Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.08.1927
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- 1927-08-30
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- 30.08.1927
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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>4 202, 30, August 1927, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Kleine Mitteilungen. Ivo Jahre C. G, Röthe'sche Buchhandlung in Graudenz (Polen). — Im Jahre IMS wandelte der Buchdrucker Carl Gotthilf Röthc, aus Halle a, S, gebürtig, nach Westpreußen ein, gründete in Grandenz zunächst eine Truckerei und gab die Zeitung -Der Gesellige» heraus, Rothe kam aus Danzig, wo er Faktor der Wedel'fchen Hosbuch- druckerei gewesen war. Schon ein Jahr später, am 30. August 1827, war es dem tatkräftigen Mann« möglich, der Druckerei eine Buch handlung anzugliedern. Er benannte sie nach seinen beiden Vor namen Carl Gotthils: C, G, Röthe'sche Buchhandlung, Graudenz, dessen Grllndungsjahr 1281 Ist, hatte bis dahin noch keine wirkliche Buchhandlung, obwohl die Stadt bereits zwischen 4- bis 5000 Ein wohner zählte. Die Notwendigkeit, eine Buchhandlung zu gründen, und die Gewähr sür ihre weitere Entwicklungsmöglichkeit hat also Vorgelegen, Nur eine andere Buchhandlung in ganz Pomerellen, die spätere Kanter'sche Hofbuchbruckerei und Buchhandlung in Ma rienwerder, die aber schon lange etngegangen ist, hat ein früheres Gründungsdatum ausznweifen, Als im Jahre 1859 der Gründer starb, ging sein Gesamtunternehmen, bestehend aus Druckerei, Ver lag und Buchhandlung, in zwei Teile getrennt aus seine zivei Söhne Wer. Während der ältere Sohn Gustav, der dem Vater schon lange eine wertvolle Stütze war, die Druckerei übernahm, bekam der jüngere Sohn Rudolph die Buchhandlung, die er nun aus eigene Rechnung vollkommen selbständig leitete, Gustav Röthe baute den Verlag aus und nannte diesen nach seinem Namen Gustav Röthe's Verlag, Seit 1850 gingen nun beide Unternehmen streng getrennt ihren Weg weiter, Rudolph Röche brachte die Buchhandlung hoch. Bald waren die ihm zur Verfügung stehenden Räume zu klein, und so entstand 1875 aus der alten Stelle ein nach damaligen Kleinstadt- begriffen pompöser Bau, der noch heute eins der schönsten Häuser der Altestrabe ist. Lange sollte Rudolph Röthe sich seines Neubaues nicht srcuen, denn schon drei Jahre später <1878) rasstc ihn eine Krankheit dahin. Die Witwe Röthe, eine in der Stadt bekannte tüchtige Krau, der der Nus einer scharfsinnigen, umsichtigen Ge schäftsfrau vovauseilte, führte das Geschäst weiter, das inzwischen eine Papier- und Schreibwarenhandlung, sowie Galanterie- und Luxuswaren ausgenommen hatte. Im Jahre 1880 kam aus Breslau der Buchhändler Paul Schu bert als Geschäftsführer in die Firma, und ein Jahr später heiratete er die Witwe und erwarb so das alte Geschäst, Herr Schubert wurde bald bekannt; er widmete seine ganze Kraft dem weiteren Ausbau der Handlung. Leihbibliothek und Lesezirkel wurden vergrößert, bzw. gänzlich neu eingerichtet. Die Stadt blühte damals aus und vergrößerte sich zusehends, Graudenz wurde Militär-, Jndustrte- und Beamtenstadt, Da hatte der Buchhandel ein reiches Betätigungs feld, das die C, G, Röthe'sche