Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1921
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- 1921-02-15
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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38, 15. Februar 1921. Redaktioneller Teil. n 6 uriei, Karl 1^ r v 8 t : ^utitionk-ILatsIog klr. 67: Oeüor.Nivv KuuZtdlrMsr. Or. 8". 29 8. 196 klrv. IVlit 22 lakolv. Ver tu kürslliebem 6e8itr. 8". 40 8. 28 klrn. ^lit 28 ^bbilclunßen. Ver8teL86ruu8: kreits^, Ueu 25. kebruar 1921. 11 i e r 8 e ni u u n , Xarl ^V., I^eiprig, Xoui^tr. 29: XataloZ dlr. 487: >lanu8kript6 vom Mittelalter bi8 Lum 16. öalirlrunclert. 80 8. 360 I^rv. Mt 12 lake^ln. 1139 /rn. 8ekmeeli6r. 16". 13 8. 169 I§rn. 21. k'edruar 1921 u. ff. Meine Mitteilimaen Die außerordentliche Hauptversammlung des Börsenvercins am 13. Februar. Die außerordentliche Hauptversammlttn.q am Sonn tag stellte als Ganzes eine mächtige Kundgebung des deutschen Buch handels dar. Seit 34 Jahren war es, wie der Erste Vor steher des Börscnvereins Herr .Hofrat Dr. Meiner in seinen Eröffuungswortcn seststellte, wieder die .erste Ver anstaltung dieser Art. Die außerordentlichen Verhältnisse verlangten wohl eine außerordentliche Maßnahme. Aus der Tatsache, daß mehr als 700 Mitglieder, die rund 2000 Stimmen ver traten, nach Leipzig geeilt waren, ließ sich schon schließen, wie groß und ernst das Interesse ist, das im deutschen Buchhandel de» großen Fra gen entgegengebracht wird, die ihn jetzt beschäftigen. Die Verhand lungen habe» das weiter bestätigt und mit ihren Ergebnissen bewiesen, daß im deutschen Buchhandel auch der Wille und die Fähigkeit vor handen sind, das Schiff trotz Sturm nnd Brandung durch alle Fähr- lichkeiten zu steuern. Schon die Versammlung der Kreis- und Ortsvereine, die ja üb licherweise den Auftakt der Börsenvereinstagnng bildet, zeigte einen außerordentlich starken Besuch. Im Anschluß an ein Referat des Herrn Nitschmann zur Begründung seines Antrages für die Haupt versammlung des Börsenvereins wurden nicht nur die darin berühr ten Fragen, sondern wohl alle augenblicklich den Buchhandel be rührenden Probleme erörtert. Die Anssprache war erfreulicherweise von vornherein darauf eingestellt, nicht nur unannehmbar zu sagen, sondern zu verhandeln. Einigkeit herrschte auch darüber, daß der Buchhandel die Auseinandersetzungen über alle strittigen Fragen aus- lchließlich im eigenen Hanse austragen müsse, ohne Außenstehende hineinzuziehen. Die Versammlung wurde am Abend geschlossen. Nach kurzer Panse schloß sich aber eine weitere Anssprache in kleinerem Kreise ebenfalls unter dem Vorsitz des Vorstehers des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine Herrn Jäh an, um den Versuch einer Eini gung ans die der Börscnvereinsversammlnng vorzulegcnden Vor schläge zu machen. Die sich bis in sehr späte Stunde ansdehncnden Verhandlungen trugen unstreitig sehr wesentlich zur Klärung der An sichten bei, wenn sie auch ein unmittelbar praktisches Ergebnis nicht hatten. Tie hier angeregten Gedanken wurden zum Teil in pri vaten Gesprächen nach Schluß der Verhandlungen weiter fortgespon- uen. Auch das hat der Sache gedient und in vielen Punkten die an fangs weit auseinandergehenden Ansichten einander genähert. Ein weiterer Beweis dafür, mit welchem Ernst die ganze Zeit hindurch allerseits an der Lösung der schwierigen Fragen gearbeitet morden ist. Ta also bis zum Beginn der eigentlichen Hauptversammlung eine Einigung sich noch nicht hatte erzielen lassen, gestalteten sich die wei teren Verhandlungen sehr schwierig. Der Wille, zu einer Einigung zu gelangen, war allerseits unverkennbar: eine Einigungsformel zu finden schien aber lange völlig unmöglich. Auch nach der Mittags pause kam man kaum vorwärts. So wurde gegen Abend die Voll versammlung für einige Zeit unterbrochen, um in kleinerem Kreise den erlösenden Vermittelungsantrag zu formulieren. Daß diese Pause sich schließlich auf fast 2 Stunden ausdehnte, ließ erkennen, daß auch dort noch Schwierigkeiten von großem Umfang zu überwinden waren. Es handelte sich schließlich darum, einen Ausgleich zu finden durch den als besten Ausweg erkannten Entschluß (Antrag Steffen-Dort mund), die Notstaudsordnnng in der Fassung vom 5. Oktober 1920 vorläufig aufrechtzuerhalteu, wobei