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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1921
- Strukturtyp
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- 1921-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1921
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- Deutsch
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>Irsen»l«tt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X; 60. 12. März 1921. des Neichsausschusscs wird eS sein, für die Verbreitung guter hygienischer Literatur zu sorgen. Die Vortragenden in den verschiedenen Landesausschüssen sollen mit solcher versorgt werden. Ge legentlich der Vorträge ist geplant, empfehlenswerte Bücher über die einzelnen Fragen auszulegen. Die Aufnahme guter Gesundheitsbüchcr, Broschüren, Zeitschriften, Merkblätter usw. in Volksbüchereien, Schul bibliotheken, Lesehallen wird er durch seinen Nat zu fördern trachten. Von verschiedenen Seiten ist deshalb schon unaufgefordert mit der Über sendung solcher Bücher, Zeitschriften, Plakate, Tafeln usw. an denNeichs- auöschuß hcrangetreten worden mit der Bitte, sich ein Urteil zu bilden und Empfehlung und Vorzeigung an Interessenten vorznnehmen. Der Neichsausfchuß legt nun, wie er uns mittcilt, Wert darauf, daß diese seine Tätigkeit allgemein bekannt wird. Es ist allen Verlegern Gelegenheit geboten, ihn auf dem laufenden zu erhalten, und er stellt den Verlegern und Verfassern anheim, ihm einschlägige Veröffentlichungen zugehen zu lassen, die er dann bei Eignung gern entsprechenden Stellen weiter empfehlen wird. Einschränkung der Verordnung über die Freimachung von Arbeits stellen. — Aus dem Neichsarbeitsministerium wird mitgeteilt: Wie aus den Verhandlungen des vorläufigen Neichswirtschaftsrates bekannt ist, beabsichtigt der Neichsarbeitsminister, die Verordnung über Freima chung von Arbeitsstellen in maher Zeit wesentlich einzuschränken. Zu nächst war geplant, die Vorschriften dieser Verordnung, wodurch die Freizügigkeit der Arbeitnehmer beeinträchtigt wird, völlig aufzuhcben. Im Ncichswirtschaftsrat sowohl wie auch von der Vertretung der deutschen Städte wurde darauf hingewiesen, daß Großstädte mit be sonders großer Arbeitslosigkeit wie Berlin, Hamburg usw. bei der gegenwärtigen Lage des Arbcitsmarktes bis ans weiteres noch vor einem Zuzug fremder Arbeitskräfte geschützt werden müßten. Es wird nunmehr daran gedacht, die Beschränkung der Freizügigkeit in den Großstädten mit besonders ungünstigem Arbeitsmarkte noch weiter be stehen zu lassen, zugleich aber auch die übrigen Bestimmungen der Ver ordnung nur ans diese Zentren der Arbeitslosigkeit zu beschränken und für das übrige Reich die ganze Verordnung anfzuheben. Die Negie rungen der Länder, die Vertretungen der Städte, die Vereinigungen der Arbeitgeber- und -nehmer, sowie der vorläufige Ncichswirtschaftsrat sind gebeten worden, zu diesem neuen Vorschläge Stellung zu nehmen. Sobald deren Erklärungen vorliegcn, wird eine endgültige Entscheidung getroffen werden. Dante-Kult in Japan. — Wie die »Voss. Ztg.« nach den -Times« berichtet, erscheint seit Monaten in Osaka eine Tante gewid mete Zeitschrift, die den Titel »Arno« führt, und die von der im vorigen Jahre gegründeten japanischen Dantegescllschaft herausgegcben wird. Es ist die erste publizistische Erscheinung des äußersten Ostens, deren Programm ausschließlich Dante gewidmet ist, und die, abgesehen von einigen wenigen Zitaten in englischer und italienischer Sprache, durch- gehcnds in japanischer Sprache geschrieben ist. Eine der letzten Nummern enthält u. a. »Bctrachtunge^über die Göttliche Komödie«, einen Bericht über die im Jahre 1915^Mchienene Dante-Literatur, den ersten Teil einer »Biographie Dank "rllighieris« und eine Übersetzung in japani schen Versen der Gesänge des »Inferno«. Es existieren im übrigen bereits zwx. Zuständige Übersetzungen der Tanteschen Komödie in japanischer Sprache, und eine dritte Übersetzung befindet sich im Druck. Das Seltsamste aber ist, daß man in Tokio gegenwärtig dabei ist, zu Ehren Dantes einen »Tempel« zu bauen, dessen in japanischem Granit gehaltener Jnnenbau eine Dantcbibliothck nebst einem großen Lcscsaal beherbergen wird. Vorn am Eingang soll auf dem Podest der Freitreppe eine Statue des Dichters Aufstellung finden, mit deren Her stellung der italienische Bildhauer Nafsaelc Uccclla, der auch die Ober aufsicht über die Bauarbeiten des Tempels führt, betraut ist. Die Arbeit der deutschen Kommission der Berliner Akademie der Wissenschaften. — Die deutsche Kommission der Berliner Akademie der Wissenschaften äußert sich in ihrem neuen, jetzt von Burdach und Nocthe erstatteten Anrichte sehr pessimistisch über den Fortgang ihrer Ar beiten, deren Tiefstand anscheinend immer noch nicht erreicht sei. Die freiwilligen Helfer, die unentgeltlich oder gegen ganz bescheidenen Lohn sich an den Unternehmungen