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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1927-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1927
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- Deutsch
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210, 8. Septenrber 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. ffung von fliegenden Buchhändlerläden mit gu rten Jugendschriften in an reizender äußerlicher Auf machung zum Besuch von Schützenfesten (im Rheinland finden an Len Sonntagen im Juli, August, September an allen Orten oft an einem Sonntage 4 große Schützenfeste statt), Volksfesten usw., Ver anstaltung von Buch werbewochen, Schaffung von Wan derbibliotheken, Drucklegung und kostenlose Abgabe und Verteilung von der Jugend besonders zu sagenden Büchern durch Schulen, Organisationen, industrielle Werke usw. Die Namen der uns in der Jugendschriften-Kritik oft begeg nenden Herren sowie der Name des Vertreters der Arbeiterwohl fahrt lassen wohl eine gewisse Hoffnung durchblicken und geben wohl schon heute eine gewisse Gewähr dafür, daß die Befürchtungen politischen, kulturellen oder religiösen Mißbrauches des vielumstrit tenen Gesetzes in der Rheinprovinz nicht eintrcten werden. Trotz- nlledem ist aber zu verwundern, daß bei der überragenden Bedeu tung, die das Gesetz in seiner negativen und positiven Auslegung und Anwendung für den gesamten Buchdruck, Buch- und Zeitschrif- tcnhandel und die deutschen (in diesem Falle besonders die rheini schen) Schriftsteller und Journalisten haben kann, in der von dem Herrn Landeshauptmann bzw. dem Landesjugendamt der Rhein provinz (Sitz Düsseldorf) ernannten Sachverständigen-Kommission keine Fachvertreter der verschiedenen lebhaft interessierten Berufs gruppen vertreten sind. Eine Ergänzung der Kommission in dieser Richtung wäre wohl aus vielen Gründen angebracht und sogar zu fordern. Alfred Schmidt. Im französischen Spiegel. — Die Pariser Tageszeitung veröffentlichte am 29. August einen großen Artikel mit d«m Titel »Wie jenseits des Rheins Buch-Propaganda gemacht wird«. Da es interessant ist, zu wissen, was jenseits der Grenzen von einem gedacht wird, seien einige Stellen daraus hier wiedergegeben: eS mag zum voraus und den Artikel charakterisierend gesagt fein, daß er wenig freundlich, sondern ganz offen vom Standpunkt des Konkurrenten aus geschrieben ist und manche Schiefheiten und Unrichtigkeiten (von manchen möchte man sagen .leider') enthält. »Seit jeher«, derart fängt er an, »haben die Deutschen in wunderbarer Weise fich auf die Organisation des Buchabsatzes verstanden. Sie haben Len internationalen Export dieser besonderen Art ihrer Produktion Vervielfacht. Obwohl die Deutschen behaupten, daß wir Franzosen sie hierin llbertreffen, ist es Tatsache, daß sie immer den Geist für Reklame hatten. Und sie verlieren nicht den Umstand aus den Augen, daß das Buch als Träger des Gedankens das beste Propa- gandamittel ist, zu dem ein Volk greisen kann . . . Vom admini strativen Gesichtspunkt aus ist der deutsche Buchhandel wie alles in Deutschland hierarchisch organisiert. Ein Verband, der,Börsen- werein der Deutschen Buchhändler', beherrscht und leitet in mili tärischer Weise alle Operationen . . . Die kleinen Firmen sind von ihm in unerbittlicher Weise ausgeschlossen. Es ist für einen Buch händler oder einen Verleger eine Ehre, in den Schoß des Börsen vereins ausgenommen zu werden. Dieser Verband wird durch ein Komitee geleitet, das ein regelrechter Generalstab von Buch-Tech nikern ist . . . Das leitende Komitee, an dessen Spitze seit 1922 vr. Friedrich Oldcnbourg aus München, ein notorisch pan» germanistischer Buchhändler, steht — was zu beachten ist —, nmsaßt dreißig unbesoldete Mitglieder . . . Der Börsen- verein war dank der Unterstützungen durch das Reich, den sächsischen Staat und die Stadt Leipzig in der Lage, eine wunderbare Bibliothek zu gründen, die .Deutsche Bücherei', über die ein anderer Artikel berichten wird. Das deutsche Buch ist äußerst teuer. Von Ullstein abgesehen, der eine wunderbare Sammlung unveröffentlichter Ro mane zu einer Mark oder sechs Franken herausgibt, und zwar zwei Bücher im Monat, lassen sich die deutschen Verleger den gebundenen Band mit sechs oder acht Mark bezahlen, also 3«—48 Franken. Das broschierte Buch kostet Mk. 3.50 oder 21 Franken. Mit einem Wort, der Preis einer deutschen Buchseite ist dreimal höher als der einer französischen Buchseite. Die Auflagen sind nicht hoch. Die größten Erfolge überschreiten nicht die 5000, von Ullstein abgesehen, der für jeden Roman 