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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1921
- Strukturtyp
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- 1921-01-26
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 21, 26. Januar 1921. rung des Aufgabelandes umgewandclt, und zwar geschieht dies nach dem Einzahlungskurse, der im Bestimmungslande der Postaufträge und Briefnachnahmcn für Postanweisungen nach dem anderen Lande gilt. Es wird also z. B. bet einem Einschreibbrief mit Nachnahme aus Deutschland nach den Niederlanden der vom Absender in Gulden ange gebene und vom Empfänger in Gulden gezahlte Betrag nach demselben Verhältnis in Mark umgerechnet, das die niederländische Postverwal tung bei Einzahlungen auf Postanweisung nach Deutschland anwendet. Die deutschen Absender können bei dem Verfahren nur dann Schaden erleiden, wenn sie — was allerdings nicht selten geschieht — der Um rechnung der einzuziehenden Beträge in die fremde Währung unrich- tigerweise den Einzahlungskurs für Postanweisungen aus Deutschland nach dem Bcstimmungslande der Postaufträge oder der Nachnahmen zugrunde legen und infolgedessen den einzuziehenden Betrag zu niedrig auf der Sendung angeben. Um derartigen Fehlern nach Möglichkeit vorzubeugen, teilen die deutschen Postanstalten die Einzahlnngskurse für Postanweisungen aus den fremden Ländern nach Deutschland, soweit sie ihnen bekannt sind, den Absendern von Postanfträgen und von Ein schreibbriefen mit Nachnahme auf Anfrage mit und sind ihnen nötigen falls bei der Umrechnung behilflich. Allerdings können derartige Aus künfte nur ohne Gewähr erfolgen, weil es nicht selten vorkommt, daß Änderungen der fremden Einzahlungskurse für Postanweisungen den deutschen Postanstalten erst verspätet bekannt werden. Bei den Postpaketen mit Nachnahme liegen die Verhältnisse an ders, indem hier die Nachnahmebeträge in der Währung des Aufgabe- landes (bei Postpaketen mit Nachnahme aus Deutschland nach den Nie derlanden also in deutscher Währung) anzugeben sind und der Absender somit bei einem Postpaket mit Nachnahme in jedem Fall darauf rechnen kann, den auf der Sendung angegebenen Nachnahmebetrag in voller Höhe ausgezahlt zu erhalten. Das erörterte Verfahren beim Postauftrags- und Nachnahmever kehr, auch die abweichende Behandlung der Brief- und Paketnachnahmen gründen sich ebenfalls auf Bestimmungen der internationalen Verträge. Der Kampf gegen die Schundliteratur. — Ter Verband deut- s ch e r V o l k s b i l d u n g s v e r e i n i g u n g e n veranstaltet mit gleich gesinnten Verbänden vom 3. bis 5. Februar in Berlin im Saal 339 des Stadthauses einen Lehrgang zum Kampf gegen die Schundliteratur, in dem am 1. Tage vr. von Erdberg über den Begriff der Schundliteratur und Staatsanwalt Bulcke über die gesetzlichen Handhaben im Kampfe gegen die Schundliteratur sprechen wird. Am 2. Tage folgen die Vor träge von Schulrat Samulcit, Pfarrer Brunckhorst-Hamburg und Diözesanpräses Taepper-Köln. Endlich spricht am 3. Tage Wolfgang Schumann-Dresden über die B e d e u t u n g d c s B u ch h a n d e l s f ü r die Schundliteratur. Anmeldungen an die Geschäftsstelle, Ber lin W. 50, Augsburger Straße 61. Umwandlung des Ullsteiuvcrlags in eine Aktiengesellschaft. - Der Zeitungs- und Buchverlag Ullstein K Co. in Berlin wird, wie das »Ber liner Tageblatt« meldet, in eine Aktiengesellschaft umgewandclt. Das Nähere soll bereits in den nächsten Tagen bckanntgcgeben