den Abmachungen, die zwischen wissenschaftlichem Verlag und dem wissenschaftlichen Sortiment durch die bekannten Rundschreiben in die Wege geleitet sind, Rechnung ge tragen werden soll. Man mußte einsehcn, daß ein einfaches Ablch- eu der letzteren in der Tat kaum mehr möglich sei, daß aber die praktische Durchführung der Notstandsordnung vom 5. Oktober 1929 durch diese Abmachungen erschwert würde. Endlich gelang es aber, in dem verbesserten Antrag Steffen-Dortmund eine Lösung zu finden, mit der wohl alle zufrieden sein können. Die endgültige Fassung des Antrags lautet: Die außerordentliche Hauptversammlung wolle beschließen: 1. Die Bekanntmachung des Vorstandes des Börsenvereins vom. 5. Oktober 1920 bleibt zunächst bis Kantate 1921 als allgemein verbindliche Ordnung bestehen, aber mit der Einschränkung, daß vom Tage der Bekanntmachung ab die Bestimmung unter L 2 Absatz 2 a-uf Zeitschriften des eigenen Verlages beschränkt wird und daß akademische Lehrbücher, die allgemein mit mindestens 33^"/y Rabatt geliefert weiden, inzwischen von jedem Teuerungs zuschlag und von jeder Besorgnngsgebühr frei bleiben. 2. Zwischen den Organisationen von Verlag nnd Sortiment sind un verzüglich Verhandlungen einzuleiten. Hierbei sollen die in den Verhandlungen zwischen der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger und den wissenschaftlichen Sortimentern gemachten Vor schläge unter Einbeziehung der Vorschläge des Herrn Walther Jäh in dem Aufsatz »Neue Wege« (s. Börsenblatt vom 20. Jan. 1921) sowie die von den Herren Nitschmann und Genossen, vom Vor stand des Deutschen Verlegervereins und von anderen Seiten in der außerordentlichen Hauptversammlung eingebvachten Anträge als Material berücksichtigt werden. 3. Zwecks Vorbereitung der Entschließungen des Vorstandes des Börsenvereins hinsichtlich des Schutzes der im vorstehenden bc- zeichneten Vereinbarungen wird sofort ein Ausschuß eingesetzt, der unter dem Vorsitze eines Mitgliedes des Börsenvereinsvorstandes aus je fünf vom Deutschen Verlegerverein und von der Deutschen Buchhändlergildc zu wählenden Mitgliedern besteht. An den Beratungen dieses Ausschusses können alle Mitglieder des Bör- scuvereinsvorstandes tcilnehmen.« Dieser Antrag wurde mit überwiegender Majorität angenommen und die hier vorgesehenen Ausschüsse wurden sofort eingesetzt und dürften ihre Arbeit schon in allernächster Zeit a-ufnehmcn. Als 2. Punkt der Tagesordnung kam die Verkaufsord n n n g für A u s l a n d l i e f e r u n g e u zur Verhandlung. Da die Zeit be reits sehr weit vorgerückt war, gestalteten sich die Verhandlungen we sentlich kürzer. Erfreulicherweise war durch einen Beschluß des Deut schen Verlegervereins am Sonnabend die Erledigung sehr wesentlich gefördert. Nach den Äußerungen in der »Deutschen Vcrlegerzeitnng« in der letzten Zeit hätte man den Eindruck haben können, als ob der deutsche Verlag in seiner Mehrheit gegen die Auslandvcrkaufsordnuug auftrete. Es hat sich aber gezeigt, daß eine solche Annahme nicht be rechtigt war. Die VerlegervereinS-Vcrsammluug am Sonnabend hat vielmehr sich mit überwiegender Mehrheit dafür ausgesprochen, daß zwar an der Auslandverkanfsordnnng mancherlei Verbesserungen vorgenommcn werden können und baldmöglichst vorgenommen werden sollten, daß aber von ihrer sofortigen Aufhebung und von einer Ab schaffung der Ausfuhrkoutrolle keine Rede sei» dürfe. Dem entsprach der nachstehende Antrag, der vom Deutschen Verlegervcrein cinge- bracht und mit großer Mehrheit angenommen wurde: »Die Hauptversammlung möge beschließen, daß schleunigst ein Ausschuß eingesetzt und mit der Ausgabe betraut werde, eine zweck mäßige, allen Bedürfnissen entsprechende Änderung der Verkaufs ordnung für Auslandliefcrnngcn mit dem Ziele ihrer Vereinfachung und Beseitigung der jetzt vorhandenen Mängel vorznbereiten. Die Hauptvcrsammlnng erklärt, daß zurzeit ein völliger Abbau noch nicht möglich ist, daß vielmehr das Ausfuhrverbot, die Ansfuhrkontrolle und die Anßenhandelsnebcnstelle bis auf weiteres bestehen bleiben müsse. Dieser Ausschuß soll ans zwei Mitgliedern des Bvrsenvereins- vorstandes und aus fünf weiteren Mitgliedern bestehen, die der Deutsche Verlcgerverein vorschlägt und die von der Hauptversamm- 185
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