70 000 erzielt. Die deutschen Bücher haben einen schlechten Absatz, weil sie teuer sind und weil die Mittelklasse, die -allein liest, in Deutschland seit dem Kriege nicht mehr existiert. Für uns stellt sich damit ganz von selbst folgende Schlußfolge rung ein: Benutzen wir die Desorganisation des Exports des deut schen Buches, um Len unsrigen zu organisieren und um uns zu fragen, ob es nicht möglich wäre, in Frankreich eine ähnliche, aber geschmeidigere Organisation wie den Börsenverein zu schaf fen. Diese Frage ist von Wichtigkeit, und es wäre unverzeihlich, wenn wir die sich uns bietende günstige Gelegenheit nicht am Schopf packen würden. Morgen wird es hiermit vielleicht zu spät sein«. Es mag hinzugefügt sein, daß der Verfasser für die sogenannte »Desorganisation des Exports des deutschen Buches« allem An schein nach nur den Preis des deutschen Buches verantwortlich macht, da er die Technik des Absatzes durchgehend lobt. —r, Paris. Das französische Buch im Ausland. — Der frühere französische Konsul in Chicago, der dort zehn Jahre verweilte, berichtet über das französische Buch in Amerika: »Was sofort auffällt, ist der Eifer der Amerikaner, Französisch zu lernen. Selbst in Chicago, wo das deutsche Element vorherrscht, gibt es zahlreiche sranko-amerikanrsche Gesellschaften, die die französische Sprache lehren. Die französischen Verleger hätten dort also eine gute Kundschaft, aber sie haben kein Verständnis für das, was man wünscht. Der erste und größte Fehler des französischen Buches besteht darin, daß es b r o s ch i e r t ist. In Chicago mit seiner Feuchtigkeit und seiner schmutzigen Luft ist solch ein broschiertes Buch in acht Tagen schon ein Lumpen. Und so haben andere nichtsranzösische Verleger, die dem Bedürfnis nach kartonierten oder gebundenen Büchern Nach kommen, den Nutzen, der französischen Verlagen zufallen sollte. Ein anderer Fehler des französischen Buches besteht darin, daß cs unaufgeschnitten ist. Der Amerikaner hat zum Ausschneiden weder Lust noch Zeit. Ferner will man in Nordamerika eine passende Auswahl von Büchern, statt dessen wird alles wahllos herüberge schickt. Ein Lichtblick dagegen ist das .Okkice cke librairie et cke diblio- Zrapdie', das vor drei Jahren gegründet wurde und das ein Bulletin herausgibt, das .kreuck dook8 montd moutd', in dem den Wün schen des amerikanischen Publikums entgegengekommen wird — man will einen Überblick haben und eine Auswahl treffen können.« Uber das französische Buch in Rumänien schreibt öeslco- slovtzusk^ LviUlcupee vom 26. August: Wohl selten genießt die Sprache eines fremden, weit entfernten Volkes eine derartige Verbreitung wie das Französische in Rumänien. Die Kenntnis der französischen Sprache ist in Rumänien gewissermaßen ein Kultur- ersordernis. Im kulturellen Leben Rumäniens nimmt das fran zösische Buch einen Ehrenplatz ein. Auch in Siebenbürgen, Buko wina usw. verdrängt die französische immer mehr die deutsche und ungarische Literatur. Gegenwärtig werden über 1000 000 Bücher jährlich aus Frankreich bezogen. Neben dem Buche ist auch die fran zösische Tagespresse in Rumänien sehr stark verbreitet. Täglich langen etwa 6000 Exemplare (außer den direkt bestellten und be zogenen) ein. Oldenbourg BerlagS-A.-G. in München. — Bilanz per 31. Dezember 1926. Aktiva. Bestände Bankguthaben Debitoren Einrichtung Verlust Passiva. Kapital Kreditoren NM L. 165 395 03 4 560 35 28 368 58 1 168 275 80 356 600 7« 160 000 IW 600 76 356 600 7« Gewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember 1926. RM L, Berlustv ortrag 126 993 73 Generalunkosten 110 230 70 811 29 Abschreibung 7 803 75 245 839 47 Per Auslieferung 87 519 08 „ Zinsen 44 59 „ Verlust 158 275 80 246 839 47 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 200 vom 27. August 1927.) Errichtung eines staatlichen Kulturfonds in der Tschechoslowakei? — Nach einem Bericht im 6e8ko8lov6ii8kF Lniküupee vom 29. Juli erhob auf der Versammlung des Syndikats der tschechischen und slowakischen Schriftsteller am 23. Juli d. I. vr. Adolf 6ervinka die Forderung nach einem Gesetz zur Errichtung eines staatlichen Kultur fonds. In einer ausführlichen Einleitung, in der er die Unzuläng lichkeit des neuen Urheberschutz-Gesetzes scharf kritisierte sowie auch die brennende Frage der Überproduktion an Übersetzungen aus frem den Sprachen (gemeint ist besonders die französische) berührte, die das einheimische Schaffen verdrängt, begründete er die Dringlich keit des Schutzes des einheimischen literarischen Schaffens gegenüber 1097
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