der Akademie-Kommission beteiligten, werden immer weniger: die äußere Not, der politische Druck, unter denen die gelehrte Arbeit leidet, treffen mit einer inneren Abwendung von der reinen geschichtlichen Erkenntnis zusammen. Der Bericht be klagt das nicht nur für diese Forschungen und Sammlungen, sondern für die Gesundheit unseres Volkes überhaupt. Das Grimmsche Wörterbuch, dessen Oberleitung bei der Kommission liegt, konnte wenigstens einige Fortschritte machen. Das Preußische Wörterbuch hat Schwierigkeiten besonders infolge des Verlustes Westpreußens, in dem ja sehr große Gebiete rein oder überwiegend deutsch sind und z. T. in sich geschlossene Dialektgruppen bilden. Wenn man nun die Erfor schung dieser Dialekte einbeziehen will, kostet ein einfacher Brief an» Polen 10 polnische Mark, eine Postkarte 4 polnische Mark. Das Rhei nische Wörterbuch wird im Laufe dieses Jahres zu erscheinen beginnen. Ein historisches Museum in Weimar. — Ein neues historisch wert volles Museum wird in Weimar im ehemaligen Nesidenzschloß errichtet. Neben den Dichterzimmern, die unverändert erhalten bleiben, sind vor nehmlich die Nepräsentationsräume des Schlosses, die im Stile des vorigen Jahrhunderts umgebaut werden, als MuseumSräume auScr- sehen. Das Museum soll einen Überblick geben über diegroßeZeit Weimars unter Karl August. An Museumsdircktor Köhler wurde die Ausgestaltung des Museums übertragen. Was ausländische Zeitschriften jetzt in Deutschland koste». — Nach dem Stande unserer Valuta kosten in Berlin vierteljährlich »k^eo- uolni8t« (London) 440.— »LnßiueerinZ« 400.— »tiines Hacke«, Supplement 92.50 »k'uirplLtX« 257.50 .^i, »klo^ck Oommoreial« (Brüssel) 55.— »kiation«, »dlexv Ltatesmsn«, »'1'rutlr«, »?unell« je 175.— »'1'it Lits« 00.— ./k, »III kouckou dle^vs«, »4'atler«, »Spllere« je 337.50 »Vie I'arirjienne« 92.50 ./i, »VoFuo« 90.— Eine Jahresabonnement des -2conoini8t« kostet also bereits 1760.— »Muster ohne Wert«-Sendui.gcn nach England. — Nach England zur Absendung gebrachte Mustersendungen (Muster ohne Wert) kom men von dort häufig als den englischen Vorschriften nicht entsprechend zurück. Nach den englischen Bestimmungen werden nämlich zur Ver sendung als Muster (8ample) nur wirkliche (bona kicke) Muster oder Warenproben .(8ump1e8 or pattern8 ok merellauckme) ohne Verkaufs wert zugclassen. Muster müssen bezeichnet sein als »Sampleg, not kor salo« (»Muster, nicht zum Verkauf«). Außerdem muß jeder einzelne in der Sendung enthaltene Artikel ebenfalls als »Sample, not kor 8Lle« gekennzeichnet sein oder in sonst irgend einer Weise derart unbrauch bar gemacht werden, daß er im gewöhnlichen Handel nicht verkauft werden kann. Zum Beispiel müssen Handschuhmuster durch einen Schnitt für den Verkauf unbrauchbar gemacht werden. Kein Doktor der Handelöwisscnschasten. — Tie Universitäten von Deutschland und Österreich haben sich dahin geeinigt, den Vorschlag eines Doktorates der Handelswissenschaften abzulchnen. Das Londoner Byron-Haus als Laden. — Das alte HauS, in dem Byron in London gewohnt hat, und in dem noch heute eine Sammlung von Erinnerungen an den großen Dichter bewahrt wird, ist jetzt zu einem Geschäftshaus umgewandelt worden. Die neuen Inhaber wollen aber die historische Stimmung deS schönen Gebäudes erhalten und haben die Byron-Neliguien gut ausgestellt, darunter den Toilettcnschrank des großen Dandy, der die »Schönheitsmittel« eines Salonlöwen der Bie dermeierzeit enthält, und einige schöne Miniaturen. ^ Sprechsaal. Geschäftsunkosten. Man sagt uns, die Geschäftsunkosten mancher Sortimenter belaufen sich auf 35 bis 38»/», ja 40»/° des Umsatzes. Wie ist nach kaufmännischen Grundsätzen ein Geschäft zu beurteilen, das sich derartig hohe Spesen zu rechnen erlaubt? Ein erfahrener Kauf mann, Handelsrichter und Mitglied der Steuerschätzungskommission ur teilt, daß solche Spesenhöhe unstatthaft sei. Es ist wirtschaftlich zu be anstanden, daß Waren durch den Kleinhändler eine solch riesige Ver teuerung erleiden; solche Geschäfte sind nicht existenzbcrechtigt. Es wird nicht der Wuchergesetze und Wirtschaftsverordnungen be dürfen, um solche Auswüchse zu beschneiden, die sich im buchhändlcrtschen Kleinhandel herausgcbildct zu haben scheinen. Die allgemeine wirt schaftliche Notlage, der wachsende Mangel an Zahlungsmitteln verbittet für einen großen Teil der Bücher ein weiteres Steigen der Ladenpreise, zugleich aber auch einen Verlegerrabatt von 45 bis 53»/», wie ihn der zu teuer arbeitende Sortimenter als »notwendig« verlangt. Das be dingt einen Abbau der Geschäftsunkosten. Wer will, wird den Weg dazu finden. Vernünftige Sparsamkeit, persönliches, reges Geschäftsinteresse, konsequente Arbeitseinteilung der Angestellten, planmäßiger Particbczug gangbarer Bücher können nnS weiter bringen als hohe Preise und hohe Rabatte. D. G. 3,2
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