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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.03.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1921-03-14
- Erscheinungsdatum
- 14.03.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. kl, 14. März i92l. zenten und Verkäufer die gesetzlich bestfundierte Monopolstellung natürlich auch nichts. Diesen unglücklichen Umständen, die ln kulturlicher wie wirt schaftlicher Hinsicht gleich bedauerlich sind, hat sich der Buch handel möglichst anzupassen versucht, indem er die Bücherver teuerung niedriger hielt als di« allgemeine Lebensverteuerung. Zwei Mittel dazu wurden oben bereits erwähnt: das Zehren von älteren Vorräten (zu Anfang des Krieges) und die Benutzung billigeren Materials. Daß aber diese Mittel nicht ausreichten, sobald die großen Material- und Lohnerhöhungen einsetzten, geht aus den Berechnungen hervor, die die Firma Reclam jedem Bändchen beilegte, sowie aus anderen ähnlichen Zusammenstel lungen. Wenn es dem Buchhandel trotzdem gelungen ist, die Preise nur auf das K—7fache zu steigern, so können die hierzu beschrittenen Wege nur in größter Einschränkung der Gewinne und eventuell der allgemeinen und speziellen Unkosten, soweit das angängig war, bestehen. Es ist ein harter Kampf, der da geführt wird um die eigene Existenz und um die den Bücher- käusern in all unserm Elend noch verbliebene Kaufkraft. Laien lassen sich durch den »Geldschleier« darüber täuschen, aber aus einer Rechnung mit realen Dingen ergibt sich die nackte Wahrheit. Und dieser Kampf ist noch lange nicht vorüber, selbst wenn es uns gelingt, den anarchischen Zusammenbruch zu vermeiden — trotz des Londoner Ergebnisses. Es wird seit einiger Zeit viel vom Preisabbau gesprochen, und tatsächlicq weisen Groß- und Kleinhandelspreise von Le bensmitteln, Metallen u. a. einen Rückgang auf. Dieser könnte in gewissen Grenzen auch von Dauer sein, falls nicht die Valuta frage alle Aussichten zerstören sollte, was angesichts der außen politischen Lage nur zu leicht möglich ist. sollten die Preis herabsetzungen andauern, so würde sich di« Wirkung auf die Konsumenten wahrscheinlich folgendermaßen stellen: sie würden bei der Aufrechterhaltung ihrer jetzigen Lebensmittel-, Beklei dung?- usw. beschaffungen gewisse Ersparnisse erzielen, diese aber zum guten Teil zu einer Verbesserung der allgemeinen Lebens haltung, also zu besserer Verpflegung und notwendigen Neu anschaffungen ausgeben müssen. Rur ein kleiner Teil der frei werdenden Kaufkraft könnte höheren Bedürfnissen wie Büchern zugewendet werden, denn die jetzige Lebensweise gebildeter Schichten bewegt sich in vielen Fällen hart an der Grenze oder gar unter dem Notwendigsten, dem Existenzminimum. Von dieser Seite sind also nicht allzu große Aussichten für den Buchhandel zu erwarten. Andererseits würde eine Herabsetzung der Erzeugungskostsn der Bücher, falls solche mit dem allgemeinen Preisrückgang ein- treten sollte, nur von geringer Bedeutung für die Senkung der Verkaufspreise sein können, weil, wie es in dem Rundschreiben der Langenschcidtschen Verlagsbuchhandlung vom 29. Januar 1921 hieß, »zunächst die Preise unserer Werke mit den tatsäch lichen Herstellungskosten in Einklang gebracht werden müssen». Auch von dieser Seite scheint also nicht viel Hoffnung zu bestehen, daß Verlag und Sortiment sich die Kaufkraft der Konsumenten zurückerobern. So ergibt sich meines Erachtens kein günstiges Bild für die Zukunft des deutschen Buchhandels. Er ist einer der Stände, der nicht am wenigsten unter der Tatsache unserer Verarmung zu leiden hat. Diese Luge zu erkennen, ist notwendig. Erst wer die Gefahr sieht, stählt den Willen. Und es gilt ein hohes Ziel I Denn nicht nur am wirtschaftlichen Wiederaufbau mitzuarbeiten ist der Buchhandel berufen, sondern materiell und ideell ist er verbunden mit der inneren, geistigen Wiedergeburt des deutschen Volkes. o. Aster, v. Laue, Schlick). Die andere Prcisaufgabe bezieht sich aus Nietzsches Lehre van den Fiktionen lPreis 3llM Preisrichter: Oehler, Bergmann, Brahn). Beide Preisansgaben stehen im engen Zu sammenhang mit Baihingers »Philosophie des Als ob«, z» deren Wei- tcrsühruug die genannte Zciischrist gegründet worden ist. Ein findiger Kops hat nun herausgebracht, daß die Anfangsbuchstaben der Preis richter durch einen wahrhast koboldartigen Zufall die Silben »Ais »b - ergebcn. Der Entdecker dieses seltsamen Zusammentreffens heisst merkwürdigerweise selbst Kobold: es ist, wie die »Neue Züricher Ztg.