werden. Aus der Papierindustrie. — Der Zentralausschuß der Papier-, Pappen-, Zellstoff- und Holzstoff-Industrie berichtet über die Lage im Dezember folgendes: Wie im November 1920, konnte die papiererzeu gende Industrie auch im Dezember ihren Bedarf an Rohstoffen im all gemeinen ohne Schwierigkeit decken. Allerdings mußten vielfach, ins besondere für Holz und Altpapier, wieder höhere Preise angelegt wer den. Bezüglich der Lumpenversorgung ist darauf hinzuweisen, das; einzelne Fabriken, welche früher Lumpenverbraucher wäre«, wegen der hohen Preise die Lumpcnverarbeitung noch nicht wieder aufnehmcn konnten. Die Kohlen Versorgung war nach wie vor unge nügend; infolge der Streiks der Bergarbeiter versagte sic rn Sachsen zum Teil vollständig. Die Betriebswasserverhältnissc waren außer ordentlich ungünstig, so daß in den ersten drei Wochen des Berichts monats der größte Teil der auf Wasserkraft angewiesenen Betriebe stillag. Eine Besserung trat erst in der letzten Dezemberwoche ein. Ter Bezug von Hilfsmaterialien, welche ihren hohen Preisstand behiel ten, zeigte keine Schwierigkeiten. Allgemein wurde über Waggon waage! geklagt, der oft empfindliche Störungen des Geschäfts ver ursachte. Infolge der bereits erwähnten schlechten Wasserverhältnissc war die H o l z st o f f e r z e u g u n g sehr gering, in Schlesien in den ersten drei Wochen des Dezember gleich null, in Süddeutschland knapp 30 Prozent der Soll-Erzeugung. Demgegenüber war die Nach frage nach Holzstoff sehr lebhaft, teilweise sogar stürmisch. Süddeutsch land berichtet, daß vor allem auch die Anforderungen an Pflichtlieferun gen für Zeitungsdruck unverhältnismäßig hoch waren, daß im allge meinen aber höchstens 25 Prozent der abgerufenen Mengen geliefert werden konnten. Die Lage der deutschen Z e l l st o f f i n d u st r i e hat 94 sich gegenüber dem Vormonate nicht wesentlich geändert. Bedauerlich ist nur, daß die Kohleuversorgung einer für die Belieferung der deutschen Papierindustrie mit gute» Zellstoffsortcu wichtigen großen Zellstoffabrik in Auswirkung des Abkommens von Spa und des abnorm niedrigen Wasserstandes fast ganz ins Stocken geriet. Sonst sind wesentliche Stö rungen der flotten Produktion in der deutschen Zellstoffindustrie nicht wkannt geworden. Das Jnlandgeschäft in Papier erfuhr gegenüber dem November im allgemeinen keine nennenswerte Änderung. Auf dem Auslandsmärkte machte sich eine Stockung fühlbar. Die Lage auf dem Pappenmarkt war im Monat Dezember besser als in den Vormonaten. Die Nachfrage nach Leder- und Holzpappeu blieb lebhaft, zumal die Erzeugung wegen der Holzstofsknappheit gering war. Eine Belebung war auch auf dem Graupappenmarkte wahrzunehmen. Da eine erheb liche Anzahl der Arbeiter- und der Angestellten-Tarifc zum Jahres schluß abliefen, stand der Monat Dezember im Zeichen fast allseitiger Tarifverhandlungeu. Bis auf die Bezirke Westfalen und Mecklenburg wurde überall eine Verständigung erzielt. Der Papicrprcis und der Bücherpreis. - In der »Papier-Zeitung« (1920, Nr. 6) wird nachfolgende Anfrage gestellt, die von Herrn Gc- heimrat Siegismund eine Beantwortung fand: Wir finden wiederholt in der Presse Notizen, welche darauf Hin weisen, daß die Verteuerung von Druck- und VerlagSwcrken ganz be sonders aus die Preiserhöhung des Papiers zurückzuführen ist. Nach unserer Meinung kann dies nicht zutreffen, denn so werden, um ein Bei spiel anzuführen, in den Buchhandlungen jetzt Verlagswerke fiir etwa 25 verkauft, welche