikum liefert, so weih der Sortimenter noi-r Umständen >a gar nicht, daß Interesse sür dessen Verlag am Ort berrscht, IS!>
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