« mitteilt, der Professor der Astronomie vr. Hermann Kobold an der Universität Kiel, Herausgeber der »Astronomischen Nachrichten«. Personninachrilbttn. 70. Geburtstag. — Herr Regierungsrat vr. A rthur v. Stndnitz, der Gründer und einzige Gesellschafter der Firma »Deutsches Drnn- nnd Verlagshans« Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Berlin, beging um 11. März d. I. in körperlicher und geistiger Frische seinen 70. Geburtstag. Cr sieht auf ein nahezu 40jährigcs emsiges und er folgreiches Schaffen im Zeitungs- und Zeitschriftenweseu zurück, m dessen Verlauf es ihm gelungen ist, aus der von ihm in Verbindung mit seiner Schinester gegründeten Wochenschrift »Fürs Haus« einen großen Hausfrauenblatt-Verlag zu entwickeln, der in 19 Großstädten Deutschlands eigene Zweigniederlassungen unterhält. Zwei Drucke reien, wovon eine in Berlin und eine in Leipzig, besorgen die Her stellung der 22 Wochenschriften des Verlages, zu denen sich seit 1914 auch ein volkstümlicher Buchverlag gesellt, der sich ebenfalls großer Verbreitung erfreut. Wir wünschen dem Jubilar einen ruhigen Le bensabend und ungetrübte Freude an seinem Lebenswerk, dem unge fähr 1000 Personen Arbeit und Brot verdanken. ^ ^ öorechsaal. Flüchtlingsbüchereien. Zn Nr. 5 der -Deutschen Verlegerzeitung« erläßt der Kommissar des Noten Kreuzes für das Lager Altengrabow eine Bitte um Stif tung von Büchern zur Gründung einer Lagerbücherei. Der Herr hat übersehen, daß durch Erlaß des Deutschen Evange lischen Kirchenansschnsses vom 5. Januar 1921 die Lagerpfarrcr ange wiesen sind, sich wegen Lesestoffvcrsorguug der Flüchtlinge uni der aus unserer Kriegsgefaugeueufürsorge hervorgcgaugeuen Abteilung »Gei stige Fürsorge für Deutsche im Ausland« in Verbindung zu setzen. In Altengrabow ist von uns aus bereits in Gemeinschaft mit dein dortigen Lagerpfarrcr die Gründung einer Bücherei in die Wege ge leitet. Es war dem Direktor uuteugenannter Zentralstelle bet seiner persönlichen Anwesenheit in Altengrabow nicht möglich, deu Herrn Kommissar des Noten Kreuzes zu sprechen, was wohl die Ursache seiner Sonderaktion ist. Wir stellen die Büchereien ans an uns znrttckgelangten Büchern de-c rund 250 Kriegsgefangenenlagerbüchereien in Frankreich, die wir s. Z. errichteten, zusammen, sowie aus geschenkten gelesenen Büchern, darüber hinaus machen wir ständig große Neuanschaffungen, so daß diese Sonderbitten unnötig sind. Dieselben sollten im Interesse einer- geregelten Betreuung der Flüchtlinge unberücksichtigt bleiben. Unsere Büchereien sind in jeder Hinsicht paritätisch. Unsere Arbeitsgebiete umfassen: 1. die deutschen Flüchtlingslager: 2. die Deutschstämmigen der mit der Wrangelarmee nach Gallipoli geflohenen Bewohner Südrnßlands: 9. national gefährdete deutsche Minderheiten im Ausland. Getragen wird unsere Arbeit von einem groben Freundeskreis von rund 21000 Stiftern und Mitgliedern. Ter Voranschlag für das kommende Geschäftsjahr sieht unter anderem 200 000 ./i für Bücherncn- anschaffnng vor. Die Aufwendungen betrugen bis dato 1^4 Million Goldmark für Kriegsgefangene und über 100 000 .// (Papier) für Ans- landdentsche. RItlUt Wir wenden uns an den Buchhandel nicht mit Bitten um Bücher, Die Philosophie des »Als ob«. — Im Börsenblatt Nr. 27 vom > sondern mit der Bitte, Außenseiter abzuweisen und solche Gesuch« an 2. Februar 1920 brachten wir eine Mitteilung über zwei philosophische' uns zur Prüfung einzusendcn. Preisaufgaben der Zeitschrift »Annalen der Philosophie« (Schriftleiter > Abteilung: G e i st i g e Fürsorge für Deutsche im Ausland eipzig). Die eine Preisaufgabe bezieht sich auf Ein- der Zentralstelle zur Verbreitung gukcr deutscher Literatur vr. N. Schmidt, Leipzig). stcins Nclativitätslehre (Preis 5000 Preisrichter: die Professoren! in Nenhof, Kreis Teltow.
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