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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1921
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- 1921-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1921
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- Deutsch
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.>4 6b, 16. 'März 1921. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dlschn Buchhandel. Bricfverkchr „ach de« besetzten Gebieten Die vor dem Inkraft treten des Vertrags von Versailles vom 28. Juli 1919 in den be setzten rheinischen Gebieten von den Besatznngsbehörden ständig ans- ^ geübte allge m e i n e Überwachung des Postverkehrs ist seitdem zwar i weggefallen, die Interalliierte Nheinlandkommissivn in Coblenz hat! sich aber im Artikel 11 ihrer ans Grund des Abkommens über die ^ militärische Besetzung der Rheinlands erlassenen Verordnung Nr. 8 vom 10. Januar 1920 das Recht zugesprochen, jederzeit die Aushändi gung von Briefen und Postsendungen von den deutschen Behörden for dern zu könne». Die Interalliierte Kommission kann sonach die Post- j'berwachnng jederzeit und an jedem beliebigen Orte des besetzten rheinischen Gebietes ohne weiteres ansübcn lassen. Nach den bis herigen Wahrnehmungen verfährt sie auch dementsprechend und läßt ans bestimmte oder ans unbestimmte Zeit bald in diesem, bald in ienem Orte des besetzten Gebiets eine Überwachung des Postverkehrs in mehr oder weniger großem Umfang eintretcn. Da diese Anord nungen über Ort und Zeit derartiger Posiüberwachnngen gänzlich von dem jeweiligen Belieben der obersten Besatzungsbchörde abhänge», lassen sich nährere Angaben darüber nicht machen. Es ist aber dringend erivünscht, daß die Absender von Briefen nsw. nach Orten in de» besetzten rheinischen Gebieten sich dieser Sachlage immer bewußt bleiben und in ihren Mitteilungen alles vermeiden, was im Falle -'liier Durchsicht ihrer Sendungen ihnen selbst und insbesondere auch den Empfängern zum Nachteil gereichen könnte. Aus der besetzten Pfalz. Uber sämtliche Zeitungen der Pfalz ist von der französischen militärischen Behörde die Vorzensur ver hängt worden. Post-ZcitungSgebühren. (Ans dem StcneranSschuß des Reichstags.) Nach längerer Anssprache über die starke Belastung der Presse durch die Zeitungsgebühren, bei der die Postverwaltnng erklärte, daß der An trag vr. Fortmann einen Ausfall von 45 Millionen Mark ergebe, einig ten sich die Regierungsparteien auf folgenden Antrag: Die Zcitnngsgcbühr beträgt für eine Zeitungsnummer im Durch schnittsgewicht bis 20 § 2 Pfg., von 20—30 § 2,5 Pfg., von 30—40 8 3 Pfg., von 40—60 8 4 Pfg-, von 60—90 8 5 Pfg., flir jede weiteren 30 8 1 Pfg. mehr. Die Mindestgebühr für den Bezug einer Zeitung beträgt jährlich 1.40 Postschcctvertchr. — Uber den Umfang des Postscheckverkehrs in den Ländern mit Postscheckeinrichtung veröffentlicht die neueste Nummer der Zahl der Post- Umsatz v. H. Deutsches Reich (1909) . 644 914 .k 83 986 80 Deutsch-Österreich ^1884). 165 918 X 34 333 26 Luxemburg (1911). . . . 2 092 X . 165 64 Ni,'verlande (1918) . . . 33 529 XI. 476 74 Schweiz (1906) 39 249 Xr I 754 72 Ungarn (1890) 36 770 X 10 151 67 Das Jahr der Einrich'ung des Postscheckdienstes ist hinter jedem Lande in Klammern angegeben. Die englische 50prozentige Abgabe auf deutsche Einfuhrwaren. — Am 11. März wurde im englischen Unterhaus das Gesetz über die C r h e b u n g e i n e r 50 p r o z e n t i g c n Abgabe auf alle deutschen Verkäufe cingebracht. Schatzkanzlcr Chamber lai n kündigte an, daß die Debatte über den Entwurf am 13. März einsetzen soll, mit dem Hinznfügen, es sei wünschenswert, daß der Ge setzentwurf baldigst Gesetzeskraft erlange. Dieser findet übrigens auch in England zum Teil eine sehr abfällige Beurteilung. »NewStatesman« weist daraus hin, daß sogar der Deutschenfeind Bottonileri die geplante Me thode, die Entschädigungen einzutrciben, »wirtschaftlich ungesund, poli tisch verwerflich und kommerziell undurchführbar« nennt. Die An wendung der Sanktionen nennt die Wochenschrift eine gewalttätige Ungesetzlichkeit. In den Kreisen des englischen Handels und in amt lichen Kreisen sei der Beschluß, die Sanktionen in Kraft treten zu lassen, mit regelrechter Bestürzung ausgenommen worden. Der Ver such, in einem Augenblick wie ö-cm jetzigen den deutsche,, Handel zu er drosseln, sei nichts anderes als Wahnsinn. Deutsche Zeitungen be richten über Differenzen innerhalb der Entente. Bel gien, Italien nnd Japan wollten nichts von einer Abgabe ans die deutsche Ausfuhr wissen. Tie Belgier bemerken, daß Belgiens Außen handel lmnptsächlich Transithansel ist, der auf die Durchfuhr von Deutschland nach dem Hafen von Antwerpen angewiesen sei. Gras