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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1886
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 151, 9. Juni 1886. Hermann Giesecke und Alphons Devrient*) (1821 — 78) gründeten 1852 ein auch mit Verlag verbundenes typo graphisches Institut, welches alle graphischen Hilfszweige umfaßt. Bedeutendes hat die Buchdrnckerei n. a, in der Reproduktion orientalischer Drucke geleistet, machte sich jedoch auch um Ver schönerung dewdcuts'chen Typographie verdient. Weltbekannt sind die Leistungen der Finna ans dem Gebiete des Wertpapierdrncks. Seit 1879 sind Teilhaber vr. Bruno Giesecke und Raimund Giesecke... Salomvn Hirzel (geb. 1804 in Zürich, st 1877),**) dessen als früherer Teilhaber der Weidmannschen Buchhandlung (1850 —53) bereits gedacht ist, gründete 1853 eine eigene Verlags buchhandlung, aus welcher bald eine Reihe höchst gediegener Werke hervorginq. Es sei nur erinnert an die »Abhandlungen« und »Berichte der k. sächsischen Gesellsch. der Wissenschaften«, an die »Chroniken der deutschen Städte«, G. Cnrtius und an die Namen Crowe und Cavalcaselle, K. Brugman, Freytag, die Brüder Grimm, Hagenbach, Haupt, F. Hitzig, Jahn, Lotze, Th. Mommsen, Strauß, Treitschke, Trendelenbnrg, Zarncke, ferner an die Preisschriften der Jablonowskischen Gesellschaft, an die Publikationen ans dem Preußischen Staatsarchiv und an die Staatengeschichte der neuesten Zeit. — Als Deputierter des Vereins der Leipziger Buchhändler machte er sich 1837 — 45 nnd dann wieder seit 1853 verdient —Seine wissenschaftlichen Ver dienste namentlich um die Goetheforschung wurden 1865 durch Ver leihung des Doktortitels anerkannt. Seine mit außerordentlichem Fleiß gesammelte Goethebibliothek vermachte er der Leipziger Universitätsbibliothek. Er hatte über dieselbe 1862 nnd 1874 Verzeichnisse lNachtrag von Ludwig Hirzel 1884), auch sonstige Artikel zur Kenntnis Goethes veröffentlicht. Franz Wagner, einer der größten Kommissionäre Leipzigs (etabliert 1853), machte sich besonders auch um allgemeine buch händlerische Angelegenheiten hochverdient. Wiederholt gehörte er dem Vorstand des Börsenvereins an, bekleidete übrigens auch wichtige städtische nnd kommunale Ämter. Alphons Dürr (geb. 1828), war 1853—73 im Besitz von C. Twietmeyers ausländischem Sortiment (seitdem im Besitz von Alex, nnd Eugen Twietmeyer). 1867 erwarb er verschiedene künstlerische Artikel anderer Verleger, so Genellis Umrisse zu Dante, Overbecks Nachbildung von Thorwaldsens Einzug Alexanders nnd Carstens Werke, ebenso Werke von Führich, Pletsch, Scherer. Er reihte diesen eine Reihe anderer genialer Kunstwerke, teils von einigen der genannten Künstler, teils von Preller, von Lud wig Richter, Schnorr von Carolsfeld und Moritz von Schwind an. Die treffliche 1873 gegründete Zeitschrift »Deutsche Jugend« trat er 1885 an L. Simion in Berlin ab. — Seit 1879 ist vr. Alphons Emil Friedrich Dürr, der auch litterarisch auf dem Gebiete der Kunstgeschichte verschiedentlich thätig war, Teilhaber der Firma. Max Leopold Moltke (geb. 1819 in Küstrin), sehr be kannt als Schriftsteller, gründete 1855 in Berlin »Moltke's Selbstverlag«. 