Buchhandlung nicht ungenutzt ließ. Dazu kam das Land mit seinen reichen Gütern, So blühte das Unternehmen weiter von Jahr zu Jahr, bis auch C. G, Röthe im Lause der Entwicklung der Stadt Graudenz nicht allein blieb, son dern mit drei weiteren Buchhandlungen den Umsatz teilen mußte. Da war das Vorwärtskommen nicht mehr so leicht wie ehemals. Mit Beginn des Krieges starb Herrn Schuberts Gattin, seine treueste Mitarbeiterin, Das beugte den Mann ties nieder, nur wenige Mo nate überlebte er ihren Lob. Die Erbin war seine einzige Tochter, die Gattin eines höheren Offiziers. Von dieser erwarb es am 15, November 1915 der Buchhändler Herr Erich Schneider, ein geborener Graudenzer, der seine buchhäudlerische Ausbildung in der Röthe'sche» Buchhandlung genoffen hatte, dann nach Berlin und München zur wetteren Vervollkommnung gegangen war und im Jahre 1909 in Graudenz eine eigene Buchhandlung unter feinem Namen gegründet hatte. Beide Geschäfte gingen nun getrennt von einander unter seiner Leitung weiter, die sich sehr kritisch und schwierig gestaltete, zumal da alle männlichen Kräfte eingezogen waren und Herr Schneider selbst nach Flandern ins Feld kam. Nach dem Kriege kam die politische Umgestaltung, Grandenz wurde polnisch, und mit einem Schlag war alles wie umgewandclt. Fast sämtliche Lteserungen hörten aus, und viele Tausende deutscher Landsleute wunderten ab. 1921 legte Herr Schneider beide Ge schäfte zusammen und ließ nur die alte Firma Röthe bestehen, der durch die Zusammenlegung noch eine Kunsthandlung angegliedert wurde. Im Jahre 1920, noch zu deutscher Zeit, erwarb Herr Schnei der auch bas Röthesche Grundstück, Es ist dasselbe — nur, wie schon oben erwähnt, 1875 umgobant —, in dem vor 100 Jahren die Firma crössnet wurde. Trotz schwierigster Verhältnisse wird die Handlung im alten Sinne als Kulturträger sür das Deutschtum sortgefidhrt und vertreibt auch setzt einzig und allein deutsche Literatur, Möge ihre Mühe und Arbeit weiterhin von Erfolg gekrönt sein und sie und die alte Stadt Graudenz bald wieder einer neuen Blütezeit entgegengehen! Weitere Beisitzer der Obcrprüfstelle in Leipzig und der Prüf- stelle Berlin sür Schund- und Schmutzschristeu. — Wie uns der All gemeine Deutsche Buchhandlungsgehilsen-Ver band (Fachgruppe Buchhandel im D, H.-V,), Leipzig, mitteilt, sind aus seinen Kreisen durch den Retchsmintster des Innern sol- gende Herren mit Wirkung vom 1, Juli 1927 ab zu Beisitzern aus die Dauer von drei Jahren ernannt: s> zu Beisitzern der Oberprüsstelle für Schund- und Schmutz- schristcn, Gruppe Buch- und Kunsthandel: Prokurist Edgar Pilz, Leipzig, Prokurist Max Agte, Leipzig; d) zu Beisitzern der Prüfstelle Berlin sür Schund- und Schmutz schriften, Gruppe Buch- und Kunsthandel: Prokurist Franz Hecker, Berlin-Friedenau, Buchhändler Heinrich Rllbner, Berlin-Lankwitz, Verlagsbuchhändler Guido Dinkgracve, Berlin, Prokurist Johannes Greßmann, Berlin-Tempelhos, Prokurist Friedrich Karl Langbein, Berlin. Die Ernennung von Beisitzern sür die Prüfstelle Mllnchen ist noch nicht erfolgt, es wird hieraus noch zurückgekominen. Bersteigerungskalender. — 8. Scpt, u, solg. Tage: Bücherstube und Antiquariat Walter Schatzki, Franksurt a, M,: Bibliothek des Bürger-Vereins in Franksurt a. M. Etwa 20 000 Bde, 28. Sept,: I. A, S t a rg a r d t, B e r l i n: Autographen. 