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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1921
- Strukturtyp
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- 1921-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1921
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- Deutsch
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Geschäftsstelle oder 'postübecweisung innerhalb Deutsch-»;'/«SeiteS5M^ Nicktmitglieoerpreis: die Zeile2.25M.. < lands 100 M. halbjährlich. Für Nichtmitglieder jedes N S. 750 M..6. 400 M.. ^ S. 205 M. Stellengesuche . Stück 200 M. halbjäkrlich. Für Kreuzbandbezug sind die »« 40 'Pf. dieZeile. Nu^alle Preise werden 25^° Teuer.-Sujchl. ^ Nr. 00 (R. 40). Leipzig. Sonnabend den 12. März 1021. 88. Jatirgan« Redaktioneller Teil. Der andere Weg! Von Otto Voigtländer, Leipzig. Herr Paul Schumann in Stuttgart hat in seinem Artikel »Zurück zum festen Ladenpreis- (Bbl. v, 4. März 1821) darauf hingetviesen, daß ein Teil der Verleger (er ineint ausschließlich Leipziger) aus dem Standpunkt stehe, daß das gesteckte Ziel (Rückkehr zum festen Ladenpreis) zurzeit unerreichbar und aNe auf diesem Wege getanen Schritte zunächst verfrüht seien. In dieser umfassenden Form ist seine Behauptung, soweit sie wenigstens den Leipziger Verlag angeht, unrichtig. Ebenso wie die Rückkehr zum festen Ladenpreis allen Buchhändlern, Ver legern wie Sortimentern, erstrebenswert erscheint, wünschen auch di« Leipziger Verleger ihn herbei. Es erscheinen diesen auch durchaus nicht »alle Schritte- nach diesem Ziele als »ver früht-, sondern nur die bisher hervorgctretenen Vorschläge, ein schließlich der von Herrn Schumann der 24er Kommission vor- xetragenen und nun in anderer Form im Börsenblatt wieder holten Gedanken. Da also die Anschauungen über das Ziel die gleichen sind, so können nur die Wege, die zu ihm führen, andere sein. Ich will versuchen, sie zu kennzeichnen. Herr Schumann stellt die Frage: »Welche Höhe muß der zu 2 genannte Vorzugsrabatr er reichen, damit die Kletnhandelszuschläge in Wegfall kommen können, itnd wie sind die übrigen Bezugsbedingungen ^est- zulegen'?- Jn den Vorschlägen, die er der 24er Kommission unterbreitete, beantwortet er sie selbst dahin, daß das Sortiment »sein Aus kommen- dabei finden muß. Hier bereits am Ausgangspunkte aber trennen sich die Wege. — Die Mehrheit der Leipziger Verleger meint, daß sich der Verlag ebensowenig in «ine Erörte rung über das »Auskommen- (— Extstenzminimum) des Sortt- ments einlassen darf, wie dieses sich bereitfinden lassen dürste, in eine Diskussion darüber einzulretcn. Zwischen beiden Par teien wird über diese Frage selbst beim besten Willen nie eine Einigung erzielt werden, kann cs auch nicht, da die Verhältnisse eines jeden Geschäfts von dem andern verschieden liegen. — Mau kann den geschäftlichen Verkehr zwischen Kaufleutcn nie mals gewerkschaftlich regeln wollen, ohne dabei Zwang auszu üben oder zu erleiden. Der falsch orientierte Streit der letzten Jahre galt dieser unrichtig gestellten Frage und den ebenso un richtig gegebenen Antworten. Ich meine, es ist an der Zeit, von diesem Frage- und Antwortspiel, welches nie seine Erledigung finden kann, abzu gehen und zu versuchen, auf anderem Wege zum Ziel zu ge langen. Die Vorschläge Schumann verlassen aber die alten Gleise nicht, sondern verschieben nur den Spielplatz «in wenig. Statt, daß wie bisher der Börsenberein der Tummelplatz der Geister sein soll, wählt er eine andere Arena, oder besser, deren viele, indem er wünscht, daß