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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1927-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1927
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- Deutsch
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jsti» 210, 8. September 1927, Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn. BuchhandB,, ich es für meine Pflicht, das meine zu tun, damit wenigstens im Buchhandel noch das reine Wasser möglichst ungetrübt bleibe, soweit ich zu meinem bescheidenen Teil dazu mithelsen kann. Vergessen wir nicht, daß unser schöner und wichtiger Beruf uns auch Pflichten auserlegt; daß uns nicht alles zum »G e s ch ä f t« wird und daß man vom Buchhändler mit Achtung sprechen muß. Das zu sagen, dazu halte ich mich als alter Buchhändler für be rechtigt, weil ich diesen Standpunkt immer vertreten habe. Darm st ad t. Otto Cartu s. Viicher und Ziegelsteine im neuen Posttarif. Der neue Posttarif bringt ter ganzen deutschen Wirtschaft neue drückende Lasten, die allerschwerste aber dem deutschen Buchhandel, Bisher beförderte die Post ein Buch im Gewicht von 1100 Gramm für SO Pj., jetzt kostet dieses Buch 80 Ps, Porto, also säst das Drei fache. Während alle anderen Branchen reichlich genug an einer bü^igen Tarif-Erhöhung zu schleppen haben, wurde ausgerechnet dem Buchhandel eine 170Aige Erhöhung zugedacht. Wie sehr das Buch dadurch verteuert wird, dafür zwei Beispiele: Ein 5-Mark-Buch, 550 Gramm schwer, kostete, unter Nachnahme verschickt, bisher 50 Pf, Porto — 10?? des Buchwertes, jetzt 70 Pf, Porto 14?? des Buchwertes. Ein 10-Mark-Buch, 1100 Gramm schwer, kostete, unter Nachnahme verschickt, bisher 5V Pf, Porto — 5?L des Buchwertes, jetzt 115 Ps, Porto --- 11!4?? des Buchwertes. Ist die besondere Belastung des deutschen Buchhandels schon iiusjerst ungerecht, so wird der dem ganzen deutschen Volke dadurch zuge- sügte kulturelle Schaden ganz einfach untragbar. Bisher wars die Post Bücher und Ziegelsteine wohlweislich nicht in einen Tops, zwängte sie also nicht in einen Tarif, sondern nahm Rücksicht daraus, daß Bücher als individuelles Kulturgut meist einzeln, Ziegel steine aber in der Regel waggonweise versandt werden. Jetzt läßt die Post diese Rücksicht kaltlächelnd fallen, indem sic die 2-kg- Grenze für Drucksachen glatt streicht, verlangt für einen Buch-Trans port 11—14A des Buch-Wertes und macht dadurch Millionen Bil dungshungrigen die Anschaffung von Büchern einsach unmöglich. Es ist ganz selbstverständlich, dass unter dem neuen Posttaris min destens um den gleichen Betrag weniger Bücher gelaust wer den, den die Post ans Bücher-Transporten mehr verdient. Aber nicht genug damit; wenn Bücher allein durch den Transport um 14?? verteuert werden, dann werde» sie eben der großen Masse z u teuer, und sic wendet sich vom Bücherkaufcn noch mehr ab als bisher. Wenn die »gemeinnützige» Neichspost glaubt, jetzt nur Geld verdienen zu müssen, dann wollen wir »kapitalistischen» Buch händler um so deutlicher daraus Hinweisen, daß Bücher nicht irgend eine »Ware» sind, sondern ein wertvolles Kulturgut, ein Mittel zur Förderung von Kultur, Bildung, Fachwissen, das genau so pfleglich behandelt sein will wie Schule und Wissenschaft, Heinrich Sauermann, Gedanken zur generellen Regelung der Poctofraze im Buchhandel. Es ist wohl sicher, baß fast jeder Kollege sich anläßlich der letzten Portoerhöhung seine besonderen Gedanken gemacht hat. Auch im Börsenblatt ist mancher Artikel zu diesem Thema erschienen. Ich vermisse jedoch bisher die Anregung, die Portosrage in unserem Be rufe endlich einmal generell zu behandeln und sie vor allem generell zu lösen. Ohne mich heute zu weit verlieren zu wollen, was schon deshalb keinen Zweck hat, weil die Regelung in vorgeschlagener Form nicht von hier aus gemacht werden kann, sondern weil von hier aus lediglich die Anregung gegeben werden kann, verweise ich nur auf alle möglichen Lösungen dieser Frage in anderen Zweigen des Handels und der Industrie, angesichts deren die Lage im Buchhandel trostlos erscheint, weil sie total willkürlich behandelt wird. Nicht bestimmte positive Vorschläge können oder sollen hier gemacht wer den, sondern nur angeregt werden, daß Börsenvcrein und Zweigver- cine des deutschen Buchhandels sich einmal mit dieser Sache ernstlich beschäftigen und durch eventuelles Einsetzen einer Kommission etwa die Vorarbeiten für eine Art Portoreglement ausarbeiten, bas im ganzen deutschen Buchhandel dann als verbindlich etngesiihrt wer den müßte. Fest steht, daß sowohl Sortiment als auch Verlag nicht zugemutet werden kann, die Portolasten zu tragen, die in unserem Berufe mehr als anderswo in Erscheinung treten. Fest steht aber auch, daß diese Portospesen nicht ohne weiteres aus den Käufer ab gewälzt werden können. Nötig ist