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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1921
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- 1921-02-15
- Erscheinungsdatum
- 15.02.1921
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Redaktioneller Teil. 38, 15. Februar El. 2. Datum des Bestelltags. Auch sehr wichtig, weil es oft borkommt, daß der Besteller behorchtet, schon vor ewig langer Zeit die Noten bestellt zu haben. Dann kann ihm schwarz auf weih bewiesen werden, baß es nicht ganz so lange her ist. 3. Name des KomPonisten. Um den Namen mög lichst richtig zu schreiben, tul der Verkäufer gut, einmal Musik verlagsverzeichnisse zu studieren. Gewöhnlich findet sich der Ver leger aber auch zurecht, wenn der Name nicht ganz richtig ge schrieben ist. Die Findigkeit in unserin Berufe übertrifft die rinserer Post nachgerühmte entschieden. 4. Opuszahl und Nummer. Unter Opuszahl ver steht man die Nummer, die der Komponist einem Werke gibt, mittelst derer man also gewissermaßen den Werdegang seines musikalischen Schaffens seststellen kann. Bei Komponisten, die viele Werke gleicher Art, wie z. B. Sonaten, geschrieben haben, kann dar Fehlen der Opuszahl oft zu einer Rücksendung des Zettels führen, wenn nicht die Tonart angegeben ist. Allerdings ist die Tonart nicht immer von großer Bedeutung, weil die Zahl der Tonarten «ine beschränkte ist und sie sich natürlich oft wieder holen wird, wenn der Komponist eine Menge Werke geschrie ben hat. 5. Titel, über diesen braucht nicht viel gesagt zu werden. Hier gilt das oben Gesagte; also bei allgemeinen Titeln ist die Opuszahl nicht zu vergessen! Bei Liedern mit Überschriften, wie Frühlingslied, die sich bei einem fruchtbaren Tonkllnstler wieder holen können, ist es Wohl am Platze, auch noch die Anfangsworte sich geben zu lassen. Meistens ist der Kunde in der Lage, diese Angabe zu machen. 6. Nähere Bezeichnung. Eine Rubrik, der die größte Aufmerksamkeit geschenkt werden muh. Bei Klaviermusik ist zu beachten, ob das Musikstück in einer Ausgabe zu 2 oder 4 Händen gewünscht wird, denn oft ist es in mehreren Bearbeitungen er schienen. Bei ganz gangbaren und viel gespielten Werken ver gewissere man sich, welche Ausgabe der Auftraggeber haben möchte. Nichts ist unangenehmer, als wenn man eine Komposition bestellt und erhalten hat, die der Besteller mit der Bemerkung zurückweist, daß er sie — sagen wir — für Salonorchester haben wollte. Eine genaue Befragung bet Annahme der Bestellung hätte den Händler vor Verdruß und Kosten geschützt. Der Unter schied zwischen Klavierauszug mit und ohne Text bedarf eben falls einer Erläuterung, denn die abgegebene Bestellung deckt sich sehr häufig nicht mit dem Wunsche des Käufers. Unter Klavterauszug mit Text versteht man einen Auszug, der neben der Klavierstimme die Gesangsnoten mit den dazugehörigen Worten enthält. Die richtigere Bezeichnung — sie wird von vielen Verleger angewandt — wäre Klavierauszug mit Gesang. Der 2händige Klavierauszug zeigt uns nur die Klavierstimme, dagegen derjenige mit unterlegtem Text, wie schon aus der Be zeichnung hervorgeht, neben der Klavierübertragung noch die Textworte. Also kurz erklärt, versteht man unter Klavier- Auszug mit Gesang Klavier- und Gcsangsstimme nebst Text, unter Klavier-Auszug 2händig mit unter legtem Text Klavierübertragung mit beigefllgten Text worten. Bestellt man nach diesem Rezept, so wird das Richtige eintreffen, vorausgesetzt, daß man seinen Kunden richtig be fragt hat. Bei Chorbestellungen ist die Sache noch schwieriger. Eine kurze Erklärung über Chormusik möchte ich des halb hier einstigen. Wir unterscheiden folgende Grup pen: Männerchöre, gemischte Chöre, Frauenchöre und Schulchöre, Chöre ohne Begleitung (a cappella) und mit Begleitung des Klaviers oder Orchesters. Jedes Chor werk besteht aus der Partitur (bei Chören ohne Begleitung) und dem Klavierauszuge bzw. der Orchesterpartitur (bei Werken mit Begleitung) und dann den Chorstimmen. Bei Chorwerken mit Orchesterbeglcitung kommen außer den Chorstimmen noch die Orchestcrstimmen hinzu. Hier sei gleich erwähnt, daß diese oft nicht käuflich sind, sondern in vielen Fällen überhaupt nur leihweise abgegeben werden. Die Bezeichnung der Chorstimmcn bei Män nerchören ist im allgemeinen: Tenor I, II, Baß I, II, bet gemischten Chören: Sopran, Alt, Tenor, Baß, bet