der in viele Grrippen, Grüppchen oder Kränzchen (so nennt es Herr Nitschmann) sich teilende Ver lag mit ebensoviel Gruppen, Grüppchen und Kränzchen des Sortiments verhandeln soll; aber wohlgcmerkt, über das Eri- stenzminimum des letzteren. Auf diesem Wege kommen wir nicht weiter. Viele Verleger lehnen es ab, sich irgendeiner Gruppe anzu- schließen, und wenn diese in mühevollen Verhandlungen sich einig ten, wird das Sortiment erklären müssen, daß die Vorschläge unbrauchbar seien. Aber selbst wenn die Vorschläge diesem heute annehmbar erscheinen, werden sie in kurzer Zeit ungenü gend sein, wenn gesteigerte Löhne, Mieten, Frachten und Steuern usw. das Sortiment zu der Erkenntnis zwingen, daß das ge währte Extstenzminimum eben nicht mehr ausrcicht. Ob man nun, wie Herr Schumann, die Bezugsbedingungen nicht mehr einfach Rabatt nennt, sondern sie einteilt in »Grund rabatt-, »Vorzugsrabatt- und Zuschläge zu beiden, ändert an der Sache nichts; gemeint ist stets, der Sortimenter soll »sein Auskommen« haben; nicht mehr, nicht weniger. Ganz nebenbei regelt Herr Schumann die Frage der »Auchbuchhündlcr». Diese sollen einen geringeren Rabatt erhalten <207-!), also einen Zwischengewinn, mit dem sic niemals auskommen könnten, wenn nicht extra dabei gesagt wäre, daß jeder Verleger auch mehr geben kann, wenn er will; das heißt also, cs bleibt alles beim alten; die Rechnung wird nur schwieriger gemacht und neue Unruhe Herborgerufen. Ich kann als Vorsitzender der »Freien Ver einigung Leipziger Verleger- versichern, daß die Leipziger Verleger sich seit Monaten auf das gründlichste mit diesen Fra gen beschäftigt haben, aber in ihrer überwiegenden Mehrheit cs ablehnen, sich mit ihren Abnehmern in Verhandlungen einzu- lassen, die diesen nicht mehr sichern, als »ihr Auskommen-. — Was der Sortimenter verdienen muß, soll er selbst bestimmen können. Ich habe das Vertrauen, daß die wirtschaftlichen Ver hältnisse es verhindern, daß die Bäum« in den Himmel wachsen und höhere Zuschläge genommen werden als unbedingt nötig. Aber das soll in erster Linie des Sortiments Sorge sein und nicht die des Verlags. Ich weiß, daß wette Kreise des Sorti ments die Wiederkehr des zuschlaglosen Ladenpreises wünsckM, aber ich erwarte, daß das Sortiment, durch die Verhältnisse über zeugt, selbst den Augenblick findet, von dem an die Zuschläge der Geschichte des Buchhandels angehören, und glaube, daß dieser Augenblick nicht mehr in weiter Ferne liegt. Das Sortiment wird solange gezwungen sein, Zuschläge auf die Ladenpreise zu erheben, als diese nicht in demselben Ver hältnis gestiegen sein werden, wie seine Handlungsunkosten. — Dabei spielt der »Rabatt- nur eine untergeordnete Rolle. Er regelt sich, wie seit Bestehen des festen Ladenpreises, durch An gebot und Nachfrage, durch das freie Spiel der Kräfte ganz von selbst. Wann aber der Zeitpunkt gekommen sein wird, van dem an Bücher ohne Zuschläge verkauft werden, das sollte allein Gegenstand der Verhandlungen zwischen Vertretern des Sorti ments und des Verlags unter bewährter Führung des Vor standes des Börsenvereins sein. — Ich kann mir denken, daß jetzt schon die Meinungen sich dahin einigen könnten, daß ge wisse Gruppen von Büchern zuschlagfrei verkauft werden. Ich denke in erster Linie an Schulbücher, an wissenschaftliche Hand bücher, an Reihenunternehmen und Zeitschriften. — Schließlich könnte man eine Regelung, die die Nolstandsordnung vom 5. Oktober 1920 Vorsicht, ausdauen und neue Werke mit der
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