Sforza macht geltend, daß Italien von Deutschland Waren bezieht, die es wegen der Frachtsätze nirgends so billig kaufen könne. Deshalb könnte es vom Parlament nicht ohne weiteres ein solches Gesetz be willigen lasser,. Es sei deshalb beschlossen worden, den Ententeländern in dieser Angelegenheit Freiheit zu lassen. Diese Freiheit beschränke sich nicht nur darauf, daß es den Ländern anheimgestcllt bleibe, künftig fünfzig oder zehn oder fünf Prozent Abgabe auf die deutsche Ausfuhr zu erheben, die Länder sollen überhaupt die volle Freiheit haben, ob sie die Abgabe erheben wollen oder nicht. Eine andere Streitfrage wäre die, ob die erhobene Abgabe in die Ententckasse kommt oder ans Rechnung jedes einzelnen Landes kommen soll. Die Engländer, die an dieser Abgabe das größte Interesse haben, um ihre Industrie zu schützen, wollen die erzielten Einnahmen für sich behalten. Es wäre daher beschlossen worden, daß es grundsätzlich so gehalten werden soll, daß jedes einzelne Land seine Abgaben für sich behält. Diese Regelung ist jedoch nur vorübergehend, denn das Abkommen der Konferenz von Spa über die Teilung von allem, was von Deutschland vor dem 1. Mai 1921 erhältlich ist, schreibt vor, daß jeder das. was er in Hän den hat, sich aneignet. Nach den neuesten Nachrichten ist übrigens das Gesetz am 14. März in zweiter Lesung angenommen nnd der allgemeinen Kommission des Unterhauses zur Prüfung überwiesen worden. Folgendes Schreiben in dieser Angelegenheit an eine große buch- händlerische Firma in England, das uns zur Veröffentlichung zur Ver fügung gestellt wurde, dürste den Buchhandel allgemein interessieren: Hannover, den H. März 1921. Sehr geehrte Firma! Wir empfingen heute Ihre Bestellung vom 8. d. M. auf 24 Bände unserer Scriptores-Sammlung, von denen jedoch Vita Heinr 1 ei und >V iclulcincli vergriffen sind. Der Preis für die übrigen 22 Bände beträgt 24 Schilling 5 Pence ord., 16 Schilling 6 Pence netto, wozu noch 3 Schilling 2 Pence für Porto kämen. Wir würden Ihnen die Bände wie üblich sofort zngehen lassen, wenn nicht Ihre, den Boden des Rechts verlassende Regierung es uns zu unserem Bedauern zur Unmöglichkeit machte, unsere ange nehmen geschäftlichen Beziehungen, die im letzten Jahre besonders lebhaft waren, fortzusetzen. Wir sind nicht in der Lage, uns einen Abzug von 50 Prozent gefallen zu lassen, zu dessen Ersatz unsere Negierung weder Neigung noch die verfügbaren Mittel hat. Wenn es Ihnen nicht möglich ist, uns über ein neutrales Land mit Deckung zu versehen, oder Sie geneigt sind, direkt das Doppelte des gefor derten Betrages einznzahlen, damit wir nach Abzug der von Ihrer Negierung abgezogenen 50 Prozent Zollgebühren unverkürzt in den Besitz des geforderten Betrages kommen, so müssen wir zu unserem Bedauern davon absehen, Ihren geschätzten Auftrag auszuführen. Die Absenöung könnte übrigens erst dann erfolgen, wenn das Geld tatsächlich in unseren Händen ist. Für- diese Ihnen notwendiger Weise zu verursachende Unbequemlichkeit wollen Sie Ihre Negie rung verantwortlich machen, deren Erpresser-Politik das deutsche Volk nur tiefste Verachtung entgegensetzen kann, die aber auch vernünftig denkende und richtig orientierte Engländer nur mit dem Gefühl der Scham erfüllen wird. Wir hoffen, daß auch wieder andere Zeiten kommen, wo die Vernunft über Nachsucht triumphiert, sodaß wir zu gesunden ge schäftlichen Beziehungen werden znrückkehren können. Hochachtungsvoll Hahnsche B u ch h a n ö l n n g. Ans dem Berliner Buchdrnckgcmcrbe. — In einer Versammlung des Vereins Berliner Buchdrucker und Schriftgießcr erklärte Gau- vorsteher Massini, daß die BcschäftigungSverhältnisse im Buchdrucker- bcrnfe sich auf einer Höhe befänden, wie seit Jahren nicht mehr. So weit es sich nicht um Drucker handle, habe die Arbeitslosigkeit gänz lich nachgelassen, nnd zwar nicht nur in Berlin, sondern auch in ande ren Städten (auch in Leipzig). Von einer Arbeitslosigkeit könne nicht mehr gesprochen werden. Nur bei den Druckern sei die Arbeits losigkeit noch groß, die Ursachen hierfür müßten noch feslgcstellt wer den. In der Anssprache beantragte ein Redner, eine sofortige Lohn bewegung mit dem Ziele einznleiten, die jetzige Wirtschaftsbeihilfe s65 Mark monatlich) in eine wöchentliche Zulage von 35 Mark nmzu- wandcln. Dieser Antrag wurde abgclehnt, dagegen ein anderer An trag mit großer Mehrheit angenommen, durch den der Ganvorstand beauftragt wird, dahin zu wirken, daß baldigst Verhandlungen zwecks einer erneuten Erhöhung der Wirtschaftsbeihilfe hcrbeigcführt werden sollen. In deren Genuß sollen dann auch die Gehilfen unter 21 Jahre (Lohnklasse I) kommen, die von der jetzt laufenden ansgeschlos
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