1865 siedelte er nach Leipzig über, wo er 1870 —78 die Firma »Deutsche Volksbuchhandlung« führte, seitdem aber seinen Verlag wieder unter seinem Namen fortsetzte. Außer manchen belletristischen Schriften, Gedichtsammlungen, Antho- *) Über die Firma Giesecke L Devrient vgl. Jllustr. Ztg. 1868. Nr. 1295, Augsb. Allg. Zeitung 1878. Nr. 79, Export 1885. Nr. 13. **) Vgl. Börsenblatt 1880. Nr. 115, Buchhändler-Akademie Bd. I (K. F. Psau), Jll. Ztg. 1868. Nr. 1281, Allg. dtsche. Biogr. (Alfr. Dove), sowie Ant. Springer, der junge Hirzel (1883 m. Bildip) und andere Gelegenheitsschriften. logieen rc. gründete er die verdienstliche Zeitschrift: »Deutscher Sprachwart«. Sehr große Verbreitung fand auch eine von ihm bearbeitete deutsche Shakespeare-Ausgabe. Albrecht Kirchhofs (geb. 1827 in Berlin)*), absolvierte seine Lehrzeit bei Dnncker L Humblot daselbst, war kurze Zeit bei E. S. Mittler daselbst, nnd kam 1848 in die Hinrichs'sche Buchhandlung, wo er die bekannten Kataloge bearbeitete. Neben bei beschäftigte er sich schriftstellerisch, verfaßte n. a. die »Bei träge zur Geschichte des Buchhandels« (1851—53) und »Die Handschriftenhändler des Mittelalters« (1853 — 54). 1856 gründete er mit Georg Wigand die Firma Kirchhofs L Wigand, in deren Alleinbesitz er 1858 gelangte. 1863 wurde sein Bruder Otto Teilhaber. Die bereits ans 755 Nummern angewachsene Zahl der zur Ausgabe gelangten Kataloge liefert den besten Beweis für die Ausdehnung des Antiquariats. Hochverdient machte sich Kirchhofs durch den von ihm begründeten fünfjährigen Bücher katalog (1851—55, 56 — 60)*). Für Rottners Kontorwissenschaft bearbeitete er die 2. Auf läge der Bücherkunde. Zahlreiche Artikel zur Geschichte des Buchhandels lieferte er für das unter seiner lebhaften Beteiligung als Mitglied der »Historischen Kommission für die Geschichte des Buchhandels« ins Leben gerufene »Archiv«. Die letzte derartige Arbeit: »Die Entwickelung des Buchhandels in Leipzig bis in das zweite Jahrzehnt nach Einführung der Reformation« ist da gegen wieder in diesem Jahre selbständig erschienen. Ein wei teres Verdienst erwarb er sich durch die Einverleibung seiner bibliopolischen Bibliothek in die Börsenvereinsbibliothek und das Arrangement der großen historischen Ausstellung von 1875 bei Gelegenheit des fünfzigjährigen Jubiläums des Börsenvereins. Von seinen weiteren Publikationen sind besonders seine für die Kulturgeschichte Leipzigs wichtigen Arbeiten hervorzuheben, die aber mehr für engere Kreise bestimmt waren. 1878 wurde er von der Leipziger philosophischen Fakultät zum vr. llonorm oausa kreiert. In allerjüngster Zeit tritt zu den vielen hochanerkennens werten Arbeiten des geschätzten Forschers seine verdienstliche Thätigkeit bei Herausgabe der Kapp'schen »Geschichte des deutschen Buchhandels bis in das siebzehnte Jahrhundert«, welche zur eben vergangenen Messe erschienen ist. Alexander Waldow gründete 1860 eine Buchdrnckerei und giebt seit 1864 das »Archiv für Bnchdruckerknnst« heraus, ist auch Verfasser und Herausgeber einer Reihe belehrender Schriften über die graphischen Künste. Elert Arthur Ernst Seemann (geb. 1829 in Herford), anfänglich in Essen etabliert (1858), siedelte 1861 nach Leipzig über. Grundlage seines Verlags bildeten Artikel des Rengerschen Verlages, namentlich Lübkes Geschichte der Architektur, welchen verschiedene Werke desselben Verfassers folgten. 1865 gründete Seemann die »Zeitschrift für bildende Kunst«, welche ihn mit den bedeutendsten Kunsthistorikern in Verbindung brachte, nnd 1884 das »Kunstgewerbeblatt«, heransgcgeben von Arthur Pabst. Von weiteren Autoren seien noch genannt Jakob Burckhardt, Dohme, Ewerbeck, Hettner, Lützow, Julius Meyer, Franz Sales Meyer, Ortwein, Anton Springer, Thausing, Alfred Woltmann, K. Woermann, A. v. Zahn. Große Verdienste erwarb er sich vor allem durch die Wiederbelebung der Radierkunst, indem er William Unger, der gegenwärtig zu den hervorragendsten Meistern dieses Faches zählt, zur Reproduktion der bedeutendsten Gemälde der Braunschweiger und Kasseler Galerieen veranlaßte. Weit verbreitet sind die von ihm verlegten »Knnsthistorischen Bilder- *) Vgl. Börsenblatt >881 Nr. 95 (25j. Jnb. der Firma Kirchhofs L Wigand).
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