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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1921
- Strukturtyp
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- 1921-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1921
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- Deutsch
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^ 85. 18. März 1921. Redaktioneller Teil. die entweder zu Sitzungen fahren oder von Sitzungen kommen». (Sehr richtig! und Heiterkeit.) Wir müssen heute oder morgen einen definitiven Beschluß fassen. (Bravo!) Ich will hier rucht gegen den Antrag Nitschmann sprechen; ich will jetzt auch nicht gegen den Antrag der Verleger sprechen. Was mich augenblicklich bewogen hat. das Wort zu nehmen, das war die Ausführung des Herrn vr. Bielefeld, die, wenn ich richtig verstanden habe, dahin ging, daß uns morgen Beschlüsse des Verlegervereins bekannigegeben werden sollten. Habe ich das richtig verstanden, Herr Doktor? (Herr vr. Biele feld: Ja!) - Wenn das der Fall ist, meine Herren, dann ist ja die ganze Sitzung, die wir jetzt abhalten, überflüssig. (Leb hafte Rufe: Sehr richtig! Bravo! und Händeklatschen.) Wir können doch nicht beschließen und beraten, wenn wir hier gar nicht erfahren, worum es sich denn morgen handelt. (Sehr richtig I) Als alter Börsenvereinsbesucher möchte ich aber doch noch auf etwas anderes aufmerksam machen. Morgen sind wahrschein lich wieder Vertreter der Regierung hier: sollen wir dann das Schauspiel bieten, daß wir uns gegenseitig bekämpfen? Ich habe nichts gegen Käinpfe, ich bin selbst eine Kampfnatur, aber wenn wir uns bekämpfen wollen, wenn wir unsere Meinungs verschiedenheiten zum Austrag bringen wollen, dann sollte es doch heute geschehen, wo wir hier unter uns sind (Sehr richtig!), und ich möchte Herrn vr. Bielefeld bitten, uns entweder jetzt die Beschlüsse des Verlegervereins bekannt zu geben, oder wenn er dazu nicht in der Lage ist, dann würde ich an den Vorstand die Bitte richten, die Sitzung auf eine oder meinetwegen zwei Stunden zu vertagen, damit die Herren Verleger in der Lage sind, uns heute schon ihre Beschlüsse mitzuteilen, und damit wir dann sofort in Beratungen darüber eintretcn können. (Sehr richtig! Bravo! und Händeklatschen.) Vorsitzender Herr Walther Jäh (Halle a. S.): Das Wort hat Herr vr. Ruprecht. Herr vr. Wilhelm Ruprecht (Göttingen): Ich glaube, es hat keinen Zweck, jetzt zu sprechen. Borsitzender Herr Walther Jäh (Halle a. S.): Sie verzich ten also? Herr vr. Wilhelm Ruprecht (Göttingen): Ja. Vorsitzender Herr Walther Jäh (Halle a. S.): Herr vr. Rup recht verzichtet. Dann hat Herr Schmort (Hannover) das Wort. Herr Oskar Schmort (Hannover): Mein« Herren! Herr Speyer hat mir soeben einen Teil dessen vorweggenommen, was ich auch sagen wollte. Wir können heute ja unmöglich verhandeln, wenn uns von seiten des Verlags erklärt wird: Di« Vorschläge, die ihr bringt, sind unannehmbar. Daß diese Vorschläge nun gewissermaßen von seiten der Gilde gestempelt sind, das allein kann doch keinen Grund dafür abgeben, daß voir seiten des Verlags gesagt wird : sie sind unannehmbar. (Sehr richtig!) Wir haben uns lediglich über die Frage zu unter halten: Sind die Vorschläge an sich brauchbar, oder sind sie an sich unbrauchbar? und über nichts anderes; von wem sie kommen, soll uns gleich sein. Jedenfalls muß eine absagende Erklärung des Verlags große Enttäuschung Hervorrufen, wenn sich eine erhebliche Anzahl von Fachleuten zuscmmengetan und ihrerseits Vorschläge ausgearbeitet hat, von denen sie erwarten, daß sie der Allgemeinheit dienen; denn, meine Herren, es ist nicht allein die Rede davon, daß sie dem Sortiment dienen, sondern sic sollen überhaupt dem Buchhandel dienen. (Sehr richtig! Sehr gut!) Wenn also eine derartige Gruppe von Fachleuten sich diese Mühe gemacht und solche Arbeit geleistet hat, dann muß es natürlich aufs äußerste enttäuschen — um nicht «inen stärkeren Ausdruck zu gebrauchen —, wenn von sei ten einer außerordentlich kräftigen Gruppe, was der Verlag doch zu sein glaubt und ist, gesagt wird: »Die Vorschläge sind unannehmbar, wir verhandeln überhaupt nicht, sondern wir werden morgen einen Kompromißvorschlag machen, den ihr an zunehmen oder nicht anzunehmen habt«. (Widerspruch.) Meine Herren, der Vorschlag, den die Gilde gemacht hat, ist nicht als etwas Ganzes, Untrennbares zu betrachten, sondern es ist «in Vorschlag, ein Antrag, über den sich reden läßt, bei dem hernntergegangen und zu dem etwas zugelegt werden kann. Es ist lein Desinitivum; einem Dcs.nttivum gegenüber kann man sagen: unannehmbar, nicht aber gegenüber diesem Vor- ! schlage, und wir sind heule dazu da, um uns über ihn auszu- sprechen. Es ist außerordentlich bedauerlich, daß Herr Schroeder heute morgen nur an einer Stelle sein konnte; wenn er nämlich in der Gudeversammlung gewesen wäre, so hätte er sich seine Rede vorhin ersparen können. Er känrpfl gegen Windmühlen- flllgel: das, was er will, wollen wir auch. (Sehr richtig!