darum nach Wegen zu suchen, die den Zustand, der augenblicklich als unerträglich bezeichnet werden muß, wieder erträglich machen. Ich hasse von mir aus, daß diese An regung, die unserem Beruse, wenn sie die gewünschte Beachtung findet, sehr zum Vorteil gereichen wird, nicht ganz ungchört ver hallt, Mir als aus dem Sortiment hervorgcgangenem Buchhändler erschien sie bereits lange vor der Portoerhöhung aus einer Anzahl anderer Gründe sllr lösensbedürftig, schutzlos ist das Sortiment der zeit einer unzeitgemäßen Einstellung des Publikums ausgesetzt, ohne sich aus irgendwelche feste Bindungen berufen zu können, der alle Bcrufskollegen gleichmäßig unterliegen. Besonders, wie Ausfüh rungen an dieser Stelle beweisen, wird sich die Portoauswirkung beim Schulbllchergeschäst bemerkbar machen. In Verbindung mit diesen Fragen, um die es hier geht, können vielleicht auch gleich die Frage direkter Bezüge seitens der Behörden sowie die Frage einer generellen Lösung der Schulbücherfrage mitbehandelt werden, alles Dinge, die dringend einer generellen Lösung bedürfen, Weimar. FritzFink, Desprechungswesen. Als.Sortimenter möchte ich doch auch einmal zu den Artikeln über das Besprcchungswesen js. Bbl. 200, 192 u, 180> und den Aus führungen von Engelhardt Stellung nehmen. Ich kann es keinem Verleger verdenken, wenn er verlangte Besprechungsexemplare nur mit 50S? Rabatt und nicht gratis abgtbt. Wie ost habe ich es in Berlin, Halle und auch hier in Breslau erlebt, daß uns von Leuten, denen wir das nicht zutrauten, Besprechungsexemplare, die noch den Stempel Rezensionsexemplar trugen und noch nicht einmal ausge schnitten waren, zum Verkauf ober zur Gutschrift auf Konto angeboren wurden. Wäre ich damals schon selbständig gewesen, hätte ich jeden einzelnen Fall unter Ramennennung dem betrefsenden Verleger mit- getktlt, um Sendungen von Rezensionsexemplaren an solche Stellen zu verhindern, die daraus ein Geschäft machen wollen. Vielleicht interessiert auch solgendes Erlebnis: Eine Frau vr, L. aus Breslau kommt in kas Geschäft und wünscht «in bestimmtes Buch vörgelegt zu habe». Sie sieht es sich eine knappe Viertelstunde an und verläßt, ohne bas Buch gekauft zu haben, das Geschäft. Wie erstaunten wir aber, als wir von der betressenden Dame eine Rezension über das Buch in einer sührenden Monatszeitschrist sanden. Diese kurze Zeit hat also genügt, um über das Buch eine erschöpfende Kritik zu veröffentlichen, Breslau, Erich Wolf, Mir werden im Antiquariat immer wieder tadellos neue Bücher angeboten. Ich verlange Ausweise und ersahre dann vieljach, daß es sich um Bücher handelt, die von geschäftstüchtigen Zeitgenossen als Besprechungsexemplare von zum Teil sehr namhasten Verlagen an- gesordert worden sind. Ein« Besprechung können di- Belieferten nicht bringen, denn die Beziehungen zur hiesigen Presse beschränken sich meist auf kümmerliche Lokalarttkel in der Saure-Gurken-Zeit, Namen nenne ich hier absichtlich nicht. Wenn Bücher aus Braun- schweig angesordert werden, und es bestehen Zweiscl, ob es sich um ernst zu nehmende Rezensenten handelt, möge man doch bei mir an- fragcn. Ich werde gern Auskunft geben. Es ist schade, wenn teure Bücher so nutzlos vergeudet werden. Braunschweig, Kl. Burg 1L, KarlPsankuch, Unsitte mancher neuen Zeitschriften-Berleger! ES häufen sich die Fälle, in denen von neuen Zeitschristen verlegern Probenummern von neuen Zeitschristen an die Sorti menter eingesandt werben mit der Bitte um energische Verwendung und Abonnentenwerbung, wobei in den Zeitschriften selbst nur aus direkten Bezug hingewiesen wird. Als Beispiele führen wir an: kie Zeitschrift »Der Ansporn» und die Zeitschrift »Der kommende Mensch», Bei beiden wird auf Abonnement durch bas Postamt, bzw, durch direkten Bezug hingcwiesen. Kein Wort wird erwähnt, daß die Zeitschriften auch durch den Buchhandel zu be ziehen sind. Im »Ansporn» heißt es sogar: Abonnements nur durch das Postamt zu beziehen; Bestellungen durch den Buchhandel werden vorläufig nicht angenommen. Im »Kommen den Mensch- heißt es: Bestellungen erfolgen am einfachste» durch überweisen des Betrags aus unser Postschcck- konto, Hamburg, Es ist eine arge Zumutung von den betrefsenden Verlegern, daß sich das Sortiment sür eine derartige Zeitschrift verwenden soll, Verleger, die nur direkt ltesern wollen, sollten auch die nötigen Folgerungen ziehen und nicht den Buchhandel zur Werbung auf sordern. Der Ortsverein der Darmstädtcr Buchhändler. Berantwvrtl, Schriftleiter: Franz Wagner, — Berlag: Der Biirs-noer-tn der Deutschen Bllchliändlcr ,n Leipzig, Deutsches «nchlMidlerli-nS, Druck: E, HedrichNachs, Sämtl, in Leipzig. — Anlchrist d, Schrtsttcitnng u, Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BuchiiändlerhauSi, Postschli-bsach 274/76, 1100
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