auf holzhaltigem Papier gedruckt sind. Das Buch wiegt etwa 350 g. Hoch gerechnet betragen die Kosten dieser Papier menge 2 Wenn die Herstellungskosten eines derartigen Bandes 16 ^ betragen, so würden die Papierkosten nur den achten Teil der Ge- samtkosteu ausmachen. Wir fragen nun hiermit an, ob Ihnen weitere Unterlagen über die anteiligen Papierkosten in der Herstellung von Druck- und Verlagswcr- ken auf Grund der jetzigen Preise bekannt sind, und bitten gegebenen falls um deren Mitteilung. Papierfabrik. (Wir legten diese Zuschrift dem in Verlagsgeschäften wie in Papier- fragen erfahrenen Herrn Geheimrat Karl Siegismund in Berlin vor; er äußert sich dazu folgendermaßen:) Die jetzigen hohen Preise der Bücher sind durch die erhöhten Her stellungskosten bedingt. Papier kostet jetzt das 15—20fache, Satz und Truck das lOfache, Buchbinderarbeit das 15fache des Friedenspreises. Die Geschäftsspesen haben durch die Erhöhung der Gehälter, der Vcr- sendungskosten, des Preises des Verpackungsmaterials, oer Miete, der Beleuchtung, der Veizung usw. eine wesentliche Verteuerung erfahren. Vor dem Kriege konnte der Verleger Werke, für die in weiten Kreisen Interesse zu vermuten war, in hoher Auflage Herstellen. Es verteilten sich hierbei die Satz- und Druckkosten ans eine große Anzahl Exemplare. Tie Papierkostcn des einzelnen Exemplars waren bei den niedrigen Papierpreisen gering. Der Preis verbilligte sich daher um so mehr, je mehr Exemplare an der Deckung der Satz- uiw Druckkostcn teilnahmcn. Tie Billigkeit des einzelnen Exemplars regte die in Frage kommenden Kreise zum Kauf an. Die hohe Auflage ermöglichte, eine größere An zahl Exemplare dem Sortimenter in Kommission zu geben. Der Sorti menter konnte also das Buch in seinem Laden auslcgen, ohne zunächst ein Risiko einzugehen. Heute trifft diese Kalkulation nicht mehr zu. Die Steigerung der Papicrprcise bewirkt so hohe Papierkostcn des einzelnen Exemplars, daß durch eine hohe Auflage eine derartige Verbilligung des Buches nicht möglich ist, wie sie fiir den Anreiz der Kreise zum Kauf, die das Buch nicht unbedingt brauchen, erforderlich wäre. Die Bücher werden daher jetzt durchweg in kleineren Auflagen, in denen sich die Satz- und Druckkosten auf eine verhältnismäßig kleine Anzahl von Exemplaren verteilen, herausgebracht. Die kleine Auflage erlaubt es nicht mehr, das Buch den Sortimentern in Kommission zu geben. Das Sortiment muß im allgemeinen die Bücher fest abnehmen. Das Risiko hält daher manchen Sortimenter von der Bestellung eines ihm noch nicht als gängig bekannten Buches ab. Der Preis des einzelnen Exem plars ist infolge der kleineren Auflage ziemlich hoch, höher als er zu sein brauchte, wenn das Papier für den Werkdruck nicht so teuer ge worden wäre und größere Auflagen auch jetzt noch möglich machte. Siegismund. Verlagsgeschäft und Kunsthandcl in 1920. — Die »Deutsche Allge meine Zeitung« veröffentlicht folgenden Bericht, der ihr von maßgeben der Berliner Stelle zugegangcn zu sein scheint: Der B nchhandcl hatte im vergangenen Jahre schwer unter den enorm gestiegenen Herstellungskosten fiir Bücher zu leiden. Zwar hob sich, nach der Zahl der Neuerscheinungen gerechnet, die Produktions tätigkeit der Verlage, doch ging der Absatz wegen der Höhe der Nücher- preisc im Vergleich zum Vorjahre zurück. Die Papierversorgung der Verlage, die zu Anfang des Jahres verhängnisvoll zu werden droPr,
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