4SS Nrn. 29, Sept,: Karl Ern st Henrici und Leo Liepmanns- sohn, Berlin: Musiker-Autographen, Nachlaß Wilhelm Hetzer, 8, Tl. 442 Nrn, 29. u, 30. September: Walther Christiansen L Co,, Ham burg: Bibliothek Pastor Höck, Hamburgenfien, alte illustrierte Bücher, Reineke Fuchs, Alchemie usw. Auszeichnung aus der Internationalen Ausstellung »Musil im Lebe» der Völker«. — Die Jury der Ausstellung in Franksurt a, M, hat dem Verlag I. Engelhorns Nachs. in Stuttgart die Goldene Medaille als Staatspreis des Deutschen Reichs verliehen. Zusammenschluß der selbständigen Vertreter des Verlagsbuch handels. — Wie aus einer Anzeige aus der 2, Umschlagfeite des Bbl. vom 29, August hervorgeht, ist der Centralverband Deutscher Han delsvertreter-Vereine, Berlin NW 7, Georgenstraße 47, der Spitzen verband des Handelsvertretungsgewerbes, im Begriff, einen Zu sammenschluß der selbständigen Vertreter des VerlagsdNchhandels in einen besonderen Kachverband herbeizusühren. Der internationale Kritiker-Kongreß in Salzburg hielt am 24. August seine Schlußsitzung ab. Es wurden einstimmig Entschlie ßungen angenommen, in denen Zusammenfassung der einzelnen natio nalen Verbände zu einem internationalen Kritiker-Verband befür wortet wird, ferner baß die Kritikerserbände nur solche Schriftsteller ausnehmen, die regelmäßig in Zeitungen oder Zeltschriste» gegen Honorar referieren, im Besitz der nötigen Fachkenntnisse sind und sich als unabhängige und einwandfreie Vertreter ihres Berufes er wiesen haben. Schließlich wurde die Schaffung einer internationalen Krittkerkarte empfohlen und als Kongreß-Ort für das nächste Jahr London bestimmt. Eine Werbeschau aus der Kölner Herbstmesse, — Mit der vom 2.—5, Oktober stattfindenden Kölner Herbstmesse wird eine vom 2.—9. Oktober dauernde Rheinisch-Westfälische Werbeschau verbunden sein, die von den Arbeitsgemeinschaften Rheinland-Westfalen des Verbandes Deutscher Neklamesachleutc und des Bundes Deutscher Gebrauchsgraphiker veranstaltet wird. Die Beteiligung dieser Ver bände läßt eine großzügige und sachlich interessante Veranstaltung erwarten, Ihr besonderer Wert liegt nicht zuletzt darin, daß sie in einer demonstrativen Schau einen systematischen überblick über die wichtigsten Gebiete der Werbckunst gibt. Die Ausstellung gliedert sich in folgende Gruppen: 1, Die Drucksache <Prospekte, Kataloge, Briefköpfe, Geschästsdrucksachcn usw,); 2. Das Plakat (Säulenplakat, Aushangplakat, Schausenstcrpiakat, Gtebelreklame, Strcckcnrcklame, Straßenbahn- und Vcrkehrsreklame usw,); 3, Die Packung; 4, Der Film, die Licht- und Diapostttvrcklame; 5, Die Zeitungs- und Buch reklame; 8, Die Zugabeartikel: 7, Das rationell arbeitende Werbe büro (Btiroetnrichtungen, Büromaschtnen, Vervielfältigungsapparate); 8, Werbedekorattonen; 9, Verschiedene Werbemittel, Die Geschichte von den sieben Schwaben. — Genau hundert Jahve sind verslosscn, seit 1827 im Verlag der LIndauerschen Buch handlung in München ein unscheinbares Bändchen hevauskam mit dem schlichten Titel »Volksbüchlcin»; ein Verfassername war nicht I0S9
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