Frauenchören: Sopran I, ü, Alt (Zsttmmig), Sopran I, II, Alt I, II (Istimmig), bei Schul- 182 , chörcn: Sopran, Alt, oder auch I. u. 2., oder auch 3. Stimme, i Genaue Angabe jeder einzelnen Stimme ist nötig, denn oft wird ; von jeder Stimme nicht immer die gleiche "Zahl gewünscht. Ebenso führt es oft zu Zweifeln, wenn bestellt wird: 4 Stimmen. - Der Verleger weiß dann nicht, soll er 4 volle Satz (Quartette) > Stimmen liefern, oder nur ein Quartett (die 4 Stimmen), einen > Satz. Bei einstimmigen Liedern befrage inan sich nach der Stimnr- > läge, ob sie hoch, mittel oder tief sein soll. Unter »hoch- versteht ^ man bei Männerstimmen Tenor, bei Frauenstimmen Sopran, unter -mittel- Bariton (männlich), Mezzosopran (weiblich), unter -tief- Baß (männlich), Alt (weiblich). Bei Unlerrichtsmusik, wie Schulen oder Etüden, und klassischer Musik ist ebenfalls Vorsicht am Platze, denn von vielen gibt es oft mehrere Überarbeitungen bzw. Ausgaben. Ist nun in einer Musikschule eine bestimmte Ausgabe cingcführt, so bleibt der Sortimenter mit einer falschen Ausgabe sitzen. Der Kunde läuft möglicherweise zur Konkurrenz, die bei Annahme der Bestellung gewissenhafter zu Werke geht und nun das Geschäft macht. Aber nicht nur in solch einem Falle hat man den Kunden verloren, sondern auch der gute Ruf der Firma leidet darunter. 7. Verleger. Kann diesen der Besteller nicht angeden, was meistens nicht möglich ist, so muß dieser in den Hofmeister- Katalogen ausgesucht werden. Wer nicht im Besitze dieser ist, wendet sich am besten an ein Musik-Großsortiment in Leipzig oder Berlin. Diese Spezialgeschäfte sind durch große Kenntnisse ihres Personals und durch mancherlei Hilfskataloge in der Lage, nahezu jedes Musikstück ausfindig zu machen. Nun kommen wir zu den Rubriken, die jedem Buchhändler geläufig sind. 8. Name des Bestellers. Namen deutlich auf schreiben, Wohnung nicht vergessen. Macht sich eine Rückfrage nötig, so ist diese eben nur möglich, wenn man den Auftraggeber erreichen kann. 9. Eingang vom Verleger. Datum des Eingangs. 16. Ablieferung. Kurze Bemerkung über Abgabe an den Besteller, ob bezahlt oder auf Konto gebucht. 11. Bemerkungen. In diese Rubrik kommt die Ant wort des Verlegers, z. B. vergriffen, im Neudruck usw., ferner ob Anzahlung geleistet ist usw. Wenn alle diese Punkte, namentlich 3—6, volle Beachtung finden, wird auch der nur gelegentlich Musikalien besorgende Buchhändler sich dadurch leicht einen schönen Nebenverdienst ver schaffen können in Orten, wo sich keine Musikalienhandlungen befinden. Andererseits werden aber auch demjenigen meine Aus führungen willkommen und von Nutzen sein, welcher bisher aufs Geratewohl Mustkalienbestellungen angenommen und manchen Ärger damit gehabt hat, weil ihm eine Richtschnur zur Annahme derartiger Bestellungen fehlte. Carl Schubert. Ullstein Aktiengesellschaft. In Erweiterung der kleinen Mitteilung in Nr. 33 dcS Bbk. -eben wir noch bekannt: Das Verlagshaus Ullstein L Co., das bisher die Form einer offe nen Handelsgesellschaft hatte, wird mit Wirkung vom 1. Januar d. I. in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Das Stammkapital. beträgt 20 Millionen Mark. Gelinder der neuen Gesellschaft sind: 1. die bis herige Firma Ullstein L Co., die bestehen bleibt, 2. die Ullstein-Zen tralverwaltung G. m. b. H., deren Anteile sich sämtlich in den Händen der fünf Brüder Ullstein befinden, und 3. diese persönlich. Mit dem gesamten Grundbesitz, der Druckerei und ihren zahl reichen Hilfsbetrieben gehen sämtliche Verlagsnntcrnehmungen der Firma Ullstein L Co. auf die neue Aktiengesellschaft über, insbeson dere also die Tageszeitungen, die Fachzeitschriften, die »Berliner Fllustrierte«, der Modenverlag sowie der den Modezeitschriftcn unge gliederte Schnittmnstervcrtrieb und der Bnchverlag. Den Anfsichtsrat bilden Hans, Louis und Rudolf Ullstein. Der Vorstand besteht ans vr. Franz Ullstein als Vorsitzendem. Hermann Ullstein, sowie vier weiteren Mitgliedern, die bisher bereits an lei tender Stelle im Hanse tätig waren, nämlich: Georg Gravcnstein, 1)r. Emil Herz, Paul Knoll, Richard A. Müller. Stellvertretende Direk toren sind Vr. Georg Sydow und Gustav Willner. Direktor der Ull stein-Zentralverwaltung, G. m. b. H., ist der bisherige Prokurist der Firma Ullstein L Co., Arthur Heß.
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