> Das wissenschaftliche Sortiment hat heute morgen darüber gesprochen, daß es in einer außerordentlichen Notlage ist. Anfangs fand es damit bei den übrigen Anwesenden kein« Gegenliebe und hatte eine ziemlich starke Strömung gegen sich; die Anwesen den waren nicht bereit, in irgendeiner Weise auf die Wünsche des wissenschaftlichen Sortiments einzugehen. Es ist dann aber auch von einigen Herren aus dem übrigen Sortiment betont worden, in welch schwieriger Lage sich das wissenschaftliche Sortiment zurzeit durch die Vorgänge befindet, die Herr Schroe der vorhin auseinandergesetzt hat. Deswegen wurde aus der Versammlung heraus der Vorschlag gemacht, die Bed ngungen für das wissenschaftliche Sortiment in gewisser Hinsicht zu er leichtern und nicht in das ganz starre Gewand des Gildevor schlags einzukleiden. Es ist deshalb ein Beirat von drei wis senschaftlichen Sortimentern gebildet worden, um dem Gildevor« stand die Wünsche dieses wissenschaftlichen Sortiments zu über mitteln und durch den Gildevorstand weiter bearbeiten und vertreten zu lassen. Für diesen Beschluß sind mancherlei Er wägungen maßgebend gewesen; jedenfalls aber geht die Absicht dahin, die Bedingungen, unter denen das wissenschaftliche Sorti ment arbeitet, so zu gestalten, daß es leben kann. Also genau dasselbe, was Herr Schroeder wünscht, soll auch hier geschehen. Es ist sogar vorgeschlagen worden, daß gerade Herr Schioeder in diesen Beirat hineinkommen sollte; das ist nur daran geschei tert, daß er nicht Mitglied der Gilde ist und deswegen nicht anwesend war und nicht sein Volum dazu geben konnte; des halb ist für ihn ein anderer Herr ernannt worden. In der Einrichtung dieses Beirats liegt aber gleichzeitig doch eine Sicherheit, daß das wissenschaftliche Sortiment in dem Gilde vorstand ausreichend zu Wort« kommt, und deshalb möchte ich Sie bitten, meine Herren, nicht einfach zu sagen: die Vorschläge sind unannehmbar, sondern tatsächlich zu verhandeln. Herr vr. Wilhelm Ruprecht (Göttingen): Meine Herren! Als ich soeben erfuhr, daß der Vorstand des Deutschen Verlegerver- eins seine Vorschläge heute nicht machen würde, zog ich meine Wortmeldung zurück, da ich glaubte, unter diesen Umständen könne die Versammlung nicht fortgesetzt werden. (Sehr richtig I) Ich bedaure es ja, daß der Vorstand nicht in der Lage ist, seine Formulierung hier vorzulegen, finde es aber einigermaßen be greiflich, da erst heute morgen über diese Dinge geredet wor den ist. Nun hat mich aber Herr Schmorl auf den Plan gerufen, weil er meinte, Herr Schroeder habe offene Türen eingerannt — oder wie er sich ausdrückie. Meine Herren, Herr Nitschmann irrt sich, wenn er von der starken Lage des wissenschaftlichen Sortiments unter den gegenwärtigen Umständen spricht. Nie mals ist das wissenschaftliche Sortiment stärker gefährdet gewesen als im gegenwärtigen Augenblick. (Sehr richtig!) Ich habe eigentlich den ganzen Winter über Briefwechsel mit Autoren führen müssen, die sämtlich auf die Not der Studenten Hin weisen und nicht etwa nur die Lieferung ihrer eigenen Bücher zum Autorpreise verlangen, um sie an ihre Hörer weüerzugeben, sondern sie verlangen z. B. bei Sammelwerken, daß sie auch die Bände der anderen Mitarbeiter zu den gleichen Bedingungen für ihre Studenten bekommen. So schreibt ein Professor aus Jena an einen Professor in Tübingen: »Ich gebe Ihnen die Erlaubnis, von Vandenhoeck L Ruprecht 100 Exemplare eines ziemlich teure» Buches zum Autorpreis «inzufordern«. Ich schreibe dem Herrn zurück: »Herr soundso hat Wohl tue Berech tigung, das für seine Hörer zu verlangen, da nun einmal die Rcichsgerichtsentscheidung vorliegt, aber nicht für Sie«. Darauf hat es einen längeren Briefwechsel gegeben. Inzwischen kamen noch von anderen Seiten Briefe, worin nicht nur die Bücher der Mitarbeiter gefordert wurden, sondern S3S
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